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Kläy, M. (2015). Waldeigentümer. In A. Rigling & H. P. Schaffer (Eds.), Waldbericht 2015. Zustand und Nutzung des Schweizer Waldes (pp. 100-101). Bundesamt für Umwelt BAFU; Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL.

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Academic year: 2022

Aktie "Kläy, M. (2015). Waldeigentümer. In A. Rigling & H. P. Schaffer (Eds.), Waldbericht 2015. Zustand und Nutzung des Schweizer Waldes (pp. 100-101). Bundesamt für Umwelt BAFU; Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL."

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> Waldbericht 2015 Zustand und Nutzung des Schweizer Waldes BAFU / WSL 2015

6.1 Waldeigentümer

Matthias Kläy

> In der Schweiz sind Eigentum und Bewirtschaftung des Waldes stark zerstückelt.

> 70 Prozent des Schweizer Waldes gehören öffentlichen Waldeigentümern, 30 Prozent sind in Privatbesitz.

> Es gibt rund 240 000 private Waldeigentümer. Sie besitzen im Durchschnitt je rund 1,4 Hektaren Wald. Dies entspricht der Grösse zweier Fussballfelder.

> Die Anzahl Waldeigentümer sowie die Eigentumsverhältnisse haben sich seit 2005 kaum verändert.

> Die Bewirtschaftung des Schweizer Waldes wird durch die starke Zerstückelung aufwendig, kann jedoch durch vermehrte Zusammenarbeit und bessere Bewirtschaftungsmethoden rationeller und effizienter gestaltet werden.

Eigentumsverhältnisse

Im Gegensatz zum Wald anderer Länder ist der Schweizer Wald per Gesetz für alle frei zugänglich. Deshalb geht oft vergessen, dass jede Waldfläche jemandem gehört. Und der Wald gehört vielen: Insgesamt 250 000 Eigentümer teilen sich den Schweizer Wald untereinander auf. Die meisten Wald- besitzer – nämlich 97 Prozent – sind Privatpersonen. Diese verfügen meist nur über kleine Waldflächen von weniger als 50 Hektaren. Im Durchschnitt sind diese Waldstücke sogar lediglich 1,42 Hektaren gross. Der Wald der öffentlichen Hand ist deutlich weniger stark parzelliert: Die rund 3300 öffentlich- rechtlichen Waldbesitzer bewirtschaften 70 Prozent der gesamten Waldfläche und sind für 64 Prozent der gesamten Holznutzung zuständig. Die regionalen Unterschiede sind allerdings gross: Im Kanton Luzern sind 70 Prozent des Waldes in Privatbesitz, während es im Kanton Wallis nur gerade 9 Prozent sind.

Gesamtschweizerisch gehören die meisten Waldflächen der öffentlichen Hand den Gemeinden: 40 Prozent den politi- schen Gemeinden und 31 Prozent den Bürgergemeinden. Wei- tere 11 Prozent befinden sich im Besitz von Korporationen und Genossenschaften, und insgesamt 7 Prozent gehören Bund und Kantonen (Abb. 6.1.1). Waldbesitz hat Tradition: Die Anzahl der Waldbesitzer sowie die Eigentumsverhältnisse haben sich in den letzten Jahren kaum verändert. Da ein Grossteil des Schweizer Waldes der öffentlichen Hand gehört, gehen viele Leute davon aus, dass dieser nicht gewinnorien- tiert bewirtschaftet wird, sondern vor allem dem Gemein- wohl dient. Dies kann jedoch höchstens auf Waldeigentümer zutreffen, die Steuern erheben und einnehmen – also Bund, Kantone, politische Gemeinden – und denen lediglich rund 50 Prozent des öffentlich-rechtlichen Waldes gehören. Ein grosser Teil des Waldes wird demzufolge nach marktwirt-

schaftlichen Kriterien bewirtschaftet; die Eigentümer müssen ihre Kosten decken können.

Bewirtschaftung

Der Schweizer Wald wird durch Forstbetriebe, spezialisierte Forstunternehmungen sowie private Waldeigentümer bewirt- schaftet. Es gibt jedoch auch Eigentümer, die ihren Wald nicht nutzen und ihn seiner natürlichen Entwicklung überlassen. Die Forstbetriebe bewirtschaften rund 70 Prozent der Waldfläche der Schweiz und werden dabei von spezialisierten Forstunter- nehmungen unterstützt. Die starke Parzellierung des Schwei- zer Waldes zeigt sich nicht nur bei den Waldeigentümern,

Abb. 6.1.1 Öffentliche Waldflächen der Schweiz in Hektaren und prozentualen Anteilen nach Eigentümertyp.

