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l^o. I. Sonnabend, den 2. Januar 1837.

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l^o. I. Sonnabend, den 2. Januar 1837.

Madrid, 'den 1 gten December.

Die Frage in Betreff der Erblichkeit der ersten Kam­

mer wurde in der heutigen Sitzung der Kortes mit 144 Stimmen von 14Z Votirenden verneinend entschieden.

Herr Alcoriza war der einzige Deputiere, der für die Erb­

lichkeit stimmte.

Gestern haben 25 Deputirte einen den Kortes vor­

zulegenden Vorschlag unterzeichnet/ worin sie darauf dringen, daß die Mitglieder der ersten Kammer durch das Volk erwählt werden. (Pr. St. Zeit. No. 3.)

M a d r i d , d e n 2oflen December.

Heute um 2 Uhr Nachmittags hat sich eine Oepu-, tation der Kortes nach dem Pallas» begeben, um der Königin den Gesetzentwurf in Betreff der von der Re­

gierung vorgeschlagenen und von den Kortes genehmig­

ten ausserordentlichen Maßregeln zu überreichen.

Briefen aus Alt-Kastilien vom i7ten d. M. zu­

folge hat Gomez den Ebro an seiner Quelle überschritten.

(Pr. St. Zeit. No. 4.) P a r i s , d e n 2 7 s t e n D e c e m b e r .

Nach den neuesten Berichten aus Bona sind die Fol­

gen des Rückzuges von Konstantine minder erheblich, als es Anfangs allgemein hieß; vielmehr ist das Vertrauen und die Zuversicht unter den französischen Soldaten, wie unter der Bevölkerung von Bona und den übrigen Städ­

ten, wieder erwacht und die neutralen, wie die befreun­

deten/ Araber verhalten sich vollkommen ruhig, wozu die, mit glücklichem Erfolge gekrönte, bekannte Expedition un­

ter dem General Letang nicht wenig beygetragen zu haben scheint. Zugleich aber erfährt man auch, daß Achmet Bey ernstlich entschlossen ist, Konstantine auf das Stärk­

ste zu befestigen (seine jetzige Stärke verdankt der Platz mehr seiner natürlichen Lage, als den künstlichen Werken) und bereits eine Aufforderung an sachverständige Euro­

päer, ihm bey Ausführung" dieses Planes behilflich z

feyn, hat ergehen lassen. Zu Unterhändlern bedient er sich einiger Juden. Zu gleicher Zeit hat sich aber seine Streitmacht durch zahlreiche Desertionen sehr vermindert, so daß sie nm noch 5- bis 6000 Mann stark seyn soll.

(Verl. Spen. Zeit. No. 2.) P a r i s , d e n 28sten December.

Die hiesigen Blätter beschäftigen sich heute fast aus­

schließlich mit dem gestrigen Attentate auf das Leben des Königs, und die meisten derselben gewinnen nicht einmal so viel Raum, der Thronrede einige Worte zu widmen.

Der berichtet über den gestrigen Vorfall in fol­

gender Weise: »Der Wagen des Königs war eben bey dem Eitterthor des Tuillericngartens vorbeygefahren, als der Schuß einerFeuerwaffe vernommen wurde; alle Blicke wendeten sich sogleich mit Besorgniß nach dem Könige, und man war augenblicklich beruhigt/ als man den Monar­

chen durch seine Bewegungen andeuten sah, daß er nicht getroffen worden. Die Kugel war dicht bey der Brust des Königs vorbeygegangen und hatte dann die Glas­

scheibe am Rücksitze des Wagens zwischen dem Herzog von Nemours und dem Prinzen von Joinville zerschmet­

tert. Die Herzöge von Orleans und von Nemours sind durch Glasscherben leicht verletzt worden. Der Mörder ward augenblicklich verhaftet. Es ist ein junger Mann von 22 bis 2Z Jahren, man hat auch das Pistol, wel­

ches ihm zur Begehung des Verbrechens diente, gefun­

den.< — Ueber die Art und Weise, wie die erste Nach­

richt von dem Attentat nach der Deputirtenkammer ge­

langte , erzahlt das .lournal 6es Folgendes;

»Die Königin, die Prinzessin Adelaide/ die Prinzessin­

nen Marie und Klementine und die Herzöge von Aumale und Montpensier hatten seit wenigen Augenblicken in der königlichen Loge Platz genommen und erwarteten, nicht ohne einige Besorgniß, das Zeichen von der Ankunft des önigs im Pallaste der Kammer. Plötzlich erscheint ein

U '

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2 Offieier in der Loge Ihrer Majestät. Es ist der Komman­

dant Dumas. Der König hatte ihn in höchster Eile vor­

ausgesandt, um die Königin über die Gerüchte zu beru­

higen, die seinem Erscheinen hätten vorangehen können.

»»Der König sendet mich!" ruft Herr Dumas aus, -»Sc. Majestät befinden sich wohl! Sie werden sogleich erscheinen. Auch die Prinzen sind nicht verwundet wor­

den!" Die Königin und die Prinzessinnen verstanden sogleich den Sinn dieser Worte. Man denke sich ihren Schmerz, ihren Schrecken, ihre Angst; man denke sich aber auch ihre Freude, als sie erfuhren, daß der König gerettet sey. Indeß wußte man immer noch nichts Ge­

wisses in der Kammer, als plötzlich einer der Officiere, die dem Zuge des Königs vorangeeilt waren, in den Saal eintrat und zu einigen Deputaten sagte: »»Man hat auf den König geschossen; der König ist nicht getroffen, aber der Herzog von Orleans ist verwundet."« Diese Worte durchflogen mit Blitzesschnelle den Saal. Die Königin vernahm sie und ihre Angst war-gränzenlos bis zu dem Augenblick, wo der König, umgeben von seinen drey Söhnen, erschien. — Der König soll gestern Abend ge­

sagt haben, er begreife selbst kaum, wie es möglich sey, daß Niemand getroffen worden, da er und der*Herzog von Nemours zu gleicher Zeit aus dem Wagen gesehen und fast den ganzen Raum des Fensters eingenommen hatten. Der Marschall Lobau hatte beynahe dasselbe Schicksal gehabt, wie vor :8 Monaten der Marschall Mortier. Er ritt dicht neben dem Wagenschlag, und die Kugel sauste ihm bey den Ohren vorbey.

Die Pairs- und Deputirtenkammer hielten heute ihre erste Sitzung; jene, unter dem Vorsitze des Barons Pasquier, diese unter dem des Alterspräsiden­

ten, Herrn Bedoch. Die Pairskammer beschäftigte sich, nach einigen Formalitäten, zunächst mit der Wahl ihrer 4 Sekretäre. Von den anwesenden 10Z Pairs erhielten die meisten Stimmen Herr de Caux, der Graf von Ta­

scher, der Herzog von Castries und Herr Barthe, und wurden sonach zu Sekretaren ausgerufen, nahmen auch sofort ihre Plätze als solche ein. Unmittelbar nach dieser Operation bestieg der Großsiegelbewahrer die Red­

nerbühne und überreichte dem Präsidenten eine königliche Verordnung, wodurch der Proceß des jungen Mannes, der gestern auf den König geschossen, dem Pairshofe über­

wiesen wird. Herr Frank-Carre, Generalprokurator bey dem königlichen Gerichtshofs, ist für die Dauer die­

ses Processes zum Generalprokurator bey dem Pairs­

h o f e e r n a n n t w o r d e n . — I n d e r D e p u t i r t e n k a m ­ mer waren bey Eröffnung der Sitzung um 12z Uhr nur einige vierzig Deputirte zugegen, worunter auch Herr Thiers, von dem die Anwesenden jedoch wenig No­

tiz zu nehmen schienen. Nachdem der Alterspräsident die 9 Büreaus der Kammern durch das Loos gebildet hatte, erfolgte in letzteren sofort die Wahl der 9 Präsidenten und

Sekretäre. Um 2 Uhr wurde die Sitzung wieder eröffnet, worauf mit der Verifikation der Vollmachten der wie- dcrernannten oder neugewählten Deputirten vorgeschrit­

ten wurde.

* « *

Nach dem, was man bis zu diesem Augenblick über die in der Deputirtenkammer vorgenommenen Wahlen hört, scheint der liers-xarü die Majorität um sich zu sammeln. Herr Dupin ist wieder zum Präsidenten er­

nannt worden. (Pr. St. Zeit. No. 4.) T u r i n , d e n i 8 t e n D e c e m b e r .

Se. Majestät, der König von Sardinien, hat durch Dekret vom loten November für die Insel Sardinien eine neue Gemeindeverfassung eingeführt. In jeder Stadt wird ein Generalrath und ein Partikularrath errichtet.

(Pr. St. Zeit. No. Z62.) R o m , d e n i 5 t e n D e c e m b e r .

Don Miguel, den man bald hier, bald dort arretirt haben will, hat Sonntag dem Gottesdienste in der päpstlichen Kapelle beygewohnt. Die öftere Wiederho­

lung jener Gerüchte über diesen Prinzen führt zu der Vermuthung, daß sie nicht ohne Absichten ausgesprengt werden, und daß man das arme Portugal bestandig in Aufregung zu erhalten sucht.

(Pr. St. Zeit. No. Z61.) V e n e d i g , d e n 1 4 t e n D e c e m b e r .

Unser schönes Operntheater, -La Fenice', ist nicht mehr! Gestern, Morgens 4 Uhr, kam darin Feuer aus, und nach Z Stunden, um 7 Uhr, war das Herruche Gebäude ein Raub der Flammen! Nichts blieb davon übrig, als die nackten Mauern. Zum Glück ging kein Lüftchen, sonst würde die Flamme alle umstehenden Häuser ergriffen haben. — Die Zerstörung dieses prach­

tigen Opernhauses ist für unsere Stadt — besonders jetzt, da gerade die Opera Seria darin beginnen sollte — ein wahres Unglück. (Pr. St. Zeit. No. Z59.)

