Hälfte der asthmakranken Schüler derzeit nicht am Sportunterricht teilnimmt.
Dr. Hans-Gernot Hohl- mann, Chefarzt am Asthma- Krankenhaus der Kamillia- ner, Kinderklinik Mönchen- gladbach, wies auf den Wert der Selbsthilfegruppen hin, die nicht nur den Arzt, son- dern auch die Angehörigen entlasten können:
Allergiker- und Asthmati- kerbund (AAB) in Mönchen- gladbach, Arbeitsgemein- schaft Allergiekrankes Kind (AAK) in Herborn und El- ternvereinigung asthmakran- ker Kinder und Jugendlicher
in Hamburg. pe
Rezidivprophylaxe des Herpes
Bei Patienten, die unter häufigen Herpesschüben lei- den, können durch eine kon- tinuierliche orale Suppres- sionstherapie mit Aciclovir (Zovirax®, Wellcome) Rezi- dive signifikant vermindert werden. Da das Medikament hochspezifisch ist, bestehe kein Grund, die Suppres- sionstherapie zeitlich zu limi- tieren. Zu diesem Schluß kommt A. P. Fiddian (Bek- kenham, England), der die Ergebnisse von multizentri- schen, plazebokontrollierten Studien an fast 500 immun- komponenten Patienten, die unter häufig rezidivierendem Herpes genitalis oder labialis litten, in "Infection" 15 (1987) publiziert hat. Die an Herpes genitalis Erkrankten erhielten zwei- bis fünfmal täglich 200 mg Aciclovir über drei bis sechs Monate. Die Rezidivfrequenz reduzierte sich signifikant. Es scheint, daß beim Herpes genitalis ei- ne Initialdosis von viermal 200 mg pro Tag mit nachfol- gender individueller Anpas- sung die beste Strategie ist.
Beim rezidivierenden Herpes labialis erbrachte das beque- mere Regime von zweimal 400 mg Aciclovir pro Tag gleich gute Ergebnisse wie viermal 200 mg. Getestet wurde über drei Monate. Ma
Bioverfügbarkeit
von Nitroglycerin aus Sprays
Die Verwendung unter- schiedlicher Arzneistoffträ- ger, mit denen Nitroglycerin aus Aerosol-Präparaten ap- pliziert wird, hat einen merk- lichen Einfluß auf die Biover- fügbarkeit von Nitroglycerin.
Beobachtungen bei der the- rapeutischen Anwendung
als Sublingual-Spraydrei ver- schiedener Aerosol-Präpara- te getrennt verabreicht wor- den. In den danach bestimm- ten Plasmaspiegeln von GTN und Dinitrat wurden deut- liche Unterschiede gemessen.
Die höchsten Spiegel erzielte das Präparat A, bei dem es
..,. Hohe Wirksamkeit
..,. Einfache Dosierung
..,. Bessere Compliance
Trentai"SOO: Zusammensetzung: 1 Retardtablette enthält 600 mg Pentoxifyllin.lndikationen: Periphere arterielle Durchblutungsstö- rungen, insbesondere Claudicatio intermittens mit erhaltener Durchblutungsreserve. Kontraindikationen: Frischer Herzinfarkt, Massenblutungen. Treten großflächige Netzhautblutungen wäh- rend der Behandlung mit Trental 600 auf, ist das Präparat abzu- setzen. Trental600 soll während der Schwangerschaft nicht einge- nommen werden. Nebenwirkungen: Gelegentlich Magendruck, Völlegefühl, Übelkeit, Brechreiz, Kopfschmerzen, vereinzelt Über- empfindlichkeitsreaktionender Haut.
Handelsformen und Preise: P. mit 20 Retardtabletten (N1) DM 28,50; P. mit 50 Retardtabletten (N2) DM 64,15; P. mit100 Retard- tabletten (N3) DM 113,60; Krankenhauspackungen.[0J
(Stand: Dezember 1987) ~
Albert-Roussel Pharma GmbH, Wiesbaden ·
verschiedener Sprays, die Unterschiede in der Effekti- vität vermuten ließen, waren der Anlaß zu einer Studie, die in South Wales, Großbri- tannien, durchgeführt wurde.
Das Ziel war, die relative Bioverfügbarkeit des Glyce- roltrinitrats und dessen Dini- trat-Mataboliten aus drei ver- schiedenen Nitroglycerin- Sprays zu vergleichen.
Zwölf Männern war 0,8 mg Glyceroltrinitrat (GTN)
sich um das Koronarmittel Nitrolingual®-Spray von Pohl-Boskamp, Hohenlock- stedt, handelt. Der Versuch, die geringere Bioverfügbar- keit der beiden anderen Prä- parate durch die doppelte Dosis auszugleichen, er- brachte zwar eine quantitati- ve, aber keine zeitliche An- gleichung. Die Anflutung blieb weiterhin verzögert.
