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E Faszination für Physik von klein auf

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© 2016 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim 1617-9439/16/0505-3 Physik Journal 15 (2016) Nr. 5 3 G R U S S W O R T

Prof. Dr. Rolf-Dieter Heuer ist seit 5. April neuer Präsident der DPG. Zuvor war Heuer General direktor am CERN und Forschungsdirektor für Hochener- giephysik bei DESY.

E

rkenntnisse der Physik – und der Naturwissenschaften im Allgemeinen – bilden die Basis von Innovationen und technischem Fortschritt. Viele Menschen haben allerdings nur ein geringes Interes­

se an Physik, an der Beschäftigung mit physikalischen Fragestellungen und damit auch am Physikstudium.

Um Deutschlands Spitzenposition in der Technologie zu sichern, ist es ein zentrales gesellschaftliches The­

ma, wissenschaftlichen Nachwuchs zu gewinnen.

Eine der wichtigsten Aufgaben der DPG ist es daher, der Öffent­

lichkeit die Bedeutung der Physik für eine nachhaltige Entwicklung unserer hoch technologisierten Gesellschaft nahe zu bringen, phy­

sikalischen Sachverstand zur Ver­

fügung zu stellen und mit unserer Neugier und Faszination für unser Fach anzustecken. Die Faszination für Physik müssen wir früh wecken – bei Kindern und Jugendlichen –, aber auch in der breiten Öffentlich­

keit bis hin zu Medien und Politik.

Daher berührt dieses Thema Öf­

fentlichkeitsarbeit und Schule.

In der Öffentlichkeitsarbeit hat die DPG bereits exzellente Initiati­

ven wie die „Highlights der Physik“

oder PiA (Physik im Advent) mit seiner neuen Erweiterung speziell für Flüchtlingskinder.

Mit einer neuen Studie zur

„Physik in der Schule“ will die DPG den Anstoß geben, um Physik in der Schule neu zu denken. Dafür gilt es nun, an der konkreten Um­

setzung zu arbeiten und Verände­

rungen anzustoßen, die Lehrkräfte und Politik gleichermaßen tragen.

Unterschiedliche Inhalte und Un­

terrichtsvolumina in den einzelnen Ländern sind Schulalltag. Dies müssen wir ändern und daher den Kontakt mit den Entscheidungs­

trägern in der Politik, insbesondere der Kultusminis terkonferenz, pflegen und unsere Expertise in

der Entwicklung von Standards einbringen. Angleichungen sind nötig, aber keinesfalls zu Lasten der physikalischen Ausbildung.

Ein besonderes Programm für Schülerinnen und Schüler möchte ich exemplarisch hervorheben: das German Young Physicists‘ Tourna­

ment. Seit 2014 treffen sich jedes Jahr forschungsbegeisterte junge Leute aus ganz Deutschland, um in „Physics Fights“ gegeneinander und miteinander anzutreten. Ein Drittel der Teilnehmer an diesem Wettbewerb, bei dem das deutsche Nationalteam für das IYPT ausge­

wählt wird, waren in diesem Jahr Schülerinnen!

Lehrern kommt eine Schlüssel­

rolle zu, denn motivierte und mo­

tivierende, gut ausgebildete Lehrer reißen auch die Schüler mit. Wir haben bereits gute Lehrer, aber wir brauchen mehr von ihnen. Neue Initiativen in der Lehrerausbildung und ­fortbildung sind gefragt.

Lehrertage im Rahmen der DPG­

Frühjahrstagungen oder Lehrer­

gespräche sind gute Ansätze. Aber die Frage bleibt, was die Lehrer an Material oder Fortbildung benö­

tigen und was sie sich wünschen.

Um diese Frage zu klären und pas­

sende Angebote zu machen, sollten wir die nächsten Schritte angehen.

Ich möchte aber betonen, dass Lehrer nicht alles „korrigieren“

können, was Elternhaus und Ge­

sellschaft versäumt haben.

Neben diesen Themen sehe ich für meine Amtszeit einen Schwer­

punkt in der Politikberatung, nati­

onal wie international. Die DPG ist keine Lobbyorganisation und kann deshalb dabei eine besondere Rolle spielen. Eine enge Kooperation mit anderen Fachgesellschaften ist national wie international hilfreich.

In Deutschland möchte ich die Zu­

sammenarbeit mit anderen natur­

wissenschaftlichen Fachgesellschaf­

ten stärken, um insbesondere im

Ausbildungsbereich möglichst mit einer Stimme sprechen zu können.

International kommt der European Physical Society eine wichtige Rolle zu: Die Definition von Kennzahlen für Rankings ist nur ein Beispiel.

Ganz wesentlich für die Ent­

wicklung und Umsetzung unserer Programme ist das Ehrenamt.

Einerseits ist es eine Herausforde­

rung, Kolleginnen und Kollegen dafür zu finden (wir haben nie genug…), andererseits macht genau diese Arbeitsweise den Charme der DPG aus! Die DPG bietet Platz für Engagement und Kreativität. Beides zeichnet auch die „junge DPG“ aus, die 2016 ihr zehnjähriges Bestehen feiert: Weiter so! Aber es braucht auch eine feste, dauerhafte Basis, und diese besteht in unserer gut funktionierenden Geschäftsstelle.

Sehr wichtig ist eine finanzielle Unterstützung von Projekten und, ganz wesentlich, von jungen Leu­

ten. Daher möchte ich der Wilhelm und Else Heraeus­Stiftung meinen großen Dank aussprechen. Ohne ihre Unterstützung wäre die DPG eine andere Gesellschaft!

Einer Aussage des leider viel zu früh verstorbenen Wolfgang Sandner möchte ich mich gerne anschließen: Eine weltweit einzig­

artige Gesellschaft leiten zu dürfen und unsere Wissenschaft anders als an Universitäten oder Forschungs­

einrichtungen zu unterstützen, ist eine große Ehre. Ich freue mich auf die nächsten Jahre und die Zusam­

menarbeit mit Ihnen.

Faszination für Physik von klein auf

Zum Antritt des neuen DPG-Präsidenten Rolf-Dieter Heuer

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