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29 TIERWELT 49 | 6. DEZEMBER 2018

WILDTIERE

Bild: Agroscope; Illustration: © Hennadii H / shutterstock.com

Neben dem «Joey» im Beutel ziehen Kängurumütter oft ein zweites Jungtier auf.

K

ängurus sind ziemliche Geburts­

maschinen. Beim Roten Riesen­

känguru etwa folgt ein Jungtier auf das andere; zwei Tage nach der Geburt des einen paart sich das Muttertier schon wieder und wird in aller Regel gleich wieder trächtig. So sind Känguru­Mütter oft gleichzeitig für drei «Joeys», wie die Jungtiere in Australien genannt werden, verantwortlich: Eins, das schon rumhüpft, aber noch Milch trinkt, eins, das im Beutel sitzt, und ein Embryo, das auf seine Geburt wartet.

Kompliziert wird es nun ganz offensichtlich für die beiden säugenden Kängurubabys.

Denn – das ist bei Menschen nicht anders – ein Neugeborenes hat andere Bedürfnisse als ein Fast­Pubertierendes. Deshalb verändert sich bei Mensch und Känguru die Zusammensetzung der Muttermilch im Laufe der Zeit. Der Eiweissgehalt nimmt ab, der Fett­ und der Kohlenhydratgehalt nimmt zu.

Spätestens wenn das zweite Baby zur Welt kommt, wird bei uns Menschen das ältere Kind meist entwöhnt; nicht so bei den Kängurus, deshalb entwickeln sich bei ihnen die Milchdrüsen ganz unabhängig voneinander. Das ältere Jungtier bleibt einfach seiner Lieblingszitze treu, die immer nährstoffreichere Milch produziert, während der Nachzügler sich eine

unverbrauchte Zitze packt und dort die perfekt auf ihn zugeschnittene Milch findet.

MATTHIAS GRÄUB

GEWUSST?

Kängurus haben eine flexible

Milchbar

E

igentlich ist es ein hübsch gefärbtes Tier. Doch für Besitzer von Walnuss­

bäumen ist die Walnussfruchtfliege Rhagoletis completa ein Ärgernis. Die Larven der nur wenige Millimeter langen Fliege lie­

ben nämlich die grüne Fruchthülle von Wal­

nüssen. Sie fressen sich in das Fruchtfleisch hinein und zersetzen es, sodass am Schluss ein schwarzer, klebriger Brei unter der Fruchtschale übrig bleibt. Der Nusskern selbst wird zwar selten in Mitleidenschaft gezogen.

«Doch das zersetzte Fruchtfleisch ver­

schmutzt die Nussschale und es wird schwie­

riger, die Nüsse zu vermarkten», sagt Markus Bünter vom Agroscope-Pflanzenschutzdienst.

Ursprünglich stammt die Walnussfrucht­

fliege aus den USA. In den 1980er-Jahren wurde sie nach Europa eingeschleppt. Bei uns gelangte sie zuerst ins Tessin und ins Wallis, ab ungefähr 2005 auch auf die Alpennord­

seite. «Seither hat sie sich in der ganzen Schweiz und in ganz Mitteleuropa etabliert», sagt Bünter. Die Fliege auszurotten sei nicht mehr möglich und weil sie hierzulande keine grossen Schäden verursache, greife der Bund nicht ein.

Ein Mittel gegen die Fruchtfliege sind Kle­

befallen. Hänge ein Nussbaumbesitzer viele solcher Gelbfallen auf, könne er die Fliegen­

population durchaus reduzieren, sagt Bünter.

Eine andere Möglichkeit ist es, den Boden unter dem Nussbaum von Anfang Mai bis August abzudecken. Dadurch können sich die Larven im Sommer nicht im Boden eingraben und verpuppen. «Wichtig sind auch Hygiene­

massnahmen wie das sofortige Entfernen von befallenen Früchten von Baum und Boden», sagt der Fachmann. «Sie müssen verbrannt werden – ja nicht kompostiert.»

Robust – aber weshalb?

Wer einen jungen Walnussbaum setzt oder gar eine Nussanlage plant, hat noch eine an­

dere, präventive Möglichkeit. Untersuchun­

gen bei Agroscope haben nämlich gezeigt, dass manche Sorten weniger attraktiv sind für die Walnussfruchtfliege. «Sie sind nicht resistent, aber robuster als andere», sagt Bün­

ter. Die in einem neu aufgelegten Merkblatt empfohlenen Sorten haben so klingende Na­

men wie: Rainuss Kläusler, Ronde de Mon­

tignac, Ferjean, Parisienne, Geisenheim 26 oder Scharsch. Weshalb die Fliege diese Sor­

ten verschmäht, ist allerdings bislang unklar.

Die hübsche Walnussfruchtfliege birgt noch einige Geheimnisse.

Das Merkblatt findet sich auf:

www.pflanzenschutzdienst.agroscope.ch

> Quarantäneorganismen

Klebrige Nussernte

Seit über einem Jahrzehnt befällt die aus Nordamerika stammende Walnussfruchtfliege Nussbäume in der Deutschschweiz. Nun haben Wissenschaftler einige robuste Sorten aufgespürt.

VON SIMON KOECHLIN Hübsch gefärbt, doch eine

Plage: Die Walnussfrucht- fliege ist nicht mehr auszurotten.

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