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Archiv "Berufswahl: „Die Jugendlichen verstummen einfach“" (02.02.2007)

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B I L D U N G

E

ltern spielen eine große Rolle dabei, Kindern bei der Ent- scheidung darüber, welchen Beruf oder welches Studium sie anstreben sollten, zu helfen. Oftmals sind diese damit aber auch überfordert oder wünschen sich einfach profes- sionelle Hilfe, damit der Einstieg in den Beruf nicht zu holprig wird.

Aus diesem Grund bietet die Ein- stieg GmbH bundesweit Workshops speziell für Eltern mit dem Thema

„Strategische Berufszielfindung“ an.

Das Unternehmen hat den Weg in

den Markt als Ausrichter von Messen für Abiturienten gefunden:

„Einstieg Abi“ bietet Oberstufen- schülern die Möglichkeit, sich bei potenziellen Arbeitgebern und Hochschulvertretern über Ausbil- dungs- und Studienangebote zu in- formieren.

„Gerade in puncto Berufswahl ist das Verhältnis zwischen den Ju- gendlichen und ihren Eltern selten spannungsfrei“, berichtet der Leiter der Eltern-Workshops, Jörg Unge- rer. Der 41-Jährige versucht, den

Eltern erst einmal zu verdeutlichen, welche Rolle sie in dem Berufsfin- dungsprozess ihres Kindes haben und wie wichtig diese ist. Beleuch- tet werden in den Workshops mit meist vier bis maximal acht Teil- nehmern Fragen wie: Wie erkennt man die wesentlichen Neigungen und Kompetenzen des Jugendli- chen? Welche tragfähigen Motiva- tionen verbergen sich hinter ver- meintlich unrealistischen Wün- schen oder wie lassen sich Wünsche zur Berufswahl überhaupt erst ent- BERUFSWAHL

„Die Jugendlichen verstummen einfach“

Die Einstieg GmbH in Köln bietet Workshops für Eltern, die ihren Kindern strategisch

bei der Berufswahl helfen wollen.

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A288 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 5⏐⏐2. Februar 2007

B I L D U N G

decken? Ungerer hat erfahren, dass das Hauptproblem der meisten Eltern, die ihn aufsuchen, die Sprach- und Entschei- dungslosigkeit ihrer Kinder ist, weniger die Konflikte auf- grund unterschiedlicher Vorstellungen: „Die Jugendlichen erscheinen fast paralysiert in einer Umwelt, die ihnen per- manent erzählt, wie wichtig Planung ist und dass man zielbewusst handeln soll.“ Auch aufgrund der sich ständig verändernden Ausbildungs- und Studienlandschaft, dem fehlenden Rückgriff auf berufliche Familientraditionen sei- en die Jugendlichen so stark verunsichert „dass sie einfach verstummen“, vermutet Ungerer.

Am Ende des dreistündigen Workshops könne meist jeder Teilnehmer zwei oder drei berufliche Richtungen ausma- chen, die er zu Hause mit dem Sohn oder der Tochter auch mithilfe von Materialen noch einmal genauer anschaut. „Es geht nicht darum, mit der konkreten Vorstellung nach Hause

zu gehen, dass der Sohn beispielsweise Betriebswirtschaft an der Fachhochschule studieren sollte“, sagt Ungerer. Doch spricht er mit den Eltern auch über Lernformen: darüber, ob der Sprössling eher für ein selbstständiges Studium an der Universität geeignet zu sein scheint oder die Fachhochschule mit strukturierten Lehrplänen die bessere Option wäre oder auch die klassische duale Berufsausbildung infrage käme.

Die meisten Workshop-Besucher sind Eltern von Schülern, die die gymnasiale Oberschufe besuchen. Gelegentlich kom- men auch Eltern von Jugendlichen, die bereits einen beruf- lichen Weg eingeschlagen haben, „der aber nicht trägt“, wie Ungerer sagt. Anfragen hat er gelegentlich auch von Eltern Zwölf- bis 14-jähriger. „Das Engagement in allen Ehren, aber das ist eindeutig zu früh.“ Auffallend findet Ungerer, dass ihn häufig Mütter aufsuchen, „die selbst im Leben eine ganze Menge vorhatten, aber dann in der Hausfrauen-und Mutter- rolle geblieben sind“. In diesen Fällen muss man aufpassen, die unerfüllten Wünsche nicht auf das Kind zu projizieren.I Petra Bühring

IInnffoorrmmaattiioonneenn:: Einstieg GmbH, Im Media Park 6 d, 50670 Köln, Telefon: 02 21/

3 98 09 65, E-Mail: workshop@einstieg.com,Internet: www.einstieg.com www.einstieg.com Das privatwirtschaftliche Unternehmen bietet Berufs- findungsworkshops für Eltern und Schüler an.

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