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k^o. l. Donnerstag, den I. Januar 184s

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M i t s u i s r h e A e i t u

k^o. l. Donnerstag, den I. Januar 184s

i .

S t . P e t e r s b u r g , d e n L i s t e n December.

A l l e r h ö c h s t b e s t ä t i g t e s G u t a c h t e n . A u f d e n Vortrag des gewesenen Oirigirenden des Ministeriums deS Innern hat der ReichSrath in einem am 2c>sten Oktober d. I . Allerhöchst bestän'gten Gutachten festge­

setzt: i) Wegen der Nichterrichtung der dritten russi­

schen Feuer-Versicherungs-Gesellschaft zu gestatten, daß die Versicherung der Habe in den Gouvernements und Provinzen, die zum Bezirke derselben gehört haben, ausschließlich in der zweyten Feuer-Versicherungs-Ge­

sellschaft, auf genauer Grundlage des Reglements der- selben vom 8ten Mär; i835, bewerkstelligt werde.

2) Den Gründern der dritten Gesellschaft zur Pflicht zu machen, daß sie das für ausgegebene Aktien einge- kommene Geld ohne Verzug den Aktionaren mit den Bankzinsen nach der Berechnung zurückstellen, und über die Beendigung der Rückzahlung des Geldes in den öffentlichen Blättern eine Bekanntmachung erlassen sollen.

Der Erzbischof Sophronius ist auf seine Bitte, seines hohen Alters wegen der Verwaltung der Imere- tischen lind Gurielschen Eparchie Allergnädigst entho­

ben, und der Vorsteher des Roshdestwo-Bogorodiza- s c h e n K l o s t e r s i n G r u s i e n , A r c h i m a n d r i t N i c e p h o r u s , zum Bischof Guriel und Vikar des Exarchen von Gru­

sien ernannt worden.

Auf die Vorstellung des Herrn Ministers der Volks- aufklarung und auf den Beschluß des Ministerkomite's haben S. M. der Kaiser Allerhöchst zu genehmigen geruht, den Adjunkten der Akademie Fritzsche zu einer viermonatlichen gelehrten Reise nach Deutschland und Frankreich zu beurlauben (isten August).

Zur Vermehrung der Postkommunikationen zwischen Polangen und allen übrigen Städten über Mitau, Riga und Narva bis St. Petersburg einschließlich, hat das Postdepartement mit Genehmigung des Herrn Ober- dirigirenden, wahrend der gehemmten Navigation, d. h.

vom isten November bis zum isten May, verordnet, auS Polangen nach Mitau eine dritte Post wöchentlich sür schwere Packete zu expediren. Diese Post wird sich in Mitau mit einer von den schweren Posten vereini­

gen, welche jetzt durch Mitau nach St. Petersburg gehen.

Thomas Koprzywa hat vom Verwaltungsrathe des Königreichs Polen am 7ten (i 9ten November) ein zehn-

Verfahren erhalten, um Zeuge aus Eisen- und Kupfer- drath zu verfertigen.

St. Petersburg, den 24sten December.

S . M . d e r K a i s e r h a b e n a u f B e s c h l u ß d e s M i ­ nisterkomite's Allerhöchst zu befehlen geruht, den Kauf­

mann Ludwig Stiffcl als Konsul der Stadt Frank­

furt am Mayn in Odessa anzuerkennen.

Durch Allerhöchste Gnadenbriese haben S. M. der Kaiser Allergnädigst zu Rittern des St. Stanislaus- Ordens ister Klasse zu ernennen geruht: am 2 8sten November, den Chef der Artilleriegarnison deS Kauka­

s i s c h e n B e z i r k s , A r t i l l e r i e - G e n e r a l m a j o r S s e m t s c h e w ß - kij; am Sten December, die Kontreadmirale, den Chef der 4ten Flottedivision Artiußow 1. und den Kom- m a n d i r e n d e n d e r S t e n F l o t t e d i v i s i o n T s c h i s t i a k o w ; f e r n e r , d e n w i r k t . S t a a t s r a t h G r a f e n M e d e m .

Der d'irigirende Senat hat in einer besonderen, auf Allerhöchsten Befehl vom 2ten April d. I . zur Orga­

nisation der Getränkepachten von 184Z bis 1847 er­

richteten Sitzung, nach angehörter Vorstellung des Fi­

nanzministers über die Ertheilung von Scheinen zur Durchfuhr von Branntwein auS den Ostsee-Gouverne­

ments für die Packten in den großrussischen und an- deren Gouvernements, — befohlen: Zur Abwendung aller Mißverstandnisse und Mißbrauche, die bey der Durchfuhr von Branntwein aus den Ostsee-Gouverne­

ments ohne gesetzliche Scheine durch die Pacht-Oertee entstehen kennen, den Kameralhöfen in Livland, Esth- land und Kurland vorzuschreiben, daß dieselben auf die Forderung der dortigen Gutsbesitzer oder der Kaufleute oder auch der Pächter anderer Gouvernements, Scheine zur Durchfuhr von gekauftem, oder in den dortigen Gouvernements an die Pachten der großrussischen und der privilegirten Gouvernements zu liefernden Brannt­

wein, in den Kreisen der Gouvernementsstadte selbst ertheilen, in den übrigen Kreisen aber diese Verpflich­

tung den Stadtmagisträten, wenn von irgend einem Pächter der Branntwein als Handelsgegenstand von einem Kaufmanne gekauft wird, und den Landgerichten, Manngerichten und Oberhauptmannsgerichten in dem Falle aufzuerlegen, wenn die Lieferung von Brannt­

wein laut Kontrakt bey einem Gutsbesitzer bewerkstel­

ligt worden ist.

Auf den S. M. dem Kaiser abgestatteten Bericht jahriges Privilegium über das von ihm neu erfundeneres Lina,'Ministers über die Wirksamkeit des in Ry

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2

binßk im September d. I . zum Versuch eingerichteten t e m p o r a r e n K o m p t o i r s d e r K o m m e r z b a n k h a t S e . K a i ­ serliche Majestät, am 3>sten Oktober d. I . , zu befehlen geruht, daß im nächstkommenden Jahre dieses Komptoir aufs Neue zum Versuch, vom loten May bis zum »oten Iuly, eröffnet werden soll.

(St. Petersb. Zeit.) K o n s t a n t i n o p e l , d e n 8 t e n D e c e m b e r . Die Truppenmarsche nach Rumelien dauern fort. Die ganze dort zu koncentrircnde Armee wird nach den neuesten Bestimmungen bis auf So,ooo Mann reguläre Truppen, i 5 , o o o Albanesen, 2000 Spahi (Landwehr- Kavallerie) und Zooo Baschi Bosuk (irreguläre Kaval­

lerie) gebracht werden. Sie wird sich in zwey Haupt- theile theilen: 1) die Observationsarmee, aus Zo,ooo Mann bestehend, die sich in Adrianopel/ Philippopel, Sophia, Warna, Silistria und Schumla koncentriren wird und Bulgarien und Serbien, und was in der Umgegend und im Hintergrund liegt, bewachen soll.

2) Die Operationsarmee, aus 40,000 Mann bestehend, welche bcy Salonich und in den angränzenden Provin­

zen aufgestellt wird. Ihre Hauptbestimmung, sagt man, sey, im Fall sich die griechischen Angelegenheiten nicht bis zum Frühjahr ordneten, von dieser Seite aus nach Griechenland zu operiren, sich so viel als möglich an den Küsten haltend/ um von der alsdann dort kreuzen­

den Flotte unterstützt zu werden. In Konstantinopel wird eine Reservearmee von S o , 0 0 0 Mann (die Gar­

nisonen Konstantinopels, des Bosporus und der Dar­

danellen mit eingerechnet) gebildet werden.

A l e x a n d r i e n , d e n » o t e n D e c e m b e r . Der Pascha verliert, trotz des scheinbaren Entwaff­

nens, die Dertheidigung des Landes kcinesweges aus den Augen. Die Befestigungsarbeiten werden immer noch fortgesetzt, und der französische Oberst Eallice ist nach Suez abgegangen, um diese Stadt und die wich­

tigsten Landungspunkte am Rothen Meer in Verthei- digungszustand zu setzen. Die aus Antwerpen ankom­

menden achtzigpfündigen Geschütze ä 1a Paixhans wer­

den sogleich in den Festungswerken aufgestellt; kurz, in dieser Beziehung ist nicht die mindeste Veränderung eingetreten.

Schlechtes Wetter verzögert die Ankunft der Dampf­

schiffe von Beyrut, und wir haben deshalb aus Sy­

rien keine anderen Nachrichten als die Mittheilungen einiger Reisenden, die auf einem arabischen Fahrzeuge hierher gelangt sind. Beym Abgange dieses Schiffs hat­

ten die Maroniten endlich die Offensive ergriffen, ein 5eer von 2 0 0 0 Mann unter Sclim Pascha's Befehl Zusammengebracht und die Drusen ins Gebirge zurück­

getrieben.

Der König der Franzosen hat dem Pascha ein pracht­

volles Porzellanservice zum Geschenk gemacht, ein wah­

res Meisterwerk an Schönheit und Geschmack.

A t h e n , d e n 1 oten December.

