Skript zur Vorlesung
Mathematik 2
(MA2)
Studiengang Informatik
M. Pohl, D. Schuster Fachhochschule Regensburg
Das Skript enthalt die Theorie zur LehrveranstaltungMathematik 2 (Analysis). Es wird durch Beispiele und Anwendungen in der Vorlesung erganzt.
c
M.Pohl, D. Schuster, 1999
Verwertung, insbesondere Vervielfaltigung nur mit Genehmigung der Autoren.
Inhaltsverzeichnis
1 Einfuhrung 2
1.1 Ungleichungen . . . 2
1.2 Fakultaten und Binomialkoezienten . . . 3
2 Folgen und Reihen 4
2.1 Konvergente Folgen . . . 42.2 Konvergente Reihen . . . 5
3 Grenzwerte und Stetigkeit 7
3.1 Grenzwerte und Stetigkeit von Funktionen . . . 73.2 Eigenschaften stetiger Funktionen . . . 8
4 Dierentialrechnung 9
4.1 Dierenzierbarkeit . . . 94.2 Potenzreihen und elementare Funktionen . . . 12
4.3 Hohere Ableitungen und Taylor-Entwicklung . . . 17
4.4 Anwendungen der Dierentialrechnung . . . 19
5 Integralrechnung 22
5.1 Bestimmtes und unbestimmtes Integral . . . 225.2 Technik der Integration . . . 24
5.3 Uneigentliche Integrale . . . 27
5.4 Anwendung der Integralrechnung . . . 28
6 Mehrdimensionale Dierentialrechnung 29
6.1 Funktionen in mehreren Variablen . . . 296.2 Partielle Dierentiation . . . 31
6.3 Totale Dierenzierbarkeit . . . 34
6.4 Extremwerte . . . 38
6.5 Kurven . . . 40
1
1 Einfuhrung
1.1 Ungleichungen
Denition 1.1 (Ungleichungen)
Auf der Menge R der reellen Zahlen kann man eine Ordnungsrelation "
<
\ denieren.Dabei gilt fur zwei reelle Zahlen
a
undb
genau eine der drei Beziehungena < b; a
=b
odera > b:
Fur
a; b; c; d
2R gelten dabei die folgenden Regeln:a < b; b < c
=)a < c
a < c; b < d
=)a
+b < c
+d a < b; c > 0
=)ac < bc Satz 1.1 (Rechenregeln fur Ungleichungen)
Es gelten folgende Regeln:
0 < a < b
()0 < 1b < 1
Ista; b > 0
, so gilt weitera
a < b
()a
2< b
2Denition 1.2 (Intervalle)
Die folgenden Mengen reeller Zahlen heien Intervalle.
x
2(a; b
) ()a < x < b x
2[a; b
) ()a
b < x x
2(a; b
] ()a < x
b x
2[a; b
] ()a
x
b x
2(a;
1) ()a < x x
2(-1; b
) ()x < b x
2[a;
1) ()a
x x
2(-1; b
] ()x
b
Intervalle der Form(
a; b
)heien "oenen Intervalle\ undIntervallederForm[a; b
]heien"abgeschlossene Intervalle\.
