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Pasi, T. (2015). Aussenhandel mit Holz und Holzprodukten. In A. Rigling & H. P. Schaffer (Eds.), Waldbericht 2015. Zustand und Nutzung des Schweizer Waldes (pp. 116-117). Bundesamt für Umwelt BAFU; Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaf

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Academic year: 2022

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> Waldbericht 2015 Zustand und Nutzung des Schweizer Waldes BAFU / WSL 2015

6.8 Aussenhandel mit Holz und Holzprodukten

Tatiana Pasi

> Die Schweiz führt etwa die gleichen Mengen Holz und Produkte aus Holz ein, wie sie ausführt. Wertmässig wird jedoch bedeutend mehr importiert als exportiert.

> Holz und Holzprodukte machten im Jahr 2012 wertmässig 3,4 Prozent der gesamten Warenimporte und 1,2 Prozent der Warenexporte aus.

> Das Volumen des Holzaussenhandels der Schweiz stieg seit 1995 an und erreichte im Jahr 2006 einen Höhepunkt.

> Die wichtigsten Handelspartner der Schweiz für Holz und Holzprodukte sind Länder der Europäischen Union: Über 90 Prozent der Schweizer Ein- und Ausfuhren kommen aus EU-Ländern beziehungsweise gehen in die EU.

Holzaussenhandel

Gemessen am gesamten Aussenhandel der Schweiz ist der wertmässige Anteil der Ein- und Ausfuhren von Holz und Holzprodukten gering und sinkt seit Beginn der 1990er-Jahre sowohl bei den Ein- als auch bei den Ausfuhren.

Zwischen dem Handel mit Rohholz und dem mit Holz- produkten gibt es grosse Unterschiede. Beim Rohholz erreicht der Wert der Importe rund zwei Drittel des Exportwerts. Bei den Holzprodukten verhält es sich umgekehrt: Der Wert der Importe ist um fast das Fünffache höher als derjenige der

Exporte. In der Summe führt dies wertmässig zu einer nega- tiven Aussenhandelsbilanz.

Werden die Warenströme von Holz und Holzprodukten in «Kubikmetern feste Holzmasse» angegeben, zeigt sich, dass die Mengen der Ein- und der Ausfuhren ungefähr gleich sind. Zwischen 2008 und 2012 importierte die Schweiz durch- schnittlich 6,4 Millionen Kubikmeter (Mio. m3) und expor- tierte 6,2 Mio. m3. Am meisten Holz wird in Form von Papier- und Kartonprodukten eingeführt: Sie machen rund 40 Prozent der Importe aus. An zweiter Stelle stehen mit rund 20 Prozent die weiterverarbeiteten Produkte wie Halbfabrikate, Bau- und Packmaterialien, Möbel und vorgefertigte Holzgebäude. Ihr Anteil nimmt seit Beginn der 1990er-Jahre zu. Auch bei den Ausfuhren weisen mit 30 Prozent die Papier- und Kartonpro- dukte den grössten Anteil aus. Danach folgen mit 18 Prozent die Altholzexporte und mit je 15 Prozent die Ausfuhren von Rohholz und von Altpapier (Abb. 6.8.1). Beachtlich ist die Menge des ausgeführten Altholzes: rund 1 Mio. m3.

Rundholz, Stamm- und Schnittholz

Seit 1995 wurden durchschnittlich 1,3 Mio. m3 Rundholz pro Jahr aus dem Schweizer Wald ins Ausland verkauft; das ent- spricht knapp einem Viertel der gesamten Holzernte. Nach dem Orkan «Lothar» im Jahr 1999 stiegen die exportierten Mengen Rundholz schlagartig an und sanken danach wieder auf das Niveau vor dem Orkan (Abb. 6.8.2). Über 90 Prozent des Rundholzes wird als Stammholz exportiert und der Rest hauptsächlich als Industrieholz. Die Exportquote von Rund- holz, das heisst das Verhältnis der Exporte zur Inlandnutzung, lag im Jahr 2012 bei 18 Prozent. Verglichen mit den Exporten sind die Importe gering: Seit 1995 wurden im Durchschnitt jährlich 270 000 m3 Rundholz importiert. Seit 2008 nehmen Abb. 6.8.1 Ein- und Ausfuhren von Holz und Holzprodukten

im Jahr 2012 (in Mio. m3 feste Holzmasse).