Die bedeutendste Schwierigkeit, welche dem guten Vernehmen zwischen Griechenland und der Türkey im Wege stand, ist jetzt beseitigt. In Folge der von den drey Schutzmächten an König Otto erlassenen Noten hat die griechische Regierung die Bezahlung der Grund­

besitzungen übernommen, von denen die türkischen Ei- genthümer entweder vertrieben worden, oder die sie ver­

kauft hatten, deren Kaufpreis sie aber bisher vergebens zu erlangen suchten. Für die auf Euböa belegenen Grundstücke erhält dik Pforte eine bestimmte Summe von Griechenland; für die zu Theben belegenen Be­

sitzungen zahlt Griechenland den Ankaufspreis.

L i s s a b o n , d e n 1 > i ? n D e c e m b e r .

Oer österreichische Gesandte, Baron Marschal, hat am Sten d. M. seine erste Audienz bey der Königin gehabt.

M a d r i d , d e n l ? t e n D e c e m b e r .

Der General Ribero, welcher zur Zeit des Ausstan­

des O'Donnell's in Pamplona befehligte, und dann zum Generalkapirän von Alt-Kastilien ernannt, jedoch gleich darauf wieder abgesetzt wurde, hat nun den Be­

fehl erhalten, sich nach Pamplona zu begeben, um sich vor einem Kriegsgerichte wegen seines im Oktober be­

wiesenen Benehmens zu verantworten. Auch wurde der General Amor in Palencia aüf Rodils Befehl plötz­

lich verhaftet, und von dort nach Vitoria abgeführt, um von dem dortigen Kriegsgerichte gerichtet zu wer­

den. Hier in Madrid wurde vorgestern der Major Marquasi, der am ?ten Oktober die Wache im könig­

lichen Pallaste hatte, und im Einverständniß mit den Verschworenen gewesen seyn soll, verurtheilt, rücklings erschossen zu werden. Er hat sich jedoch bis jetzt der Verhaftung zu entziehen gewußt.

Auch in Estremadura nehmen die Räuberbanden über­

hand; in der Mancha zählen sie zum Theil Zo bis 40 Mann zu Fuß und zu Pferde.

Die Regierung hat der Wittwe des Äenerals Diego Leon die ihr aus den Fonds des Militärleihauses zu­

kommende Pension bewilligt.

M a d r i d , d e n L i s t e n December.

Herr Olozaga, diesseitiger ausserordentlicher Gesand­

ter in Paris, ist hier angekommen.

Uebermorgen wird die erste vorbereitende Versamm­

lung der Senatoren und Deputirten stattfinden.

Der Sekretär der nach Frankreich entflohenen Junta von Barcelona ist bereits nach dieser Stadt zurückge­

kehrt, und die übrigen Mitglieder der Junta werden binnen Kurzem dort erwartet, und scheinen demnach auf völlige Straflosigkeit rechnen zu können. Es heißt so­

gar, die Korkes würden ihnen eine förmliche Danksa­

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gung votiren. — Die Räubereyen nehmen immer mehr überhand. Der Flecken Quintanilla bey Burgos wurde vor Kurzem von 16 berittenen Raubern überfallen und die Einwohner ausgeplündert.

M a d r i d , d e n 2 2 s t e n D e c e m b e r .

Heute früh sind ein General und drey Stabsofficiere in ihren Betten verhaftet worden. Man versichert, es sey eine neue Verschwörung zu Gunsten der Königin Christine im Werke.

Der Ministerpräsident, Herr Gonzalez, hat gestern dem Herrn von Salvandy als Ultimatum angezeigt, daß er sein Beglaubigungsschreiben nicht in die Hände der Königin, sondern nur in die des Regenten, und zwar in dessen Privatwvhnung, zu übergeben habe. Von dieser Bedingung wird, wie brstimmt versichert wird, die Regierung nicht zurücktreten. Herr von Salvandy hat darauf gestern Abend einen Kourier nach Bayonne abgefertigt, von wo aus der Telegraph die Sache nach Paris berichten soll, und wenn die Antwort auf glei­

chem Wege zurückerfolgt, so kann sie am lösten oder 2?sten hier anlangen. Das Personal der französischen Botschaft trifft alle Anstalten zur Abreise; indessen ge­

lingt es vielleicht Herrn Olozaga, die Sache noch bey- zulegen.

P a r i s , d e n s 8 s t e n D e c e m b e r .

P a i r s k a m m e r . S i t z u n g v o m 2 8 s t e n D e ­ cember. Oer Präsident verlas zu Anfang der Sitzung die königlichen Ordonnanzen vom 2vsten Iuly und sZsten December d. I . , durch welche 26 neue Pairs ernannt werden. Er bildete^ alsdann durch das Loos drey Kommissionen, welche die Ansprüche jener neu ernannten Pairs zu verificiren haben. — Hierauf schritt man zur Wahl der Sekretäre der Kammer, die folgendes Resultat ergab:

Zahl der Stimmenden . . . 85.

Absolute Majorität . . . . 4Z.

Der Marschall ValL erhielt 79 Stimmen.

Oer Vizeadmiral Jacob . . 62 ,

Herr Persil 62 -

Der Fürst von Beauveau . 60 -

Die genannten Pairs wurden demzufolge als Sekretäre der Kammer proklamirt. — Oer Präsident verlas hier«

auf ein Schreiben des Großsiegelbewahrers, welches meldet, daß Ihre Majestäten am isten Januar um 12 Uhr Mittags die große Deputation der Pairskam­

mer empfangen würden. Diese Deputation ward hier­

auf durch das Loos bestimmt. Um 4 Uhr zog sich die Kammer in ihre Büreaus zurück, um zur Organisation derselben zu schreiten.

Oer Nation»! will wisse»?/ daß der Baron von Roth­

schild durch königliche Ordonnanz vom 24sten d. M.

zum Großofficier der Ehrenlegion ernannt worden sey.

P a r i s , d e n s g s t e n D e c e m b e r .

In der gestrigen Sitzung der Oeputirtenkammer wurde Herr Sauzet von Zog Stimmenden mit 19Z Stimmen zum Präsidenten der Kammer erwählt. Oie ministe­

riellen Journale nennen dies den ersten großen Sieg, den die Minister in der Kammer davongetragen, indem Herr von Lamartine/ der hoffnungsvolle Kandidat der Opposition, nur 64 Stimmen erhielt.

Zu Anfang der heutigen Sitzung empfing der Prä­

sident eine Votschaft der Pairskammer, wodurch die definitive Konstituirung derselben angezeigt wurde. — Demnächst schritt die Kammer zur Ernennung der Vi- cepräsidenten. Oie Wahl fiel auf die Herren Oufaure, Calmon, Iacqueminot und Bignon. Oie genannten Deputieren wurden danach zu Vicepräsidenten der Kam­

mer proklamirt.

Das Journal lZes vebsts sagt: »Gestern, nach der Sitzung der Pairskammer/ kam die Untersuchungskom­

mission bey dem Kanzler zusammen und beschloß, daß sogleich einl' Supplementär - Instruktion eröffnet werden solle. Es scheint gewiß, daß die Geständnisse Colom»

biers und Braziers 5 bis 6 neue Verhaftungen veran­

laßt haben.'

P a r i s , d e n Z o s t e n D e c e m b e r .

Der Boniteur xarisien enthalt Folgendes: »Indem Augenblicke, wo der Generallieutenant Bugeaud sich anschickte, die Reise nach Frankreich anzutreten und den ihm bewilligten Urlaub zu benutzen, empfing er von einem der Punkte des seiner Verwaltung unter»

worfenen Gebietes wichtige Nachrichten, die feine An­

wesenheit auf jenem Punkte nothwendig machen kön­

nen; er hat daher für den Augenblick auf die Be­

nutzung seines Urlaubs verzichten müssen.'

Der Erzbischof von Tours, Herr von Montblanc, ist vor einigen Tagen in jener Stadt mit Tode abge­

gangen.

Die Ernennung der Vicepräsidenten der Oeputirten­

kammer ist ebenfalls entschieden zu Gunsten des Mini­

steriums ausgefallen, und in Bezug auf diesen Punkt, obwohl er weniger wichtig ist, als die Wahl des Prä­

sidenten, hat sich die ministerielle Majorität ziemlich deutlich herausgestellt.

P a r i s , d e n 3 i s t e n O e c e m b e r .

Die Oeputirtenkammer hat gestern, nach zweytagiger Abstimmung, die Wahl ihrer Sekretäre beendigt. Es sind dies die Herren Galos, Boissy d'Anglas, L'Espee und Havin. Die Kammer hat sich darauf vollständig konstituirt. Herr Havin ist das einzige Mitglied der Opposition, welcher in das Bureau aufgenommen wor­

den ist.

. Zu Anfang der heutigen Sitzung hielten der Alters­

präsident, Herr Sapey, und Herr Sauzet, nach­

dem er den Prasidentenstuhl bestiegen, Anreden an die

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Kammer. Oer Präsident verlas hierauf ein Schrei, den des Ministers des Innern, worin derselbe anzeigte, daß der König am isten Januar die große Deputation der Oeputirtenkammer empfangen würde. Oiese Depu­

tation ward hierauf durch das Loos bestimmt.

Rom, den 21 sten December.