Bemerkung:
Ein oenes Intervall wird auch mit ]a; b
[ bezeichnet.Satz 1.2 (Ungleichung zwischen arithmetischem und geometrischen Mittel)
Fur
a; b > 0
gilta
+b
2
p
ab
. Dabei gilt "=\ genau dann, wenna
=b
ist.2
Beweis:
Fura; b > 0
gilt: (a
-b
)20
=)a
2 -2ab
+b
20
=)a
2 +2ab
+b
24ab
=)(a
+b
)24ab
=)a
+b
pab
(a; b > 0
)."=\ gilt dabei genau dann, wenn (
a
-b
)=0
ist.Satz 1.3 (Bernoullische Ungleichung)
Fur alle
x
-1
und allen
2N0 gilt (1
+x
)n1
+nx:
Beweis:
(Induktion nachn
)Induktionsanfang: Es ist (
1
+x
)0 =1
=1
+0x
.Induktionsschluss: Zu zeigen ist (
1
+x
)n1
+nx
=)(1
+x
)n+11
+(n
+1
)x
.(
1
+x
)n+1 =(1
+x
)n(1
+x
)| {z }
0
(
1
+nx
)(1
+x
)=1
+(n
+1
)x
+|{z}nx
20
1
+(n
+1
)x:
Denition 1.3 (Absolutbetrag)
Fur
x
2R heit jx
j:=x
fallsx
0
-
x
sonst der (Absolut-)Betrag vonx
.Satz 1.4 (Rechnen mit Betragen)
Fur den Absolutbetrag gelten die folgenen Regeln:
j
a
+b
j ja
j+jb
jj
a
-b
j ja
j-jb
jj
a
jb
() -b
a
b
j
x
-x
0j< r
()x
0 -r < x < x
0+r
1.2 Fakultaten und Binomialkoezienten
Denition 1.4 (Fakultaten)
Fur
n
2N heitn
!=1
2
3
:::
n
die Fakultat vonn
. Die Fakultaten kann man rekursiv denieren durch0
!:=1;
(n
+1
)!=(n
+1
)n
!.Denition 1.5 (Binomialkoezienten)
Fur
n; k
2 N0 mit0
k
n
deniert man die Binomialkoezienten ,nk ("n
uberk
\)als
n
k
:=
n
!k
!(n
-k
)! =n
(n
-1
):::
(n
-k
+1
)k
!:
Satz 1.5 (Binomische Formel)
Fur beliebige Zahlen
a; b
2R und fur alle Zahlenn
2N0 gilt(
a
+b
)n=Xnk=0
n k
a
n-kb
k:
3
2 Folgen und Reihen
2.1 Konvergente Folgen
Denition 2.1 (Folge)
Eine Folge ist eine Vorschrift, die jedem
n
2N eine Zahla
n2R zuordnet.a
:N !R; n
7!a
(n
)=a
n.Schreibweise:
(a
1; a
2; a
3;:::
) oder(a
n)n2N oder (a
n): Denition 2.2 (Eigenschaften von Folgen)
Eine Folge (
a
n) heit1. monoton wachsend, falls 8
n
2N :a
n+1a
n2. streng monoton wachsend, falls 8
n
2N :a
n+1> a
n3. monoton fallend, falls 8
n
2N :a
n+1a
n4. streng monoton fallend, falls 8
n
2N :a
n+1< a
n5. von oben beschrankt, falls 9
M
2R 8n
2N :a
nM
. 6. von unten beschrankt, falls9m
2R 8n
2N :a
nm
.7. beschrankt, wenn sie von oben und von unten beschrankt ist, d.h. 9
K
2R 8n
2N :ja
njK
.Denition 2.3 (Konvergente Folge)
Die Folge(
a
n) heit konvergent gegen den Grenzwerta
, falls gilt:8
" > 0
9N
("
)2N 8n
2N :n
N
("
)=)ja
n-a
j< "
Schreibweise: limn
!1
a
n=a:
Andernfalls heit (a
n) divergent.Satz 2.1 (Rechenregeln fur konvergente Folgen)
Es seien (
a
n) und (b
n) konvergente Folgen mit limn!1
a
n =a
und limn!1
b
n=b
. Dann gilt:nlim!1(
a
nb
n)=a
b
nlim!1
(
a
nb
n)=ab a
n< b
n =)a
b
Istb
n6=0
fur allen
2N undb
6=0
, so gilt weiterhinnlim!1
a
nb
n =a Satz 2.2 (Hinreichendes Konvergenzkriterium) b
Eine monotone und beschrankte Folge ist konvergent.Bemerkung:
Dieser Satz ist gleichbedeutend mit der Vollstandigkeit der reellen Zahlen.4
Beispiel:
Die folgenden Grenzwerte seien ohne Herleitung zitiert:1. limn
!1
q
n=1 q
=1 0
jq
j< 1
2. limn!1
q
nn
! =0; q
2R 3. limn!1
n 1
=0 > 0 1
=0
4. limn
!1
n
n
! =0
5. limn!1
n
p
q
=1; q > 0
6. limn!1
n
p
n
=1
7. limn!1
1
+1 n
n
=e=
2:718:::
(Eulersche Zahl)
2.2 Konvergente Reihen
Denition 2.4
Es sei die Folge(
A
k)gegeben. Die Folge(S
n), deniert durchS
n:= Xnk=1
A
kheit unendliche Reihe mit GliedernA
k (SchreibweisePA
koderX1k=1
A
k.) DieS
nheien die Partialsummen der Reihe. Ist die Folge(S
n)konvergent, so heitS
:=nlim!1
S
n=1
X
k=1
A
kder Wert der Reihe.Bemerkung:
Es treten haug Reihen der Form X1k=0
A
k auf.Satz 2.3 (Konvergenzkriterien fur Reihen)
1. (Notwendiges Kriterium) Ist X1
k=0
A
k konvergent, so folgt limk!1
A
k =0
2. (Leibniz-Kriterium) Ist (
A
k) eine monoton fallende Nullfolge, so konvergiert die alternierende Reihe X1k=1
(-
1
)kA
k.Fur die Partialsummen
S
n gilt:S
1S
3S
5S
2n-1S
S
2nS
6S
4S
2und j
S
-S
njA
n+1.3. (Vergleichskriterium) Es sei j
A
kjB
k fur allek
k
0. Dann gilt (a) X1k=0
B
k konvergent =)X1k=0
j
A
kj und X1k=0
A
k konvergent.(b) X1
k=0
j
A
kj divergent=)X1k=0
B
k divergent.4. (Wurzelkriterium) limk
!1
k
p
A
k =q < 1
=)X1k=0
j
A
kj und X1k=0
A
k sind konvergent.5
5. (Quotientenkriterium) limk
!1
A
k+1A
k
=
q < 1
=)X1k=0
j
A
kjundX1k=0
A
ksind konvergent.Satz 2.4 (Cauchy-Produkt)
Es seienX1
k=0
j
A
kjund X1k=0
j
B
kj konvergent. Dann ist X1k=0
A
k!
