Die Oberflächenstruktur die- ses Kniegelenk-Implantats von Beiersdorf schafft zementlos den Kontakt zum Knochen
Cephalosporine der dritten Generation:
einmal täglich
Die kürzlich eingeführten Betalactam-Antibiotika mit langsamer Elimina- tionszeit besitzen ein breites Wirkspektrum bei allgemein niedriger Toxi- zität. Auf einem von Hoff- mann-La Roche gespon- serten internationalen Symposium wurde Ende November in Frankfurt unter dem Vorsitz der Professoren Dieter Adam, München, und Hartmut Lode, Berlin, die Bedeutung verschiede- ner pharmakokinetischer Parameter für die thera- peutische Qualität der Betalactame diskutiert.
Stichwort: Proteinbin- dung. Bauernfeind, Mün- chen, kam bei seinen In- vitro-Versuchen zu dem Schluß, daß weniger die Proteinbindung des Anti- biotikums eine Rolle spielt als vielmehr der Einfluß der Zeit. Es stellt sich die Frage: Wie lange muß ein Antibiotikum wir- ken, um seine volle anti- bakterielle Aktivität zu entfalten? Auch Nightin- gale, Connecticut, kon- statierte, daß Ziel der Be- talactam-Therapie sei die Sicherung einer ausrei- chend hohen Wirkstoff- konzentration am Wirkort während einer ausrei- chend langen Zeit, um die Erreger empfindlich treffen zu können.
Ambrose, Birmingham, untersuchte den Einfluß der Breitband-Cephalo- sporine auf die Darmflora und konnte feststellen, daß sie bei gesunden Probanden das Auftreten von Clostridium difficile begünstigen können. In- wieweit dadurch der Ein- satz dieser Antibiotika
zur Prophylaxe und The- rapie von Infektionen in der Gastrointestinalchir- urgie eingeschränkt ist, wurde beim Frankfurter Symposium kontrovers diskutiert.
Das Ceftriaxon (Roce- phin®) als langwirkendes
Breitspektrum-Cephalo- sporin mit einer Halb- wertzeit von acht Stun- den braucht nur einmal täglich appliziert zu wer- den. Dadurch scheinen sich laut Eron, Virginia, USA, auch neue Aspekte zur ambulanten parente- ralen Therapie schwerer Infektionen zu ergeben.
Erste Versuche in diese Richtung wurden ebenso bereits in der Schweiz unternommen. Baum- gartner, Francioli und Glauser, Lausanne, setz- ten Ceftriaxon nach einer entsprechenden Patien- ten-Schulung ambulant bei chronischer gramne- gativer Osteomyelitis, tie- fen inneren Infektionen sowie bei subakuter bak- terieller Endokarditis ein.
Dr. med.
Cornelia Herberhold
D
Effektivität der per- LP kutanen Progesteron- Therapie steht in der Tat außer Zweifel, da Proge- steron wie viele andere Steroide durch die Haut recht gut resorbiert wird.Allerdings wird bei der Permeation durch die Haut ebenso wie im Ver- dauungstrakt ein großer Teil des Steroids metabo- lisiert, was den Einsatz einer erheblichen Dosis erforderlich macht.
Meine Kritik richtet sich vor allem gegen die Emp- fehlung, das Präparat be- sonders im Bereich der Mammae aufzutragen.
Das suggeriert eine di- rekte, perkutane Wirkung auf das Erfolgsorgan.
Diese ist jedoch mit Si- cherheit nicht zu erwar- ten, da die subkutanen
E
ine Untersuchung von de Boever et al. (in: An- geli, A. et al., Endocrino- logy of Cystic Breast Dis- ease, Raven Press New York 1983) zeigte, daß Progesteron im glanulä- ren Brustgewebe reti- niert wird und die Ge- webskonzentraticn an- steigt.Von einer Dosis von 50 mg Progesteron werden zirka 5 mg ins Brustgewe- be aufgenommen; etwa achtzig Prozent davon (4 mg) werden lokal auf en- zymatischem Weg zu
20-alpha-Dihydroproge- steron, dem Hauptmeta-
Gefäßplexus die Steroide aufnehmen und auf dem Blutwege weiter vertei- len. Eine direkte Permea- tion bis in die zum Teil mehrere Zentimeter tie- fer gelegenen Erfolgsor- gane ist praktisch ausge- schlossen. Deshalb ist es im Prinzip gleichgültig, an welcher Stelle der Hautoberfläche das Prä- parat aufgetragen wird.
Der letzte Satz des Arti- kels, die Plasmakonzen- tration von Progesteron werde nicht verändert, erscheint mir unter den gleichen Gesichtspunk- ten wenig glaubwürdig.
Vielleicht gibt es metho- dische Einzelheiten, auf- grund deren man diese Beobachtung richtiger interpretieren kann.
W. Krause
bolit von Progesteron, umgewandelt. Etwa zwanzig Prozent (1 mg) gelangen nach und nach in den Blutkreislauf und werden in der Leber me- tabolisiert.
Die penetrierte Menge führt zwar im Brustgewe- be zu einer signifikant höheren Progesteron- Konzentration; die verzö- gert in den Blutkreislauf gegebene Menge von 1 mg reicht allerdings nicht aus, den Plasmaspiegel signifikant zu erhöhen.
Eine generalisierte Wir- kung ist somit nicht zu er- warten. H. Lankenau Zu dem Artikel von Dr. H. Lankenau „Bei Mastopa- thien lokale Progesteron-Therapie" („Aus Industrie und Forschung", Deutsches Ärzteblatt Heft 44 vom 30. 10. 1985) schrieb Professor Dr. W. Krause, Leiter der Abteilung für Dermatologie mit Schwerpunkt An- drologie am Medizinischen Zentrum für Hautkrank- heiten der Universität Marburg, einen Kommentar, den wir — ebenso wie die Antwort von H. Lankenau — im folgenden veröffentlichen.
Bei Mastapathien lokale
Progesteron-Therapie ja oder nein?
Foto: Beiersdorf
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
AUS INDUSTRIE UND FORSCHUNG
64 (74) Heft 1/2 vom 3. Januar 1986 83. Jahrgang Ausgabe A