Auster dem Monsignore de Corsi haben nunmehr fol­

gende Prälaten durch den Kardinal Staatssekretär die Anzeige erhalten, der Papst habe geruht, sie mit dem Purpur zu bekleiden: i) Möns. Francesko Saverio Massimo, 2) Möns. Karlo Aelon und 3) Möns. Luigi Dannicelli-Casoni, der allgemein geachtete Gouverneur

von Rom und Generaldirektor der Polizey.

P r e ß b u r g , d e n 2 o s i e n D e c e m b e r .

Nachrichten aus Neusohl zufolge ist der dortige Bi­

schof von der Kongregation des Komitats in Anklage­

stand versetzt worden, weil derselbe von zwey Braut­

leuten verschiedener Konfesston in Beziehung auf die Erziehung der Kinder die Leistung von Reversen er­

zwungen haben soA.

F r a n k f u r t , d e n 2 Z s t e n D e c e m b e r .

Nachdem die viermonatlichen Ferien der hohen deut­

schen Bundesversammlung (vom iSten August bis i Sten December) abgelaufen waren, fand am löten Decem­

ber die 24ste und am 23sten December die 2Zste dies­

jährige Sitzung unter dem Präsidium des königl. preus- sischen Herrn Bundestagsgesandten, Baron von Bülow, statt.

M ü n c h e n , d e n 2 s s t e n D e c e m b e r .

Oie in der hiesigen von Maffeischen Maschinenfabrik neu gefertigte Lokomotive »der Münchener' hat bey der vorgestern startgehabten Schnell-Probefahrt den Weg nach Augsburg in 54 Minuten zurückgelegt.

L o n d o n / d e n 2 5 s t e n D e c e m b e r .

Oie Expedition welche unter dem Befehle des Ge­

neralmajors Lord Saltoun nach China bestimmt ist, hat am 2osten d. M. Morgens den Hafen von Plymouth in drey Schiffen verlassen.

L o n d o n / d e n 28sten December.

Die Todtenschau-Iury, welche über den Unglücks, fall auf der großen westlichen Eisenbahn gehalten wor­

den/ hat nach langem Zeugenverhör folgendes Verdikt abgegeben: »Zufälliger Tod in allen Fallen, und eine Buße von 1000 Pfd. St. von der Lokomotive, dem Tender und den Wagen zu erheben.«

Das Packetschiff »Independence' ist gestern Abend um 10 Uhr von Ncw-Uork/ von wo es am 8ten die­

ses Monats abgesegelt war, in Liverpool eingetroffen.

Es hat die Votschaft des Präsidenten mitgebracht, die dieser am 6ten December bey Eröffnung des Kongres­

ses an denselben gerichtet/ und die diesmal nicht gattj so weitschweifig ist, wie sonst gewöhnlich

(Pr. St. Zeit.) I n M i t a u a n g e k o m m e n e F r e m d e . Den 27sten December. Hr. Kaufm. August Franke aus

Königsberg/ Hr. Koll. Registr. Sehrwald und Hr. Oe- konom Hammer aus Grendsen, log. b. Zehr. Hr.

v. Witten aus Riga, log. b. Kreismarschall v. Witten.

Den 28sten December. Hr. Kaufm. Moller aus Riga, log. b. Zehr. — Hr. Gendarm. Oberst Miagkow aus , St. Petersburg, log. b. Fricdrichsen.

Den 2gsten December. Hr. Oek. Schr. Herrmann aus Asuppen, log. b. Goldsäui,. Herrmann. — Der Kauf­

mannssohn / Hr. Leontjew. aus Riga, log. im Zehr- schen Hause.

Den Zosten December. Der verasch. Hr. Major Karl v. Ere aus Neu -Pommusch, Hr. Kapitän v. Gowdile- witsch, nebst Tochter, und Mad. Kniep von Polangen/

log. b. Skrinewsky. — Hr. Lieut. A.v, Taube, vom Grenadierreg. S. M. des Königs von Preussen, aus.

Nowgorod/ log. b. Lehrer Schmidt. — Hr. Pastor Klassohn aus Grünhoff, log. b. Gramkau. — Die Hrn. Kaufl. I . Bolschakow, A. Pannin und W. Pan­

nin aus Riga, log. b. Zehr.

K 0 u r S.

R i g a , d e n 1 9 . D e c e m b e r .

Auf Amst. 3 6 T.n.D. —Cents.holl.Kour.?.iR.S.M.

AufAmst.65T.n.D. —Cts.holl.Kour.x.iR.S.M.

Auf Amst. goT.n.D. — C.holl.Kour.x.iR.S.M.

Auf Hamb. 3 6 T. n. D. — Sch. Hb. Bko. x., R. S. M.

AufHamb.65T.tt. D. — Sch. Hb. Bko.x. 1 R. S. M.

Auf Hamb. 90 T. n.D 35 Sch.Hb.Bko.p.i R.S.M.

AufLond.3Mon.3 8zPce.Sterl.i>. 1 R.S.M.

Auf Paris 90 Tage — Cent. x. 1 R. S. M.

6 xO.Inskriptionen inB.A. — R. — K.S.?. 100R.B.A.

6 xLt. Metalliques

S xLt. Metalliq. ilste u. 2 t e Serie äito 106H S xLt. Metalliq. 3te u.4te Serie 6ito »o2x Livländische Pfandbriefe . . 100H.

6ito Stieglitzische clito. . — Kurlandische cliio kündbare —

6ito auf Termin — ^ , Ehstlandische Pfandbriefe . . —

Zito Stieglitzische 6ito . . —

6er 8t. ?etersk. - ?tA. galten daselbst ain 12. Oecemder

300 Luiden 72 8.

6ito clno „ Sov äito 74^

I s t z u d r u c k e n e r l Im Namen der Civilvberverwaltung der Ostseeprovinzen.

1.

a u b t.

Regierungs-Rath A . B e i t l e r .

(5)

M i t A l t i s t h e L e i t u n g .

t^o. s. Mondtag, den Z . Januar 1842.

St. Petersburg, den 3osten December.

Am Sonnabend, den 2vsten December, fand eine Plenarsitzung der Kaiserlichen Akademie der Wissen­

schaften statt. Dies war die erste seit der Vereinigung der ehemaligen Kaiserlichen russischen Akademie mit dem obengenannten ersten Gelehrtenverein im Reiche als besondere Abtheilung für russische Sprache ^ind Li­

teratur. Nachdem sich alle Mitglieder versammelt hat­

ten, wurde nach der Ankunft des Herrn Ministers der Volksaufklärung und Präsidenten der Akademie, wirk­

lichen Geheimeraths vonUwarow, gegen 1 Uhr Nach­

mittags >m großen Konferenzsaale ein Gebet gehalten, worauf die Mitglieder sich in den kleinen Konferenz­

saal begaben, woselbst der Herr Präsident die Sitzung mit einer Rede eröffnete. (St. Petersb. Zeit.)

K 0 n s t a n t i n 0 p e l , d e n » 5 t e n D e c e m b e r . Der Seriasker Nuri Mustapha Pascha hat vom Sul­

tan den Befehl erhalten, in ausserordentlicher Sendung nach Syrien abzugehen. Wahrend seiner Abwesenheit wird das Kriegsdepartement von dem Großadmiral Ta- hir Pascha geleitet werden.

Wir leben jetzt hier in einer der wichtigsten Perio­

den türkischer Zustände neuester Zeit, wo die orienta­

lischen Wirren des vergangenen Jahres mit den jetzi­

gen inneren Verhältnissen des türkischen Reiches in gar keinen Vergleich zu stellen sind, denn es beginnt für die Osmanen ein neuer Zeitabschnitt in ihrer Geschichte.

Die türkische Regierung nimmt das Isolirungssystem an, sie will das osmanische Reich ohne fremde Bey- hülse, ohne europäischem Zuschnitt entweder gänzlich restauriren oder alt-türkisch untergehen lassen, wenn sich fremde Mächte in ihre inneren Angelegenheiten mi­

schen sollten. Sie hat eingesehen, daß das Volk für.

den französischen Mode-Artikel Konstitution und Pari»

scr (Zivilisation noch nicht reif ist, daß mit all diesen Dingen das Reich zu Grunde geht, weil es Möbel sind, womit die Türken nicht umzugehen wissen, und die nur Hemmnisse und Verlegenheiten bereiten, die stets einer fremden Kontrolle unterworfen bleiben. Die europäischen Einrichtungen kosteten dem Staate viel Geld, brachten keinen Nutzen und ließen den Schatz leer, daher wird Alles abgeschafft, was nur einen Schein nach dem Auslände trägt; die Administration wird ganz nach dem Zuschnitte der sogenannten alten guten Zeit hergestellt, und Europa mag sagen was es

will, die Türken freuen sich kindisch, daß diese Zeiten von neuem beginnen sollen; man hört es, man sieht es an dem regen Leben, an der Willfährigkeit, an der Fügigkeit des Volks, der Regierung in ihren Absich­

ten mit Willen und That entgegen zu kommen und sie zu unterstützen. Oer Muselmann geht wieder mit ho­

hem Haupt und ruft: »Allah ist groß! Allah sey ge­

lobt, daß man uns den fremden Kram vom Halse schafft!'