1
X
k=0
B
k!
= 1
X
k=0
C
k mit den GliedernC
k =Xkn=0
A
nB
k-n.Beispiel:
Einige der am haugsten vorkommenden Reihen sind:1. Geometrische Reihe X1
k=0
q
k: Fur jq
j< 1
gilt X1k=0
q
k =1
1
-q
. Fur jq
j1
ist die geometrische Reihe divergent.2. Harmonische Reihe: X1
n=1
n 1
. Diese Reihe ist divergent.3. Alternierende harmonische Reihe: X1
n=1
(-
1
)nn
. Diese Reihe ist konvergent.4. X1
k=1
k 1
2 = 26
. 5. X1k=0
x
kk
! konvergiert fur allex
2R.6
3 Grenzwerte und Stetigkeit
3.1 Grenzwerte und Stetigkeit von Funktionen
Wir betrachten das Verhalten einer Funktion
f
:D
R ! R in der Umgebung eines Punktesx
0 2D
.Denition 3.1
Die Funktion
f
hat inx
0 den Grenzwerta
( limx!x0
f
(x
) =a
), falls gilt: Fur jede Folge (x
n)von Punkten
x
n2D
nfx
0gmit limn!1
x
n=x
0 ist limn!1
f
(x
n)=a
.Bemerkung:
Eine alternative Denition lautet:8
" > 0
9> 0
8x
2D
: jx
-x
0j<
=)jf
(x
)-a
j< ":
Satz 3.1 (Rechenregeln fur Grenzwerte)
Die Grenzwerte limx
!a
f
(x
) und limx!a
g
(x
) mogen existieren. Dann gilt:xlim!a(
f
(x
)+g
(x
)) = xlim!a
f
(x
)+xlim!a
g
(x
)xlim!a(
f
(x
)g
(x
)) = xlim!a
f
(x
)xlim!a
g
(x
)xlim!a(
f
(x
)) = xlim!a
f
(x
);
fur2Rxlim!a(
f
(x
)=g
(x
)) = xlim!a
f
(x
)=
xlim!a
g
(x
) fur limx!a
g
(x
)6=0 Denition 3.2
1. Gilt fur jede Folge (
x
n)D
mitx
n< a
undx
n !a
, dass limn!1
f
(x
n) =c
, so heitc
=xlim!a-
f
(x
) der linksseitige Grenzwert vonf
ina
.2. Gilt fur jede Folge (
x
n)D
mitx
n> a
undx
n !a
, dass limn!1
f
(x
n) =c
, so heitc
=xlim!a+
f
(x
) der rechtsseitige Grenzwert vonf
ina
. 3. Gilt fur jede Folge(x
n)D
mitx
n!1, dass limn!1
f
(x
n)=c
, so heitc
=xlim!1
f
(x
) der Grenzwert vonf
in 1.4. Gilt fur jede Folge (
x
n)D
mitx
n ! -1, dass limn!1
f
(x
n) =c
ist, so heitc
=xlim!-1
f
(x
) der Grenzwert vonf
in -1.5. Gilt fur jede Folge (
x
n)D
mitx
n !a
, dassf
(x
n) ! 1;
so schreibt man:xlim!a
f
(x
) = 1:
Man sagt, dassf
ina
den uneigentlichen Grenzwert 1 hat. Der uneigentliche Grenzwert limx!a
f
(x
)=-1 wird analog deniert.Bemerkung:
Es gilt limx!a
f
(x
)=c
()xlim!a-
f
(x
)=xlim!a+
f
(x
)=c:
Denition 3.3
Die Funktion
f
:D
!R heit stetig inx
0 2D
, wenn limx!x0
f
(x
) =f
(x
0) ist.f
heit stetig auf der MengeA
D
, wennf
in jedem Punktx
0 2A
stetig ist.7
Satz 3.2 (Rechenregeln fur stetige Funktionen)
Die Funktionen
f
undg
seien stetig inx
0. Dann sind auchf
g; f
g
und jf
j stetig inx
0. Istg
(x
0)6=0
, so ist auch gf stetig inx