Quelle: BFS und BAFU 2012

40 %

31 % 11 %

6 % 1 % 11 %

Politische Gemeinden (351 039 ha)

Korporationen, Genossenschaften (101 975 ha) Kantone (50 713 ha) Bund (8759 ha) Übrige, gemischte, öffentliche Waldflächen (93 495 ha) Gesamt (884 302 ha)

Bürgergemeinden (278 321 ha)

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> 6 Sozioökonomie 6.1 Waldeigentümer 101

sondern auch bei den Forstbetrieben: Über die Hälfte aller Betriebe bewirtschaftet zusammen weniger als 10 Prozent der produktiven Waldfläche, während wenige grosse Betriebe einen grossen Teil der Fläche bewirtschaften (Abb. 6.1.2).

Der ökonomische Druck auf die Forstbetriebe ist in den letzten Jahren gestiegen, unter anderem weil die Welthandels- preise für Holz gesunken sind und gleichzeitig der Spardruck bei der öffentlichen Hand zugenommen hat. Mit der Ver- schlechterung der ökonomischen Situation hat die Bedeutung einer betriebswirtschaftlich ausgerichteten Führung sowie des Einsatzes rationeller Arbeitsverfahren zugenommen.

Deshalb haben sich seit 2004 viele Waldeigentümer zu grös-

seren Bewirtschaftungseinheiten oder Betrieben zusammen- geschlossen. Ein Blick auf die Entwicklung der Anzahl Forst- betriebe zeigt, dass deren Zahl seit 2004 um rund 20 Prozent gesunken ist (Tab. 6.1.1). Den grössten Rückgang verzeichnen die kleinen Forstbetriebe mit einer Grösse bis zu 50 Hektaren, während die grossen Betriebe ab einer Grösse von 1000 Hekt- aren sogar leicht zugenommen haben. Ein wichtiger Partner bei der Nutzung der Wälder sind spezialisierte Forstunter- nehmungen, welche im Auftrag der Forstbetriebe die Holz- schlagarbeiten und weitere Waldarbeiten durchführen. Mit ihren modernen Arbeitsmitteln und -verfahren sowie ihrem spezialisierten Know-how tragen sie stark zu einer rationellen und kostendeckenden Waldbewirtschaftung bei. Die Zusam- menarbeit von Waldbesitzern und überbetrieblichen Bewirt- schaftungseinheiten sind der Schlüssel zu einer verbesserten ökonomischen Leistungsfähigkeit der Waldwirtschaft.

Tab. 6.1.1

Anzahl Forstbetriebe nach Grösse (ohne private Forstbetriebe <50 ha) für die Jahre 2004 bis 2012. Quelle: BFS und BAFU 2013

Grösse des Forstbetriebs 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Veränderung

2004 zu 2012

<50 ha 1236 1201 1178 1101 1026 999 980 937 912 –324

51–100 ha 464 455 446 436 412 399 389 371 370 –94

101–200 ha 435 426 421 412 406 383 381 352 355 –80

201–500 ha 467 454 444 442 435 423 419 374 368 –99

501–1000 ha 262 264 267 261 252 251 247 242 242 –20

1001–5000 ha 174 174 175 178 190 188 192 192 193 19

>5000 ha 2 2 2 3 4 5 5 7 7 5

Total 3040 2976 2933 2833 2725 2648 2613 2475 2447 –593

Entwicklung in absoluten Zahlen –64 –43 –100 –108 –77 –35 –138 –28

Entwicklung in Prozenten –2,1 –1,4 –3,4 –3,8 –2,8 –1,3 –5,3 –1,1 –19,5

Abb. 6.1.2 Verteilung der Forstbetriebe nach Grösse und ihr Anteil an der Waldfläche im Jahr 2011.

Quelle: BFS und BAFU 2012

Prozent

0 10 20 30 40

5 15 25 35 45 50

0–50 ha

51–100 ha

101–200 ha

201–500 ha

501–1000 ha

>1000 ha Anteil an der Gesamtzahl der Betriebe

Anteil an der produktiven Waldfläche

Referenzen

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