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Archiv "Arbeiten im Ausland: Blick über den Gartenzaun" (16.07.2001)

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ine Reihe von Beiträgen zu den In- ternet-Foren des Deutschen Ärzte- blattes (www.aerzteblatt.de) stammt von jungen Ärzten, die ihr Glück im Ausland gesucht und gefunden haben.

Sie schwärmen von der hervorragenden Ausbildung in Australien, der Kollegia- lität und den Verdienstmöglichkeiten in Frankreich oder den geregelten Ar- beitszeiten und der flachen Hierarchie in Norwegen. Negatives ist kaum zu lesen. Häufige Motivation für das Auswandern sind schlechte Erfahrungen in deutschen Kran- kenhäusern.

Es gibt aber auch andere Gründe für einen Arbeitsauf- enthalt im Ausland. Da die Ver- einigung Europas immer weiter voran schreitet, wird ein „Blick über den Gartenzaun“ immer wichtiger. Wer bereits in seiner AiP-Zeit andere Verhältnisse als die deutschen kennen lernen möchte, sollte sich zunächst gut informieren. Um Über- raschungen zu vermeiden, muss vorher mit dem zuständigen Landesprüfungs- amt geklärt werden, ob die im Ausland geleistete Tätigkeit anerkannt wird. (Für die Anerkennung wird übrigens eine Gebühr erhoben.)

Für die Anrechnung auf die Facharzt- ausbildung sind die Landesärztekam- mern zuständig. Aufschlussreich ist auch ein Blick auf die Internetseiten der Bun- desärztekammer (www.baek.de/30/Aus- landsdienst/index.html). Wichtige Ant- worten sind bereits in der Rubrik „Fre- quently asked questions“ (FAQs) zu fin- den.

Ausführliche Informationen zu Be- werbungsmodalitäten in verschiedenen Ländern und viele hilfreiche Adressen bietet die Universität Marburg im In- ternet an (www.med.uni-marburg.de/fs- med/aginternationales/seiten/handbuch.

html). Verschiedene Versicherungen und Finanzdienstleistungen halten ebenfalls mehr oder weniger nützliche Tipps auf ihren Internetseiten parat. In jedem Fall ist es ratsam, Informationen aus dem Netz auf ihre Aktualität hin zu überprüfen. Was vor drei Jahren galt, muss heute nicht mehr stimmen. Wer auf der sicheren Seite stehen möchte, fragt beim Akademischen Auslands-

amt seiner Universität nach. Dort gibt es außerdem Informationen über Aus- tauschprogramme. Der DAAD ist eben- falls ein wichtiger Ansprechpartner.

Die Auslandsabteilung des Marbur- ger Bundes kann auf langjährige Er- fahrung zurückgreifen: Seit 30 Jahren berät sie dessen Mitglieder zu Tätig- keiten im Ausland. Der Verband hält viele Kontakte zu Partnerorganisatio- nen und Vermittlungsagenturen. Mit zahlreichen Informationsbroschüren und Merkblättern sowie persönlicher Bera- tung steht er Famulanten, PJlern und AiPs ebenso wie Ärzten in der Weiter- bildung oder Fachärzten hilfreich zur Seite.

Approbierte Ärzte und Zahnärzte, die es nach Norwegen oder Schweden zieht, werden über spezielle Projekte der Zentralstelle für Arbeitsvermitt- lung (ZAV) gut betreut. In diesem Jahr wurden bereits mehr als 400 Ärzte und Zahnärzte über die ZAV nach Norwe-

gen vermittelt. Die Zahl der Allgemein- mediziner ist dabei rückläufig, da so- wohl der Bedarf in den skandinavi- schen Ländern als auch die Bewerber- zahlen aus Deutschland abnehmen.

Über die ZAV werden jedoch nicht nur Skandinavien-Fans vermit- telt. Arbeitsaufenthalte von Fach- und Führungskräften in anderen Industrie- ländern beziehungsweise in Entwick- lungsländern werden ebenfalls unter- stützt.

Deutsche Fachärzte sind zurzeit be- sonders in Frankreich gefragt. Dort wird die Anzahl der Studienplätze staatlich geplant. Durch eine Fehlkal- kulation herrscht inzwischen ein akuter Ärztemangel, den die Franzosen nicht aus eigener Kraft decken können. In Großbritannien gibt es lange Warteli- sten für Patienten und viel Arbeit für Ärzte. Die Krankenhäuser sind aller- dings nicht so gut ausgestat- tet, wie man es aus Deutsch- land gewohnt ist.

Geringer Bedarf an Ärz- ten besteht in Italien, Spani- en, Portugal und Österreich.

Ein Forumsteilnehmer mel- dete aus der Schweiz, dass dort der Konkurrenzdruck unter den Ärzten zunehme.

Wer nicht nur Begeisterung für den Schweizer Franken zeige und sich darum bemühe, den Schweizer Dialekt zu erlernen, könne trotzdem wohlwollend aufgenommen werden.

Da in Deutschland der „Patienten- tourismus“ aus den europäischen Nach- barländern voraussichtlich zunehmen wird, sind die im Ausland erworbenen Sprachkenntnisse auch hier von Vorteil.

Zudem können positive Erfahrungen mit Organisationsstrukturen im Aus- land dabei helfen, die Arbeitsbedingun- gen in deutschen Krankenhäusern zu

verbessern. Beate Kühn

T H E M E N D E R Z E I T

A

A1864 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 28–29½½½½16. Juli 2001

Arbeiten im Ausland

Blick über den Gartenzaun

Für Ärzte im Praktikum oder in der Weiterbildung und Fachärzte, die im Ausland arbeiten möchten, gibt es viele Informationsmöglichkeiten.

Marburger Bund-Auslandsabteilung Riehler Straße 6, 50668 Köln Telefon: 02 21/97 31 68-0

Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesanstalt für Arbeit (ZAV) Villemombler Straße 76, 53123 Bonn Telefon: 02 28/7 13-0

Kontakte Zum Thema „Arbeiten im Ausland“ hat das Deutsche Ärzteblatt ein neues Internet-Forum eingerichtet (www.aerzteblatt.de).

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