0.Bemerkung:
Stetigkeit einer Funktionf
auf einem Intervall[a; b
] bedeutet anschaulich, dass man den Graph vonf
(die MengeG
(f
) := f(x; y
) 2 R2jx
2 [a; b
]; y
=f
(x
)g) ohne Absetzen zeichnen kann.Beispiel:
SindP
undQ
Polynome, so gilt:P
undQ
sind stetig aufR undR
= QP ist stetig aufD
=fx
2RjQ
(x
)6=0
g.3.2 Eigenschaften stetiger Funktionen
Satz 3.3 (Zwischenwertsatz)
Es sei
f
: [a; b
]! R stetig auf dem ganzen Intervall[a; b
] undf
(a
)f
(b
)< 0
. Dann gibt es ein 2(a; b
) mitf
()=0
.Beweisskizze:
Es sei o.B.d.A.f
(a
)< 0
undf
(b
)> 0
. Man konstruiert eine Folge von Intervalle [x
n; y
n] mit den Eigenschaften:1.
f
(x
n)< 0
undf
(y
n)> 0
2.y
n-x
n= b2-naDabei geht man wie folgt vor:
x
0 =a; y
0 =b
. Kennt manx
n-1 undy
n-1, so betrachtet man n = xn-1+2yn-1. Istf
(n) =0
, so ist = n gefunden. Istf
(n)< 0
, so setzt manx
n=nundy
n =y
n-1. Istf
(n)> 0
, so setzt manx
n =x
n-1 undy
n=n. Aufgrund der Konstruktion ist(x
n)monoton wachsend undy
nmonoton fallend. Dax
n; y
n2[a; b
]sind, konvergieren die beiden Folgen, wobei wegeny
n-x
n = b-a2n gilt limn
!1
x
n =nlim!1
y
n =: . Aus der Stetigkeit vonf
folgt die Ungleichungf
()0
f
() und damitf
()=0:
Diese Methode zur Konstruktion einer Nullstelle vonf
heit "Bisektionsmethode\.Satz 3.4 (Existenz von Minimum und Maximum)
Es sei
f
: [a; b
] ! R stetig auf dem abgeschlossenen Intervall [a; b
]. Dann nimmtf
in[
a; b
] Minimum und Maximum an, d.h. 9x; x
2[a; b
] 8x
2[a; b
] :f
(x
)f
(x
)f
(x
).8
4 Dierentialrechnung
4.1 Dierenzierbarkeit
Die Stetigkeit bedeutet, dass der Graph der Funktion
f
"keine Sprunge\ macht. Die Dif- ferenzierbarkeit fordert mehr, namlich dass der Graph vonf
"keinen Knick\ hat oder gleichbedeutend, dass man an den Graphen vonf
eine Tangente anlegen kann.Denition 4.1
Die Funktion
f
heit dierenzierbar inx
0, falls der Grenzwertf
0(x
0) = xlim!x0
f
(x
)-f
(x
0)x
-x
0existiert. Die Zahl
f
0(x
0) heit die Ableitung vonf
an der Stellex
0.Geometrische Interpretation:
Mith
=x
=x
-x
0 stellt der Dierentialquotienty x
=f
(x
)-f
(x
0)x
-x
0 =f
(x
0 +h
)-f
(x
0)h
die Stei-gung der Sekante (Sehne) zwischen
P
0 undP
dar.Fur
h
!0
, d.h.x
!x
0, wird die Sekante zur Tangenten inx
0 und die Steigung der Tangen- ten istf
0(x
0) =df
dx
(x
0) = hlim!0
f
(x
0+h
)-f
(x
0)h :
Fur den Winkel zwischen der Tangenten und der
x
-Achse gilt tan=f
0(x
0).-
x y
6P
0P
x
0x
0+x
6
?