B a s e l , d e n 2 Z s t e n D e c e m b e r .

Die Thurgauer Zeitung, welche mit der friedlichen Beylegung der Verhältnisse mit Frankreich gar nicht zufrieden ist, berechnet, daß die letzte TagsaHung aus 47 Personen bestanden habe; von diesen koste jeder taglich 16 Franken, mache täglich 752 Franken; die Tagsatzung war 22 Tage beysammen^ macht 19,552 Franken. Das einzige Ergebniß dieser Tagsatzung sey die friedliche Antwort an Frankreich gewesen. Diese koste demnach die obige Summe, und da dieselbe nur 5i Druckzeilen, 466 Worte und -856 Buchstaben enthalte, so koste jedes Wort 41 Franken 8x Batzen und jeder Buchstabe 6^ Batzen.

(Verl. Spen. Zeit. No. Z06.) B r ü s s e l , d e n 2 7 s t e n D e c e m b e r .

Der Verkehr auf unserer Eisenbahn ist durch' den Schnee in's Stocken gerathen. Man beschäftigt sich

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eifrig mit der Wegschaffung der Schneemassen. Am 25sten dieses Monats litt die eine Maschine, welche den Abendtransport von Antwerpen bringen sollte, da­

durch Schaden, so daß die Reisenden erst in der Nacht um Uhr, und halb erfroren, hier anlangten. Seit­

dem ist noch kein neuer Wagenzug abgegangen.

(Verl. Spen. Zeit. No. i.) W i e n , d e n 23sten December.

Es war gestern Vormittag 12 Uhr, als der neapo­

litanische Gesandte Privataudienz bey Sr. Majestät, dem Kaiser, hatte und hierauf im Pa'last des Erzher­

zogs Karl zur Audienz bey Ihren Kaiserl. Hoheiten, dem Erzherzog Karl und der Erzherzogin Therese ge­

lassen wurde. Nach erhaltenem Jawort von Seiten der Prinzessin überreichte Marchese di Gagliati das Porträt des Durchlauchtigen Bräutigams. Morgen ist Cerkle bey Ihrer Majestät, der Kaiserin, für Damen, wobey sammtliche Dalnen des hohen Adels zur Gra­

tulation zugelassen werden. Sonntag ist Toisonamt und Mondtag das große Konzert bey Hofe. Dienstag Abschiedsfamilientafel und Mittwoch, den s8sten, er­

folgt die Abreise Ihrer Kaiserl. Hoheiten, des Erzher­

zogs Karl mit der Durchlauchtigen Braut, nach Ve­

nedig, wo Se. Majestät, der König, gleichfalls auf einem Dampfschiffe eintrifft.

Se. Durchlaucht, der regierende Herzog von Nassau, ist am 2,sten dieses Monats hier eingetroffen und in dem Gasthause zur Kaiserin von Oesterreich abgestiegen.

Oer Herzog ist von seinen beyden Söhnen, dem Erb­

prinzen Adolph und Prinzen Moritz, begleitet, welche, dem Vernehmen nach, um ihre Ausbildung zu vollen­

den, hier bleiben sollen. (Pr. St. Zeit. No. 363.) W i e n , d e n 2Zsten December.

Die Ausstattung der Prinzessin Therese wird so reich und prachtvoll seyn, als es der Würde des österrei­

chischen Kaiserhauses und den reichen Besitzthümern des Erzherzogs Karl entsprechend ist. Bereits sind 8 Kisten, gefüllt mit den kostbarsten Gegenständen, nach Neapel abgegangen. Man führt Beyspielsweise von Kleidungsstücken 100 Kleider, 100 Paar Stieffletten, Z7 weisse Ueberrecke u. s. w. an; Alles von der größ­

ten Eleganz und seltener Feinheit. Der König von Neapel hat der erlauchten Braut in Florenz einen Strohhut anzufertigen befohlen, welcher 36oo Lire (über 800 Thaler) kostet, und überdies nach Paris gesendet werden soll, um daselbst mit dem geschmack­

vollsten Aufputze geziert zu werden.

(Verl. Spen. Zeit. No. 307.) O l d e n b u r g , d e n 2 Z s t e n D e c e m b e r .

Se. Majestät, der Kaiser von Rußland, haben Al­

lerhöchsteren Flügeladjutanten, den kaiserl. russischen Obersten von Rudberg, an den großherzoglichen Hof

abgesandt, um Sr. Königl. Hoheit, dem Großherzoge, die Glückwünsche Sr. Majestät, des Kaisers, bey Ge­

legenheit der Verbindung Ihrer Hoheit, der Herzogin Amalie, mit Sr. Majestät, dem Könige von Griechen­

land, an den Tag zu legen, und Ihrer Majestät,'der Königin von Griechenland, die Insignien des St. Ka­

tharinen-Ordms im Namen Ihrer Majestät, der Kai­

serin von Rußland, zu überreichen. Nachdem der Oberst von Rudberg sich dieses für den großherzoglichen Hof so erfreulichen Auftrags seines Monarchen entle­

digt, hat derselbe am i8tcn dieses Monats bey den Höchsten Herrschaften seine Abschiedsaudienzen gehabt und ist heute nach München abgereist.

(Pr. St, Zeit. No, 362.) M ü n c h e n , d e n 2 1 sten D e c e m b e r .

B a y e r i s c h e B l a t t e r e r z ä h l e n : - S c . M a j e s t ä t , der König, bemerkte bey seinen täglichen Spaziergän­

gen in der Briennerstraße, daß viele Schulkinder, aus der Schule in der Max-Vorstadt an ihm vorüberge­

hend, sehr ärmlich und wenig bedeckt gekleidet waren.

Er befahl demnach^ daß sammtliche Schulkinder, denen etwas zur warmen Bekleidung mangle, damit versehen werden sollten, und verlangte dafür den Anschlag. Die­

ser bclief sich auf mehr als 600 Gulden, die sogleich auf die königliche Kabinetskasse zur Anschaffung einer wärmeren Kleidung angewiesen wurden.

(Pr. St. Zeit. No. 3 61.) K ö l n , d e n L ö s t e n D e c e m b e r .

Am 2 4sten dieses Monats trafen Ihre Majestäten, der König und die Königin von Griechenland, unter dem Namen eines Grafen und einer Grafin von Mis- solunghi, in Elberfeld ein und stiegen im Churpfalzi- schen Hofe ab. Am 2 5sten fuhren Ihre Majestäten gegen Uhr nach Düsseldorf, wo sie Mittags um 1 Uhr eintrafen. Nachdem die hohen Herrschaften ein Dejeuner bey Sr. Königl. Hoheit^ dem Prinzen Frie­

drich, eingenommen hatten, setzten dieselben, Nachmit­

tags um 5z Uhr, ihre Reise nach Köln fort. Gestern Abend trafen Ihre Majestäten hier, in Köln, ein und stiegen im Gasthofe -zum großen Rheinberg" ab. Heute um 10 Uhr Vormittags verliessen Ihre Majestäten un­

sere Stadt und setzten die Reise, über Koblenz, nach Schaumburg im Nassauschen fort, wo dieselben über­

nachten. Von dort begeben sich Ihre Majestäten über Frankfurt am Mayn und Augsburg, wo dieselben mit Ihren Majestäten, dem Könige und der Königin von Bayern, zusammentreffen, nach Venedig, wo sie sich am 6ten Januar künftigen Jahres nach Griechenland einschiffen werden. Wenn wir, bey der frühern An­

wesenheit Sr. Majestät, des Königs Otto, bereits Ge­

legenheit gehabt hatten, dessen Leutseligkeit zu bewun­

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dern, so durften wir uns jetzt doppelt freuen, dem jungen Herrscher Griechenlands eine Gemahlin zur Seite zu erblicken, deren Anmuth und Liebenswürdigkeit Je­

dermann entzückte, und gewiß nicht verfehlen wird/ ihr Wch die Hnzen-ihrer Landeskinder z^c gewinnen.

(Verl. Spen. Zeit. No. Z07.) D r e s d e n , d e y 1 9 t e n D e c e m b e r .

Auffallen muß es/ daß der Bischof Mauer mann feit längerer Zeit wegen fortdauernder Unpäßlichkeit den Sitzungen der ersten Kammer nicht beygewohnt hat.

Man will es mit einem Befehle des Königs hinsicht­

lich der Titulatur und Unterschrift, deren sich der Bi­

schof Vicarius axosloUcus seither bedient hat, in Einklang oder Mißverhältnis bringen.

(Hamb. Ko^resp. No. 3 07.) C h r i j N a n i a , d e n 25sten December.

Das Storthing und dessen beyde Abtheilungen fah­

ren fort/ sich auf das Fleißigste mit den Propositionen der Regiernng zu beschäftigen; das Odelsthing nahm an: i6ten dieses Monats-ohne Aenderungen die könig­

liche Proposition über die ausserordentlichen Richter :c.

an, und begann die des Handwerkergesetzes, welches von dem größten Nutzen für alle Gewerke seyn wird.

Es ist dieses die letzte derjenigen königlichen Proposi­

tionen, welche die Gesetzgebung betreffen.

(Berl. ^pen. Zeit. No. 1.) L o n d o n , d e n 22sten December.

