Gründe fürs Studium
Von 100 befragten Studenten gaben als besonders wichtige Studienmotive an
Fachinteresse Personlichkeitsbildung Solide Berufsausbildung Allgemeinwissen
Kar riet e
Hinausschieben der Berufsentscheidung
Die meisten deutschen Studen- ten gehen zur Hochschule, weil sie sich für ihr Studienfach inter- essieren. Dies ergab eine Befra- gung durch das Baden-Württem- bergische Ministerium für Wis- senschaft und Forschung. Weite- re wichtige Studienmotive sind der Wunsch nach Persönlich- keitsbildung und einer soliden Berufsausbildung. Karriereden- ken oder Unentschlossenheit spielen dagegen nur eine unter- geordnete Rolle (co) Die Information:
Bericht und Meinung NACHRICHTEN
Mittelstandsbeirat fordert stärkere Eigenkapitalkraft der Wirtschaft
Für eine „Politik der Stärkung der Marktkräfte" hat sich der Beirat für Fragen des gewerblichen Mit- telstandes und der freien Berufe beim Bundeswirtschaftsministe- rium in einer 12 Punkte umfassen- den Empfehlung eingesetzt. In der Präambel heißt es, der Beirat un- terstütze die Bundesregierung in ihrem Bemühen, durch weitere Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Ertragskraft und Eigenkapitalbildung der Wirt- schaft zu stärken, um mehr pro- duktive Investitionen anzuregen.
Dadurch würden die Vorausset- zungen für neue rentable Arbeits- plätze und dauerhafte Einkommen geschaffen werden.
Als vorrangig bezeichnet der Mit- telstandsbeirat Maßnahmen, die zu Entlastungen bei den ertrags- unabhängigen Steuern führen, vor allem durch einen Abbau der Ver- mögensteuer auf Betriebsvermö- gen. Dadurch würde die Ertrags- und Kapitalbildung insbesondere kleinerer und mittlerer Unterneh- men wirksam gefördert werden.
Die weiteren Forderungen des Mit- telstandsbeirates:
> Neugestaltung des Lohn- und Einkommensteuertarifes, insbe- sondere durch Abflachung des Progressionsanstiegs im mittleren Bereich. In diesem Zusammen- hang gehörten auch die notwendi- gen Verbesserungen bei der steu- erlichen Berücksichtigung der Vorsorgeaufwendungen von Selb- ständigen für Alter und Krankheit.
Eine Abflachung der Steuerpro- gression wäre auch ein Beitrag zur Eindämmung der Schwarzarbeit.
I> Ferner: Abbau ausbildungs- hemmender Vorschriften, um den Kampf gegen die Jugendarbeitslo- sigkeit zu unterstützen. Hierdurch könnte die bisher schon hohe Aus- bildungsbereitschaft gerade klei- ner und mittlerer Unternehmen so-
wie der freien Berufe gesichert und gestärkt werden.
> Ausbau der indirekten For- schungsförderung, insbesondere durch eine Umschichtung von di- rekten zu indirekten Fördermaß- nahmen sowie steuerliche Begün- stigung der Bereitstellung von Wagniskapital durch private Kapi- talgeber für Forschungs- und Ent- wicklungsinvestitionen. EB
Erste Privatuniversität in Witten/Herdecke
Die erste deutsche Privatuniversi- tät, die ohne öffentliche Mittel aus- kommen und sich nur durch För- derbeiträge finanzieren will, hat in Witten-Herdecke den Lehrbetrieb aufgenommen. „Wir sind erst am Anfang eines langen Weges für unser Land", erklärte der Vorsit- zende des Vorstands des Universi- tätsvereins, der Herdecker Arzt Dr.
Konrad Schily, bei der Eröffnungs- feier in Witten. Der nordrhein- westfälische Minister für Wissen- schaft und Forschung, Hans Schwier (SPD), erklärte, er sei si- cher, daß die neue Universität die vielseitige Hochschullandschaft bereichern werde. Das Land Nord- rhein-Westfalen hatte im Juli ver- gangenen Jahres nach längerem Zögern die Genehmigung für die private Hochschule erteilt. Zu- nächst werden 25 Medizinstuden- ten ihr Studium aufnehmen. Als weitere Studienangebote sind Orientalistik, Philosophie, Biolo- gie, Chemie, Mathematik sowie voraussichtlich Jura und Inge- nieurs- und Wirtschaftswissen- schaften geplant. Nach dem Ende der letzten Ausbaustufe in etwa zehn Jahren sollen etwa 3000 Stu- dienplätze zur Verfügung stehen.
Die Hochschule sucht sich ihre Studenten nach einem eigenen Verfahren aus. Dabei spielen die Abiturnoten nur eine untergeord- nete Rolle. Mehr Wert legen die Verantwortlichen bei der Zulas- sung auf den Leistungswillen und auf das soziale Engagement der Studienbewerber. ap/EB
Auslandshilfe der Caritas
32 Millionen DM an Not- und Kata- strophenhilfe hat der Deutsche Caritasverband 1982 geleistet; die Hilfe für Polen ist in dieser Zahl nicht einmal enthalten. Der Schwerpunkt lag bei Hilfen für Op- fer bürgerkriegsähnlicher Ausein- andersetzungen und für Flüchtlin- ge. An nächster Stelle stehen Wie- deraufbaumaßnahmen nach Erd- beben und Überflutungen. Die Fi- nanzierung erfolgte zu 48 Prozent aus Spenden, zu 32 Prozent aus kirchlichen Haushaltsmitteln und zu 20 Prozent aus öffentlichen Mit- teln. Darüber hinaus wurden Le- bensmittel aus Beständen der Europäischen Gemeinschaft in Notstandsgebiete vermittelt. Der Marktwert liegt bei etwa 35 bis 40 Millionen DM. EB 28 Heft 22 vom 3. Juni 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A