y
Bemerkungen:
1.
df
dx
(x
0)=f
0(x
0) heit der Dierentialquotient vonf
inx
0. 2. Eine alternative Denition der Dierenzierbarkeit lautet:Ist
f
(x
)=f
(x
0)+a
(x
-x
0)+r
(x
)(x
-x
0), so istf
dierenzierbar inx
0 genau dann, wenn limx!x0
r
(x
)=0
ist. Die Zahla
ist die Ableitung vonf
inx
0,a
=f
0(x
0). 3. Die Gleichung der Tangente anf
inx
0 lautet:T
(x
)=f
(x
0)+f
0(x
0)(x
-x
0).Dieretial:
Lokal lasst sich die Anderung des Funktionswertes durch den Zuwachs auf der Tan- genten annahern. Fur kleinesx
=dx
gilty
=f
(x
0 +dx
) -f
(x
0)f
0(x
0)dx:
Der Ausdruckdf
=f
0dx
heit Dierential vonf
. Man sagt, dass eine Anderung des Argumentes vonf
um die innitesimale Groedx
eine Anderung des Funk- tionswertes um die Groedf
=f
0dx
bewirkt. Die Ableitung beschreibt also die lokale Anderungs- rate vonf
.-
x y
6P
0P
x
0x
0+x
6
?
y
-
x
=dx
? 6
dy
9
Satz 4.1 (Stetigkeit dierenzierbarer Funktionen)
Die Funktion
f
sei dierenzierbar inx
0. Dann istf
inx
0 stetig.Beweis:
xlim!x0
f
(x
)=xlim!x0
,
f
(x
0)+f
0(x
0)(x
-x
0)+r
(x
)(x
-x
0)=f
(x
0): Satz 4.2
Es seien
f
undg
dierenzierbar inx
0 und;
2R. Dann gilt:1.
f
+g
ist dierenzierbar inx
0 und (f
+g
)0(x
0)=f
0(x
0)+g
0(x
0):
2.fg
ist dierenzierbar inx
0 und (fg
)0(x
0)=f
0(x
0)g
(x
0)+f
(x
0)g
0(x
0).("Produktregel\).
3. Ist
g
(x
0)6=0
, so ist gf inx
0 dierenzierbar undf g
0
(
x
0)=g
(x
0)f
0(x
0)-f
(x
0)g
0(x
0)g
2(x
0) . ("Quotientenregel\).Beweis:
(nur Produktregel) Es ist(
fg
)(x
)-(fg
)(x
0)x
-x
0 =f
(x
)g
(x
)-f
(x
0)g
(x
)+f
(x
0)g
(x
)-f
(x
0)g
(x
0)x
-x
0 =f
(x
)-f
(x
0)x
-x
0| {z }
!f0(x0)
g
(x
)|{z}
!g(x0)
+
f
(x
0)g
(x
)-g
(x
0)x
-x
0| {z }
!g0(x0)
!
f
0(x
0)g
(x
0)+f
(x
0)g
0(x
0) (x
!x
0): Satz 4.3 (Kettenregel)
Es sei
f
dierenzierbar inx
0 undg
dierenzierbar iny
0 =f
(x
0). Dann istg
f
dieren- zierbar inx
0 und (g
f
)0(x
0)=g
0,f
(x
0)f
0(x
0).Bemerkung:
Mit Dierentialen lautet die Kettenregeldg dx
=dg
df
df dx
.Beweis:
Es istg
(y
) =g
(y
0)+g
0(y
0)(y
-y
0)+r
g(y
)(y
-y
0)=)
g
(f
(x
)) =g
(f
(x
0))+g
0,f
(x
0)(f
(x
)-f
(x
0))+r
g(f
(x
))(f
(x
)-f
(x
0))=)
g
(f
(x
)) =g
(f
(x
0))+g
0,f
(x
0)(f
0(x
0)(x
-x
0)+r
f(x
)(x
-x
0))+
r
g(f
(x
))(f
0(x
0)(x
-x
0)+r
f(x
)(x
-x
0))=)
g
(f
(x
)) =g
(f
(x
0))+g
0,f
(x
0)f
0(x
0)| {z }
(gf)0(x0)
(
x
-x
0)+
g
0,f
(x
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