• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Der alte Mann und der Berg: Erlebnis mit dem Skibob" (19.12.1974)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Der alte Mann und der Berg: Erlebnis mit dem Skibob" (19.12.1974)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

11 11i5ERTA1ABFAHRT SnieeriE.

ALESEAA6FAT1iiT Viere, 16. ALK - ABFAHRT ii41

7

Leserdienst

Hinweise • Anregungen

REISE

Der alte Mann stammt aus dem Flachland. In seiner Jugend hat er nie Skier gesehen, geschweige darauf gestanden. Die schönen Bergfilme von Luis Trenker waren ihm natürlich bekannt, aber die Sa- che mit dem weißen Rausch schien ihm etwas übertrieben und sicher keinen Vergleich mit der leichten Beschwingtheit wert, welche die Weine seiner Moselheimat vermit- teln können.

Im Krieg an der Italienfront war er zuletzt in Südtirol, und im Winter, mit einem Schneeparadies vor der Tür, war der Ruf der Berge nicht zu überhören — zumal Skier und Schuhe von der Truppe gestellt wurden. Den Übergang vom impro- visierten Idiotenhügel zur harmlo- sen Piste erreichte er als einziger Schüler eines eingeborenen Ski- lehrers relativ bald. Eines Tages kam dann nach stundenlangem, mühsamen Aufstieg die erste größere Abfahrt. Sanfte Hänge, lan- ge Traversen auf Hohlwegen durch

den verschneiten Bergwald, Ein- samkeit und nie so empfundene Stille, in der nur das sanfte Rau- schen der Bretter im Pulverschnee zu hören war. Also doch ein Hauch von weißem Rausch, geruhsam ohne Tempo, aber ein wunderba- res, einmaliges Erlebnis.

Bald darauf das Ende, Nachkriegs- zeit, berufliche Sorgen, Aufbau, und da der alte, damals noch jün- gere, Mann primär ein Wassernarr war, stand Winterurlaub nicht zur Diskussion — wenn die Fortbil- dung nicht gekommen wäre. Zuerst Davos, dann Gastein, 20 Jahre im- mer nur im März mit Bergen, Schnee und mit dem zunehmenden Heer der Skiläufer vor Augen.

Es juckte natürlich, aber die Kno- chen waren gewiß spröde gewor- den. Gipsbeine warnten, und außerdem: einmal im Jahr 14 Tage reichten in diesem Alter sicher nicht aus, um Skibeine zu bekom- men. Ergo pedester.

Man wanderte, wie es sich für Nor- malverbraucher im Präsenium ge- ziemt, allerdings frei nach Hans Mohl mit „Trimm dich"! Immer nur steil bis zur Mittelstation, mit Tempobeschleunigung, Pulskon- trolle, sogar mit Schrittzähler, al- lein oder mit anderen. Schretzen- mayr war auch dabei. Den vorbeizi- schenden, schwingenden, wedeln- den Skiläufern sah man etwas weh- mütig nach, aber das Gipsbein (siehe oben)!

Und dann an einem schönen Win- tertag mit Sonne und blauem Him- mel geschah es:

Hinter einem Rudel Skiläufer kam ein vom Aspekt her hochbetagtes, männliches Individuum auf einem fahrradähnlichen Gestell, Kufen statt Räder, aber mit Sattel und Lenkstange, zügig in großen, wei- ten Schwüngen den Hang herunter

— ein Skibob.

In Österreich, dem klassischen Land des Skilaufens, konzipiert und konstruiert, hatte der Skibob sehr schnell begeisterte Jünger und eine von Jahr zu Jahr zuneh- mende Gemeinde gefunden — mit allem Drum und Dran, Skibobschu- len, Meisterschaften und verbes- serten Typen, allerletzter Schrei:

Der alte Mann und der Berg

Erlebnis mit dem Skibob

... und wer den alten Mann am Berg erkennen will, möge ihm im März an den Hängen im Gasteiner Tal nachspüren, in den

Mittagspausen des Kongresses Fotos (2): privat

3720 Heft 51 vom 19. Dezember 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

(2)

I ,eserd 1enst

Htnweise Anregungen REISE

Teleskop-Federung unter dem Sat- tel, von wegen der Bandscheiben.