Nach Berichten aus Malta vom 8ten November lag Sir I. Rowley mit semer Flotte noch dort/ die, ausser dem Flaggenschiff Kaledonia von 120 Kanonen, aus 5 Linienschiffen von 74 bis 84 Kanonen und 3 kleineren Schiffen bestand. Die Korvette Volage von 28 Kanonen lag noch vor Konstantinopel, jedoch aus keiner dringenden Ursache, indem man den gegenwarti­

gen Stand der Dinge im Orient als sehr beruhigend betrachtete. Die dreyjahrige Amtszeit des Sir I. Row­

ley ist bald abgelaufen, aber man kennt seinen Nachfol­

ger auf der Station im mittelländischen Meere noch nicht.

(Berl. Spen. Zeit. No. 3o6.) L o n d o n , d e n 23sten December.

Der StüncZarä bemerkt, die zwey oder drey Zeitun­

gen in England, welche sich die traurige Aufgabe ge­

stellt/ die Politik des Lords Palmerston zu verteidi­

gen, und sogar ihre Dienstfertigkeit so weit getrieben hatten, wiederholt die Behauptung aufzustellen, Frank­

r e i c h s c y d u r c h d e n Q u a d r u p e l - A l l i a n z - V e r - trag verpflichtet/ in die spanischen Angelegenhei­

ten unmittelbar And mit bewaffneter Hand sich einzu­

mischen, diese Blätter (unter denen sich hauptsächlich die ZVIorning-LKronicls in obiger Beziehung hervorge-

than hat) waren in einer der neuesten Kortessitzu^g^

d u r c h d e n s p a n i s c h e n P r e m i e r m i n i s t e r / H e r r n C a l a - trava, geradezu Lügen gestraft worden, indem die­

ser Minister amtlich erklart habe: -Frankreich habe weder durch den Quadrupel-Allianz-Vertrag, noch durch dessen Zusatzartikel im Geringsten eine ausdrückliche Verpflichtung übernommen, Spanien mit bewaffneter Hand Beystand zu leisten." (Verl. Spen. Zeit. No. 1.)

L o n d o n , d e n 2 7 s t e n D e c e m b e r .

Seit Menschengedenken weiß man sich keines ähnlichen, mit Schneegestöber verbundenen Sturmes zu erinnern, wie derjenige, der seit vier Tagen sowohl hier, als im ganzen Lande, besonders aber südlich von der Hauptstadt, geherrscht hat, so daß nicht allein die auswärtigen, son­

dern auch die einheimischen Posten großentheils fehlen.

Unerhört ist der Umstand, daß die Verbindung mit Do­

ver seit fast zwey Tagen unterbrochen ist; die Wege sind wegen des starken Schneefalls fast nirgends zu passiren.

Auf mehreren Punkten sind die Posten im Schnee stecken geblieben. Ein mit Depeschen an den König nach Brigh- tvn bestimmter Kvurier hat nur bis Krawley gelangen können, und die Post aus Dover hat in Gravesend Halt machen müssen. Aus einer Anzeige des Generalpostamts ersieht man, daß drey französische, eine hollandische, eine Hamburger, zwey belgische und gegen vierzig inlan­

dische Posten fehlten. Die Stagekoaches gehen heute gar nicht von London ab, da nicht einmal die Postwagen es gewagt haben. In Folge dieses ausserordentlichen Em- bargo's, wodurch sich London gleichsam im Belagerungs- stande befindet, stocken alle Geschäfte an der Börse.

(Hamb. Korresp. No. 1.)

» ^ .

Oer Prinz Ernst von Hessen-Philipsthal hat sich vorgestern am Tower nach Kalais eingeschifft/ um über Paris nach Deutschland zu reisen.

(Pr. St. Zeit. No. 4-) I n M i t a u a n g e k o m m e n e F r e m d e . Den 3ästen December. Hr. v. Behrend aus GröseN/ log.

b. Hrn. v. Grothuß. — Hr. Kand. Kreutzer aus Riga, und Hr. Hofrath Posnikoff aus Wezzcrn, log. b. Mo­

rel. — Fr. Koll. Rathin v. Wittenheim aus Sussey, log. b. Skrinewsky. — Hr. Lanä. ikeol. Kuhn aus Eckau, log. b. Jensen. — Hr. Propst v. Pauffler, nebst Familie, aus Windau, log. b. Zehr jun.

Den 3isten December. Hr. v. Trautvetter vom Lande, log. im Köhlerschen Hause. — Hr. N. D. Bergholy ans Kalwen, log. b. Skrinewsky. .

I s t z u d r u c k e n Im Namen der Civilbberverwaltung der Ostseeprovinzen.

No. 1.

e r l a u b t .

Hofrath von Braunschweig, Ccnsor.

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No. I.

B e y l a g e

z u r M i t a u i s c h e n Z e i t u n g . 2. Jan. 183?.

M i s e e l l e n .

C h i n e s i s c h e s H o f - u n d S t a a t s h a n d b u c h . Ein Exemplar dieses Buches, das sehr selten nach Europa kommt, da es nur für die chinesischen Regie­

rungsbeamten bestimmt ist und den Auslandern kaum gezeigt, geschweige denn überlassen werden darf, ist der statistischen Gesellschaft in London von Herrn Stewart in Kanton überfandt worden. Es führt den Titel;

,Tsin schin Schuen schu*, d. h. vollständiges Buch der Gürteltrager, und enthalt ein Verzeichniß der vornehm­

sten Civil-, Militär- und geistlichen Beamten des chinesi­

schen Reiches. Von Zeit zu Zeit wird dieses Buch neu redigirt, und es giebt auf diese Weise eine Uebersicht des ganzen Staatsorganismus von China, wie sie aus kei­

nem andern Werke dieses weitschichtigen Reiches zu ge­

winnen ist. (Magazin f. d, Lit. des Auslandes.)

» » *

P a r i s . E i n e k ü r z l i c h e r s c h i e n e n e V e r o r d n u n g d e s Finanzministers belegt jeden Hund von starker Race, der von Frankreich nach Belgien ausgeführt wird, mit einer Steuer von S Franken. Diese Maßregel findet ihre Erklärung in Folgendem; Oer Schmuggelhandel von Belgien nach Frankreich wird in einem Umfange betrie­

ben, von dem man sich kaum einen Begriff machen kann, und die Agenten der KontrebandierS sind hauptsächlich die Hunde. Gegen diese seltsamen Mittelspersonen, die ungeheure Quantitäten Tabak, gewebte Wolle und an­

dere Gegenstände auf unser Gebiet einbringen, ist jener neue Ausfuhrzoll gerichtet. Die von der Verwaltung gesammelten Notizen ergeben, daß die Zahl der Hunde, die im Laufe eines Jahres mit verbotenen Gegenstanden von Belgien nach Frankreich kommen, sich auf ungefähr 600,000 beläuft, und den Zollbeamten gelingt es, bey allen ihren Anstrengungen, höchstens von je 100 oder 8 0 H u n d e n e i n e n z u e r w i s c h e n . J e d e r H u n d t r ä g t e t w a .S — 6 Pfund, und 400,000 Hunde, die mit Tabak be­

laden sind, verursachen sonach dem Schatze einen jähr­

lichen Verlust von 5 — 6 Millionen Franks. Es wa­

ren verschiedene Systeme vorgeschlagen worden, um die­

sem Uebel abzuhelfen. Herr OuMtel hat alle diejenigen beseitigt, die den Charakter einer inquisitorischen Fiska- litat au sich trugen. Es steht jedem frey, sich nach wie vor so viel Hunde zu halten, wie er will, aber um die­

selben nach Belgien zu führen, muß man bezahlen Wenn die Schmuggler sich dazu verstehen, ihren Nutzen mit dem Schatze zu theilen, so gewinnt der Staat dabey etwa 3 Millionen; wo nicht, so müssen sie auf ein an­

deres Mittel sinnen; denn es wird ihnen fast unmöglich

scyn, ihre Thiere unbemerkt nach Belgien zu bringen.

DaS ganze Geheimniß dieses Kontrebandirens besteht darin, daß man die Hunde in Frankreich gut behandelt und sie in Belgien mißhandelt. In Frankreich erhalten sie reichliche Nahrung, in Belgien laßt man es ihnen daran fehlen, und um ihnen Furcht vor den Zollbeamten einzuflößen, werden sie in Belgien von Zeit zu Zeit durch einen Mann gepeitscht, der die Uniform der fran­

zösischen Zollbeamten trägt. Wenn sie recht ausgehun­

gert sind, so beladet man sie mit der Konterbande und laßt sie wahrend der Nacht los. Sie kehren alsdann in größter Eile nach Frankreich zurück. Eben so gern aber wie sie diesen Rückweg antreten, eben so schwer bringt man sie dazu, Frankreich zu verlassen, und sie müssen von ihren Herren mit Gewalt fortgezogen werden. Dies geschah bis jetzt am hellen Tage, im Angesicht der Zoll­

beamten, die ihre ärgsten Feinde ruhig mußten passiren lassen. Indem man nun die Hunde beym Ausgange besteuert, zwingt man die KontrebandierS, ihr Hand­

werk entweder aufzugeben, oder dem Staate eine bedeu­

tende Prämie zu zahlen. (Pr. St. Zeit.) B e r l i n . Z n d e r B u c h h a n d l u n g v o n G u s t a v C r a n t z Hierselbst ist im kleinsten Format eine Broschüre erschie­

nen, welche wir allen Freunden einer gelungenen Satire e m p f e h l e n k ö n n e n . S i e f ü h r t d e n T i t e l ; » B e w e i s daß Napoleon nie existirt hat' und ist angeb­

lich aus dem Französischen nach der 2ton Ausgabe über­

setzt. Hatte der Verf. sein Werkchen, das von großem Scharfsinn zeugt, nach einigen tausend Jahren heraus­

gegeben, so wäre die Existenz Napoleons vielleicht wirk­

lich bezweifelt worden; gegenwartig wird Jedermann die Tendenz der kleinen Schrift, das oft lächerliche Treiben der jetzigen Zeit, welche historische Fakta umzustoßen und anerkannte Wahrheiten hinweg zu laugncn sucht, bald erkennen. Die Masse paradoxer Schriften, welche in n e u e r e r Z e i t A u f s e h e n m a c h t e n , u n d b e s o n d e r s e i n e unter ihnen, findet in der kleinen Satire einen gefähr­

lichen Feind, der mit einem sehr glücklichen Witze zu Felde zieht.

