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Archiv "Öffentlicher Mangel" (30.11.1978)

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Bericht und Meinung DER KOMMENTAR

Offentlicher Mangel

Eine Generation von Amtsärzten, die vor allem in- der Nachkriegszeit den öffentlichen Gesundheits- dienst wiederaufgebaut und ver- antwortlich geleitet hat, tritt ab.

Diese Erkenntnis wird nicht zuletzt dadurch unterstrichen, daß sich in Zeitungen und Fachzeitschriften die Würdigungen häufen, die ver- dienten Ärzten des öffentlichen Gesundheitsdienstes bei ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst gewidmet werden. Sie zu ersetzen ist schwer, zwar hat sich die Zahl der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst nicht wesent- lich verringert, aber die Bereit- schaft, eine Führungsfunktion zu übernehmen, ist offenbar nicht sehr groß. Dies mag auch darin begründet sein, daß relativ viele verheiratete Ärztinnen im öffentli- chen Gesundheitsdienst tätig sind, die sich nicht in der Lage sehen, neben ihren Familienpflichten die verantwortungsvolle Aufgabe etwa des Leiters eines Gesundheitsam- tes zu übernehmen.

Verfolgt man die Veröffentlichun- gen über die Entwicklung des ärzt- lichen Berufsstandes in der Bun- desrepublik Deutschland, dann könnte die Zukunft rosig ausse- hen. Während wir heute ungefähr 125 000 berufstätige Ärzte haben, werden es im Jahre 2000 rund 216 000 sein, und dies bei sinken- den Bevölkerungszahlen. Die Pro- gnose scheint gerechtfertigt, daß damit letztlich auch die personel- len Probleme des öffentlichen Ge- sundheitsdienstes zu lösen sind — und doch ist diese Schlußfolge- rung vordergründig:

Noch dürften Jahre vergehen, bis auch der öffentliche Gesundheits- dienst seine Planstellen mit jünge- ren Ärzten besetzt hat.

Und noch länger wird es dauern, bis diese Ärzte die notwendigen Erfahrungen gesammelt haben,

um Führungspositionen im öffent- lichen Gesundheitsdienst zu über- nehmen.

Fazit: Die personelle Krise des öf- fentlichen Gesundheitsdienstes in den nächsten Jahren bleibt. Wir dürfen deshalb nicht nachlassen, alle Verantwortlichen unverändert auf den Ärztemangel in diesem Bereich hinzuweisen mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen und das Image des öffentlichen Gesund- heitsdienstes zu verbessern.

Es könnte sonst eine Situation ein- treten, die die Funktionsfähigkeit des öffentlichen Gesundheitsdien- stes ernsthaft gefährdet.

Professor Dr. med. Fritz Beske, Kiel/DUD

Hirnrissig

Nach jedem K.-o.-Schlag müsse der ausgezählte Boxer mit Hilfe ei- ner Tomographie daraufhin unter- sucht werden, welche Hirnschä- den er erlitten hat. Dies habe — so wird in einer PR-Mitteilung einer britischen Firma ausgeführt — der britische „Sicherheitsrat" in ei- nem Gutachten für das Sportmini- sterium gefordert. Die Formulie- rung zeigt, daß das „Ob" von Hirnschäden nach einem K.-o.- Schlag gar nicht in Frage gestellt wird. Die Firma (die selbstredend Tomographen herstellt) schreibt weiter, solche Aufnahmen würden Ärzte in die Lage versetzen, das Ausmaß von Hirnläsionen bei Bo- xern leicht festzustellen und jede nachfolgende Zustandsverbesse- rung oder -verschlimmerung zu beobachten.

Den Boxern wäre allerdings mehr gedient, wenn die Ärzte sich an der Feststellung der ja offenbar zweifelsfrei auftretenden Schäden gar nicht erst beteiligen würden (auch wenn deswegen ein Tomo- graph weniger verkauft wird). Man dürfte annehmen, daß es in zivili- sierten Ländern dann auch mit dem Boxen überhaupt vorbei ist. bt

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Hackethal: Klage auf Wiederzulassung abgewiesen

Die Klage des Lauenburger Chir- urgen Professor Julius Hackethal auf Wiederzulassung als Kassen- arzt ist vom Sozialgericht in Kiel abgewiesen worden. Das Gericht hat sich damit der Auffassung von Zulassungs- und Berufungsaus- schuß der Kassenärztlichen Ver- einigung Schleswig-Holstein an- geschlossen, die einen Antrag von Professor Hackethal ebenfalls ab- gelehnt hatten. Hackethal hatte am 30. Juni 1977 freiwillig auf sei- ne Zulassung als Kassenarzt ver- zichtet, wenige Wochen später diesen Verzicht jedoch rückgän- gig machen wollen. yn

BERLIN

Zum zweiten Mal:

„Tage der Gesundheit"

Unter dem Motto: „Auf das Herz achten" fanden Anfang Oktober in den Berliner Bezirken verschiede- ne Veranstaltungen im Rahmen der zweiten „Gesundheitstage"

statt. Die Senatsverwaltung für Gesundheit und Umweltschutz legte aus diesem Anlaß Zahlenma- terial aus den Gesundheitsämtern und städtischen Krankenhäusern vor. Daraus geht zum Beispiel her- vor, daß die Krebs-Vorsorgeunter- suchungen immer weniger in An- spruch genommen werden (1973:

44 600; 1977: 33 730). Während die Zahl der Geschlechtskranken von 10 151 im Jahre 1976 auf 10 009 im Jahre 1977 nur geringfügig zu- rückging, sank bei den melde- pflichtigen Krankheiten die Zahl der Scharlach-Fälle von 2508 im Jahre 1976 auf 1509 im vergange- nen Jahr. Der sozialpsychiatrische Dienst, den es in dieser Form im Bundesgebiet nicht gibt, betreute 1976 etwa 17 800 Personen und im Jahre 1977 etwa 18 900 Perso- nen. zel

2880 Heft 48 vom 30. November 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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