Die Originalarbeit mit den Ergebnissen dieser Studie:
"Die Bioverfügbarkeit von Nitrogylcerin-Sprays als Vor- aussetzung für die äquivalen- te Dosierung beim kardialen Notfall" von P. M. Dewland, T. Tanner, A. J. Woodward, ist veröffentlicht in , ,Herz und Gefäße" 7 (10/1987),
536-544. pe
Patientengerechter Beipackzettel
Patienten, Ärzte und Psy- chologen haben bei der Ge- staltung der neuen Packungs- beilage für das Antihyperten- sivum Nif-Ten 50 mitgewirkt, die ICI-Pharma im Rahmen der Medica 87 Ende Novem- ber in Düsseldorf vorgestellt hat. Seit Februar 1987 müs- sen bei der Neuzulassung von Arzneimitteln eine Ge- brauchsinformation für Pa- tienten und gesondert eine Gebrauchsinformation für Fachkreise vorliegen. Durch diese Trennung wird die Pak- kungsbeilage, so Rechtsan- walt Burkard Sträter in Düs- seldorf, entlastet und kann sich besser auf die Bedürfnis- se des Patienten konzentrie- ren.
Professor Dr. med. Ursu- la Gundert-Remy, Bundesge- sundheitsamt Berlin, erläu- terte, welche Forderungen an einen patientengerechten Beipackzettel zu stellen sind.
Sorgfältig austariert muß vor allem der Abschnitt über Ne- benwirkungen sein, denn:
Angst - erzeugt durch die meist lange Liste möglicher Nebenwirkungen ohne Anga- ben über deren Schweregrad und Häufigkeit - stellt eine der häufigsten Ursachen für eine mangelnde Compliance dar. Bezüglich der uner- wünschten Wirkungen müß- ten die Packungsbeilagen da- her wesentlich stärker als bis- her differenzieren.
Auch die Dosieranlei- tung, so Frau Gundert-Re- my, sei verbesserungsbedürf- tig: Sie sollte Angaben zu
Eintritt und Dauer der Wir-
kung enthalten sowie eine Handlungsanweisung für den Fall, daß der Patient die Me- dikamenteneinnahme ver- Dt. Ärztebl. 85, Heft 10, 10. März 1988 (81) A-621
Zusammensetzung: 1 Tablette e nsulfat 260 mg, Theophyllin-Äthylendiamin 195 mg. Anwen- dungsgebiete: Zur Prophylaxe u .pie nächtlicher Wadenkrämpfe, einschließlich solcher Krampf- zustände in den Beinen, die in Vemit Diabetes mellitus, varikösen Venen, Thrombophlebitis, Arte- riosklerose, Gelenkerkrankungen und statischen Fußdeformitäten auftreten. Gegenanzeigen: Limptar ist wegen seines Chininanteils in der Schwangerschaft sowie bei bekannter Uberempfindlichkeit gegenüber einem der Wirkstoffe kontraindiziert. Nebenwirkungen: Theophyllin-Äthylendiamin kann in vereinzelten Fällen zu krampfartigen Darmbeschwerden und Chinin zu Schwindel, Ohrensausen oder gastrointestinalen Störungen führen.
Dosierung: Vor dem Schlafengehen 1 Tablette mit etwas Flüssigkeit unzerkaut einnehmen. Falls erfordedich, kann die Dosierung auf 1 Tablette nach dem Abendessen und 1 Tablette vor dem Schlafengehen erhöht werden. Besondere Hinweise: Bei Klingen in den Ohren, Hör- oder Sehstörungen sowie exanthematischen Hautveränderungen ist das Präparat abzusetzen. Thrombopenische Purpura, die nach Chininanwendung bei hochsensiblen Patienten auftreten kann, bildet sich nach Absetzen des Medikaments wieder zurück.
Handelstonnen: 0.P. mit 20 Tabletten N128,90 DM, 0.P. mit 50 Tabletten N265,50 DM, 0.P. mit100 Tabletten N3 11700 DM -stand: Juni 1987. morren Dow
u Pharma GmbH • 6090 Rüsselsheim
IhricD0 Te
befreit von Wadenkrämpfen
jeder Genese
gißt. Klare Handlungsanwei- sungen für Zweifelsfälle wür- den ganz generell die Thera- piesicherheit erhöhen.
Der neue Nif-Ten-Bei- packzettel ist übersichtlich im DIN-A4-Format angelegt und in großer, auch für seh- behinderte Patienten gut les- barer Schrift gedruckt. Die Entwicklung dieses Modells haben Kienzl, Kleinsorge und Schaaf in der Broschüre
„Patientengerechte Ge- brauchsinformation für Arz- neimittel" dargestellt. vi
Gezielte
Sportprogramme
Der moderne Mensch ha- be sein Körpergefühl und da- mit das Gefühl dafür, was ihm guttut, weitestgehend eingebüßt, — dies erklärte Sportwissenschaftler Dr.
