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Archiv "Idiopathische Thrombozytopenie: Abgrenzung und therapeutische Konsequenzen: Erfolgreiche Arbeit in der Geriatrie" (24.07.1985)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Idiopathische Thrombozytopenie

weis von Autoantikörpern (außer- halb wissenschaftlicher Arbeiten) gegen Thrombozyten mit einer gewissen Skepsis.

Ad 2: Der Kritik ist insofern zuzu- stimmen, als bis heute in keiner prospektiven kontrollierten Stu- die ein erhöhtes Thromboembo- lie-Risiko nachgewiesen wurde.

Das gleiche gilt aber auch für das Gegenteil, wie mir einer der be- sten Milzkenner unter den deut- schen Chirurgen, Professor Streicher/Wuppertal, erneut be- stätigte. Da ich das Thromboem- bolie-Risiko bei der Kombination eines abdominalen Eingriffs mit einer (leider relativ seltenen) ab- rupten postoperativen Thrombo- zythämie für relativ hoch halte, sind wir meist so vorgegangen:

Unter 200 000 Plättchen/cmm vor- sichtige Fortführung der präope- rativen Steroidtherapie, über 500 000/cmm passagere Gabe von Aggregationshemmern oder nied- rig dosiertem Heparin. Wir sind damit immer gut gefahren.

Ad 3: Ob man die Splenektomie als „kausal" betrachtet, ist eine Frage der Definition. Für ein Fort- bestehen der Autoimmunerkran- kung sprechen die im Editorial zi- tierten Mißerfolge und relativ häu- figen postoperativen subnorma- len Werte (ohne Blutungen), fer- ner der mehrfach erbrachte Nach- weis von Antikörpern auch bei kli- nischem Erfolg. Nach Wintrobe et al. (Literatur im Editorial) geht der

„dekompensierte Zustand" durch die Splenektomie in einen „kom- pensierten" über, in dem (ver- mehrte) Bildung und (vermehrter) Abbau sich die Waage halten („keep up"). Nach sieben von Aster bei Williams et al. (Literatur im Editorial) zitierten Arbeiten kommen 70 bis 90 Prozent der Splenektomierten in eine Remis- sion. Von diesen bleiben minde- stens zwei Drittel ohne weitere Therapie „ständig im Normalbe- reich" und blutungsfrei. Dies deckt sich mit unseren Erfahrun- gen, nach denen junge Frauen nicht nur rezidivfrei blieben, son- dern sogar komplikationslos

Schwangerschaften austrugen.

Das ist — jedenfalls im klinischen Sinn — ein „kausales" Ergebnis.

Ad 4: Hinsichtlich der Dosierung der sieben S-Immunglobuline wollte ich neben der üblichen Menge von zum Beispiel 1 bis 1,5 g/kg, auf vier bis fünf Tage verteilt, die stark differierenden Extrem- werte der Literatur nennen. Lei- der habe ich die auch für mich auffallend niedrige Menge von 1,5 bis 2 mg/kg täglich drei Wochen lang nicht mehr gefunden und muß deshalb diese Angabe zu- rücknehmen. Die niedrigsten, bei den nachträglichen Recherchen ermittelten Dosierungen waren 400 mg/kg an je fünf Tagen bei Kindern (P. Imbach et al., Lancet 1981, 1: 1228) sowie 400 mg/kg an ebenfalls fünf aufeinanderfolgen- den Tagen bei Erwachsenen (R. E.

Schmidt et al., Lancet 1981, II:

475).

Professor Dr. med. Rudolf Gross Haedenkampstraße 5

5000 Köln 41

FÜR SIE GELESEN

Erfolgreiche Arbeit in der Geriatrie

Die Geriatrie hat zum Ziel, ein möglichst hohes Maß an Selbstän- digkeit des alten Kranken zu er- halten oder wiederherzustellen.

In einer randomisierten, kontrol- lierten Untersuchung aus den USA wurde die erfolgreiche Arbeit einer geriatrischen Station an- hand der Verläufe von entlasse- nen Patienten belegt. Die Station ist besetzt mit einem kompeten- ten interdisziplinären Team. Zwei Patientengruppen mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Unter- bringung in einem Pflegeheim wurden verglichen. Im Anschluß an die Behandlung auf Akutsta- tion wurde die Gruppe A auf der geriatrischen Station betreut.

Später bestand die Möglichkeit

der ambulanten Weiterbetreuung durch die geriatrische Klinik. Die Gruppe B wurde auf einer übli- chen Krankenstation behandelt mit der möglichen Nutzung aller Spezialeinrichtungen der Klinik.

Der Durchschnittspatient war zu Beginn der Untersuchung 78 Jah- re alt, hatte 4 Diagnosen und er- hielt 4 Medikamente verordnet.

Der Durchschnittsaufenthalt auf der geriatrischen Station betrug immerhin 43 Tage. Auf dieser Sta- tion wurden durchschnittlich 2,9, bei der Kontrollgruppe 0,6 neue Diagnosen gefunden. Die Zahl der verordneten Medikamente verrin- gerte sich um 17 bzw. 14 Prozent.

Nach 12 Monaten lag die Sterb- lichkeit bei der Gruppe A bei 23,8 Prozent, die der Kontrollgruppe B bei 48,3 Prozent. Von der ersten Gruppe waren nur 12,7 Prozent, von letzterer 30 Prozent in ein

Pflegeheim verlegt worden. Die geriatrisch betreuten Patienten zeigten nach 12 Monaten funktio- nell bessere Ergebnisse und er- schienen in besserer psychischer Verfassung. Sie wiesen deutlich weniger stationäre Pflegetage und erneute Akuteinweisungen auf. Die Autoren zeigen, daß ein initialer Mehraufwand längerfri- stig zu niedrigeren Kosten, zumin- dest für stationäre Pflege, führt.

Nicht zuletzt dieser Kostenaspekt läßt derartige Anstrengungen at- traktiv erscheinen. Weitere Unter- suchungen dieser Art sind wün- schenswert. kne

Effectiveness of a geriatric evaluation unit. A randomized clinical trial New Engl. J. Med.

1984, 311: 1664-1670

Rubenstein, L. Z., Geriatric Research, Evalu- atio - and Clinical Center (ME) Sepulveda Ve- terans Administration Medical Center, Sepul- veda, CA 91343

2202 (68) Heft 30 vom 24. Juli 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

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