Daß Tahir Pascha zum Stellvertreter des nach Sy­

rien gesandten Kriegsministers bezeichnet worden, scheint zu beweisen, daß die türkische Flotte den Hafen noch nicht verlassen wird. Der neue Großwesic hat sich über den Gang, den er einzuhalten gedenkt, gegen die Gesandten der europäischen Mächte bereits ausgespro­

chen. Die Pforte wünsche, sagt er, mit allen Mäch­

ten in Frieden zu leben; sie sey daher von jedem Kriegsgedanken weit entfernt. Die Rüstungen, über die man in der Hauptstadt einen so großen Lärm er­

hebe, seyen lediglich eine Maßregel der Vorsorge, der Klugheit; man beabsichtige damit durchaus nichts Of­

fensives gegen irgend eine Macht. Im Innern wolle das türkische Gouvernement kein theoretisches System bevorzugen, aber auch nicht an dem Alten, sofern es erwiesen abgenützt und zweckwidrig sey, mit Eigensinn hangen. Was die Pforte mir Eifer anstrebe, sey eine Fusion des alten mit dcm bereits vorhandenen Neuen, um so die allgemeine Wohlfahrt nach Möglichkeit zu befördern. Wie die Pforte diese Fusion verstehe, hat der gestern abgehaltene Divan zu Gnüge bewiesen. Es ward darin beschlossen, zum allen Finanzsystem, zu dcm System der Mukataas — jährlicher Verpachtungen — zurückzukehren. Kein Pascha soll von nun an mehr eine Besoldung erhalten, sondern für seine Erhaltung, wie früher, selbst sorgen durch die gesetzlichen Abzüge, die ihm von der einzuliefernden Steuerquote zugestan­

den werden; die in den letzten Zeiten angestellt gewe­

senen Muhassils und das aufkeimende Institut einer getrennten Finanzverwaltung sind abgeschafft, und so­

mit wird, wie ehedem, jeder Pascha in seiner Provinz wieder ein wahrer Sultan, ein unumschränkter Tyrann.

Die Demonstrationen der französischen Flotte im Mit- telmeer haben hier Eindruck gemacht; man will mit Bestimmtheit wissen, daß die Instruktionen des franzö»

sischen Admirals auf Anwendung von Gewalt gehen,

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um die Flotte der Ottomanen zurückzudrängen, im Fall letztere aus dem Kanal der Dardanellen auslaufen wollte.

Gestern ist die Nachricht von Beyrut eingegangen, daß der protestantische Bischof von Jerusalem bereits in seinem neuen geistlichen Amte installirt worden.

Aus Athen erfahrt man, daß Sir E. Lyons neue Instruktionen aus London erhalten, die ihm einen von dem bisherigen wesentlich verschiedenen Gang in Grie­

chenland vorschreiben, und daß die Politik des jetzigen britischen Kabinets in dieser Hinsicht in eine ganz neue Phase eintrete.

K o n s t a n t i n o p e l , d e n 2 2 s t e n D e c e m b e r . A m i 8 t e n d . M . i s t d e r S e r i a s k e r , N u n M u s t a p h a Pascha, in Begleitung des ihm beygegebenen Muchtar Bey, mit zwey türkischen Dampfböten »Tairi Bahri' und »Peikl Schewket' nach Syrien abgegangen. Auf diesen Dampfböten und auf dem am selben Tage gleich­

falls nach Syrien abgegangenen österreichischen Dampf­

boote »Principe Metternich' sind iöoo Mann türki­

scher Truppen abgeschickt worden.

A l e x a n d r i e n , d e n 8 t e n D e c e m b e r .

Einem Bericht aus Kahira zufolge soll sich die Ge- müthsart Mehemed Aly's seit dcm Verluste von Sy­

rien gänzlich geändert haben. Er gefällt sich in der Erlassung grausamer Urteilssprüche, deren Vollstreckung er mit Vergnügen beywohnt.

B e y r u t , d e n i sten D e c e m b e r .

Die von der türkischen Regierung getroffenen ener­

gischen Maßregeln haben dem Unglück/ welches einen Thcil Syriens betroffen, Einhalt gethan; aber die Er­

bitterung der Gemülher wahrt noch fort. Man hegt jedoch die Hoffnung, daß das imposante Einschreiten der türkischen Streitkräfte, indem es beyde Parteien nölhigt, einen Waffenstillstand zu schließen, im Stande seyn wird, eine Annäherung unter ihnen zu bewirken, und sie über diejenigen Punkte zu vereinigen, die jene beklagenswerthen bürgerlichen Zwistigkeiten herbeyge- führt, welche in einen Vertilgungökrieg ausarteten. — Plünderung und Mord haben jene schöneu Länder zu einem Schauplatz des Schreckens gemacht. Einund­

zwanzig Dörfer sind von den Flammen verzehrt, und ihre unglücklichen Bewohner, die jetzt, mitten im Win­

ter, ohne Obdach und Nahrung sind, sterben vor Hun­

ger und Kälte. Viele Klöster und Kirchen sind ange- zünder worden und die Drusen machten daselbst große Beute, die sie nach den Hauran tiansportirten.

Ein am ^Zsten November aus Malta hier ange­

kommenes Kriegsdampfboot hat den Engländern den Befehl Überbrückt, Snrien zu räumen. Alle an ver­

schiedenen Punkten befindlichen Officiere sind daher zu­

rückberufen. Seit einigen Tagen hat die Einschiffung des am Lande befindlichen kleinen Artillericparks und des Kriegsmaterials begonnen. Die Officiere treffen

nach und nach ein und ihre Abreise ist, wie es heißt, auf den 4ten December festgesetzt.

M a d r i d , d e n 2 4 s t e n D e c e m b e r .

In der gestern stattgehabten vorbereitenden Versamm­

lung der Senatoren nahm Graf Almodovar in Folge des Dekretes des Regenten Besitz von dcm Präsiden«

tenstuhl. Die Versammlung trennte sich, nachdem sie die Kommission ernannt, welche am Tage der Eröff­

nung der Körles Ihre Majestät und den Regenten em­

pfangen soll.

Herr von Salvandy hat von Paris Briefe der Kö­

nigin Mutter Marie Christine an die Königin Isabel!«

und die Infantin mitgebracht. Sie sind Ihrer Maje­

stät durch den Konseilspräsidenten zugestellt worden.

Dieser hat täglich Konferenzen mit dem französischen Botschafter, die indeß kein befriedigendes Resultat er­

geben werden, wenn sich die Regierung nicht zur Nach­

giebigkeit entschließt.

M a d r i d , d e n 2 6 s t e n D e c e m b e r .

Diesen Nachmittag um 2 Uhr wurden die Kortes mit den gewöhnlichen Fcyerlichkeiten eröffnet. Die Na- tionalmiliz bildete ein Spalier von dem Pallaste dek.

Regenten bis zu dcm der Königin, nach welchem sich d e r R e g e n t z u P f e r d e u n d u n t e r B e d e c k u n g v o n 2 0 0 Mann Kavallerie begab. Dann verfügte er sich in den Pallast des Senates. Oie Königin nahm den Thron, der Regent einen diesem zur Seite stehenden Sessel und die Infantin eine Tribüne ein. In einer anderen befand sich das diplomatische Korps; von den Mitglie­

dern der französischen Botschaft war Niemand zugegen.

Oer Regent verlas die Thronrede, die wohl die läng­

ste ist, die jemals an eine gesetzgebende Versammlung gerichtet wurde. Nicht weniger als 47 Paragraphen werden die Kammern zu diskutiren haben. In Bezug auf die Mächte, welche die Königin noch nicht aner^

kannt haben, drückt der Regent die Erwartung aus, daß nächstens »die Vernunft' triumphiren werde.

Bis diesen Mittag waren die aus Paris erwarteten neuen Vorschriften für den Herrn von Salvandy noch nicht eingetroffen. Diesen Abend fertigt er einen Kou- rier dorthin ab.

P a r i s , d e n Z i sten D e c e m b e r .

Die hiesigen Blätter beschäftigen sich heute auf das Angelegentlichste mit der Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Es sind besonders zwey Punkte, die die Aufmerksamkeit der französischen Presse in An­

spruch nehmen: die Hindeutung auf die Entschädigung, welche die Vereinigten Staaten noch von England we­

gen Verbrennung der »Karoline' verlangen, und dann die bestimmte Erklärung des Präsidenten, sich der Durch­

suchung der amerikanischen Schiffe, unter dcm Vor- wande, den Sklavenhandel zu verhindern, zu wider­

setzen.

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P a r i s , d e n i s t e n J a n u a r .

Gestern Abend empfingen der König und die König«

liche Familie die Damen des diplomatischen KorpS, die Deputation des Sraatsrathes, die Beamten der Civil»

liste und nahmen die Glückwünsche derselben zum neuen Jahre entgegen. Heute früh wird in der Kapelle der Tuillerien die Messe zum Andenken an die Prinzessin von Würtemberg, deren Todestag heute ist, gelesen werden, und die Königin wird, wie es heißt, gleich nach Beendigung des heutigen officiellen Empfanges nach Dreux reisen.