Die Zahl der Handbücher, welche auf unserem lite­

rarischen Boden gegenwärtig wie die Pilze emporschießen, hat sich wieder um eins vermehrt. Man thut jedoch s e h r u n r e c h t , w e n n m a n d a s s o e b e n b e y B r o c k h a u s i n L e i p z i g e r s c h i e n e n e : H a n d b u c h f ü r a n g e h e n d e Verschwender von Chevalier de Lelly, wel­

c h e s e i g e n t l i c h d e n T i t e l ; , K a v a l i e r p e r s p e k t i v e -

(6)

führt, obigem Kollektivum unterordnet. Das in Rede stehende Buch ist ein, in jeder Beziehung sehr geistrei­

ches, und macht den Anfang zu einer neuen Gattung von Unterhaltungslektüre, welche, in hohem Grc.^e interessant, in unserer schönen Literatur wohl Epoche zu machen verdient. Oer Verf. erzahlt in seinem Buche, welches, obne dem seligen Knigge zu nahe zu treten, wohl am Besten -die Kunst zu leben- betitelt wäre, das Interessanteste aus seinem bewegten Leben, und knüpft daran höchst geistreiche Bemerkungen über Zu­

stande des geselligen Lebens, alle, jedoch vom Stand­

punkte eines Kavaliers aus betrachtet. Ein Meisterstück

»st das Kapitel über die Philister. Aber auch der nach unterhaltenden Abentheuer»! suchende Leser wird seine Rechnung finden, wenn er liest, was der Verf.

aus Paris berichtet. Sein Styl ist, wie man es von einem Kavalier verlangen kann, fließend und elegant.

Besonders anziehend wird das Buch aber dies wie­

derholen wir nochmals — durch die tiefen und richtigen Blicke, welche sein Verf. in das geistige und gesellige Leben unserer Zeit thut.

* » *

P a r i s . N a c h e i n e m a u f V e r a n l a s s u n g d e r R e g i e r u n g bekannt gemachten Werke über den Wahnsinn, werden i m D u r c h s c h n i t t a u f 1 0 0 0 W a h n s i n n i g e 2 8 6 w a h n ­ sinnige Schneider gerechnet, was, nach der Mei­

nung vieler Aerzte, hauptsachlich der sitzenden Lebens­

weise dieser Leute beyzumessen ist. (Berl. Nachr.)

* » *

Vor kurzer Zeit wurde in der Nahe von London eine Maschine probirt, vermittelst deren man zu jeder Zeit einen Wagen anhalten kann. Oer Grundsatz der Erfin­

dung beruht darauf, daß man den Druck auf die Axen- kapseln der beyden Hinterrader und dadurch die Friktion

^fo sehr vermehrt, daß der Gang des Wagens plötzlich aufgehalten werden kann. Dies geschieht vermittelst eines Hebels, wobey daS Rad durch eine Kette um die Nabe festgehalten wird. Wenn man bergauf fahrt, so kann man den Wagen unvermerklich stellen, und die Pferde dadurch erleichtern, daß sie ausruhen können.

Beym Hinabfahren wird auf diese Weise der ganze Druck der Last den Thieren abgenommen, oder auch nur er-, leichtert, und man kann die Pferde ganz ausspann.«

und der Wagen fahrt ganz sicher durch sein eigenes Ge­

wicht hinab.

* « *

General Oudinot gicbt in seinem neuesten Werke über Italien und dessen Militaickrafte den dorrigen S t a n d d e r T r u p p e n m a c h t a u f f o l g e n d e W e i s e a n :

Sammtliche italienische Staaten unterhalten im Frieden 140,000 Mann, welche Macht, auf den Kriegsfuß ge­

setzt, die Höhe von 270,000 erreicht. Oer wirkliche Bestand auf dem Friedensfuße ist so vertheilt (abgesehen jedoch von den österreichischen Garnisonen in dem low- bardisch-venetianischen Königreiche, und in den päpst­

lichen Legationen): Das Königreich beyder Sicilien 47,71s, der Kirchenstaat 27,707, das lombardisch- venetianische Königreich 3i,4oo, das Königreich Sardi­

nien 35,200, das Großherzogthum Toskana 4500, das ^ Herzvgthum Parma 1800, das Herzogthum Modena 1750, das Herzogthum Lukka 6Z0, die Republik San Marino 40. Der Verfasser bemerkt, 140,000 Mann seyen allerdings eine schwere Bürde für eine Bevölke­

rung von 22 Millionen; allein man dürfe das durch die Zeitereignisse herbeygerufene Verhaltniß nicht übersehen.

K o p e n h a g e n . D e r V e t e r a n u n s e r e r G e l e h r t e n , der Oberkammerherr v. Hauch (Ehrenmitglied der Kur­

landischen Gesellschaft für Lit. und Kunst), Or. der Phi­

losophie, Ritter vom Elephantenorden:c., hat mit der Herausgabe cineS Werkes unter dem Titel: »Das phy­

sikalische Kabinet, oder Beschreibung der zur Experimen­

talphysik gehörigen wichtigsten Instrumente, ister Theil

»steS Heft mit 2S Kupfern,« den Anfang gemacht.

Ein junger sicilianischsr Chemiker, W. Fournari, hat in der sogenannten indianischen Feige, Frucht des Lac-

«US oxuntia, einen krystallisirten Zuckerstoff gefunden, der den ostindischen Zucker vollkommen ersetzen kann.

Man kennt drey Arten dieser Feige, die weiße, rothe und gelbe. Nach der durch Herrn W. Fournari gemach­

ten Erfahrung geben acht Feigen von mittlerer Größe 9 — 10 Unzen Saft. Oer Zucker, den dieser Saft enthalt, variirt in Betreff der Qualität und Quantität, je nach der Farbe der Früchte, der Zeit ihrer Einsamm­

lung und der Natur des Bosens. Aus den Schalen macht man Alkohol. Der daraus gewonnene Zucker ist sehr weiß und seine Krystallisirung glänzend und regel­

mäßig.

In der von Karl Lichtl in Pesth gegründeten, und jetzt einer Gesellschaft Kaufleute gehörigen Zuckerfabrik daselbst, wurde vor Kurzem ein Zuckerhut aus dem süßen Safte der gemeinen Kürbisse verfertigt. Man fand, daß diese noch mehr Zuckerstoff als die Runkelrüben ent­

halten. (?) " (Hamb. Korresp.)

I s t z u d r u c k e n Im Namen der Civiloberverwaltung der Ostseeprovmzen.

!X'o. 565.

e r l a u b t .

Hofrath von Braunschweig, Sensor.

(7)

V

d?o.

2. Dienstag, den

Z.

Januar 1837.

P a r i s , d e n 2 8 s t e n D e c e m b e r . k a n n t e . E i n e s o l c h e S e e n e l ä ß t s i c h n i c h t b e s c h r e i b e n . UttKw In den elysaischen Feldern und im Boulogner Gehelz Herr Meunier ist einer der eifrigsten Nationalgardisten WW, stch bereits eine ziemlich gute Schlittenbahn gebildet der 5ten Legion; hoffentlich wird die Achtung seiner

^M dl? und man sieht dort sehr geschmackvolle Schlitten umher- Kameraden und die Theilnahme aller rechtlichen Leute

^ fahren. (Berl. Spen. Zeit. No. Z.) ihm helfen, das Unglück zu ertragen, welches seine Fa- krMM Paris, den 2 gsten December. milie getroffen hat.' 2) Aus der clss ?riku.

chcW Es bestätigt sich vollkommen, daß der Name des neuen naux: .Herr Barre, ein ehrenwerther Kaufmann, faßte, Königsmörders Jean Francis Meunier ist. Die hiesi- als er in den öffentlichen Blättern das Signalement des gen Blätter enthalten verschiedene Details über die Art Mörders las, einen schrecklichen Verdacht und begab und Weiss, wis dsv Nama entdeckt worden, so wie sich sogleich zu dem Instruktionsrichter Zangiacomi.

hat über die jetzige Stimmung des Verbrechers und über ei- »»Wenn das Signalement/' sagte er, »»was ich in

!eS^c- nige mit seiner That in Verbindung stehende Fakta. den Zeitungen gelesen habe, richtig ist, so ist dieser Nachstehendes entlehnen wir 1) aus dem lournal äes O«. Mensch mein Neffe; er nannte sich Meunier." Herr M km. batg: »Ein Einwohner von Paris, ein rechtlicher Fabri- Zangiaeomi führte Herrn Barri sogleich nach der Kon-

rolhe kant, beschwerte sich seit einiger Zeit über die schlechte eiergerie, um ihn mit dem Mörder zu konfrontiren.

