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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Ärztliche Mitteilungen
Herausgeber: Bundesärztekammer (Arbeitsgemein- schaft der Westdeutschen Ärztekammern) und Käs,.
senärztliche Bundesvereinigung.
Offizielle Veröffentlichungen der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung als Herausgeber des DEUTSCHEN ÄRZTEBLATTES — Ärztliche Mitteilungen sind aus- drücklich als solche gekennzeichnet. Die mit DA gezeichneten Be- richte und Kommentare sind redaktionseigene Beiträge: darin zum Ausdruck gebrachte Meinungen entsprechen der Auffassung der Schriftleitung. Mit anderen Buchstaben oder mit Verfassernamen ge- zeichnete Veröffentlichungen geben in erster Linie die Auffassung der Autoren und nicht unbedingt die Meinung der Schriftleitung wieder.
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Leserdienst
Hinweise •Anregungen POST SCRIPTUM
Bronchialgewaltiges
Das Beispiel ist
wohl bekannt: Da wollte eine italieni- sche Stadtverwaltung die Kosten für den Profiüber- setzer sparen und ließ die deutsche Fassung ihres Stadtplanes von einem mittleren Bediensteten und mit Hilfe eines Wörterbuches erstellen. Und seitdem heißt es bei Ziffer 7 im Original „Biblioteca Nazio- nale" und in der deutschen Ausgabe — ganz wört- lich —: „Nationaler Bücherschrank" (gemach, ge- mach: Umgekehrte Beispiele gibt es auch).Noch komplizierter als dem Bediensteten mit dem Bücherschrank war die Aufgabe jetzt dem Stadt- schreiber von San Remo gestellt: Im Juni soll dort ein Preis von zehn Millionen (Lire, nicht etwa Dollar) an einen Autor verliehen werden, der ein Werk auf dem Gebiet der (italienisch) „Broncologia" voll- bracht hat. Französisch: Bronchologie; englisch:
Bronchology — das war leicht. Aber diese verflixte deutsche Sprache — ob die so was wie Bronchien hat? Der Stadtschreiber zog das Wörterbuch zu Rate und kombinierte: Auf deutsch wird der Preis für ein Werk der Luftröhrenlogie verliehen. Und das Preis- gericht ist unwiderruflich.
Jetzt muß man sich allerdings fragen, ob es weise war, daß ein Comitä Permanent der europäischen Ärzte bei den Beratungen über die freie Niederlas- sung der Ärzte in Europa gefordert hat, daß Fach- und Ausbildungsbezeichnungen in der Sprache des Gastlandes geführt werden müssen. Werden wir an deutschen Arzthäusern demnächst das Schild des Frauenlogen, des Kinderlogen oder gar des Geist- und Seelenlogen finden?
Bleiben wir bei den Bronchien — die haben es ohne- hin in sich. Der Berichterstatter hatte vor vielen Jah- ren ein Kind aus Berlin zur Erholung in der Familie, das unter psychisch bedingten asthmatischen Anfäl- len litt. Die Eigenanamnese der neunjährigen Göre aus dem Wedding war umwerfend eindeutig: „Ick bin schon mit de Bronchien jeboorn!"
bt/Zeichnung: Hans Moser
1094 Heft 15 vom 10. April 1975 DEUTSCHES ÄRZTE BLATT