Das lourns! äss Oedals spricht sich heute über den diplomatischen Incidenzpunkt in Madrid auf eine sehr energische Weise aus. Es giebt nicht zu, daß es sich dabey um eine bloße Förmlichkeit handele. Es könne leicht unter dieser Frage der Etikette ein sehr gefähr­

liches Princip verborgen seyn, welches mit der Würde der Kronen und mit den Rechten des Königthums in Widerspruch stehe. Herr von Salvandy sey bey der Königin von Spanien und nicht bey dem Regenten ak- kreditirt; der entgegengesetzte Fall könne sich mit der Würde Frankreichs nicht vereinigen. Die Geschichte lehre, daß es bey minderjährigen Königen stets so ge­

halten worden sey, wie Frankreich es wolle gehalten wissen. Eine Ausnahme finde nur dann statt, wenn die Regentschaft sich in den Händen eines schon ge­

krönten Hauptes befinde, wie z. B. bey Maria von Medicis, bey Anna von Oesterreich und kürzlich bey Marie Christine. »Die Schwierigkeit', sagt das .lour- nal 6es s)c!zQls am Schlüsse, »ist nicht von unserer Seite erhoben worden, und Niemand in Europa, Nie­

mand in Frankreich, kein Unparteyischer und kein Ver­

nünftiger wird uns die Schuld beymessen. Wenn eine geheime Abficht vorhanden ist, die Uneinigkeit zwischen den beydcn Ländern zu nähren, so ist es wenigstens klar, daß nicht das französische Kabinet diese Absicht an den Tag legt.'

P a r i s, den 2ten Januar.

Gestern um 12 Uhr Mittags empfing der König das diplomatische Korps, die Deputationen der Pairs- und Oeputirtenkammer, so wie die Deputationen sämmtli- cher Civil- und Militärbehörden der Hauptstadt, welche Sr. Majestät die Glückwünsche zum angebrochenen neuen Jahre darbrachten.

B r ü s s e l , d e n Z 1 s t e n D e c e m b e r .

Der orangistische Proceß wird erst gegen Ende des Monats Januar vor dem Assisenhofe beginnen. Die Herren van der Smissen, van der Meer und Parys leugnen, wie man vernimmt, jede Theilnahme an einem Komplott.

W i e n , d e n 2 9 s t e n D e c e m b e r .

Der Regierungsrath Professor vr. von Wattmann hat eine neue Operation ins Leben gerufen, deren Erfindung

und kühne Ausführung den Geist und die Gewandtheit dieses verdienten und nicht weniger bescheidenen Mannet in cbcn so hohem Grade beurkundet, als sie des günsti­

gen Erfolges wegen das allgemeine Interesse in Anspruch n i m m t . D i e s e O p e r a t i o n b e s t e h r i n B i l d u n g e i n e s k ü n s t ­ lichen, dem natürlichen an Form und Verrichtung ähn­

lichen Gelenkes, und wurde an einem Mädchen von 20 Iahren, deren rechte obere Extremität im Ellenbogen- gelenke wegen knöcherner Verwachsung der Vorderarms«

mit dem Oberarm-Knochen schon durch 12 Jahre in Folge einer Blatternablagerung, in steifer Stellung sich befand, am loten November 1841 in Gegenwart des Professors Or. Bougon und mehrerer anderer Aerzte vorgenommen.

Da zugleich das linke Ellenbogengelenk steif war, und sie daher auch den linken Arm nicht bewegen konnte, unterzog sie sich um so williger der Operation. Regie»

rungsrath von Wattmann bahnte sich durch die Weich­

gebilde den Weg zur, durch Knochenmasse vermittelten Gelenksverwachsung, durchsagte mit einer dazu eigens erfundenen, das Drittel eines Kreises beschreibenden Rundsage den Oberarmknochen ein paar Linien über der früheren natürlichen Gelenksfläche desselben, und bildete auf diese Art die natürliche Form der beyden oberen End- theile der Vorderarmsknochen künstlich nach, formte also in der That ein künstliches Gelenk. Am 26sten De«

cember d. I . war die Herstellung eines beweglichen Ge«

lenkes schon insoweit gediehen, daß der Vorderarm in eine Beugung versetzt und die Kranke mit dem Daumen des operirten Armes ihre Stirne, Mund und vordere Brustfläche berühren konnte.

P e s t h , d e n 2 6 s t e n D e c e m b e r .

Man vernimmt, daß die Reichstagsdeputation in ihrer vorletzten Sitzung beschlossen habe, im ungarischen Kri­

minalkodex die Todesstrafe aufzuheben, und daß die könig­

liche Sanktion dieses Gesetzes so gut als gewiß sey. Noch bezeichnender für den Geist der Humanität, der jene Ver­

sammlung beseelt, ist deren einstimmiger Beschluß, auch die Prügelstrafe in Ungarn abzuschaffen. Wer es weiß, zu welch hohem, die Menschheit entwürdigendem Grade diese der Sage nach von Joseph II. zur Verminderung der Hinrichtungen eingeführten Körperstrafen in Ungarn ge­

stiegen sind; wer es weiß, daß der Stock, der hier gleich­

sam unzertrennlich mit dcm unteren Volksleben verwebt ist, eines der lastendsten Bleygcwichre an der Bildungs­

und Entwickelungsmaschine der unteren Volksklassen ist, wird den Beschluß der Deputation ganz zu würdigen wissen. Nun werden sich die Berathungen der Reichs«

tagsdeputation auf die Ausarbeitung der einzelnen Gesetze der Kriminalgcrichtsordnung erstrecken.

Einige deutsche Blätter haben einen Tadel darüber ausgesprochen, daß die Ungarn ihre ungarisch abgefaßten Pässe im Auslande respektirr wissen wollen, indem ihre Sprache doch daselbst fast unbekannt scy; darauf antlvor«

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tet nun das Pesthi Hirlap: »Wir glauben, daß Un­

garn sowohl in Rücksicht seiner geographischen Ausdeh­

nung und seiner Volksmenge als auck in Rücksicht seiner politischen Bedeutung vollkommen berechtigt ist, ein Zei­

chen seines selbstständigen Nationallebens in dem gegen­

seitigen Völkerverkehr zu zeigen, und ob zwar aller An»

fang wegen der Ungewohntheit mit Schwierigkeiten ver- bunden ist, so gehört doch diese Maaßregel zu jenen, deren Schwierigkeiten sich mit der praktischen Ausführung taglich vermindern und endlich ganz verschwinden; sie gehört zu jenen, die sich selbst ausgleichen, um so mehr, da das civilisirte Ausland seine eigene Civilisation ver­

leugnen würde, wenn es nicht mit Freuden jede Gele­

genheit ergriffe, um die i5 Millionen Einwohner des 5900 Quadratmeilen umfassenden ungarischen Reiches der großen Dölkerfamilie Europa's um einen Schritt näher zu bringen. Oder handelt es sich hier etwa um einen Staat wie San Marino, den man in Europa igno- riren könnte, ohne befürchten zu müssen, sich durch solch hochmüthiges Ignoriren lächerlich zu machen? Hat man wohl je gehört, daß irgend ein europäisches Volk die tür­

kischen Pässe nicht respektirt hatte? Und sollte die außer­

halb der europäischen Völkerfamilie stehende zerstäubende Nationalität der Türken mehr Anspruch auf Respektirung in Europa machen können, als die der Ungarn?'

L o n d o n d e n 2 g s t e n D e c e m b e r .

Die Taufe des Prinzen von Wales wird, dem Llobs z u f o l g e , a m 2 5 s t e n J a n u a r s t a t t f i n d e n . D i e H o f z e i ­ tung enthält ein Verzeichniß von S4 Glückwunfch- odressen wegen ter Geburt des Prinzen von Wales, welche der Königin durch den Minister des Innern, Sir James Graham, überreicht worden sind.

Am Londoner Zollhaus wurde vor einigen Tagen ein Schiff mit einer für das Ausland bestimmten Fracht eng­

lischer Maschinen angehalren und die Ladung konfiscirt.

L o n d o n , d e n Z 1 s t e n D e c e m b e r .

Lord Ashburton wird sich auf den Wunsch der eng­

lischen Regierung, wie die anzeigt, mit einer besonderen Mission nach den Vereinigten Staaten be­

geben, um alle zwischen den beyden Ländern noch be­

stehenden Differenzen wo möglich auszugleichen.

L o n d o n , d e n i s t e n J a n u a r .

I . M. die Königin hat, wie ministerielle Blätter berichten, den betreffenden Behörden schon angezeigt, daß es ihre Absicht sey, die bevorstehende Parlaments­

session persönlich mit einer Thronrede zu eröffnen. »Aus den Veränderungen und Verschönerungen, die im Ober­

hause vorgenommen werden', sagt der SlancZsrä, »schließt man allgemein, daß Ihre Majestät bey jener wichtigen und interessanten Ceremonie von allen den Königlichen

und anderen ausgezeichneten fremden Gasten begleitet seyn werde, welche eingeladen worden sind, um bey der Taufe des Prinzen von Wales zugegen zu seyn.

In Dover trifft man bedeutende Anstalten zum Em­

pfange des Königs von Preussen, da Se. Majestät dort landen wird.' (Pr. St. Zeit.)

I n M i t a u a n g e k o m m e n e F r e m d e . Den Zisten December. Hr. Aktuar Fuchs aus Bauske,

und Hr. Kaufm. Herzog aus Riga, log. b. Zehr. — Hr. Buchhalter Rosset aus Alt-Rahden, log. b. Skri- newsky.

Den isten Januar. Hr. Lieut. v. Duhamel, von der 4ten Zlotte-Equipage, aus Kronstadt, und Hr. Oberhofger.