Der alte Mann war sensibilisiert, zog Erkundigungen ein über Tech- nik, Gefährlichkeit, Unfallhäufigkeit usw. "Absolut idiotensicher; man kann langsam fahren oder schnell, wie es einem paßt, und wenn man umkippt, fällt man nur 50 cm (Sitz- höhe) und kann keine Haxen bre- chen." Tags darauf lieh er sich ei- nen Schnee-Esel, nahm den Ses- sellift zur Graukogei-Bergstation, warf sein Herz den Hang herunter und fuhr hinterher. So fing es an.

Später nahm er ein paar Privat- stunden wegen der kleinen Fines- sen, kaufte sich das neueste Mo- dell aus Leichtmetall, und seitdem fährt er mit Begeisterung Skibob.

Den Graukogel, den Stubnerkogel, das Angertal, die Schatzalm und alles, was es sonst noch im Gastei- ner Tal an Pisten gibt. Er ist mit seinen Freunden, die gute Skiläu- fer sind, am Berg zusammen mit den Kindern und vor allem mit sei- ner Frau, die gerne und gut auf den Brettern ist. Das Hauskreuz hing wieder gerade.

Dem alten Mann ist der Berg wie- der erschlossen. Er genießt in den Pausen der Abfahrt den weiten Blick über die verschneiten Berge und das Tal, hört das leise Gleiten der Kufen im Neuschnee und ist ein ganz klein wenig dem verfallen, was er früher nicht verstanden hat- te, dem weißen Rausch.

Er schreibt diese Zeilen, weil in den Jahren viele ältere Kollegen ihn immer wieder gefragt haben und weil er ihnen gleiche Erlebnis-

se wünscht. CEA

0

Anmerkung der Schriftleitung: Der Autor ist weder an einer Ski- bobschule, noch an der Skibobfabri- kation beteiligt. Weitere Auskünfte erteilen die Kurverwaltung Bad- gastein (Österreich) oder der Lei- ter des Sportseminars beim Inter- nationalen Fortbildungskongreß der Bundesärztekammer, Badga- stein, 1975.

Routen und Ziele

Zum Wochenende nach Großbri- tannien - Einen gegenüber dem Normaltarif um rund 30 Prozent re- duzierten Wochenendflugpreis bie- tet British Airways auf ihren Ver- bindungen zwischen neun deut- schen und dreizehn Flughäfen Großbritanniens an. Die verbilligten Tarife können jeweils samstags und sonntags sowie vom 24. bis 31. Dezember täglich in Anspruch ge- nommen werden. Die Flugscheine gelten einen Monat lang. Letzter Termin ist der 31. März. BA/H Saison in Salzburg - Das Salzbur- ger Land - es umfaßt Salzburg und 120 Dörfer und Märkte - bie- tet seinen Wintergästen 16 Seilbah- nen, 61 Doppel- und Einsesselbah- nen und nahezu 500 Schleppliftan- lagen. 62 Skischulen in 54 Orten vermitteln dem Anfänger das nöti- ge Können und führen Fortge- schrittene in die hohe Schule des Skilaufs ein. Daneben bestehen 14 Skibobschulen. ln 38 Orten wurden Langlaufloipen angelegt. Neben drei Kunsteisbahnen gibt es noch 39 gewöhnliche Eislaufplätze. in 57 Orten existieren Rodelbahnen. Eis- stockschiaBen ist in nahezu allen Orten möglich. 40 Orte offerieren Pferdeschlitten. Weiter stehen 41 öffentliche und 60 Hotelhallenbä- der, groBteils mit Sauna und viel- fach mit Solarium ausgestattet, zur Verfügung, und die Thermalquellen der Kurorte fließen selbstverständ- lich auch im Winter. Auskunft: Lan- desverkehrsamt Salzburg, A-501 0 Salzburg, Mezartplatz 1. SRD/H Ski-Langlauf in Davos - Der Be- griff "Ski-Langlauf" wird in Davos groß geschrieben. Rund 40 Kilome- ter Loipen und Skiwanderwege werden täglich gespurt, präpariert und markiert. Langlauf-Skilehrer führen Neulinge in die Kunst des Gleitans ein oder verfeinern das technische Können der Fortge- schrittenen. Ausgangspunkt für das abwechslungsreiche Loipennetz ist ein Zentrum mit Garderobe und

