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Archiv "Konkrete Kunst: „Das Große ist immer einfach“" (12.04.2013)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 15

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12. April 2013 A 727 KONKRETE KUNST

„Das Große ist immer einfach“

Der Stahlbildner und Arzt Roland Phleps lud den ungarischen Maler und Stahlbildner János Fajó ein, in der Skulpturenhalle in Freiburg auszustellen.

K

onkrete kunst ist in ihren letzten konsequenzen der rei- ne ausdruck von harmonischem maß und gesetz“, formulierte Max Bill, der als erster konsequent

„konkreter“ Bildhauer gilt und mit seinen malerischen Werken und Skulpturen Maßstäbe setzte. Noch immer geht von „konkreter Kunst“

eine beseelende, schöpferische Fas- zination aus, noch immer entsteht in diesem Genre Neues, Einmali- ges, Faszinierendes:

Der Stahlbildner und Arzt Dr.

med. Roland Phleps (DÄ, Heft 33/2010) lud den ungarischen Ma- ler und Stahlbildner János Fajó ein, in der Skulpturenhalle der „Stiftung für Konkrete Kunst Roland Phleps“

in Freiburg auszustellen. Fajó woll- te ausdrücklich zu seinen eigenen Werken einige „korrespondierende“

Arbeiten von Roland Phleps stel - len. Diese spiegeln die Seelen - verwandtschaft beider Künstler wider, lassen die verwandte künst- lerische Mentalität und Position erkennen . Zudem haben beide ge- meinsame Wurzeln in der alten K.-u.-k.-Welt der Habsburger.

Beide Künstler fertigten anfäng- lich aus Karton ausgeschnittene und

„spielerisch“ verwandelte geome- trische Formen für ihre Skulpturen- modelle an, die sie danach in Aluminium und (Edel-)Stahlblech realisierten. Im Laufe der Jahre

„expandierten“ ihre anfänglich klei- nen Werke mit Hilfe professioneller stahlverarbeitender Firmen in be- achtliche Höhen. „Das Große ist immer einfach“, lautet das Credo beider Künstler. Fajós eigener Stil, der sich insbesondere aus den geo- metrischen Traditionen des Kon- struktivismus speist, bildete sich in der zweiten Hälfte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts heraus. „Es sind erst die Jahre 1966 bis 67, wo

ich mich selbst, mein heutiges Ich gefunden habe.“

János Fajó (1937 in Orosháza geboren) wuchs jenseits des Eiser- nen Vorhangs auf. Budapest bildete und bildet noch immer seinen Le- bensmittelpunkt: Dort erfuhr er sei- ne malerische Ausbildung an der Akademie für Angewandte Kunst in der Fachrichtung Dekorationsmale- rei. Lajos Kassák bezeichnete er als

„seinen Meister, geistigen Mentor“.

„Seit 1965 habe ich keine Objekte mehr gemalt. Die Komposition meiner Gemälde besteht (seitdem) aus geometrischen, ausgewogenen Formenmustern.“ Kreise, Quadrate, Dreiecke, Ellipsen und ihre Reihun- gen bilden deren Basis. Fajós plas- tisches Werk ist folgerichtig eng mit seinem malerischen verwandt.

Über sein plastisches Werk schrieb Fajó: „Form ist der Aus- druck der Kraft des Verstandes und der Seele, während Farbe die Verkörperung von Emotionen und Stimmungen ist. Die Skulptur be- sitzt nur Form, während Farbe bei- des hat.“ János Fajó arbeitete bis zu deren Lebensende mit Lajos Kas- sák, Victor Vasarely, Nikolas Schöf- fer und Max Bill, mit dem er eng befreundet war, zusammen. Max

Bill sagte anlässlich einer gemein- samen Ausstellung in der Ost-West- Galerie in Zürich am 8. September 1988 über Fajós Werk: „Es sind da ganz merkwürdige, durch die Kom- position sich ergebende Raumgebil- de, die man eigentlich gar nicht richtig definieren kann, weil alles aus flachen Flächen, aus wirklich unschattierten Flächen besteht. Ich glaube, er hat hier etwas gemacht, das bis jetzt noch nicht bestand und das eine ganz originale neue Form bringt innerhalb dieser ganzen kon-

kreten Kunst.“

Dr. med. Stephanie Krannich Die Ausstellung „Budapest – Freiburg – Konkrete Kunst

von János Fajó und Roland Phleps“ ist bis 5. Mai in der Skulpturenhalle Stiftung für konkrete Kunst Roland Phleps, 79104 Freiburg (Zähringen), Pochgasse 73 zu sehen.

Öffnungszeiten: sonntags von 11.30 Uhr bis 13.30 Uhr, außerdem jederzeit nach telefonischer Vereinbarung, Telefon: 0761 54121. Der Eintritt zu den Ausstellungen und Veranstaltungen ist frei. Weitere Informationen über aktuelle Ausstellungen und Begleitprogramme (Konzerte, Vorträge) unter: www.stiftung-konkrete-kunst.de

INFORMATIONEN

János Fajó: Wave- body with Parallel VII, 1993, Bronze, Höhe = 43 cm

Roland Phleps:

Aphrodite, 1998, V2A-Stahl, Höhe = 120 cm

Fotos: Stiftungr Konkrete Kunst Roland Phleps

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