Ado. Calezki aus Tuckum, log. b. Zehr.

Den 2ten Januar. Hr. Provisor Radzibor vom Auslan­

de, log. b. Zehr. — Hr. Konditor Schlottmann aus Schauten, log. b. Gramkau. — Fr. Aeltestin Münder aus Riga, log. b. P. Reimers. — Hr. Iuwelenhänd- ler Giacomo Mendel aus Mayland, log. b. Friedrich«

sen. — Hr. Stud. Johann Kühn aus Dorpat, log. b.

Wittwe Kühn.

K 0 u r s.

R i g a , d e n 2 7 . D e c e m b e r .

Auf Amst.3 6T. n.D. — Cents.holl.Kour.x. i R.S.M.

Auf Amst.65T.n.D. —Cts.holl.Kour.x. 1 R.S.M.

AufAmst.90T. N.D. 195^ C.holl.Äour.x.i R.S.M.

Auf Hamb.3 6 T.n.D. —Sch.Hb.Bko. x. i R. S.M.

AufHamb.ööT.n.D.— Sch. Hb.Bko.i?. 1 R. S. M.

Auf Hamb. 90 T.n.D — Sch.Hb.Bko.p.i R.S.M.

AufLond.Z Mon. — Pce.Sterl.x. 1 R.S.M.

Auf Paris 90 Tage — Cent. x. i R. S. M.

6 ?Lt. Inskriptionen in B.A. — R.— K.S.x. l ooR.B.A.

6 xLt. Meralliques xLt.

5 xLt. Metalliq. 1 ste u. 2 t e Serie 6i^c» 106A 5 xLt. Metalliq. Zte u. 4te Serie 6ito Livlandische Pfandbriefe . . 100^

6ito Stiegliyische 6ito. . » Kurlandische 6ito kündbare — 6ito auf Termin — Ehstlandische Pfandbriefe . . — 6ito Stieglitzische 6ito . . —

1.aut 6er Ll. ketersd. Hsn6. - Ttg. Aalten daselbst am 19. December

?oln. ?arti2l-()KIiA»lionen?u Zoo (Zulden 72 8.

clito cZito „ Soo 6ito

(Hierbey eine Beylage.) I s t z u d r u c k e n e r l a u b t .

Im Namen der Civiloberverwaltung der Ostseeprovinzen. R e g i e r u n g s-Rath A. Be i t l e r . lXo. 6,

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B e i l a g e zur Mlitauisehen T e i l u n g Ko. 2.

M o n d t a g , d e n 5 . J a n u a r I 8 4 2 .

P r o g n o s t i k » ! »

eines künftigen ökonomischen Frauenvereins.

Vey der zunehmenden Neigung der Manner zum landwirthschafrlichen Gewerbe, zum Betriebe desselben nach rationellen Grundsätzen, gestützt auf Natur- und mathemathische Wissenschaften und bcy der dadurch auch zum guten Tone in der Gesellschaft erhobenen Sitte von der Oekonomie als einer der nützlichsten Zweige des menschlichen Wissens, gleich den Gegenstanden der Po­

litik, der Kunst, des öffentlichen und Privatlebens, sich zu unterhalten, sieht, man sehr oft das schöne Ge­

schlecht, sobald von der Wirtschaft in der Gesellschaft die Rede ist, theilnahmlos entweder die Augen nieder­

schlagen, zum Fenster hinaussehen, oder auch unruhig werden, und das Gespräch auf ander? Gegenstande lei­

ten. — Penelope webte, Andromache bereitete ihrem Gemahl selbst das Essen, die Königin Tanaquil, des altern Tarquinius Gemahlin, war eine ausgezeichnete Wirthin, und zur Anerkennung dieser hohen Eigenschaft wurde ihr Spinnrocken in dem Tempel des Scmo Sancus nach ihrem Tode aufbewahrt. Eine Königin in neuerer Zeit, die unglückliche Marie Antoinckte, hatte ihre liebsten Erholungsstunden vom Zwange der Gesellschaft und Etiquette in Klein Trianon, wo sie eine Meyerey eingerichtet hatte und sich mit der Auf­

sicht über die Wartung und Pflege der Kühe und Schaafe, und mit dcm Produciren von Milch und Schmand beschäftigte. — Diese großen Beyspiele ge­

hen aber spurlos vorüber in unserer feinen Welt. Da­

gegen erblicken wir zum Ersätze der die Aufmerksamkeit nicht anregenden Wirklichkeit, auf Sophakissen durch zarte Oamenhand so schön geformte Bilder des Thier- und Pflanzenreichs, daß wir in der Bewunderung mit der ordinären deutschen Sprache gar nicht ausreichen und die französische mir den Interjektionen que c'est cbarmani, czue c'est beau et clelicieux! zu Hülfe nehmen müssen. — Wenn man hierbey noch bedenkt, wie viel Procente diese nicht auS freyer ungebundener Phantasie und Gcistesschöpfung, sondern mit so gewis­

senhafter peinlich-mechanischer Nachbildung der Origi- nalgemälde durch Taufende von sogenannten Kreuzsti­

chen, hervorgebrachten Kunstprodukte, in Rivalität mit dergleichen Fabriken, vom Kapital der Gesundheit und von demjenigen der edlen Zeit verzehrt haben; wenn man serner erwägt, daß, um diese Lsnsxo ^Vlosaic^us einigermaßen des Beysalls würdig auszuführen, die junge Frau sich von der Wiege des Kindes so oft ent­

fernen, und das junge Mädchen sogar die englische Grammatik bey Seite legen und das große Glück, By»

ron's Werke im Original zu lesen, dadurch erst später genießen mußte: so wird man sich wahrlich mit wah­

rer Theilnahme für die aufopfernde Hingebung zum aufrichtigen Lobe noch mehr aufgefordert fühlen und billig eingestehen, daß man unter solchen Umständen der so prosaischen Seite des häuslichen Lebens, in den Gärten oder gar im Fahlande, und in den Laborato­

rien zur chemischen Verarbeitung der durch die äussere Wirksamkeit des Mannes dem Haushalte gelieferten rohen Stoffe, nämlich in der Küche und in dcm Kel­

ler, keine Zeit widmen, noch viel weniger aber in der guten Gesellschaft taktlos solche Gegenstände auch nur andeuten könne.

. Der bekannte Publicist Zacharias in seinen 40 Bü­

chern vom Staat, betrachtet zwar denselben in allen Beziehungen, und auch von der, von ihm so benann­

ten chemischen Seite; wobey er die Rechte und Ver­

pflichtungen des S'aats hinsichtlich der guten Produk­

tion und Zubereitung aller Konsumtibilien, die Wich­

tigkeit ihres Einflusses auf Leben und Gesundheit des Staatskörpers überhaupt und der einzelnen Individuen erörtert, und von den Verhältnissen des Mannes und Weibes sprechend, auch hierin ihre wechselseitige Wirk­

samkeit lehrreich zeigt. Allein es wäre gewiß zu viel verlangt, das, was Zachariae, der gute Mann! in ab­

strakten Lehren vorgetragen, zum/ Sittenspiegel unserer Zeit und aus seinen 40 Büchctn eben so viel gern gelesene Modenjournäle voll Kupfern mit sehr cle«

ganten und dabey auch der Gesundheit zuträglichen Schnipptaillen machen zu wollen.

Ich will gar nicht so weit hinausholen, mich an die Publicisten und Philosophen zu wenden, oder gar an die Juristen, die unter den Zwecken der Ehe auch die gegenseitige Unterstützung des Mannes und der Frau in allen häuslichen Lebensverhältnissen als eine bür­

gerliche Pflicht darstellen, und wahrlich darin sehr un­

höflich sind, daß sie demonstriren wollen, unter einer bürgerlichen' (Obligatio perfecta) sey eine Zwangspfllcht wohl verschieden von einer bloß.n L^bcspflichl aus freyem Willen zu verstehen.. Ich habe dergleichen ge­

lehrte ?sra6oxa auch bey den Studien des L»I^)U5 ju­

ris nie anerkennen und alles Gute und Nützliche nur vom guten Willen des schönen Geschlechts, als zum Bereiche des edlen Herzens und Gemüthcs gehörend, ableiten mögen. — Daher wage ich auch nur aus die­

sem Gesichtspunkte, die Hoffnung auszusprechen: daß

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IO

das schöne Geschlecht bald gleichen Schritt, natürlich Körper, immer mehr wachsen und gut gedeihen läßt;