Wachsraum. FDH

ANZEIGE

Zweites Wirtschafts- wissenschaftliches Seminar für Ärzte und Zahnärzte 26. April bis 3. Mai in Lugano

Die zunehmende Unsicherheit auf dem Wirtschaftssektor macht es mehr denn je erforderlich, Zusam- menhänge zu erkennen, um eige- ne Versorgungsmaßnahmen den schnell wechselnden Gegebenhei- ten anpassen zu können.

Folgende Themenkreise werden u. a. behandelt:

~ Das Steuerrecht des Arztes und des Zahnarztes unter Berücksichti- gung des Dritten Steuerreformge- setzes

~ Aktuelle Steuerfragen

~ Geld und Inflation

~ Anlagemöglichkeiten im in- und Ausland.

~ Risikoabsicherung. Erbrecht und die Vorsorge für den Erbfall.

Referenten: Prof. Dr. rer. pol. Lo- thar F. Neumann, Steuerberater, Dr.

jur. Tito Tettamanti, Rechtsanwalt und Notar in Lugano/Schweiz, Prof.

Dieter Voigt, Prof. Dr. jur. Gerhard W. Wittkämper.

Die Schweizerische Bankgesell- schaft hält für die Kongreßteilneh- mer interessante Broschüren be- reit.

Aus dem Rahmenprogramm: Be- grüßung durch den Bürgermeister von Lugano-Paradiso, Herrn Emilio Foglia, mit Cocktail im Europa Grand Hotel au Lac (Tagungsho- tel); ein Abend in der Mailänder Scala; Weinprobe in einem Tessi- ner Weinkeller; festliches Diner zum Abschluß.

hier abtrennen einsenden an ÄRZTE-REISE-ZENTRUM HAPAG-LLOYD REISEBÜRO GmbH

5 Köln 1, Hohenzollern ring 1-3 Telefon 02 21 I 2 00 21 Ich bitte um Zusendung von Unter- lagen über das Wirtschaftswissen- schaftliche Seminar in Lugano.

Arztstempel/Telefon

DEUTSCHES ARZTEBLA'IT Heft 51 vom 19. Dezember 1974 3721

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Das Schweigen der Männer Definitionsgemäß handelt es sich bei Impotenz um das Unvermögen, eine Erektion zu erreichen und

Fabulierer und Macho He- mingway war ein genialer Erzähler: Seine Kriegserfah- rungen, seine Prügeleien, seine Sauftouren und seine Frauen- geschichten dienten als Vorbild für

Mann rasiert sich und benutzt Gesichts- creme, schwört auf Körperlotion oder geht sogar zur Kosmetikerin... Anschließend Rasierschaum, -gel, oder

Warum Spermien bei vielen Männern nicht in ausreichen- der Qualität oder Quantität vor- handen sind, kann ganz unter- schiedliche Ursachen haben, die oft jedoch nicht eindeu-

Tatsächlich habe sich am „Gesundheitsförderungsparadox“ in den vergangenen Jahren nicht viel geändert: Obwohl Männer über eine deutlich geringere Lebenser- wartung als

Als österreichischer Staatsbürger und ordentlicher Hörer dieser Universität hast Du unter bestirmlten Voraussetzun- gen (Bedürftigkeit) einen Rechtsanspruch auf

Keine der deutschen Parteien, auch die CDU/CSU nicht, ist bislang in der Welt angekommen, die sich nach den vergleichsweise sehr ruhigen neunziger Jahren darbietet: eine

Allerdings: Die Schwie- rigkeit, natürliche Heilver- fahren ihrem hohen Stellen- wert nach regelhaft in den ärztlichen Praxisalltag zu in- tegrieren, liegt ja auch darin,