l gcinch Aufführung seines Neffen, der sich den beklagenswerthe- Die Ahnungen des Herrn Barri waren nur zu ge- er M sten politischen Verirrungen hingab und in jene geheime gründet — es war sein Neffe! Bey dem Anblicke ser Saft Verbindungen eingeweiht zu seyn schien, von denen man des Unglücklichen, für den er eine väterliche Zärtlich- uaiM seit 2 Iahren so viel spricht, ohne ihnen auf die Spur kcit hegt, wandelte Herrn Barre eine Ohnmacht an, 5ins» kommen zu können. Vergebens hatte er versucht, ihn und er vergoß einen Strom von Thränen. Meunier, Wa auf den Weg der Vernunft zurückzubringen, indem er Zeuge des Schmerzes seines Onkels, konnte selbst seine Mist ihm Arbeit verschaffte und ihm die besten Rathschläge gab. Aufregung nicht unterdrücken, und als Herr Barre ihm ad Gl- Der schlechte Charakter jenes jungen Menschen trieb ihn das Ungeheure seines Verbrechens, die furchtbaren Fol-

auf den Weg des Lasters, und besonders seit einiger Zeit gen, die ihm drohten, die Schande und die Verzweif- schien der Einfluß seine« abscheulichen Verbindungen tie- lung seiner Familie vorstellte, erblaßte Meunier und fer als je auf ihn zu wirken. Endlich seit Z Tagen war ^ konnte sich kaum aufrecht halten. Aber nachdem dieser M der Neffe des Herrn Meunier gänzlich verschwunden, als erste Augenblick vorüber war, kehrte seine Ruhe schnell das Gerücht von dem Attentat des 2 7sten December Pa- zurück und er wiederholte, daß ihn seine That nicht fcn ris erfüllte. Herr Meunier zitterte, irgend etwas Gräß- reue. Den Aussagen des Herrn Barre zufolge ist Meu?

>aß liches über seinen Neffen zu hören. Da aber der gestrige nier der einzige Sohn eines Eigenthümers in Chapellc Tag vorübergegangen war, ohne daß er von ihm hatte St. Denys, dicht r>or Paris, wo der Vater lange Zeit sprechen hören, so faßte er gestern Morgen den Muth, als Güterbestätiger fungirte. Er ist der Neffe des Herrn sich nach der Konciergerie zu begeben und verlangte den Champion, Adjunkt des Maire von la Villette. Meu- Mörder zu sehen. Man denke sich seine Entrüstung und nier hatte seit etwa 2 Jahren bey dem Sattler La- seine Verzweiflung, als er seinen unwürdigen Neffen er- vaux in der Straße Montmartre No. So als Geselle

(8)

6 gearbeitet. Seit 14 Tagen hatte er Herrn Lavaux, der sein Vetter ist, verlassen. Durch ein seltsames Zu­

sammentreffen befand sich Herr Lavaux bey dem Deta- schement der reitenden Nationalgarde, die den König nach dem Pallaste der Kammer begleitete.

Das ministerielle Abendblatt enthalt nachste­

hende telegraphische Depesche aus Bay onne vom 24sten November: -Vor Bilbao hat sich bis zum 22sten die­

ses Monats nichts Neues zugetragen. Die Karlisten haben ihre Stellung, dem General Espartero gegenüber, mit ihrem Belagerungsgeschütz befestigt. Alaix ist mit 4- bis 5ooo Mann in Ona angekommen; die Division des Generals Gomez ist in Oduna geblieben, um Alaix zu beobachten.«

* » *

Der Pairshof scheint den ihm übertragenen Proceß mit möglichster Schnelligkeit führen und mit dem Ver­

brecher so wenig Umstände als möglich machen zu wol­

len, was denn auch jedenfalls das zweckmäßigste ist.

Fieschi und Alibaud wurden erst nach beendigter In­

struktion aus der Konciergerie nach dem Gefängnisse des Luxembourg gebracht. Meunier aber ist schon heute früh um 8 Uhr von dem Gerichtsschreiber des Pairs- hofes abgeholt und nach dem sogenannten Petit Luxem­

bourg gebracht worden. Die Zwangsjacke ist ihm noch nicht abgenommen worden. (Pr. St. Zeit. No. S.)

* » *

In der gestrigen Sitzung der Akademie wurde, an die Stelle des Herrn Renouard, Herr Mignet, als der Verfasser einer Geschichte der französischen Revolu­

tion bekannt, zum Mitglieds erwählt, jedoch erst nach einer fünfmaligen Abstimmung, worauf er bey der letz­

t e n 1 6 S t i m m e n v o n 3 i e r h i e l t . H e r r C a s i m i r B o n j o u r h a t t e d e r e n 9 , H e r r V i k t o r H u g o 5 und Herr Pariset 1 erhakten.

(Berl. Spen. Zeit. No. 4.) Neapel, den i3ten December.

An der Cholera erkrankten vom 6ten zum ?ten De­

cember 63, vom ?ten zum 8ten December 27, vom 8 zum yten December 33, und vom gten zum loten December 44. Es starben an diesen vier Tagen resp.

Z2, 22, 24 und 38 Personen.

(Pr. St. Zeit. No. 2.) B r ü s s e l , d e n 2 Z s t e n D e c e m b e r .

Der Effektivbestand unseres Heeres, wie ihn die Re- ' xrasentantenkammer für das Jahr 1837 genehmigte,

betragt 110,000 und das neue Kontingent 12,000 Mann.

(Pr. St. Zeit. No. 1.) B r ü s s e l , d e n 2 8 s t e n D e c e m b e r .

H i e s i g e B l ä t t e r s p r e c h e n v o n e i n e m P r o j e k t e z u r Vermahlung des Herzogs von Orleans mit einer Toch­

ter des spanischen Infanten Francisko de Paula.

Die Kosten der Ausgrabung dee verstorbenen Mali-

bran und des Transportes nach Brüssel zc. belaufen sich auf 30,000 Franken. (Px. St. Zeit. No. 3.)

B r ü s s e l , d e n z o s t e n D e c e m b e r .

Es geht das Gerücht, das Schiff, welches den wie- derausgegrabenen Sarg mit den Gebeinen der Madame Malibran nach Belgien zu bringen bestimmt ist 4. sey m i t M a n n u n d M a u s u n t e r g e g a n g e n .

In der vorigen Woche stürzte bey Ghent ein Zoll- wachter, bey der Verfolgung von Kontrebandirern, in einen Graben, und wäre offenbar ertrunken, wenn die Schwärzer nicht sogleich umgekehrt wären, ihn geret­

tet und in ihr Fahrzeug aufgenommen hätten, in wel­

chem sie den Beamten dann wohlbehalten an der Zoll- wache landeten. (Berl. Spen. Zeit. No. 4.)

W i e n , d e n 2 8 s t e n D e c e m b e r .

Se. Kaiserl. Hoheit, der Erzherzog Karl, ist heute mit der Durchlauchtigsten Braut Sr. Majestät, des Kö­

nigs beyder Sicilien, nach Trient abgereist, bis wohin der Königliche Bräutigam Höchstdenenselben entgegen­

kommen wird, und wo die seyerliche Trauung, den Wünschen Sr. Majestät, des Königs, gemäß, in Per­

son vollzogen werden soll. (Pr. St. Zeit. No. 3.)

* . *

Der Mörder Graf Belesnay hat nur wenig Hoff­

nung; sein Todesurtheil ist in allen Instanzen bestä­

tigt worden. Nur die Gnade des Kaisers kann ihn noch retten.

Nachrichten aus Athen bis zumuten December melden Folgendes? -Für die Oberaufsicht der Alter- thümer ist eine aus 11 Mitgliedern bestehende Kot«- Mission niedergesetzt worden. Als Professoren der zu

errichtenden Universität hat die Regierung auch die Herren Buris und Kontogoris, ersteren für die höhere Mathematik, letzteren für die Theologie ernannt. Beyde Gelehrte haben ihre Bildung in Deutschland erhalten, und der erstere war längere Zeit Vorsteher des griechi­

schen Institutes in Wien. (Berl. Spen. Zeit. No. 2.) M ü n c h e n , d e n 2 S s t e n D e c e m b e r .

Folgendes ist der heutige Stand der Brechruhrkran­

ken in der Stadt und den Vorstädten; Vom vorigen Tage 83, Zugang S, Summe 88; genesen 20, gestor­

ben 3, in ärztlicher Behandlung verblieben 65. Was man wünscht, glaubt man gern, und so hat auch die Weissagung einer Somnambule, daß die Krankheit am 26sten December aufhören würde, viele Gläubige ge­

funden, und indem sie manche Gemüthcr beruhigt, viel­

leicht selbst zur Verminderung der Seuche beygetragen.

(Pr. St. Zeit/No. 2.) M ü n c h e n , d e n 3 o s t e n D e c e m b e r .

Am 22sten dieses Monats hatte Se. Majestät, der König, eine große Hasenjagd bey Sendling angeordnet.

(9)

7 tzs wurden im Ganzen 1404 Stück gefchoffen. Se.

Majestät/ der König erlegte 365 Stück.

(Berl. Spen. Zeit. No. 3.) F r a n k f u r t , d e n 2 9 s t e n D e c e m b e r .

Ihre Majestäten, der König und die Königin von Griechenland, sind gestern, unter dem Namen eines Grafen und einer Gräfin von Missolunghi, hier ange­

kommen und haben da5 Absteigequartier im »Englischen Hofe' genommen. (Pr. St. Zeit. No. 3.)

B r a u n s c h w e i g , d e n 2 1 sten D e c e m b e r . Wie man jetzt vernimmt, hat der Herzog aus eige­

nem Antriebe den Bau des Residenzschlosses, welches öusserlich fast vollendet ist, sistirt. Es war ihm die Kunde geworden, daß die Ausbauung des jetzt beste­

henden Theils fast noch das alterui» tantuni der schon verausgabten Summe (welche übrigens schon ein Drit­

tel mehr betrug, als ursprünglich veranschlagt und be­

willigt war) nöthig machen würde, und eine ernsthafte Unterredung mit dem Baumeister hat ihn die Richtig­

keit jener Kunde ersehen lassen. Es ist dies plötzliche Aufhören, wie nothwendig es auch beym Mangel aller Mittel zur Fortführung des Baues war, ein wider- tvartiges Ereigniß für eine Masse arbeitlos gewordener Menschen. (Pr. St. Zeit. No. 3.)