in verschiedenen Wirkungskreisen hinsichtlich der land- wenn endlich solche rustique Neigungen zufällig einige wirtschaftlichen Neigungen mit den Männern halten auf die Gesellschaft durch Stand und Würden Einfluß und dadurch nicht bloß, wie sich's von selbst versteht, habende Personen des schönen Geschlechts zuerst ergreifen . den gewohnten Beyfall, sondern auch den nicht immer sollten, so dürsten wir auch ökonomische Frauenstatuten gewohnten Dank von ihnen erhalten werde. Ja ich mit dem alten Kohlpflanzer Cincinnatus als Vignette bald bin so überaus kühn zu hoffen, daß'wenn die elegante erscheinen sehen; wo sich alsdann die jungen Oames ohne Welt in d,er Erziehung der Töchter es so weit gebracht Zweyfel wiederum, nach der wandelnden Mode, beeifern haben wird im englischen Original den Bentham über werden, stets, wie Voßens Louise, nur hinter Bohnen- die »Nützlichkeits-Theorie' zu lesen und zu verstehen, stanzen hervorzugucken. — Alles hat seine Zeit und die jungen Oames dann gerade aufhören werden Weise! Auf solche Prophezeiungen, besonders wenn . Englisch zu lernen, und sich ausser ihrer Mutterspra- sie von den bey diesem Umschwünge der Mode egoistisch che für die Klassen der höhern Gesellschaft, nur mit interessirten Männern hervorgehen, ist zwar nicht immer dem Französischen (wo es doch wahrlich nicht an Klas- mit Sicherheit zu bauen; allein ich glaube an ein morali- sikern und geistreichen Schriftstellern, eben so wenig sches Gleichgewicht in der Welt und eben deshalb auch wie im Deutschen, fehlt) begnügen und zugleich erken- an eine Zeit, wo in unsern Ostseeprovinzen sogar das nen werden, daß wer es nicht so weit bringt in den Riga-Mitausche Kochbuch auf derselbe Royole der Damen- Geist einer fremden, ohnehin für die Gesellschaft gar bibliotheken, wie Walter Scott, Delavigne?c., und zwar nicht nöthigen Sprache hineinzudringen, seine Zeit nur ganz horizontal nach der Wasserwage mit ihnen stehen zur Erlernung leerer Formen der Begriffe, und nicht wird. — Es ist zwar nicht politisch, wenn man einen der Begriffe selbst verwendet und eine Anstrengung Zweck erreichen will, das wachiavellistische »diviäe et macht, welcher das Weib nur auf Kosten der freyen imxera« aus den Augen zu setzen, allein da ich mich Entwickelung ihres Geistes und ihrer häuslichen Be- nun einmal auch bey diesem ökonomischen Gegenstande stimmung, im modernen Modetaumel der Erziehung sich mit der Moral besaßt habe, so will ich konsequent fort­

unterwirft. — So wie Columbus eine glückliche Ahn» fahren, und die beyden extremen Partheyen: ,lss Tie­

dung hatte, daß es Gegenfüßler gäbe; so wage ich, ß-inres' und die zurückgezogenen häuslichen Familien­

wenn auch nur wie Schiller sagt ,zu irren und zu numer und Wirthinnen zu versöhnen suchen; zuvörderst träumen», daß die jetzigen Antipoden des verfeinerten um gegenseitige Toleranz nach Neigung, Stand, Ver- Geschmacks die für die weibliche Bildung ausser der mögen und Würden ergebenst bitten, und dann für die deutschen Muttersprache nur die französische, und dabey erstere vermittelnd eintreten und Folgendes bemerken:

Geschichte, Geographie ?c., Arithmetik, Musik, imglei- Wenn sie nämlich soviel Vermögen und Einkünfte be- chen zur Verschmelzung und Belebung der einjclnen sitzen, auch des Mannes Stellung und umfassender Ord- Erziehungstheile eine ausgewählte spätere Lektüre ge- nungssinn den innern Haushalt zu leiten vermag, sie ,lügend, und schon frühzeitig die Anleitung und er- auch in andern Beziehungen Mann und Familie durch weckte Neigung zur Haushaltung, als Zw«g der Er- Eigenschaften des Geistes und Herzens beglücken — so ziehung, durchaus nöthig halten — den Sieg davon störe man sie nicht in ihrem Thun; am wenigsten beneide tragen, und auch endlich in das Bereich der guten und bekrittle man sie in übler Absicht; wohl aber mache Gesellschaft hineinkommen werden. man gutgemeint darauf aufmerksam, daß beym Wechsel Wenn vollends die bis jetzt noch verrufenen Theorien, aller menschlichen Verhältnisse man nicht immer gleiche der tätigen wirtschaftlichen Frauen, durch neue Phasen Lagen für die Kinder voraussetzen, und daher die Töchter

in d e r Medicin, wie jüngsthin die Wasserkuren noch mehr so erziehen müsse, daß sie beym Mißgeschick nicht bloß

sollten hervorgehoben werden, z.B. daß die warmen Aus- Gouvernanten in England und den vereinigten Staaten, dünstungen in den Viehställen einer schwachen Brust noch sondern etwas entfernt von den Regionen der Themse und weis zuträglicher als die Stickereyrahmen sind, daß es sich des Ohio bey beschrankterer Lage des künftigen Eheman.

zwischen natürlichen selbstgezogenen Blumen und Blüten, nes, tüchtige Haushälterinnen auch bey uns werden und wenigstens eben so angenehm und gesund als auf künst- zur Noth den Kochlöffel statt der Tambourirnadel in der liehen mir oft gedankenlosem Hinbrüten des Geistes und Hand selbst halten können. Ich wende mich nun auch Gefühls in der verschlossenen Stube geschaffenen Blumen« zu den Letzlern, den eigentlichen Wirthinnen, und tröste guirlanden sitzt; imgleichen Kräuter- und Wurzelgärten, sie wiederum in den Tagen der Trübsal, wenn sie nämlich Keller und Küche zum großen ökonomischen Magen gehö- von den erstern über die Schulter oder gar nicht angesehen rcn der, wenn er sich in guter Ordnung befindet, den werden, oder nicht so gratiös auf den selten oder niemals

v o m Manne im Aeussern aufrecht zu erhaltenden, von frequentirten Bällen und Soireen sich zu produciren wissen,

der Frau aber im Innern wohl zu nährenden ökonomischen daß die Formen un^Konvenienzen des Lebens nicht immer

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seinen yertbvollern Gehalt bilden; am wenigsten aber zu meiner Belehrung beliebten Kritik von Seiten des immer wahre Bildung umschließen. Ich erinnere sie aber schönen Geschlechts, zu bestreuen und g u t zu trocknen, a u c h z u g l e i c h , d a ß G e i s t u n d G e m ü l h d u r c h g u t g e w ä h l t e E r n s t v o n R e c h e n b e r g - L i n t e n . Lektüre eben so wie der Körper durch Speise und'Trank

z u e r h a l t e n ist, damit der gebildete Mann, nach äusserm Vermischte Nachrichten.

^ ' Wirken und Streben, nirgends lieber als nach seinem Athen (loten December). Am sSsten November ' Hause den Weg findet und in demselben die beste Erho- Vormittags fand zu Nauplia die feyerliche Einweihung ' lung und Gesellschaft suchte. Ich erinnere ferner ihre des dem Gedächtnisse der in Griechenland gebliebenen ' Töchter so zu erziehen, daß sie die Zwiefache Möglichkeit bayerischen Krieger gewidmeten Denkmals statt. Der d les MeZantes, oder nur stille Hausfrauen zu werden, König von Bayern hatte hierzu an Ort und Stelle, ' wenigstens in sich fühlen; wobey man alsdann für die öem Vernehmen nach, die erste kunstsinnige Idee gege-

so seltenen Eventualitäten, wenn sie einen englischen ben und eine nicht unbedeutende Geldsumme als Bey-

; Lord — oder auch nur einen italienischen Sänger heira- trag zur Ausführung dieses edlen Zweckes mit hochher- then, die Erlernung der resp. Heyden Sprachen späterhin ziger Freygebigkeit anweisen lassen. Einem jungen Deut­

le ihrem eigenen Talente überlassen mag! — Und nun will sehen, aus Wandsbeck gebürtigen und auf der Maler­

ei ich noch zum Schluß istens zur möglichst friedlichen Ver- und Bildhauer-Akademie in Kopenhagen ausgebildeten

^ einigung der beyden Partheyen hinsichtlich des Schönen Künstler, Namens Siegel, wurde der ehrenvolle Auf- R und Guten, o d e r hier vielmehr im engern Sinn des Nütz- trag zu Theil, in den den Gottesacker Nauplia's be- c» lichen, besonders aber 2tens zum Beweise, daß wir glänzenden Felsen, wobey die Mehrzahl der bayerischen

!» Gibbon und Hume im Original entbehren jund uns auch Krieger begraben liegt, einen liegenden Löwen von ko- k bey großen deutschen Geschichtsforschern genügsamen Ra- lossaler Größe in Stein auszuhauen, und so das rühm- H theS zur Anwendung fürs Leben erholen können (voraus» liche Andenken der für Griechenlands Schutz und in- gesetzt nämlich, mit gütiger Erlaubnis, daß man ausser nere Ruhe gefallenen Deutschen der späten Nachwelt

« dem Titelblatt, und allenfalls noch der Vorrede, auch ehrenvoll zu überliefern. Ueber drey Jahre war jener Einiges von ihrem Inhalt kennen lernen will), den klassi- wackere Künstler mit Lösung dieser den Ruhm deutscher schen Johannes Müller ins Gedächtniß zurückrufen und kriegerischer Beharrlichkeit auch in Griechenland ver- i in Beziehung auf unsern kleinen Hausstaat, von deren herrlichenden Aufgabe unermüdet beschäftigt, und nur

> Regentinnen ich eben gesprochen, ein paar Stellen eiti- dessen häufiges, durch die gefährlichen Einflüsse deS Kli- ren, die also lauten: was hervorgerufenes Unwohlseyn, so wie auch manche

