Schweizerische Referenzmethoden der Forschungsanstalten Agroscope
Entnahme von Bodenproben in ungestörten Aggregaten
Version 1.1 (2020)
Code der
Referenzmethode PYAGR-PN Mögliche
Einsatzbereiche
Einsatzbereich
Düngeberatung
Ackerkulturen und Grasland Gemüsebau (Freiland /
Gewächshaus) Weinbau, Obstbau,
Beerenanbau, Gewürz- und Medizinalpflanen
Standortcharakterisierung x
Schadstoffbeurteilung
Düngeruntersuchungen
Recyclingdünger
Kompost Gärgut fest Gärgut flüssig Klärschlamm Hofdünger Mist
Gülle Mineraldünger
Pflanzenkohle Forschungsmethoden
Analysenprogramm
Probennahme PYAGR-PN
Probenaufbereitung PYAGR-PA Aufschluss
Messung Konzentrations- /
Messbereich
Angabe der Ergebnisse
Zulassungskriterien für Labors
Bemerkungen für äquivalente Methoden Internationale Standards
Sicherheit / Umwelt
Schweizerische Referenzmethoden der Forschungsanstalten Agroscope
2/3 PYAGR-PN Version 1.1 (2020)
1. Prinzip
Vorsichtige Entnahme von Bodenproben, so dass die einzelnen Bodenaggregate mechanisch nicht belastet werden und ihr Gefüge unbeeinträchtigt bleibt.
2. Durchführung
Apparaturen und Geräte:
(A) Kunststoff- oder Metallkisten (z.B. 25 x 40 x 5 cm; evtl. mit Deckel) für den Transport der Bodenproben.
(B) Flachspaten.
(C) Handschaufel.
(D) Klappmeter.
(E) Kühlraum oder Kühlschrank, 3 bis 5°C.
Arbeitsvorschrift:
Probenahmezeitpunkt und -stelle müssen repräsentativ für den zu untersuchenden Bodenzustand sein; gleichzeitig soll der Boden bezüglich Aufbau und Zusammensetzung möglichst homogen sein.
Anmerkung:
Oft ist es zu Vergleichszwecken (Referenzwerte) sinnvoll, auch einen nahegelegenen, bodenkundlich vergleichbaren Standort zu beproben, der eine möglichst ungestörte Gefügeentwicklung aufweist.
Bei der Probenahme sollte der Boden im Feuchtebereich nahe Feldkapazität sein (pF 1.8 bis 2.0), weder zu nass (Gefahr von Schmierschichten und Verdichtungen) noch zu trocken (Gefahr von rieselnder Feinerde).
Anmerkung:
Oft ist der Frühling (März, April) ein besonders günstiger Probenahme-Zeitpunkt, weil sich der Boden ausgangs Winter bezüglich Feuchtigkeit in einem relativen Gleichgewichtszustand befindet.
Die notwendige Anzahl Proben pro Probenahmestelle hängt von deren Einheitlichkeit bezüglich der zu untersuchenden Eigenschaft sowie von der erwarteten Genauigkeit der Aussage ab.
Im allgemeinen sind für Untersuchungen von Aggregaten pro Bodenschicht mindestens 3 Bodenproben mit ungestörten Aggregaten zu entnehmen. Genauere Angaben zur notwendigen Anzahl Proben erfordern den Einsatz statistischer Methoden.
Sorgfältiges Lockern des Bodens mit Hilfe des Flachspatens (B) bis zur gewünschten Tiefe (D);
vorsichtige Entnahme eines repräsentativen Bodenvolumens (ca. 2 bis 3 l), ohne Schmierstellen oder Verknetungen zu verursachen.
Anmerkung:
Die Entnahme von Bodenproben mit ungestörten Aggregaten kann zusammen mit der Entnahme von Bodenproben mit ungestörtem Gefüge (vgl. Methode PYZYL-PN) erfolgen.
Vorsichtige Entnahme ungestörter Aggregate aus dem repräsentativen Bodenvolumen mit Hilfe der Handschaufel (C); verknetete, verschmierte oder sonstwie beeinträchtigte Bodenaggregate sind zu verwerfen.
Sorgfältiges Abfüllen der ungestörten Aggregate in geringer Schichtdicke (max. 2 bis 3 cm) in Transportkisten (A); vor Licht und zu raschem Austrocknen geschützt (evtl. Deckel (A) verwenden) werden die Proben ohne weitere Schlag- und Rüttelbelastungen möglichst rasch in einen
Kühlraum (E) gebracht (vgl. Methode PYAGR-PA).
Schweizerische Referenzmethoden der Forschungsanstalten Agroscope
3/3 PYAGR-PN Version 1.1 (2020)
3. Historie
Version Art der Änderung neu bisher
Version 1 (1995) Erstellung Methode
Version 1.1 (2020) Editorisch Elektronische Veröffentlichung mit geändertem Layout
Impressum
Herausgeber Agroscope
Reckenholzstrasse 191 8046 Zürich
www.agroscope.ch/referenzmethoden
Auskünfte Diane Bürge
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