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Archiv "Die Bedeutung der Arteria mammaria interna als Bypassgefäß: 2 Kleine Ergänzung" (03.10.1991)

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

ISKUSSION Die Bedeutung der

Arteria mammaria interna als Bypassgefäß

i 1 Falsche anatomische Voraussetzungen

Auch wenn die Verfasser des vorgenannten Beitrages darauf hin- weisen, daß es „internationaler klini- scher Usus" sei, die Arteria thoracica interna als Arteria mammaria inter- na zu benennen, so rechtfertigt diese (wahrscheinlich nicht zutreffende) Feststellung nicht den weiteren Ge- brauch des altmodischen und letzt- lich falschen Terminus

Die „A. mammaria interna"

wurde aus gutem Grund vor fast 30 Jahren durch den Begriff der A. tho- racica interna ersetzt. Darauf und auf andere Änderungen der Nomen- klatur weise ich in Lehrveranstaltun- gen immer hin, vor allem bei der Fra- ge, inwieweit ältere anatomische At- lanten und Lehrbücher für den jun- gen Medizinstudenten von Nutzen seien. Der vertraute Gebrauch der medizinischen Fachsprache ist oft auch notwendig für die korrekte Be- antwortung und Bewertung von Prü- fungsfragen.

Auch ist in dem Beitrag von Vukmirovic und Bircks die Verlaufs- beschreibung der A. thoracica inter- na sachlich nicht richtig: sie verläuft niemals retrostemal, und sie teilt sich auch nicht in die A. musculo- phrenica und A. epigastrica superior.

Vielmehr liegt sie parasternal hinter den Rippenknorpeln und setzt sich erst unter dem Zwerchfell in die A.

epigastrica superior fort; letztere kann deshalb — wie in Absatz 3 dar- gestellt — nicht als Bypassgefäß prä- pariert werden.

Zu beanstanden ist außerdem die Abbildung 1, die in anatomisch nicht nachzuvollziehender Weise die Verwendungsmöglichkeiten der A.

thoracica interna in der Bypass-Chir- urgie beschreibt. Die Äste der A.

coronaria sinistra können kaum wie dargestellt verlaufen; folglich basie-

Zu dem Beitrag von Dr. med.

Nikolas B. Vukmirovic und Prof. Dr. med.

Wolfgang Bircks in Heft 51/52, 1990

ren die demonstrierten chirurgischen Möglichkeiten auf falschen anatomi- schen Voraussetzungen.

Schließlich möchte ich drei Druckfehler sowie den mitunter schlimmen deutschen Ausdruck kri- tisieren. Hier mögen sich Redakteu- re und Lektoren des Deutschen Ärzteblattes, immerhin eine Visiten- karte der deutschen Ärzteschaft, an- gesprochen fühlen.

Fazit: Ein medizinischer Bericht kann erst dann aktuell und attraktiv sein, wenn er in einer morphologisch korrekten und stilistisch einwand- freien Fachsprache formuliert wor- den ist.

Univ.-Prof. Dr. med.

Michael von Lüdinghausen Anatomisches Institut der Universität Würzburg Koellikerstraße 6

W-8700 Würzburg

2 Kleine Ergänzung

Mit großem Interesse haben wir die hervorragende Übersichtsarbeit über die Vorzüge und Nachteile der

Arteria mammaria interna als By- passgefäß in der Koronarchirurgie gelesen. Als kleine Ergänzung be- züglich der zur Verfügung stehenden Bypassmaterialien würden wir gerne auf die Arteria epigastrica inferior hinweisen. Sie wurde in dem Artikel leider nicht erwähnt

Die Arteria epigastrica inferior wird routinemäßig als Bypassgefäß zur rekonstruktiven Gefäßchirurgie der erektilen Dysfunktion verwandt.

Obwohl bei diesem Patientengut häufig eine Arteriosklerose in meh- reren Regionen vorliegt, ist die A.

epigastrica inferior, ähnlich wie die A. mammaria interna, in der Regel nicht betroffen. Aufgrund der anato- mischen Lage ist die Präparation problemlos und erfordert, im Gegen- satz zur A. lienalis und gastroepiplo- ica, keine Laparatomie. Das Gefäß wird, wie die A. mammaria interna, en bloc mit den Begleitvenen von sei- nem Ursprung in der A. femoralis communis bis etwa in Nabelhöhe über einen Pararektalschnitt präpa- riert. Die verwertbare Gefäßstrecke beträgt bis zu 19 cm. Natürlich kann dieses Spendergefäß bei Koronar- revaskularisationen nur als freies Transplantat zum Einsatz kommen

In der neueren Literatur gibt es Arbeiten, die den erfolgreichen Ein- satz der A. epigastrica inferior als Bypassgefäß in der Koronarchirurgie beschreiben (1). Angaben über die Langzeitergebnisse mit diesem Spen- dergefäß liegen uns derzeit nicht vor.

Unserer Ansicht nach ist die A. epi- gastrica inferior aufgrund der bisher vorliegenden Erfahrungsberichte ge- genüber anderen Möglichkeiten vor- zuziehen, wenn die klassischen Spendergefäße nicht zur Verfügung stehen.

1. Vincent, J. G.; van Son, J. A. M.; Skotnicki, S. H.: Inferior epigastric artery as a conduit in myocardial revascularization: The alterna- tive free arterial graft. Ann. Thorac. Surg. 49 (1990) 323-325

Dr. med. Alexander Wahba PD Dr. med. Joachim Dörrler Abteilung für Gefäßchirurgie TU München

Klinikum rechts der Isar Asmaninger Straße 22 W-8000 München 80 A-3342 (72) Dt. Ärztebl. 88, Heft 40, 3. Oktober 1991

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