D r e s d e n , d e n 2 8 s t e n D e c e m b e r .

Gestern Vormittags n Uhr fand'in Gegenwart Ih­

rer Majestäten, des Königs und der Königin, nebst den übrigen Höchsten Herrschaften, so wie der Herren Staatsminister, in hiesiger Friedrichsstadr die Enthül­

lung des Monuments des verstorbenen Königs Anton, zu welchem man an Höchstdessen 8isten Geburtstage den Grundstein gelegt hatte, unter angemessener Feyer- lichkeit statt. Die sehr trefflich gelungene, in dem dem Freyherrn von Burgk gehörigen Eisenwerke (im Plauen- schen Grunde) gearbeitete, gegen 12 Cemner schwere, Büste ruht auf einem polirten Granitwürfel von 68 Centner Schwere^ auf dessen Vorderfeite mit metalle­

nen Buchstaben die Inschrift:

von 6en Lewoknern cler ?ris»

äricksstaät, 6. XXVII. klveeLXXXV.

angebracht ist. (Pr. St. Zeit. No. 2.) D r e s d e n , d e n 3 o s t e n D e c e m b e r «

Bey den Verhandlungen der ersten Kammer der Stän­

deversammlung über die Abschaffung oder Beybehaltung der Todesstrafe bemerkte der Staatsminister von Könne­

ritz, daß Sachsen noch nicht auf dem Standpunkte stehe, wo die Todesstrafe abgeschafft werden könne. In den letzten fünf Jahren hätten nämlich mehr Todesuv- theile gesprochen werden müssen, als in den vorherge­

gangenen fünfzehn, und im Jahre i835 seyen soger i5 Todesurtheile 'vollzogen worden. Die Zahl der Züchtlinge in Waldheim sey in den letzten fünf Iahren, obgleich viele derselben begnadigt und entlassen worden, von 768 auf 977 gestiegen, und besonders ergebe sich ein Ansteigen der Aburtheilung von Brandstiftern, ob­

gleich die Feuersbrünste in dem letzten Zeitabschnitt sich, gegen früher, nicht vermehrt hatten.

(Berl. Spen. Zeit. Nv. 3.) H a n n o v e r , d e n 2 8 s t e n D e c e m b e r .

Se. Königl. Hoheit, der Herzog von Kumberland, tra­

fen gestern um halb 5 Uhr Nachmittags von Berlin hier ein und stiegen im Fürstenhofe ab.

(Pr. St. Zei5 No. Z.) L o n d o n , d e n 2 2 s t e n D e c e m b e r .

Auf die Behauptung französischer Blätter, daß c5 britische Ingenieurofficiere gewesen seyen, die das erste Feuer der Araber in Konstantine gegen die französischen Truppen geleitet hätten, erwidert der 5un heute: »Dies ist eine schwere Beschuldigung, und es gereicht uns daher um so mehr zum Vergnügen, sie für eben so falsch als einsichtslos zu erklaren. Wir können gan;

bestimmt sagen, daß kein britischer Ingenieurofficier, weder mit Einwilligung noch auch bloß mit Wissen un­

serer Regierung, an dem Zurückschlagen des von den Franzosen gegen Konstantine-gemachten Angriffs Theil genommen hat.

Nach der Berechnung des Herrn M'Culloch hat sich die Gesammtbevölkerung von Großbritanien und Irland im May dieses Jahres auf 26,371,000 und mit Ein­

schluß der Inseln des Kanals auf 26,600,000 Seelen belaufen, so daß Großbritanien nach Rußland, Frank­

reich und Oesterreich der bevölkertste Staat in Europa seyn würde. (Pr. St. Zeit. No. 362H

- . *

Dem Gouverneur von Ober-Kanada, Sir F. Head, ist es auf semer letzten Rundreise durch die Provinz gelun­

gen, mit den Indianern über die Abtretung des etwa eine halbe Million AkreS begreifenden Landes nordwärts von dem Hurvncnlande einen Vertrag abzuschließen.

Die amtliche Anzeige, daß die portugiesische Dividende bezahlt werden wird, ist rmn erfolgt.

(Pr. St. Zeit. Na. 1.) L o n d o n , ^ d e n 2 3 s t e n - D e c e m b e r . Im Courier liest man heute folgenden Artikel in Bezug auf Frankreich: »Aus dem Inhalt der Pariser Zeitungen geht hervor, daß die Franzosen die Schmach, von der ihre Waffen in Afrika betroffen worden, beson­

ders denjenigen Theil' derselben, der aus Mangel en Mannszucht unter den Soldaten entsprang, sehr, ties empfinden. Militärischer Ehrgeiz ist unstreitig wohl einer der Hauptbestandteile des Volksgeistes in Frank­

reich, und obgleich diejenigen. Blätter,, von denen es

(10)

8 beißt/ daß sie unter unmittelbarem Einfluß des Königs

stehen, dem Publikum die Uebel der Napoleonischen Kriege auseinandersetzen, so nurd es ihnen doch kaum möglich seyn, die Liebe der Nation zu kriegerischem Ruhm zu vermindern. Dieses eine überwiegende Ge­

fühl könnte alle Berechnungen der Minister vernichten, den Eintritt des Marschalls Soult in die Verwaltung um jeden Preis nöthig machen und zur Auflösung des jcyigcn Ministeriums führen, so wenig dies auch für Marschall Clauzel's Unglück verantwortlich ist. Einige französische Zeitungsschreiber scheinen durchaus mit Eng­

land anbinden zu wollen, indem sie ihm vorwerfen, daß es zu der Niederlage der Franzosen in Afrika mitge­

wirkt habe. Dieser Vorwurf ist ganz ungegründet;

nedn Äie Regierung noch d-as Volk von England ha­

ben Frankreichs Plane durchkreuzt. Viel zu nel Wich­

tigkeit legen diese Blätter und unser eigener Pariser Korrespondent der Sprache einer unserer Zeitungen bey.

Die klorninA-LKroniclk ist noch nicht Englands ivio.

nitsur. Die Vorwürfe^ welche die franz^jischen Blat­

ter Her englischen Regierung machen, haben gar keinen Grund.* (Pr. St. Zeit. No. 2^)

L o n d o n , d e n 2 7 s t e n D e c e m b e r .

Die IVlorninZ-?ozt meldet: »Das Dampfschiff ,Rha- damanthus« ist mit Depeschen und Kranken von der englischen Legion zu Plymouth angekommen. Es über­

bringt zugleich die Nachricht von der Niederlage des Espartero, der bey einem Versuch, Bilbao zu entsetzen, ioc>o Mann verloren haben soll, welches wahrschein­

lich die Uebergabe von Bilbao zur Folge haben wird.

Die Nachrichten aus San Sebastian sind nicht günsti, ger; das ganze Land, den Leuchtthurm, der die Rhede erhellt, mit einbegriffen, war in der Gewalt der Kar­

listen. Der Oberst Evans machte Anstalt, diesen wie­

der zu nehmen; aber das dritte und vierte Grenadier«

regiment war im Aufstande und hatte die Waffen nie­

dergelegt, so daß die wichtige Stellung, welche die Rhede beherrscht, noch in den Händen der Karlisten ist. Die Seesoldaten sind in dem Fort der Passage ein­

geschlossen und können sich nicht ausserhalb der Mauern desselben zeigen, ohne von den ganz nahen Linien der Karlisten mit einem Kugelregen überschüttet zu wer­

den.«

Nach den letzten Berichten aus Buenos-Ayres vom i2ten Oktober wäre aller Furcht der Regierung von Chili vor den Erfolgen des Generals Freyre in Chiloe durch die Gefangennehmung dieses Generals ein Ende gemacht, dem durch eine Kriegsbrigg zuvor seine Schiffe und sammtliche Vorrathe abgenommen worden waren. Don Joaquim Prieto war am Sofien August

zum Präsidenten von Chili ernannt worden. Die Verlage des Generals Rivers in Uruguay bestätigt sich, doch war der dortige Bürgerkrieg noch nicht ganz been­

digt. (Pr. St. Zeit. No. s.)

L o n d o n , d e n 3 o s t e n D e c e m b e r .

Die Heirathen unter den ärmeren Klassen der Juden haben sich hier seit einiger Zeit sehr vermehrt und zwar durch Vermittelung einer Gesellschaft, an deren Spitze Mrs. Rothschild (die Wittwe des verstorbenen Kapita­

listen) steht, und welche Gesellschaft es sich angelegen seyn laßt, die Kosten der Heirathsceremonie zu bestrei­

ten, die Braut und den Bräutigam jeden mit einem an­

ständigen Anzüge zu beschenken und ihnen ein Gastmahl zur Bewirthung ihrer Verwandten und Freunde zu gehen.

Dieses Institut, welches erst seit Kurzem gebildet ist, entsprang unter den reichen Klassen, aus der Bemerkung, daß eine zahllose Menge Juden mit Frauenzimmern in wilder Ehe lebten, bloß weil sie nicht im Stande wa­

ren, die Kosten der Heirathsceremonie, welche sich we­

nigstens auf 5 Pfd. St., bisweilen auf 10 Pfd. St. be­

laufen, bezahlen zu können. Die Wohlthaten dieses Instituts erstrecken sich jedoch nur noch auf zwey Monate, während welcher jeder Jude in London Gelegenheit haben wird, sich gesetzlich und kostenfrei) verheirathen zu können.

