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Archiv "CSE-Hemmer Atorvastatin: Langanhaltende Enzymblockade" (15.05.1998)

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Carbacepheme sind eine relativ junge Gruppe von Be- ta-Laktam-Antibiotika mit enger Verwandtschaft zu den Cephalosporinen. Der kli- nisch bekannteste Vertreter der Carbacepheme ist das orale Loracarbef (Lora- fem®), das alle wichtigen Er- reger von Infektionen der Atemwege, des Harntraktes sowie der Haut und Weichtei- le erfaßt. Die Substanz besitzt vorteilhafte pharmakokineti- sche Eigenschaften, ein gün- stiges Verträglichkeitsprofil, und sie ist auch gegenüber beta-Laktamase-bildenden Bakterienstämmen aktiv. So charakterisierte Prof. Dieter Adam (München) Loracar- bef auf einem Symposium der Lilly GmbH in München.

Die antibakterielle Akti- vität von Loracarbef erstreckt sich auf Streptococcus pyoge- nes, Streptococcus pneumo- niae, Haemophilus influenzae, Moraxella catarrhalis, Staphy- lococcus aureus, Staphylococ- cus epidermidis, Escherichia coli, Proteus mirabilis und Klebsiella pneumoniae. Mit diesem Wirkprofil, so erklärte Adam, sei man mit Loracarbef bei Atemwegsinfektionen auf der sicheren Seite.

Die hohe Bioverfügbarkeit von über 90 Prozent ist unab- hängig von der Nahrungsauf- nahme, und die Mikroflora des Darmes wird kaum tangiert.

In zahlreichen klinischen Stu-

dien mit Tausenden von Pati- enten (Erwachsene und Kin- der) hat Loracarbef bei Pharyngitis, Sinusitis, Pneu- monie, akuter Bronchitis, Exazerbationen bei chroni- scher Bronchitis, akuter Oti- tis media, Haut- und Weich- teilinfektionen und unkom- plizierten Harnwegsinfektio- nen der Frau gute Wirksam- keit gezeigt. Die Erfolgsraten der Therapie lagen bei über

95 Prozent. Nur in etwas mehr als vier Prozent der Fäl- le zeigte sich Diarrhö als unerwünschter Nebeneffekt, berichtete Adam.

Patienten mit Mukoviszi- dose leiden in der Regel an chronischer Infektion der Lunge. Staphylokokken sind die Haupterreger bei den jun- gen Patienten. Selbst mit ei- ner am Keim- und Resistenz- spektrum orientierten Anti-

biotika-Auswahl gelingt nur in Einzelfällen eine intermit- tierende Erregerelimination bei den Dauerinfizierten.

Mit Loracarbef lassen sich bei den Mukoviszidose-Pa- tienten gute Behandlungs- erfolge erzielen. Die orale Applikationsweise und die gute Verträglichkeit der Sub- stanz beeinträchtigten die Le- bensqualität der Patienten kaum, so Prof. Adolf Bauern- feind (München). Auch im Hinblick auf die – ökono- misch günstige – Sequential- therapie eigne sich die Sub- stanz, erläuterte Prof. Fried- rich Vogel (Hofheim/Tau- nus). Denn sobald die anti- bakterielle Wirkung einer parenteralen Darreichungs- form klinisch eingetreten sei, könne die Therapie oral mit Loracarbef weitergeführt werden.

Als Beispiel nannte Vogel eine ein- bis dreitägige par- enterale Gabe von Ceftria- xon, der sich eine fünf- bis siebentägige Folgetherapie anschließt. Aufgrund seiner hohen Effektivität verkürze Loracarbef die Behandlungs- dauer und spare Folgekosten ein. Siegfried Hoc

A-1254 (58) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 20, 15. Mai 1998

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Antibiotikatherapie

Loracarbef bei Mukoviszidose

Hohe Cholesterinwerte gelten als besondere Risi- kofaktoren für die Entwick- lung von atherosklerotischen Gefäßveränderungen. Men- schen mit manifester koro- narer Herzerkrankung oder KHK-Risikofaktoren wie Diabetes, Hypertonie, Rau- chen und/oder Übergewicht sollten besonders auf ih- ren Cholesterinwert achten.

Nach Ansicht von Dr. Terje Pedersen (Oslo) ist bei Be- troffenen, die erhöhte Chole- sterinspiegel aufweisen, eine aggressive Lipidsenkung an- gezeigt. Insbesondere sollten die LDL-Werte auf Werte un- ter 100 ml/dl gesenkt werden.

Der CSE-Hemmer Ator- vastatin (Sortis®) ist, wie Dr.