Quelle: BFS und BAFU 2013

0,5 0,9

1,0 0,6

0,2

0,4

0,6 0,4

1,2 0,2

0,5 0,9 0,2

2,4 1,8

0 1 2 3 4 5 6 7

Einfuhren Ausfuhren

Papier-, Kartonprodukte Altpapier

Halb-, Fertigprodukte

Holzstoff, Zellulose Holzwerkstoffe

Schnittwaren, Furniere, Sperrholz Altholz

Rohholz, inkl. Restholz Mio. m3 feste Holzmasse

(2)

> 6 Sozioökonomie 6.8 Aussenhandel mit Holz und Holzprodukten 117

die eingeführten Mengen ab. Im Jahr 2012 waren es noch 170 000 m3 pro Jahr. Die Hälfte davon wird als Stammholz eingeführt, das in den Sägereien eingeschnitten wird, die andere Hälfte als Industrieholz, das für die Produktion von Holzwerkstoffen und Papier gebraucht wird. Der Aussenhan- del mit Energieholz ist unbedeutend. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass die Logistikkosten hoch sind und das Energie- holz deshalb meist regional beschafft wird. Der Handel von Rundholz erfolgt zu über 90 Prozent mit den Nachbarländern.

Tropisches Rundholz wird immer weniger importiert: 2012 machte es weniger als 1 Prozent der gesamten Rundholzein- fuhren aus.

Die Handelsbewegungen von Stamm- und Schnittholz wurden stark vom bisher grössten Sägewerk der Schweiz im bündnerischen Domat-Ems (GR) geprägt: Im Jahr 2007 nahm es seinen Betrieb auf und stellte ihn bereits im Jahr 2010 wie- der ein. Zusätzlich wirkt sich seit 2007 der im Vergleich zum Schweizer Franken schwache Euro – welcher Importe begüns- tigt und Exporte erschwert – auch auf den Handel mit Stamm- und Schnittholz aus.

Die Einfuhr von Stammholz stieg zwischen 2007 und 2010 an, sank danach aber wieder und lag im Jahr 2012 fast 40 Prozent unter dem Mittel der letzten 20 Jahre. Diese Ent- wicklung widerspiegelt den Rückgang der Inlandnachfrage nach Fichten/Tannen-Stammholz nach der Schliessung des Sägewerks in Domat-Ems. Die Exporte hingegen nahmen nach dem Orkan «Lothar» auf 1,7 Mio. m3 zu und gingen seit- her stetig zurück (Abb. 6.8.2).

Die Schnittholzproduktion liegt seit 2000 bei durch- schnittlich 1,5 Mio. m3. Die Exportquote stieg zwischen

2002 und 2010 von 14 auf über 32 Prozent und sank bis ins Jahr 2012 wieder auf 18 Prozent. Der Anteil des Laubholzes sank zwischen Anfang der 1990er-Jahre und 2012 von 50 auf 7 Prozent. Abnehmer von Schweizer Schnittholz sind Italien, Frankreich und Deutschland. Die Einfuhr von Nadel-Schnitt- holz bewegt sich mit periodischen Schwankungen auf relativ hohem Niveau und betrug im Jahr 2012 knapp 400 000 m3 – doppelt so viel wie exportiert wurde. Leicht rückläufig sind dagegen die Importe an Laub-Schnittholz. Dieses stammt zunehmend aus osteuropäischen Ländern. Der Anteil an Tro- penholz ist gering und betrug im Jahr 2012 4 Prozent.

Holzwerkstoffe und Papier

Im Jahr 2012 gab es in der Schweiz nur noch 4 Werke, die Industrieholz verarbeiten: je 1 Werk produziert Faserplat- ten beziehungsweise Spanplatten und 2 Werke stellen Papier her. 8 weitere Betriebe stellen Papierprodukte her. Sie ver- wenden dafür Zellstoff und keinen Holzstoff. Das letzte zell- stoffproduzierende Werk stellte seinen Betrieb im Jahr 2008 ein; seither wird der gesamte Zellstoffbedarf mit Importen gedeckt.

Hierzulande gehen der Verbrauch, die Produktion sowie die Ein- und Ausfuhren von Papier und Karton zurück. Men- genmässig wird etwa gleich viel konsumiert, wie von den einheimischen Papierfabriken auf dem inländischen Markt abgesetzt wird. Die Schweiz exportiert 0,91 Millionen Ton- nen Papier und Karton und importiert 0,82 Millionen Tonnen.

Die hiesige Span- und Faserplattenindustrie ist traditio- nell exportorientiert. Im Jahr 2007 wurden mit 800 000 m3 die grössten Mengen ausgeführt, danach sanken sie bis ins Jahr 2012 kontinuierlich auf 610 000 m3. Bis 2010 wurden durch- schnittlich 80 Prozent der Produktion exportiert, im Jahr 2012 waren es nur noch 60 Prozent (Schätzungen BAFU).

Abb. 6.8.2 Rundholzbilanz zwischen 1991 und 2012 (in Mio. m3).

Nettoaufkommen: inländische Holzernte zuzüglich Importe und abzüglich Exporte. Quelle: BFS und BAFU 2013

0 2 4 6 8

1 3 5 7 9 10

1995 2000 2005 2010

Mio. m3

Inländische Holzernte

Importe Rundholz Nettoaufkommen

Exporte Rundholz

Referenzen

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