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Archiv "Entdeckung eines neuen variablen Immunsystems" (27.10.2006)

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A2826 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 43⏐⏐27. Oktober 2006 Die Spitzenverbände der gesetzli-

chen Krankenversicherung (GKV) setzen ihre öffentliche Kritik am geplanten GKV-Wettbewerbsstär- kungsgesetz fort. Die Reform ver- fehle ihre Hauptziele, nämlich die Finanzierungsgrundlagen langfri- stig zu stabilisieren und die Versor- gung durch mehr Wettbewerb zu verbessern, hieß es am 18. Oktober in Berlin. Deshalb könnten die Bei- tragssätze bis Ende 2009 auf bis zu 15,9 Prozent steigen. Für die nächs- ten Jahre brauche man ein 10-Milli- arden-Euro-Sofortpaket. Wolfgang Schmeinck, Vorstandsvorsitzender

des Bundesverbands der Betriebs- krankenkassen, wandte sich dage- gen, dass alle Kassen eine haus- arztzentrierte Versorgung anbieten müssen. „Der Zwang birgt die Ge- fahr, dass die Leistungserbringer die Preise flächendeckend in die Höhe treiben“, sagte Schmeinck.

Das Bundesgesundheitsministe- rium (BMG) reagierte umgehend und wie üblich in den letzten Wo- chen schroff: „Tatsache ist, dass keine der Zahlen und Annahmen der Spitzenverbände einer Nachprüfung standhält“, erklärte ein Sprecher

des BMG. Rie

ENTDECKUNG EINES NEUEN VARIABLEN IMMUNSYSTEMS

Wissenschaftler der Universitäten Mannheim, Heidelberg und Regensburg haben erstmalig den Nachweis erbracht, dass Granulozyten über die molekulare Ausrüstung für die variable Immunabwehr verfügen (PNAS 2006; 103:

14441–6). Sie bilden flexible Repertoires eines variablen Immunrezeptors auf der Basis des T-Zellrezeptors aus. Die Brisanz dieser Ent- deckung liegt darin, dass man bisher davon ausging, dass Granulozyten als rasch agieren- des Verteidigungssystem lediglich unspezifi- sche Immunabwehrmechanismen besitzen.

In den1960er-Jahren hatte sich das Dogma gefestigt, dass die spezifische Immunabwehr ausschließlich in Lymphozyten lokalisiert ist: in den B-Lymphozyten, deren variable Immunre- zeptoren als lösliche Antikörper in die Blutbahn freigesetzt werden, und in den T-Lymphozyten, die den T-Zellrezeptor an ihrer Oberfläche aus-

bilden. Beide Lymphozytensysteme sind in der Lage, durch eine enorm hohe Anzahl variabler Antikörper beziehungsweise T-Zellrezeptoren auf spezifische Reize (Viren, Bakterien) zu re- agieren. Nach Antigen-Kontakt stehen innerhalb weniger Wochen große Mengen von Lympho- zyten bereit, die alle denselben maßgeschnei- derten Antikörper beziehungsweise die T-Zell- rezeptoren produzieren und dadurch in der Lage sind, Antigene spezifisch zu binden und effizient zu eliminieren.

Ein neues Kapitel der Forschung aufgeschlagen

Nach erfolgreicher Immunabwehr verbleiben wenige dieser Lymphozyten im Organismus und bilden das „immunologische Gedächtnis“, das bei wiederholtem Antigenkontakt rascher als beim Erstkontakt aktiviert wird. Das nun

entdeckte flexible Immunrezeptorsystem in Granulozyten scheint eine dritte Säule der variablen Immunabwehr im Menschen darzu- stellen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass damit ein neues Kapitel der Entzündungs- forschung eröffnet wird.

Sie interessiert die Frage, inwiefern Granu- lozyten ein schnelles adaptives Immunsystem darstellen, das die langsame, durch Lympho- zyten vermittelte klassische adaptive Immunab- wehr ergänzt. Nach Ansicht der Forscher (Priv.- Doz. Dr. med. Wolfgang Kaminski, Dr. med. Kerstin Püllmann und Dr. Alexander Beham) würde ein solch schnelles System physiologisch durchaus Sinn machen, da es eine flexible Immunabwehr zu einem frühen Zeitpunkt von Infektionen ge- währleisten würde – also in einer Phase, in der das lymphozytäre Immunsystem erst damit be- schäftigt ist, „in die Gänge zu kommen“. zyl ZERTIFIZIERTE FORTBILDUNG

500 000 Mal gepunktet

Zwei Jahre nach dem Start der zertifizierten Fortbildung im Deutschen Ärzteblatt (DÄ) ist das Engagement der Le- serinnen und Leser, sich fortzubilden, weiterhin sehr hoch. Durchschnittlich 20 000 Ärztinnen und Ärzte haben inzwi- schen rund 500 000 Mal Punkte er- worben. Die mehr als 65 000 regis-

trierten Teilnehmer beurteilen das DÄ-Angebot zu 80 Prozent als

„gut“ oder „sehr gut“. Weiterhin nutzen die Ärzte oft das Wochenen- de zur Fortbildung: Samstag und Sonntag bleiben die teilnahmestärks- ten Tage.

Das Prozedere ist einfach: Auf der Seite www.aerzteblatt.de/cme gibt der Nutzer seine E-Mail- und postalische Adresse sowie optional seine einheitliche Fortbildungnum- mer (EFN) ein und erhält per E-Mail

seine Zugangsdaten. Die EFN dient dazu, sämtliche Fortbildungspunkte – auch von anderen Veranstaltern – zentral auf elektronischem Wege zu sammeln und so den bürokratischen Aufwand zu reduzieren. Die EFN steht auf dem Fortbildungsausweis.

Die Fortbildungseinheit „Diagnos- tik und Therapie neuropathischer Schmerzen“ läuft noch bis zum 24.

November. Für Heft 45/2006 ist das Thema „Differenzialdiagnose des Kopfschmerzes“ vorgesehen. mis

Punkte 3

cme

A K T U E L L

HAUSARZT-VERTRÄGE

Kassen fühlen sich im Nachteil

Foto:Barbara Krobath

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