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Allein die Dosis macht das ein Ding kein gifft ist.“ Eine verkürzte, dadurch einprägsamere, aber inkorrekte lateinische Formulierung, die sich schon in der ersten Übersetzung der „sieben Defensiones&#34

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Academic year: 2022

Aktie "Allein die Dosis macht das ein Ding kein gifft ist.“ Eine verkürzte, dadurch einprägsamere, aber inkorrekte lateinische Formulierung, die sich schon in der ersten Übersetzung der „sieben Defensiones&#34"

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- Allgemeines

- Die Dosis allein macht das Gift

- Vorkommen von herzwirksamen Glykosiden - Chemische Strukturen

- Bisher bekannte Pflanzen mit herzwirksamen Glykosiden - geordnet nach Familienzugehörigkeit

- Bedeutung als Heilmittel - Allgemeines

- Geschichtliche Entwicklung zum modernen Arzneimittel

- Heute noch therapeutisch verwendete Reinglykoside und Pflanzenextrakte - Pharmakodynamik der Herzglykoside

- Pharmakokinetik der Herzglykoside - Toxische Effekte

- Herzglykosid-Therapie und therapiebegleitende Maßnahmen - Endogenes Strophantin

- Bedeutung als Giftpflanzen - Stellenwert

- Betrachtung einiger der prominenten Herzglykosidpflanzen als Giftpflanzen - Maiglöckchen

- Oleander - Digitalis-Arten - Pfaffenhütchen - Meerzwiebel - Acocanthera-Arten - Parquetina-Arten - Strophantus-Arten

- Von Seidenpflanzen, Monarchen und Klippschliefern - Therapie von Herzglykosid-lntoxikationen

- Herzglykoside - eine besondere Stoffgruppe - Literatur

Allgemeines

Die Dosis allein macht das Gift

Zahlreiche Pflanzen produzieren chemische Verbindungen, die in den Stoffwechsel lebender Organismen eingreifen können, mit anderen Worten - direkt oder indirekt - pharmakologische oder toxische Wirkung entfalten können.

Den alten Griechen schon war bewusst, dass die Grenze zwischen Heilmittel und Giften fließend ist. Das griechische Wort „phármakon" bedeutet Heilmittel und Gift zugleich. Und Paracelsus stellte in seiner „dritten Defension" fest, dass der Unterschied zwischen beiden nur in der Dosis liegt: „ Was ist das nit gifft ist ? alle Ding sind gifft und nichts (ist) ohn gifft. Allein die Dosis macht das ein Ding kein gifft ist.“ Eine verkürzte, dadurch einprägsamere, aber inkorrekte lateinische Formulierung, die sich schon in der ersten Übersetzung der „sieben Defensiones"

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des Paracelsus findet, und 1566 in Straßburg erschienen ist, lautet: „Dosis sola facit venenum".

Herzwirksame Glykoside haben eine große Bedeutung sowohl als Gifte wie auch als Heilmittel erlangt, und nur selten liegt die Erkenntnis von Paracelsus so nahe wie bei diesen „phármaka".

Herzglykoside - eine besondere Stoffgruppe:

Die Herzglykoside sind potente Gifte und hochwirksame Arzneistoffe zugleich. Es finden sich Giftkenngrössen von: LD50: 0,19 mg Adonitoxin/kg oder LD50: 0,3 mg Oleandrin/kg (jeweils Katze i.v.) und immer eine sehr enge therapeutische Breite.

Doch, wie aus den vorangegangenen Kapiteln ersichtlich, hat nicht nur der Monarchfalter gelernt sich die Wirkung der Herzglykoside zu Nutze zu machen. Auch der Mensch hat sich vielerlei Möglichkeiten zur Nutzung zu Eigen gemacht. Ob als bedeutendes Medikament, ob als Pfeil- oder als Rattengift - alleine die Art und Weise der Nutzung und die zugeführte Dosis entscheidet darüber welche Wirkung entfaltet wird. Mit der Wahl der Applikation, der Droge und deren Zubereitungsform kann die Wirkung gesteuert werden.

Für die therapeutische Nutzung stehen in ihren pharmakokinetischen Eigenschaften unterschiedlichste Reinglykoside oder Extrakte zur Verfügung.

In Afrika wird die gute Wasserlöslichkeit des Strophantins, die mit geringer oraler Resorptionsquote einhergeht, zur Bereitung schnell wirksamer Jagd- und Kriegsgifte ausgenutzt, unter gleichzeitiger Umgehung der Schutzmechanismen durch eine parenterale Verabreichung. Ebenfalls unter Umgehung der Schutzmechanismen (da nicht vorhanden) kann die starke Wirksamkeit als Rattengift genutzt werden.

Sogar zur Wahrheitsfindung in Ordalen werden die Herzglykoside herangezogen (siehe „Seltenes Gift-Ordal mit Strophantus hispidus"). Eine Praxis, die allerdings stark in Zweifel gestellt werden sollte.

Da diese Sekundärstoffe in tierischen und pflanzlichen Organismen vorkommen (was bei Sekundärstoffen relativ selten ist), stellt sich die Frage ob hier zufällig gleiche oder ähnliche Biosynthesewege eingeschlagen wurden. Die Biosynthese ist noch immer nicht im Einzelnen geklärt, nicht im pflanzlichen und nicht im tierischen Organismus.

Auch die Tatsache dass in den Herzglykosiden einige charakeristische, nicht in anderen Glykosiden nachweisbare Zucker vorkommen, ist ein interessantes Faktum und lässt in Bezug auf die Biosynthese noch einige Fragen offen.

Die Pflanzen und Tiere mit Herzglykosiden sind auch Teile unserer Umwelt.

Nur der richtige Umgang und die Kenntnis über das Aussehen und die Gefahren können verhindern, dass es zu Schäden an Mensch und Tier kommt.

Die Tatsache, dass die Herzglykosidforschung in den 70er Jahren dieses Jahrhunderts weitgehend eingestellt wurde, scheint dieser interessanten Stoffgruppe nicht gerecht zu werden. Die Herzglykoside sind noch heute unersetzlich in der Therapie der Herzinsuffizienz.

Die Entdeckung des endogenen Quabains wird sicherlich neue Impulse für die Herz- glykosidforschung geben, um die therapeutische Nutzung der Herzglykoside auszuweiten und genauere Kenntnisse über die Art und Weisen von Anpassungs- mechanismen könnten möglicherweise mithelfen, neue Wege in der Therapie von Intoxikationen zu finden.

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