Winfried März (Freiburg) bei einer Pressekonferenz von Goedecke/Parke-Davis her- vorhob, ein herkömmlichen Lipidsenkern überlegenes Medikament zur Reduktion der LDL- sowie der Triglyze- ridwerte. In hohen Dosie- rungen von täglich 80 mg kann Atorvastatin eine LDL- Reduktion um etwa 60 Pro- zent erreichen. Es trägt dabei gleichzeitig zu einer mode- raten Erhöhung des als ge- fäßprotektiv geltenden HDL- Cholesterins bei.

Atorvastatin hemmt als neuer Vertreter der Statine das an der Cholesterinsyn- these in der Leber beteiligte HMG-CoA-Enzym. Statine führen darüber hinaus zu

einer vermehrten Expression von LDL-Rezeptoren und bewirken dadurch eine be- schleunigte LDL-Eliminati- on aus dem Blut. Seine gute Wirkung führt März vor allem auf die Pharmakoki- netik von Atorvastatin zu- rück, das durch seine lange Halbwertszeit auffällt, die ihm eine verstärkte Stimula- tion der LDL-Rezeptor-Ex- pression und eine lang- anhaltende Enzymblockie- rung ermöglicht.

Das Spektrum der uner- wünschten Wirkungen von Atorvastatin entspricht dem- jenigen anderer CSE-Hem- mer. Am häufigsten werden gastrointestinale Beschwer- den genannt. moos

CSE-Hemmer Atorvastatin

Langanhaltende Enzymblockade

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D

ie anticholinerge Wir- kung der Substanzen, die in der medika- mentösen Therapie der In- kontinenz eingesetzt werden, bedingt gleichzeitig die störendste Begleitwirkung:

die Mundtrockenheit. Vergli- chen mit dem „Goldstan- dard“ Oxybutynin, ist Propi- verin bei ähnlicher Effizienz deutlich verträglicher, wie eine europäische Studie er- gab. Am Rande des Europäi- schen Urologenkongresses in Barcelona hat Prof. Klaus Höfner (Hannover) die Er- gebnisse vorgestellt.

Von den 366 Patienten mit Urge-Inkontinenz er- hielten in der randomisier- ten, prospektiven Doppel- blindstudie jeweils knapp 150 Teilnehmer Propiverin (Mictonorm®, Apogepha) 15 mg dreimal täglich oder aber Oxybutynin zweimal 5 mg

pro Tag, der Rest entfiel auf Plazebo über vier Wochen.

Bei der Zystometrie zeigte sich unter den Verumsub- stanzen eine vergleichbare Zunahme der maximalen Blasenkapazität ohne ver- mehrte Restharnbildung.

Unter Propiverin besserte sich der Gaudenz-Urge- Score, die Beschwerden nah- men – ähnlich wie in der Oxybutynin-Gruppe – signi- fikant ab.

Bei vergleichbarer Effi- zienz auf die Inkontinenz er- wies sich Propiverin jedoch als besser verträglich: Wäh- rend unter Oxybutynin in 66,9 Prozent Mundtrocken-

heit auftrat, lag dieser Wert mit 53,4 Prozent unter Propi- verin niedriger (Plazebo:

27,8). Außerdem gaben diese Patienten, so Höfner, einen geringeren Schweregrad der Mundtrockenheit an – spezi- ell auch diejenigen, die unter schweren Symptomen litten.

Die verminderte Rate an anticholinergen Nebenwir- kungen ist möglicherweise auf den dualen Wirkmecha- nismus der Substanz zurück- zuführen. Propiverin setzt über seine aktiven Metaboli- ten nicht nur an den Muska- rinrezeptoren (anticholiner- ges System) an und bewirkt somit die Relaxation der Bla-

se, sondern zeigt – zumindest in vitro – auch eine kalzium- antagonistische Wirkung an den beteiligten glattmuskulä- ren Zellen der Harnblase.

Bei Hypertonikern seien jedoch keine Interaktionen bei gleichzeitiger Gabe gefäß- wirksamer Kalziumantago- nisten zu erwarten, so der Pharmakologe Prof. W. Sieg- mund (Greifswald). Bei älte- ren Patienten wurde in einer aktuellen Studie kein Anstieg von kardialen Ereignissen dokumentiert. Die gute Ver- träglichkeit konnte auch in einer Anwendungsbeobach- tung bei 4 390 Patienten bestätigt werden. Lei

A-1255 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 20, 15. Mai 1998 (59)

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Harninkontinenz

Propiverin ist gut verträglich

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