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Auf dem Weg zu einer professionellen Onlineberatung und -therapie Rezension zu: Eichenberg, C. & Kühne, S. (2014). Einführung Onlineberatung & -therapie. Grundlagen, Interventionen und Effekte digitaler Medien. Gerhard Hintenberger .

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Fachzeitschrift für Onlineberatung und computervermittelte Kommunikation ISSN 1816 - 7632

10. Jahrgang, Heft 2, Artikel 6 Oktober 2014

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Auf dem Weg zu einer professionellen Onlineberatung und -therapie

Rezension zu: Eichenberg, C. & Kühne, S. (2014).

Einführung Onlineberatung & -therapie. Grundlagen, Interventionen und Effekte digitaler Medien.

Gerhard Hintenberger

1881 erteilte das k.k. Handelsministerium der „Wiener Privat-Telegraphen- Gesellschaft“ eine „Concession“ zum Betrieb von Telefonanlagen, die für einen Umkreis von 15 Kilometern rund um den Wiener „Stephansthurm“ erteilt wurde.

Diesem Ereignis wurde zunächst nicht viel Aufmerksamkeit zuteil. Es wirkt rückblickend allerdings wie ein symbolischer Startschuss für eine zunehmende Mediatisierung sämtlicher Lebensbereiche. Eine Entwicklung, die zunächst in kleinen Schritten erfolgte, sich in den letzten 20 Jahren jedoch in einer kaum nachvollziehbaren Geschwindigkeitsdimension vollzog. Medien und Technologien wachsen seither immer mehr zusammen und durchdringen mit ihrem Angebots- bzw. Aufforderungscharakter unseren Alltag als beständige Begleitmusik oder als bewusst geöffnetes Zeit- und Handlungsfenster. Selbst die, technischen Neuerungen traditionell skeptisch gegenüber stehenden psychosozialen Berufgruppen, konnten sich dieser Entwicklung nicht entziehen. Seit fast 20 Jahren entstehen so theoretische Konzepte und Praxeologien für die Onlineberatung und –therapie.

Technische Weiterentwicklungen und inhaltliche Ausdifferenzierungen führten aber auch in diesem Bereich zu einer zunehmenden Unübersichtlichkeit. Deshalb ist die von Christiane Eichenberg und Stefan Kühne vorgelegte Einführung in die Onlineberatung und -therapie sehr zu begrüßen. Die als Lehrbuch konzipierte Publikation widmet sich in vier großen Kapiteln dieser Thematik.

In der „Einführung und Systematisierung des Themenfeldes“ werden medientheoretische Überlegungen angestellt, Institutionalisierungsprozesse und Rahmenbedingungen beschrieben sowie Fragen zum Qualitätsmanagement in der Onlineberatung behandelt.

Das Herzstück des Buches findet sich im Kapitel „klinisch-psychologische Online- Interventionen“, in dem drei Bereiche kategorisiert werden: Information, Beratung und Therapie. Für jedes dieser Felder listen die Autorin und der Autor mögliche Vor- und Nachteile auf und beschreiben konkrete Interventionsstrategien. Sie legen zudem Wirksamkeitsnachweise methodenspezifischen Vorgehens anhand bereits publizierter Evaluationen vor.

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www.e-beratungsjournal.net (ISSN 1816 – 7632) _______________________________________

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Das Schlusskapitel widmet sich der „Zukunft von Beratung und Therapie im digitalen Zeitalter“. Fragen zur Aus- und Weiterbildung werden hier ebenso behandelt wie ethische Aspekte und anstehende Fragen für eine forschungsbasierte Praxis.

Nun könnte man das Buch bereits zufrieden zur Seite legen. Der/die LeserIn kommt jedoch in den Genuss einer Zugabe, in der „klinisch relevante Auswirkungen der Internutzung“ näher beleuchtet werden. Hier geht es weniger um zentrale Themen der Onlineberatung und -therapie, sondern um pathologische Varianten der Internetnutzung in Form von exzessiven, dysfunktionalen, selbstschädigenden und devianten Nutzungsverhalten.

Die Publikation „Einführung Onlineberatung und -therapie. Grundlagen, Interventionen und Effekte digitaler Medien.“ besticht vor allem durch die Klarheit im Aufbau sowie durch eine prägnante, gut lesbare Sprache.

Piktogramme und Kurzzusammenfassungen am Seitenrand erleichtern die Nutzung dieser Lektüre und machen es im besten Sinne zu einem Lehrbuch. Eine Fragesammlung zum vermittelten Stoff am Ende jedes Großkapitels unterstreicht diesen Lehr- und Lernbuchcharakter.

Die Inhalte werden kompakt vermittelt und mit Praxisbeispielen illustriert. Dies ermöglicht es vor allem EinsteigerInnen in die Onlineberatung und -therapie, einen guten Überblick über grundlegende Theorien und über wichtige Interventionsstrategien zu bekommen. Das Buch eignet sich deshalb auch bestens zur Vor- und Nachbereitung von Weiterbildungen.

Aber nicht nur EinsteigerInnen werden mit dieser Lektüre ihre Freude haben.

Auch geübte OnlineberaterInnen können diese Einführung als Nachschlagewerk nutzen, um bei Schwierigkeiten wieder Orientierung im Beratungsalltag zu finden. Zudem ist dieses Buch eine wahre Fundgrube für Querverweise auf Evaluationsergebnisse und Erkenntnisse aus der Welt der Wissenschaft.

Natürlich kann man darüber diskutieren, ob sich in einem Einführungswerk zur Onlineberatung und -therapie ein eigenes Kapitel zu pathologischen Phänomenen im Internet finden muss, doch dies tut dem sehr guten Gesamteindruck keinen Abbruch. Wenn die Autorin und der Autor die Arbeit auf sich nehmen, die Inhalte in Neuauflagen regelmäßig zu aktualisieren, dann ist davon auszugehen, dass sich dieses Buch in naher Zukunft als Klassiker der Einführungsliteratur im Bereich der Onlineberatung und -therapie etabliert.

Eichenberg, C. & Kühne, S. (2014). Einführung Onlineberatung &

-therapie. Grundlagen, Interventionen und Effekte digitaler Medien.

ISBN: 978-3-8252-4131-5

Gerhard Hintenberger, ist Psychotherapeut und Leiter des Fachbereichs „Psychotherapie“ am Department „Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit“ an der Donau-Universität Krems.

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