»Glücklich der Staat, glücklich der Mensch, der die im technischen Betriebe der Arbeit selbst sich ergebende

> schönen Eigenschaften der Athenienser und die große Störungen waren Ursachen, daß erst an obigem Tage Seele der guten Bürger von Sparta vereiniget;' daS Denkmal als gänzlich vollendet betrachtet werden und dann ferner: konnte. Nachdem in der katholischen Kapelle, in wel- j -Man findet in der Geschichte nicht sowohl, was in eher ein mit bayerischen Militär-Insignien und Attri- h - einzelnen Fällen zu rhun sey (die Umstände ändern buten ausgestatteter Katafalk errichtet worden, eine See- . alles unendlich), als das Generalresultat der Zeiten lenmesse für die gefallenen bayerischen Krieger zuvor und Nationen. — Erfülle trefflich die von dem abgehalten war, begaben sich die versammelten Officier- Schicksal dir angewiesene Stelle; hierin korps der Garnison, den Festungskommandanten, Ge- 5 scheine dir nichts zu hoch, daß du es nicht errei- neral Almeid-,, an ihrer Spitze, in fcyerlichem Zug aus t t c h e n k ö n n t e s t ; n i c h t s s o g e r i n g , d a ß - d u e s d e n G o t t e s a c k e r a n d e n F u ß d e s F e l s e n s , i n w e l c h e n o j v e r a c h t e n d ü r f t e s t . ' / d a s z u r Z e i t n o c h v e r h ü l l t e D e n k m a l g e a r b e i t e t i s t . N a c h Ich muß schon im Voraus jeden mich gewißltief krän- Vollzug der bey solchen Einweihungen durch den Ri-

^ kenden unverdienten Vorwurf von mir ablehnen, als tus der katholischen Kirche vorgeschriebenen Ceremonien

^ hatte ich in der vorletzten Strophe zu verstehen geben geschah die Enthüllung des Denkmals: ein liegender,

^ wollen, daß das schöne Geschlecht durch zu gesuchte in allen seinen Verhältnissen großartig ausgeführter

^ und erkünstelte Bildung überhaupt die ihm vom Schick- Löwe, als Andeutung des bayerischen Nationalwap- ch sal angewiesene Stelle überschreite. Ich bitte bloß zu pens, und daruntiA die passende Inschrift: »Die Ofst-

^ Gunsten der letztern Strophe, sallS das Gute und eiere und Soldaten der königl. bayerischen Brigade ih-

^ Nützliche, auch nur ein paar Sandkörnchen gleich, in ren Kameraden i8Z3 und i8Z^. Zur Vollendung ge-

^ diesem meinem Aufsatze enthalten seyn sollte; diese Sand- bracht durch Ludwig I. König von Bayern', begleitet körnchen nicht geradezu verächtlich oder gar ärgerlich weg- von einem dreymaligen den Königen von Bayern und zuwerfen, sondern lieber damit zuerst die frischen Zeilen Griechenland ausgebrachten Lebehoch, welchem ein von einer etwanigen, zur Verbesserung meiner Ansichten und deutschen Sangern ausgeführter passender Festgesang

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folgte. Das Denkmal ist, als Kunstwerk bettachtet, eins der ersten, welche die Bildhauerkunst neuerer Zeit, durch deutsche Meisterhand ausgeführt, in Griechen­

land auszuweisen hat, so wie auch Jedermann dem Ge- n^e, der Geschicklichkeit und Beharrlichkeit deS wackeren Künstlers Siegel gerechte Bewunderung nicht versagen tvirö, und er selbst in der zu hoffenden allerhöchsten Zufriedenheit würdige Anerkennung seiner Verdienste finden dürfte.

* . *

A u s d e m H a a g ( s g s t e n D e c e m b e r ) . D i e A k t i v « naire der hollandischen Eisenbahngesellschaft hielten heute in Amsterdam eine Generalversammlung, wo der Bericht über den Stand der Arbeiten verlesen wurde. Es geht daraus hervor, daß ein Thcil der Bahn bis Rotterdam noch im Laufe des Zahres 1842 eröffnet werden wird.

* » *

In Bristol ist ein höherer Beamter des dortigen Zoll­

hauses entwichen, nachdem er Zollscheine im Betrage von ungefähr 9000 Pfd. St. gefälscht hotte. Oer Mann hat, wie der Standard bemerkt, gleich Beaumont Smith, sehr hohe Verbindungen, er brauchte also, fügt dieses Blatt hinzu, um diesen Ehre zu machen, viel Geld.

Die Zahl der Slaven, welche in den beyden Lausitzen noch ihre alte wendische Sprache reden, wird mit jedem Jahre geringer, da in allen Schulen deutsch gelehrt und alles Mögliche gethan wird, diesen vereinzelten Ueberrest des Slaventhums für deutsche Bildung zu gewinnen.

Es sind im Ganzen noch etwa 245,000, von denen 5o,oc>o unter sächsischer, die übrigen unter preußischer Landeshoheit leben. Der größte Theil gehört der evan»

gelischen Kirche an und nur etwa 10,000 sind Katholiken.

* .

Heinrich Zschocke hat nun in Briefen selbst erklart, daß er der Verfasser deS trefflichen WerkeS -Stunden der Andacht' sey.

* » *

I n Naumburg starb am 25sten December, in einem Aller von 84 Iahren. der Pastor Mag. Stapps. Es war dies der Vater des Studiosen Fried. StappS, wel­

cher durch meuchelmörderische Absichten gegen daS Leben Napoleons sich den Ruhm der Unsterblichkeit sichern wollte.

Zweymal bedrohte er daS Leben des Kaisers.

Ywey Aerzte in Arnstadt, die Doktoren Franke und Niebergall. bezeugen in den öffentlichen Blättern auf den G r u n d der von ihnen seit mehreren Wochen angestell­

ten Beobachtungen und gemachten Erfahrungen: -daß eist gewisser Chr. Matthey die besondere Krast besitze,

kranke und gesunde Personen durch einfaches B e s t r e i c h e n ^

und Betasten mi^seinen Händen in einen mehr oder w!ni<

ger starken Schweiß zu versetzen, und daß diese Schweiß- erregung besonders bey Gichtkranken, nicht minder abce auch bey vielen andern körperlich Leidenden, unter gehö­

riger Abwarrung, in der Regel sehr wohltätige Wir­

kungen hervorbringe. Da der ?e. Malthey seit dem An­

sang des December unter den Augen und mit Zustimmung der beyden genannten Aerzte mehrere hundert Kranke auf die obige Weise behandelt habe, so gründe sich ihre Ue- ^ berzeugung lediglich aus die von ihnen selbst wahrgenom- menen Thatsachen.'

* I

Das Schiff 1a vMe H a v r s , welches am iZten ^ May die französische Küste verließ, um zum Fischfange ! nach Newfoundland abzugehen, ist verunglückt. Es de- I fanden sich 6Z Mann am Bord. Seine Fahrt ging ! ganz gut bis zum i?ten Iuny, als es, des Morgens ^ um 3 Uhr, mit einer ungeheuer» Eismasse zusammen- ' sticß. Augenblicklich wurden olle Hände in Bewegung gesetzt, um die eindringende Wassermasse wieder auszu- j pumpen. Doch vergeblich, der entstandene Leck war zu groß. Man hatte nur zwey Boote: diese faßten aber zusammen kaum 20 Personen mit den aus kurze Zeit nöthigen Lebensmitteln. Der Kapitän ordnete, waS hier zu thun war, mit der ausgezeichnetsten Besonnen- ^ heit und dem unerschütterlichsten Muthe an. Es ge­

lang ihm, seine ganze Mannschaft auf zwey Eisfelder zu bringen. DieS geschah innerhalb 35 Minuten nach dcm erfolgten Zusammenstoße mit dem Eise, und nach Ablauf dieser kurzen Zeit sank auch das Schiff unter.

Bey Tagesanbruch entdeckte man in einiger Entfernung Land. Mehreren der Leute ward das größere Boot überlassen, um auf demselben eine festere Eismasse auf­

zusuchen, auf der alle mit mehr Sicherheit sich aufhal­

ten könnten. Kaum aber befanden sich die Abgesende­

ten in dem Boote, als sie eilends davon ruderten, und ihre Unglücksgefährten ihrem Schicksal überließen.

Anfangs gerieten diese nun in einen Zustand tiefster Verzweiflung; doch begann die Hoffnung in ihnen wie­

der aufzuleben, als sie gewahrten, daß das Eis gegen das Land hincccide. Des Abends befanden sie sich nur noch etwa eine Stunde von der Küste entfernt. Eini­

gen von der Mannschaft ward nun daS kleine Boot überlassen, mit dem sie glücklich das Land erreichten.

Ungefähr zwanzig dagegen waren gezwungen, die ganze Nacht auf dcm Eise zuzubringen, am Morgen des i8ten aber wurden sie sämmtlich gerettet, nachdem sie im Gan­

zen 37 Stunden lang einem fast gewiß scheinenden Tode ausgesetzt gewesen waren. (Verl. Spen. Zeit.) ! I s t z u d r u c k e n e r l a u b t .

Zm Namen der Eiviloberverwaltung der Ostseeprovinzen. Regierungs -Rath A. Beitler.

Ho. Z.

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