Dieter Lagerstrom von der Deutschen Sporthochschule Köln bei einem Fachpresse- Gespräch, das die Firma Mundipharma im Oktober 1987 anläßlich der 4. Kölner Tagung für Gesundheitssport und Sporttherapie veranstal- tet hat.
Training für Herzkreislauf- und Atemwegskranke
Anleitung benötigen da- her sowohl Risikopatienten, bei denen durch sportliche Betätigung Prävention be- trieben werden soll, als auch Patienten, bei denen Bewe- gung zu therapeutischen Zwecken beziehungsweise zur Rehabilitation eingesetzt wird. Deshalb wurde vom Deutschen Sporttherapeu- tenbund in Zusammenarbeit mit dem Verband der nieder- gelassenen Ärzte und dem Verband der Arzthelferin- nen ein sporttherapeutisches Konzept für Herzkreislauf- und für Atemwegspatienten entwickelt, welches in einer von Mundipharma gespon- serten Aktion jetzt publik ge- macht werden soll.
Für niedergelassene Ärzte und deren Helferinnen wer- den Seminare angeboten, die
in den genannten Indikatio- nen über die Möglichkeiten und Grenzen der Sportthera- pie informieren. Zugleich werden die Bewegungspro- gramme aktiv eingeübt. Das positive Erleben am eigenen Körper bewerteten die in Köln anwesenden Sportthe- rapeuten als einen wesent- lichen Grund für die gute Re- sonanz auf die Kurse; bislang
haben rund dreitausend Ärz- te und Helferinnen teilge- nommen
Als Arbeitsmaterialien für die Praxis werden Medienpa- kete zur Verfügung gestellt, die Film- und Tonkassetten, Broschüren sowie Poster mit den jeweiligen Übungen für Herzkreislauf- beziehungs- weise Atemwegspatienten enthalten. Vi
Strategie
für feine Narben
Nach Professor Edgar Biemer, Leiter der Abteilung für plastische Chirurgie am Münchner Klinikum rechts der Isar, ist das spannungslo- se, aber doch feste Aneinan- derliegen der Wundränder entscheidend bei der primä-
ren Wundbehandlung. Das setzt zum Beispiel nach einer Exzision seitliches Untermi- nieren der Haut voraus, da- mit die Nähte nicht unter Zug stehen. Feines, wenn möglich atraumatisches Nahtmaterial, intrakutane Technik, Be- rücksichtigung der Haupt- spannungslinien sowie Arbei- ten mit Häkchen und nicht mit Pinzetten, die das Gewe-
be zusätzlich verletzen, bil- den die Grundlage für feine Narben. Sichere Blutstillung verhindert Hämatome und damit späteres Einsinken der Narbe. Im optimalen Fall schleift man Verunreinigun- gen und Schmutztätowierun- gen der Haut gleich bei der Erstversorgung ab. Dies äu- ßerte Professor Edgar Bie- mer bei einem Fachpresse- Seminar „Narben — Stiefkin- der der Medizin", das im Sommer 1987 in der Chirurgi- schen Klinik der Universität München stattfand.
Wenn möglich, sollten die Fäden bereits am fünften postoperativen Tag entfernt, ungünstig verlaufende oder mechanisch stark bean- spruchte Nähte durch Zug- pflaster quer zum Schnitt ent- lastet, gegebenenfalls eine Z- Plastik durchgeführt werden, erklärte Professor Wolfgang Mühlbauer, Chefarzt der Ab- teilung für plastische Chirur- gie am Krankenhaus Mün- chen-Bogenhausen. Ande- rerseits können oberfläch- liche, nicht nachblutende Wunden auch sehr schön mit Pflasterklammern versorgt werden.
Narbensalben-Massage
Regelmäßiges Einmassie- ren von Narbensalbe nach der dritten postoperativen Woche verspricht gute Er- gebnisse: Dr. Wolfgang Stock, Leiter der Abteilung
„Plastische Chirurgie" an der Chirurgischen Universi- tätsklinik München Innen- stadt, führte bei Frauen nach beidseitiger Brustoperation eine Doppelblindstudie mit der Narbensalbe Contractu- bex® (Merz & Co.) durch. Er konnte deutlich bessere Er- gebnisse der Behandlung mit Verum durch eindrucksvolles Bildmaterial belegen. Einen Schritt weiter geht Dr. Gos- win von Mallinckrodt, nie- dergelassener plastischer Chirurg in München: Erfolg- reich spritzt er Contractu- bex® mit Hilfe einer „Täto- wiermaschine" in hypertro- phische Narben ein. mp A-622 (82) Dt. Ärztebl. 85, Heft 10, 10. März 1988