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Lernzirkel Halogene

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Academic year: 2022

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Vorüberlegungen

Ideenbörse Naturwissenschaften Sekundarstufe I, Ausgabe 4, 11/2006 1

Lernziele:

• Die Schüler sollen die Eigenschaften der Halogene selbst erarbeiten.

• Sie lernen die Nachweisreaktion für die Halogenide kennen.

• Sie erfahren grundlegende Informationen zu Salzbildungsreaktionen.

• Sie lernen im Team zu arbeiten.

_______________________________________________________________________________________

Anmerkungen zum Thema:

Ausgehend von der eigenen Erlebniswelt („Halogenlampe“) erweitern die Schüler ihre Kenntnisse über die Stoffgruppe der Halogene und lernen eine weitere typische Nachweisreaktion kennen. Eingebettet wer- den könnte diese Unterrichtseinheit in den Oberbereich „Stoffe und Stoffeigenschaften“, insbesondere im Hinblick auf den Aufbau des Periodensystems.

Die Schüler sollen sich in dieser Unterrichtsreihe das vorgegebene Thema mit Hilfe eines Lernzirkels erar- beiten, d.h. es erfolgt mehrfach ein Wechsel zwischen selbstständigem Lernen oder Erarbeiten und im Team lernen, von Einzel- und Gruppenarbeit. Sie sollen mit und von ihren Mitschülern lernen (vgl. Pädagogik 3/2000: „Strukturierte Methoden zum Lernen in Gruppen“). Neben der theoretischen Arbeit soll das Wissen jedoch auch mittels Experimenten handelnd erfahren werden.

Als Voraussetzung für diese Einheit sollten Elementsymbole und Oxidationsstufe (bzw. Wertigkeit) der Halogene als Elemente der VII. Hauptgruppe bekannt sein. Die Salzbildung Natrium mit Chlor oder Aluminium mit Brom o.Ä. wurde als Lehrerdemonstrationsversuch gezeigt und die Schüler beherrschen einfache Reaktionsgleichungen. Kugelteilchenmodell, Atommasse, Molekülmasse sind ebenso wie auch Löslichkeit der Halogene in Wasser, Benzin (zumindest am Beispiel des Iods) eingeführt.

Vorbereitung/Benötigte Materialien:

• Kopieren und Laminieren der Stationskarten (vgl. M 1(1) bis M 1(4)) sowie der Arbeitsaufträge (vgl.

M 2(1) bis M 2(4)) auf unterschiedlich farbiges Papier.

Hinweis: Der Lernzirkel ist für eine maximale Gruppengröße von vier Gruppen mit max. vier Schülern (= 16 Schüler) angedacht. Bei größeren Schülerzahlen wird der Lernzirkel doppelt vorbereitet!

• Kopieren der Selbstkontrolle (vgl. M 3) als Klassensatz sowie der Kontrollbögen (vgl. M 4) achtfach (laminierte Exemplare für den Lehrertisch).

• Bereitstellen der Geräte und der Chemikalien (Angaben beziehen sich auf einen Lernzirkel):

Station Geräte Chemikalien

Station 1 Reagenzglasgestell, 2 Reagenzgläser und 2

Stopfen, Spatel Bromwasser (viel), Metallstaub, mög-

lichst fein, z.B. Zink, Magnesium, Eisen Station 2 Reagenzglasgestell mit 6 Reagenzgläsern

und 6 Stopfen, 6 Pipetten Petroleumbenzin, Chlorwasser, Bromwasser, Iodwasser, Natriumbromidlösung, Natriumchloridlösung, Natriumiodidlösung

(c) Olzog Verlag GmbH

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Seite 1

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Vorüberlegungen

Station 3 Reagenzglas, Becherglas,

Reagenzglasgestell, -halter, Pinzette, Watte, Heizplatte

Reagenzglas, -gestell, 2 Pipetten

Iod (feine Kristalle), heißes Wasser

wässrige Iodlösung, Stärkelösung Station 4 Reagenzglasgestell, 3 Erlenmeyer, Edding, 5

Reagenzgläser, Einmal-Pipette Leitungswasser, dest. Wasser, Natriumchlorid, Natriumbromid, Natriumiodid, Silbernitratlösung

• Die Lösungskarte für die Aufgabe in Station 1

Natrium + Fluor → Natriumfluorid

2 Na + F2 → NaF2

Aluminium + Iod → Aluminiumjodid

2 Al + 3 I2 → 2 AlI3

muss angefertigt werden (kartoniertes Papier, ggf. laminieren) – wird später auf dem so genannten „Lehrer- tisch“ bereitgehalten.

Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Fächern:

Physik: Bildentstehung – Fotografie

Angaben zur Unterrichtsmethode:

 Stationslernen – Lernzirkel; vgl. Beitrag 0.3.3

Sicherheitshinweise:

• Mit Silbernitratlösung umsichtig umgehen: Es ist giftig und hinterlässt auf der Haut und auf Tischen o.Ä. unschöne Flecken; ggf. sofort mit viel Wasser abwaschen!

• Bei der Herstellung von Chlorwasser ist zu beachten: Chlorgas wirkt auf pflanzliches und tierisches Ge- webe durch Oxidation, durch Verdrängung von Wasserstoff sowie durch Addition an Doppelbindungen zerstörend. Enthält die Atemluft Chlorgas, so wird die Lunge durch Verätzung der Luftwege und Lungen- bläschen stark angegriffen, was ab einer gewissen Konzentration und Einwirkzeit zum Tode führen kann.

• Bei der Herstellung von Bromwasser ist zu beachten: Elementares Brom ist giftig und ätzend, Hautkon- takt führt zu schwer heilenden Verätzungen. Inhalierte Bromdämpfe führen nach einer Latenzzeit zu Atem- not, Lungenentzündung und Lungenödem. Auch auf Wasserorganismen wirkt Brom giftig.

• Bei der Herstellung von Iodwasser ist zu beachten: Iod wird als Gefahrenstoff klassifiziert, dessen Freisetzung in die Umwelt zu vermeiden ist. Beim Umgang mit dem Element sind entsprechende Schutzmaßnahmen einzuhalten. Reste von Iod sind mit Natriumthiosulfat-Lösung zu behandeln (→ Reduktion zu Iodid).

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Unterrichtsverlauf

Ideenbörse Naturwissenschaften Sekundarstufe I, Ausgabe 4, 11/2006 3

1. Schritt: Gruppenbildung

Für den nachfolgenden Lernzirkel werden nun vier (oder acht) „Experimentiergruppen“

gebildet. Dabei kann die Einteilung zufällig oder durch die Lehrkraft gesteuert erfolgen. In der Unterrichtspraxis (in der Regel haben die Fachräume vier Bankreihen mit Mittelgang) bietet es sich an, dass Schüler einer Bank miteinander arbeiten. Bei größeren Gruppen werden dann zwei Lernzirkel („rechts“ und „links“) parallel aufgebaut.

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2. Schritt: Lernzirkel „Halogene“

Jede der vier Gruppen (à max. vier Schüler) erhält nun vom Lehrertisch eine beliebige Sta- tion (vgl. M 1 und M 2) zugeordnet; diese wird aufgebaut und anschließend bearbeitet.

Der Schwierigkeitsgrad ist mittel, die Arbeitsanweisungen jedoch so formuliert, dass die Schü- ler sie ohne vorherige Besprechung verstehen können. Die Arbeitsergebnisse werden von je- dem Schüler selbstständig im Heft protokolliert.

Da die Arbeitsanweisungen von den Schülern selbstständig umgesetzt werden können, kann sich die Lehrkraft auf eine beratende Funktion zurückziehen und hat Zeit, die Schüler zu beobachten. Außerdem gibt sie das Signal zum Abräumen.

Für jede Station ist eine Unterrichtsstunde angesetzt. Die Schüler sollen so ausreichend Zeit zur Bearbeitung der Fragen und zur Durchführung der Experimente erhalten. Neben den aus- liegenden Materialien ist der Einsatz des Schulbuchs, geeigneter (Chemie-)Lexika sowie das Recherchieren im Internet selbstverständlich.

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Schritt 3: Abschlussbesprechung und Selbstkontrolle

Nachdem die Gruppen alle Stationen durchlaufen haben, erfolgt eine kurze Abschlussbe- sprechung im Plenum. Die offenen Fragen werden kurz durchgesprochen, Arbeitsergebnisse werden verglichen und ggf. korrigiert.

Neben den inhaltlichen Korrekturen und/oder Ergänzungen zum Thema „Halogene“ könnte gemeinsam an der Tafel ein „Stoffsteckbrief“ der VII. Hauptgruppe im „Periodensystem der Elemente“ erstellt werden, der ins Heft übernommen wird.

Wenn von Seiten der Schüler keine Rückfragen mehr offen sind, so teilt die Lehrkraft das Arbeitsblatt „Selbstkontrolle“ (vgl. M 3) aus. Mit dem durchlaufenen Lernzirkel sollte jeder Schüler in der Lage sein, diese Fragen zu beantworten.

Zunächst sollen die Schüler die Arbeitsblätter selbst ausfüllen – erst wenn sie selbst nicht wei- terkommen, werden die Partner aus der Gruppenarbeitsphase zu Rate gezogen.

Zum Schluss liegen auf dem Lehrertisch die Kontrollbögen (vgl. M 4) zur Auflösung der Übung bereit.

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Texte und Materialien

Stationskarte zu Station 1

(mittig falten!)