(Hamb. Korresp. No. 4.) I n M i t a u a n g e k o m m e n e F r e m d e . Den 2 sten Januar. Die Gebrüder C. und S. Lutzau aus

Riga, log. b. Lutzau. — Hr. Oekonom Schlägel und Hr. Revisor Hermanson auS Asuppen, Hr. Regisseur Petrik und Hr. Beamte Robert v. Luhmann aus Riga, log. b. Skrinewsky. — Die Hrn. Bohrer, Dessosse und Paris aus Paris, log. b. Morel.

Den 2ten Januar. Fräul. N.v. Düsterloh aus Reschen- hoff, log. b. Fr. Oberstin v. Düsterloh. — Hr. I.

R a p p u n d H r . R u d o w i t s c h a u s S t e i n e n s e e , l o g . b . B.anq. Rapp. — Hr. General!, v. Dieterichs und Hr.

Fahnr. v. Dieterichs aus Riga, log. b. Zehr jun.

Den 3ten Januar. Der Zeichenlehrer beym Mitauschen G y m n a s i u m , H r . E g g i n g k , a u S K a t z d a n g e n / l o g . b . Kaufm. Ephraim Stern. — Hr. Kronförster-Adjunkt Harff aus der Neuguthschen Forstey, log.'b. Raths- Herrn Eramkau. — Hr. Junker Seesemann v. Som- mtz, v. d. Leibgarde zu Pferde, und Hr. Kaufm. Hart­

mann aus Riga, log. b. Morel. — Hr. Kupferschmidt Peter Kockum aus Schlampen, log. b. Brauer Kauf­

mann. — Die Hrn. Gutsbes. Nagursky und Stan- kühn aus Schauten, log. b. Jensen.

I s t z u d r u c k e n e r l a u b t .

Im Namen der Civiloberverwaltung der Ostseeprovinzen. Hosrath von Braunschweig, Censor.

No. 4.

(11)

xv

M e 3 e? ^

I

^o. Z.

Donnerstag, den 7. Januar 1837.

M a d r i d , d e n 2 4 s t e n D e c e m b e r .

In der Sitzung der Kortes am L i s t e n dieses Mo­

nats wurde der erste Theil des 3ten Artikels der Kon­

stitution, wodurch der Krone das Recht des absoluten Veto mit 98 gegen S7 Stimme»/ und in der Sitzung am 22sten der zweyte Theil jenes Artikels, wonach das Oberhaupt des Staates das Recht hat/ die Kortes in jedem Jahre einzuberufen, mit i36 gegen 6 Stimmen

ttllgenvuuuctt. Itt Sitzung am Sofien Deesmbsr

nahmen die Kortes den dritten Theil des erwähnten dritten Artikels mit 128 gegen 20 Stimmen an. Er lautet folgendermaßen: »Das Staatsoberhaupt kann die Kortes prorogiren, suspendiren und auflösen/ doch müssen im letzteren Falle in einer bestimmten Zeit an­

dere Kortes zusammenberufen werden.'

(Pr. St. Zeit. No. 8.) P a r i s , d e n Z o s t e n D e c e m b e r .

(Privatmittheilung.)

Wenn es bey Alibaud vom isten Augenblick keinem Zweifel unterlag/ daß sein Verbrechen ein isolirtes war, so ist man -ziemlich allgemein geneigt, von Meunier das Gegentheil zu glauben. Nach Allem, was man über sein früheres Leben hört, ist es keiner jener in sich ab­

geschlossenen Charaktere, die im Stande sind/ ein. sol­

ches Verbrechen still in sich zu nähren und selbststan- dig zur Ausführung zu bringen. Er ist wahrscheinlich das Werkzeug irgend einer geheimen Verbindung. Man will sogar wissen, daß er heute, nach einer Unterre­

dung mit seinem Vater und seiner Muttee, die ihm die lebhaftesten Vorwürfe gemacht haben sollen, wich­

tige Geständnisse abgelegt habe und daß in Folge der­

selben neue Verhaftungen vorgenommen worden seyen.

(Pr. St. Zeit. No. 6.) Durch eine königliche Verordnung vom iZten dieses

Monats ist dem Kriegsminister ein ausserordentlicher Kredit von 7,610,000 Franken, zu unvorhergesehenen und dringenden Ausgaben, eröffnet worden. Die Ver­

mehrung des Effektivbestandes der Armee in der nord­

afrikanischen Kolonie hat 5,647,000 Franken in An­

spruch genommen.

Als Freywillige zu der neuen Expedition nach Kon­

stantine haben sich zehnmal mehr gemeldet/ als ge­

wünscht worven sind. Das neue Heer wird etwa 12,000 Mann stark werden. Die starken Rüstungen in Toulon dauern fort. (Berl. Spen. Zeit. No. 5.)

P a r i s / d e n 3 1 sten D e c e m b e r .

Gestern versammelten sich etwa 250 der hier befind­

lichen Briten und Nordamerikaner/ unter dem Vorsitz des Sir Ch. Rich/ um eine Glückwunschadresse an den König wegen der Errettung aus der neuen Lebensge­

fahr am 27sten dieses Monats zu entwerfen. Ein an­

wesender Amerikaner glaubte besonders den Umstand hervorheben zu müssen, daß die vereinigten Staaten ein republikanischer Staat seyen, und es deshalb für Bürger desselben um so notwendiger sey/ ihren Ab­

scheu gegen das verübte Attentat und damit gegen Grundsätze, die einer Verwechselung mit den in Frey­

staaten vorherrschenden politischen Meinungen so leicht Raum geben könnten, durch eine förmliche Erklärung an ien Tag zu legen. Er machte daher den Antrag, daß zwey Adressen, eine von Seiten der Nordamerika­

ner/ die andere von Seiten der Briten, entworfen werde/

was jedoch, nach einigen Verhandlungen, verworfen, und dagegen eine gemeinschaftliche Adresse beschlossen wur!>e.

Die Polizcy entwickelt eine ausserord'entliche Thätig- keit, um Meunier's etwanige Mitschuldige zu ent­

decken und namentlich die Quelle jener geheimen Ge­

sellschaften aufzufinden, welche die Regierung fottwäh-

(12)

IQ

rend beunruhigen und bis jetzt unerreichbar schienen, lionen zu fordern, um die Armee in Afrika zu verstar- Ucber hundert Nachsuchungsbefehle sind bereits ausge- ken und eine zweyte Expedition nach Konstantine vor­

führt worden, haben aber nur zu wenigen Verhaftun- zubereiten.

gen geführt. Gestern Abend wurden 8 Personen, Mit- Dem Vernehmen nach hat der König die gegen Bru- glieder geheimer Gesellschaften, auf die Polizeyprafek- yant (das Haupt der Verschwörung von Vendöme) er- tur gebracht. Meunier selbst ist von sehr beschranktem kannte Todesstrafe in zehnjährige Einsperrung umge- Derstande und laßt sich leicht leiten. Dieser Umstand wandelt.

wird benutzt, um ihn zu Geständnissen zu bringen. Herr Lavaux und der, gleichfalls schon erwähnte, Seit drey Tagen werden alle seine Anverwandten, de- Herr Canolle sind nach einem kurzen, ihre Nicht-Theil- ren Besuch ihn immer zu einigen Gestandnissen veran- nähme an dem Attentat Meunier's darthuenden, Ver­

laßt, zu ihm in sein Gefangniß geführt, und es sollen hör wieder in Freyheit gesetzt, dagegen vorgestern noch auf diese Weise bereits wichtige Entdeckungen gemacht zwey Personen, Namens Gruet-Adon und Vermont, worden seyn. Den Namen Johann Franz Meunier welche in dem Augenblick des Mordversuchs beleidi- hat man auch auf einer vor einigen Monaten aufge- geNde Aeusserungen über den König sollen haben laut fangenen Liste einer geheimen Gesellschaft gefunden. Auf werden lassen, verhaftet worden.

dieser Liste steht: Johann FranzMeunier, Satt- Aus den Provinzen, besonders aus den nördlichen, l e r , e i n z u v e r l ä s s i g e r M a n n . M e u n i e r s e l b s t g e h e n n o c h i m m e r K l a g e n ü b e r d i e d o r t a n g e h ä u f t e n hat nun eingestanden, daß er zu dieser Ge- großen Schneemassen ein. In Valenciennes und s e l l s c h a f t g e h ö r t e . E s h e i ß t , d a ß d i e A d e p t e n d e r d e r U m g e g e n d s c h n e y e t e e s d i e g a n z e W o c h e h i n d u r c h Gesellschaft im Augenblicke ihrer Wahl die furchtbarsten und ein starker Sturm verursachte, daß der Schnee an Proben zu bestehen hatten, um sich ihrer Verschwiegen- vielen Stellen zu einer ausserordentlichen Höhe sich an-

heit und ihres Gehorsams zu versichern. Meunier soll häufte, während er an andern den Boden nur einige seit langer Zeit schon Mitglied dieser Gesellschaft ge- Zoll hoch bedeckt. Die stehenden Gewässer in jener wesen seyn und diese Gestandnisse schon während der Gegend sind sämmtlich zugefroren. In der Normandie Verhöre gemacht haben, welche die Herren Pasquier sind Hunderte von Arbeitern mit dem Bahnen der und Zangiacomi/ der Instruktionsrichter/ bis jetzt mit Wege durch den Schnee beschäftigt. Hier in Paris ist ihm vorgenommen. (Berl. Spen. Zeit. No. K.) die Schlittenbahn jetzt vortrefflich. Di/ prachtvollsten

