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Archiv "Jenseits des Wortes" (07.08.2000)

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Psychotherapie

Integratives Konzept

Wolfgang Senf, Michael Broda (Hrsg.): Praxis der Psychothe- rapie.Ein integriertes Lehrbuch:

Psychoanalyse, Verhaltensthera- pie, Systemische Therapie, 2., neu bearbeitete und erweiterte Auf- lage, Georg Thieme Verlag, Stutt- gart, New York, 2000, XXVI, 824 Seiten, 86 Abbildungen, 133 Tabellen, gebunden, 199 DM Es hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wan- del im Bereich der klinischen und praktischen Psychothera- pie gegeben: Das Denken und Arbeiten auf der Grund- lage von sich ausschließenden therapeutischen „Schulen“

wird zunehmend abgelöst von integrativen Konzepten, in denen eine Anwendung und Kombination verschiedener theoretischer Ansätze, bezo- gen auf die jeweilige Indikati- on, angestrebt wird. Dieser Wandel findet deutlichen Ausdruck in der jetzt vorlie- genden zweiten, neu bearbei- teten und erweiterten Aufla- ge dieses integrativen Lehr- buchs.

Es dürfte kaum eine Frage geben, auf die der Leser hier nicht eine erschöpfende Antwort findet. Nach einer ausführlichen Darstellung der theoretischen Grundlagen und der praktischen Anwen- dung von Psychoanalyse, Ver- haltenstherapie, Systemischer Therapie und anderer psycho- therapeutischer Methoden folgt ein sehr breit angelegter Teil, in dem die Anwendung der verschiedenen Konzepte für die wichtigsten Indikati- onsstellungen (zum Beispiel Angstkrankheiten, Zwang, Depression, Persönlichkeits- störungen) beschrieben wird.

Aber auch nur scheinbar banale Fragen zur Praxis- führung, zum Setting und pro- fessionellen Verhalten von Therapeuten werden behan- delt. Weiter finden sich Ab- schnitte zu den Themen wie

„Psychotherapie mit Migran- ten“, „Notfälle“, „Sucht“, um nur einige aus dem breiten Spektrum der abgehandelten Fragestellungen zu erwähnen.

Das Verzeichnis der Mitar- beiter listet 98 Autoren aus den Bereichen Psychoanaly- se, Verhaltenstherapie und Systemischer Therapie auf.

Dass trotzdem ein Buch wie aus einem Guss entstanden ist, dafür gebührt den Her- ausgebern höchste Anerken- nung. Christian Laugs

Allgemeinmedizin

Vom Gebrauch der fünf Sinne

A. H. W. Dalicho: Die all- gemeinärztliche Untersuchung.

Anamnese und klinische Untersu- chung für Studium und Praxis.

Verlag Hans Huber, Bern, Göttin- gen u. a., 2000, 288 Seiten, 134 Ab- bildungen, 4 Tabellen, 39,80 DM

Das Buch richtet sich sowohl an Anfänger als auch an ver- meintlich Geübte. Anfänger, das sind die deutschen Medi- zinstudenten, deren Kennt- nisse in der körperlichen Un- tersuchung so schlecht sein sollen, dass britische Dekane jüngst davon abgeraten ha- ben, sie in klinische Famula- turen aufzunehmen. Ver- meintlich Geübte, das sind jene Assistenzärzte, die bei einer Praxisvertretung einen Pneumothorax nicht lokali- sieren können, weil sie kein Röntgengerät in der Nähe haben. Ob es wirklich so schlimm steht um die deut- schen Mediziner, wie das Vorwort suggeriert, kann der Rezensent nicht beurteilen.

Wer aber das Bedürfnis ver- spürt, die Kenntnisse aus

dem „Klopfkurs“ zu vertie- fen und seine „Fünf-Sinne- Medizin“ zu schärfen, der findet sicher einiges, was er vorher nicht gewusst hat. Sei es die Abbildung von Skia- skopierleisten, Tipps zur Ein- richtung des Untersuchungs- zimmers („es sollte titanweiß oder in einem lichten Neu- tralgrau gestrichen sein“), ei- ne Einführung in die osmolo- gische Untersuchung (wie man eine eitrige Angina ton- sillaris beim Betreten des Kinderzimmers mit der Nase erkennt), etwas über den Wert der Tangentialinspekti- on des Abdomens oder die Kunst der Milzperkussion, um nur einige der vielen er- staunlichen Möglichkeiten herauszugreifen.

Das Buch behandelt das Thema sicher umfassend. Es fehlt nicht einmal der Hin- weis, dass die Geschmacks- prüfung des Urins in Krisen- zeiten, „wenn Teststreifen und Laboruntersuchungen nicht zur Verfügung stehen, die einzige Möglichkeit zur Diagnose der Zuckerkrank- heit darstellen kann“. Die vielen Zeichnungen machen das Buch zu einer gewinn- bringenden Zwischendurch- lektüre während des Bereit- schaftsdienstes. Man weiß ja nie, wann man darauf ange- wiesen ist. Rüdiger Meyer

Musiktherapie

Fundierte Einführung

Dagmar Gustorff, Hans-Joa- chim Hannich: Jenseits des Wor- tes.Musiktherapie mit komatösen Patienten auf der Intensivstation.

Verlag Hans Huber, Bern, Göttin- gen u. a., 2000, 168 Seiten, 13 Ab- bildungen, 3 Tabellen, kartoniert, 29,80 DM

Wenn Künstlerische Therapi- en, zu denen Musiktherapie zu zählen ist, bisher als Orchideen-Fächer in der kli- nischen Medizin galten, so lässt sich das aufgrund der jahrzehntelangen Erfahrung und wissenschaftlichen Stu- dien der letzten 15 Jahre nicht mehr aufrechterhalten.

Das Buch, verfasst von der Direktorin des Instituts für Musiktherapie der Univer- sität Witten/Herdecke und vom Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie der Universität Greifswald, bringt eine fundierte Ein- führung zum Thema Kunst und Medizin, Beziehungsme-

dizin sowie zu Methoden des Zugangs zu bewusstlosen Menschen.

Im Mittelpunkt steht die wissenschaftlich begleitete Musiktherapie mit komatö- sen Patienten auf der Inten- sivstation der Universitäts- klinik Münster. Es zeigt sich unter anderem: Auch mit

„nicht ansprechbaren“ Pati- enten ist durch Musikthe- rapie ein personaler Dialog erreichbar. Ein Verdienst des Buches ist die differen- zierte Abbildung sinnvoller und notwendiger wissen- schaftlicher Beobachtungsin- strumente – dabei zeigt sich erwartungsgemäß: Physiolo- gische Parameter (wie Herz-/

Atemfrequenz) sind weniger aussagekräftig als die klini- sche Beobachtung. Weitere Entwicklungen in den letzten Jahren zeigen die zahlreichen Indikationen und auch eini- ge Kontraindikationen (zum Beispiel bei verwirrten und hochsedierten Personen) für klinische Musiktherapie in der Intensivmedizin.

Dieses Buch ist von großer Theoriebedeutung, wie es ebenso den spezialisierten Kliniker anspricht.

Peter Petersen

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 31–32½½½½7. August 2000 AA2097

B Ü C H E R

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