Station 1

M 1

(1)

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Texte und Materialien

Ideenbörse Naturwissenschaften Sekundarstufe I, Ausgabe 4, 11/2006 9

Station 1: Halogenidbildung Information:

Halogene sind reaktionsfreudige Stoffe. Mit Metallen reagieren sie zu Salzen, so genannten Halogeniden, z.B. reagiert Chlor mit Natrium zu dem bekannten Salz Natriumchlorid:

Natrium + Chlor → Natriumchlorid

2 Na + Cl2 → 2 NaCl

Arbeitsauftrag:

Formuliert die Reaktionsgleichungen für:

a) Natrium + Fluor →

b) Aluminium + Iod →

Tipp: Die Lösung zum Vergleich findet ihr am Lehrertisch.

Die o.g. Reaktionen verlaufen sehr heftig. Gemäßigter und ungefährlicher ist es, wenn man die Menge an Halogen sehr klein hält. In dem Experiment, das du durchführen sollst, wird nicht reines Halogen verwen- det, sondern Bromwasser, d.h. etwas Brom ist in Wasser gelöst und dadurch stark verdünnt. Die Reaktion mit den Metallen soll in dieser wässrigen Lösung stattfinden.

Macht euch klar, warum nur wenig elementares Brom in Wasser gelöst werden kann.

Experiment: Halogenidbildung Material: Reagenzglasgestell, 2 Reagenzgläser und 2 Stopfen, Spatel

Chemikalien: Bromwasser, Metallstaub, möglichst fein, z.B. Zink, Magnesium, Eisen

Durchführung: In die Reagenzgläser wird etwas Bromwasser eingefüllt (ca. 5 cm hoch). In Reagenzglas 1 wird eine kleine Spatelspitze Zinkstaub zugegeben. Anschließend wird das Reagenzglas verschlossen und geschüttelt. Dann wird abgewartet, bis sich das überschüssige Metallpulver abgesetzt hat. Reagenzglas 2 dient als Vergleichslösung.

Aufgabe zum Experiment:

Führt das Experiment durch und wertet es gemeinsam aus.

Tipps und Aufgaben zur Auswertung:

1. Protokolliert die Durchführung und die Beobachtungen.

2. Überlegt, ob eine chemische Reaktion stattgefunden hat. Wenn ja, wer waren die Reaktionspartner?

3. Stellt die entsprechende Reaktionsgleichung auf. Zink hat in der Verbindung die Oxidationszahl +II.

4. Wie heißt das Reaktionsprodukt?

M 2

(1)

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(6)

Texte und Materialien

Selbstkontrolle 1. Vervollständige folgende Sätze:

a) Metalle reagieren mit Halogenen zu _________________, diese nennt man Halogenide.

b) Brom reagiert mit Natrium zu _______________.

c) Magnesium reagiert mit __________________ zu Magnesiumchlorid.

d) Natrium reagiert mit ____________ zu _______________-iodid.

2. Gib von folgenden Halogeniden die Formeln an (mit Oxidationszahlen): Natriumiodid, Magnesiumchlorid, Aluminiumbromid, Caesiumiodid.

3. Formuliere für 1b), 1c), und 1d) die entsprechende Reaktionsgleichung.

4. Feinstes Eisenpulver wird zu einer wässrigen Iod-Lösung gegeben.

a) Gib an, was man voraussichtlich beobachten kann, sobald sich der Eisenstaub abgesetzt hat.

b) Es entsteht bei dieser Reaktion Eisen-(II)-iodid. Formuliere die Reaktionsgleichung.

c) Überlege, wie man bei dem oben durchgeführten Versuch mit einfachen Mitteln zeigen kann, dass ein Salz entstanden ist.

d) Gib an, wie man bei dem oben durchgeführten Versuch mit einfachen Mitteln zeigen kann, dass ein Halogenid entstanden ist.

5. Erkläre kurz, warum sich eine aufgeschnittene Kartoffel blau färbt, sobald man Iodlösung auftropft.

6. Wenn ein fester Stoff flüssig wird, ____________ er. Wenn ein fester Stoff nicht flüssig wird, sondern sofort gasförmig, nennt man dies ________________.

7. a) Ein Fluoratom wiegt ___________, ein Fluormolekül wiegt ______________.

b) Ein mol Fluoratome wiegen _____________. Ein mol Fluormoleküle wiegen _________.

8. a) Nur eines der Halogene liegt bei Zimmertemperatur als Feststoff vor. Es ist das ________.

b) Brom liegt bei Zimmertemperatur im __________ Zustand vor. Chlor und Fluor sind ________.

9. Zu destilliertem Wasser wird Silbernitratlösung gegeben. Beobachtung: Keine Veränderungen, d.h. die Lösung bleibt klar und farblos.

Erklärung:

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M 3

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Referenzen

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