P a r i s , d e n i sten J a n u a r . S c h l i t t e n , d i e m a n a u f d e n B o u l e v a r d s u n d a u f d e m Ein hinsiges Blatt sagt: »Im Ministerkonseil Wege nach Neuilly bemerkt, sind die der Herren Dc- ist seit einigen Tagen viel von Vorsichtsmaßregeln die midoff und Rothschild. (Berl. Spen. Zeit. No. 7.) Rede, welche ergriffen werden sollen, wenn der König Brüssel/ den Zisten December.

sich bey feyerlichen Gelegenheiten öffentlich zu zeigen Das Lager von Beverloo ist jetzt wahrhaft in Schnee gencthigt ist. Ein in dieser Beziehung gemachter Vor- begraben, welcher an manchen Stellen 16 Fuß hoch schlag geht dahin, ein Spalier von drey Reihen Linien- liegt. Der königliche Pavillon ist gar nicht zu sehen, truppen und Nationalgarden zu bilden, von denen nur (Berl. Spen. Zeit. No. 5.) eine Reihe mit dem Gesicht gegen den König aufge- Brüssel, den 2ten Januar.

stellt werden soll, während die beyden anderen Reihen Dem Observaieur zufolge unterliegt es nun keinem das Gesicht der Volksmenge zuwenden." Zweifel mehr, daß die Eisenbahn zwischen Paris und Der Boniteur enthalt Folgendes: »Ein aus Bilbao Brüssel nächstens zu Stande kommen werde. Man kommender Reisender hat am 28sten December in Ba- schätzt die Kosten derselben auf nicht mehr als 90 bis yonne erzahlt, daß Espartero nach einem ziemlich hitzi- 100 Millionen Franken. Die auf belgischem Gebiet gen Gefecht am 2Zsten December Morgens in Bilbao zu erbauende Abtheilung der Bahn soll wiederum ein eingerückt sey, daß die Karlisten einen Thcil ihrer Ar- Regierungsunternehmen werden und auf Französischem tillcrie verloren hätten, und daß Don Karlos sich nach Gebiet will die jenseitige Regierung den Unternehmern Villafranka zurückgezogen habe.« (Dieses Gerücht be- 3 Procent Zinsen bis zur Eröffnung der Bahn garanti- darf wohl noch der Bestätigung; wenigstens wäre es ren. (Pr. St. Zeit. No. 8.)

auffallend, wenn ein so wichtiges Ereigniß, das sich * , -

schon am 25sten December zugetragen, der französischen Die Nachricht von dem Untergang der Leiche der Regierung am isten Januar, also nach 8 Tagen, nicht Madame Beriot-Malibran war ungegründet; die Leiche schon auf amtlichem Wege bekannt gewesen wäre.' ist über Antwerpen in Ixelles, auf dem Landgut des (Pr. St. Zeit. No 8.) Herrn von Böriot, eingetroffen. Morgen wird das

* 5 * abermalige Begrabniß stattfinden.

Die Minister beabsichtigen, wie es heißt, 35 Mil- (Berl. Spen. Zeit. No. 7.)

(13)

I I B a s e l , d e n i s t e n J a n u a r .

Mit Vergnügen gewahrt man, daß endlich in unse­

rer Schweiz eine allgemeine politische Ruhe eingekehrt ist; die Umwandlung des Vororts macht keinen Ein­

druck auf die öffentlichen Verhaltnisse.

(Berl. Spen. Zeit. No. 7.) Wien, den 2ysten December.

Am 2 6sten dieses Monats/ Mittags um 12 Uhr, leistete Ihre Kaiserl. Königl. Hoheit, die Erzherzogin Therese, den Abdikationseid, vermöge welchen Höchst-

dieselbe auf alle Apanagen und sonstige Benefizien des Hauses Oesterreich verzichtet. Oer Eid wurde von dem Haus-/ Hof- und Staatskanzler Fürsten von Metter­

nich abgenommen. —- Dem Vernehmen nach sind der Erzherzogin Braut von ihrem Gemahle monatlich 4000 Oukati Nadelgeld und im Falle ihres Witthums 12,000 Dukati monatliche Revenüen zugesichert. Der Werth des Stoffes, so wie der Spitzen und Blonden des 5 Brautkleides für die Erzherzogin Therese, welches eine

A hiesige Marckanäs äks rnoäes verfertigt hat/ wird auf s 10,000 Gulden Konventionsmünze geschätzt.

(Pr. St. Zeit. No. 7.) Wien, den 3»sten December.

In Wien ist, den Wünschen vieler Einwohner ge­

mäß, ein homöopathisches Hospital gegründet worden.

Die Handelsverbindungen zwischen Spanien und Sar­

dinien haben jetzt gänzlich aufgehört, und es ist mög­

lich, daß dadurch ein Bruch beyder Regierungen erfolgt.

Namentlich ist man in Genua gegen das Benehmen der Madrider Regierung sehr aufgebracht und verlangt Gegenmaßregeln der ernstlichsten Art.

(Berl. Spen. Zeit. No. 5.) Karlsruhe, den 2ten Januar.

Der gestrige Tag ist an dem großherzoglichen Hofe nach üblicher Weise durch eine Gratulationskour und große Tafel gefeyert worden;'besonders erhöht wurde indessen diese Feyer diesmal durch die Anwesenheit Sr.

Kaiserl. Hoheit/ des Großfürsten Michael von Ruß­

land/ Höchstwelcher zum Besuch bey Sr. Königl. Ho­

heit, dem Großherzog, und der Großherzoglichen Fa­

milie von Baden hierher gekommen war, und auch heute noch sich hier befindet. (Pr. St. Zeit. No. 9.)

München, den 29sten December.

Ein hier eingetroffener Kourier brachte uns die höchst erfreuliche Nachricht, daß Ihre Majestäten, der König und die Königin von Griechenland, auf Ihrer Reise nach Griechenland, am Sonntag, den isten Januar, hier eintreffen werden.

Vor einiger Zeit wurde in hiesigen Blattern gemel­

det, von einer hierher getriebenen Heerde Ganse seyen 140 Stück in der Nähe von München umgekommen.

Man wollte dies dem in unserer Atmosphäre herrschen­

den Miasma beymessen. Nun ist auch der große Löwe

in der hier befindlichen Akenschen Menagerie mit Tode abgegangen, und man will auch diesen Todesfall der bösen Luft zuschreiben. (Pr. St. Zeit. No. 6.)

M ü n c h e n , d e n Z o s t e n D e c e m b e r .

Die elektrischen Versuche über Cholera, Choleraluft und Kranke werden jetzt auch auf strengwissenschaftli- chcm Wege fortgesetzt/ nachdem die Akademie der Wis­

senschaften deshalb die Auftrage der Staatsregierung erhalten und damit ihren Chemiker, den eben so erfah­

renen als thätigen Herrn Hofrath Vogel, beauftragt hat.

(Pr. St. Zeit. No. 6.) S t u t t g a r t , d e n 2 t e n J a n u a r .

Im vorigen Jahre wurden hier 1090 Kinder gebo­

ren (darunter S3 todtgeborne und 200 uneheliche) und 1119 Personen starben. (Berl. Spen. Zeit. No^ 5.)

B e r l i n , d e n 6 t e n J a n u a r .

Die Braunschweiger Nationalzeitung hatte dem vr.

Iustinus Kerner vorgeworfen/ er habe in seinem neue- - sten Werke -Erscheinungen aus dem Nachtgebiete der Natur" sich hinsichtlich des darin besprochenen Geister­

spuks eines absichtlichen Betrugs schuldig gemacht. Meh­

rere in dem Buche genannte Personen/ ein Kammer- Herr (B. von Hügel), zwey Pfarrer, ein Rechtskonsu­

lent, ein Professor (H. C. Kapff)/ ein Doktor und Ku­

pferstecher erklaren jetzt, daß, wenn sie auch dem Be- kenntniß zu dieser Geistertheorie nicht allgemein bey- stimmen könnten, die erzahlten Sachen doch, so weit sie ihre Person beträfen/ wahr seyen. (Es bleibt also dabey, daß es in Weinsberg spukt/ und zwar noch im neunzehnten Jahrhundert.') (Berl. Spen. Zeit. No. 5.)

K o p e n h a g e n , d e n 3 t e n J a n u a r .

Ueher die Hälfte der Einwohnerschaft Kopenhagens ist in dieser Zeit von einem Erkältungsübel/ das unter dem Namen d?r Grippe cirkulirt/ befallen, das jedoch im Ganzen sehr milder Natur zu seyn scheint. Auch Se. Majestät/ der König/ waren davon ziemlich heftig angegriffen, was natürlich unter allen Klassen die teil­

nehmendste Besorgniß erzeugte; indessen lauten die neue­

sten Bulletins ziemlich beruhigend.,

(Hamb. Korresp. No. 5.) S t o c k h o l m , d e n 3 o s t e n D e c e m b e r .

Hier ist folgendes Bülletin erschienen: »In Folge der hier allgemein herrschenden Kränklichkeit/ von wel­

cher die Bewohner der Hauptstadt seit dem ernstlichen Eintreten des Winters heimgesucht worden, haben sich auch die meisten der hohen Mitglieder der Königlichen Familie im Laufe dieser Woche leidend befunden. Sc.

Majestät/ der König, selbst befinden sich seit einige^

Tagen unpäßlich und hatten in der Nacht einen un­

ruhigen Schlaf, Fiebersymptome/ Husten und Neigung zum Erbrechen/ doch ohne weitere beunruhigende Vor­

boten einer heftigen oder doch langwierigen Krankheit.

Stockholm/ den Zosten December 18Z6, n Uhr Vor­

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