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Was vom Raum

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Academic year: 2022

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DIE FARBE. 59

eher wie 8: 5 :; verhalten. Man kann das Beharren auf dem Field’fchen Irrthum eben nur da—

durch erklären, dafs nichts dem Erkennen der Wirklichkeit fchädlicher if’t, als vorgefafste Meinungen.

Vielleicht hat auch eine Urtheilstäufchung durch farbigen Kontraft mitgefpielt; denn allerdings erfcheint das ohnehin lichtftarke Gelb zwzfcben Roth und Blau defto feuriger, je kleiner der von

ihm eingenommene Raum verhältnifsmäfsig ift. ,

Und doch ifi ein gutes Körnlein Wahrheit daran, wenn Semper die »Ruhe in Folge rafchefier Vibration« als das eigentlich orientalifche Prinzip der Ornamentation in Formen und Farben hin—

fiellt; wenn er von einer durch die Nebeneinanderf’tellung vieler Farben— und Formenelemente hervorgebrachten üppigen und florirten Monotonie fpricht, bei der das Auge nichts vermifst, aber auch nichts Störendes findet; wenn er diefem Prinzipe dasjenige der Subora’z'nation gegenüberftellt,

»welches darin beileht, dafs die Kontrafte der Farben nicht durch Abwägen ihrer Wirkungen nivellirt werden, fondern fich einander bis zu einem befiimmten Kulminationspunkte fieigern, der in einem folchen Grade das ganze Syfiem beherrfcht, dafs durch feine überwiegende Autorität die Einheit der Gefammtwirkung erreicht wird«. Nur darf man fich nicht mit der unfruchtbaren Auf—

gabe abquälen, die Werke der ornamentalen Kunft nach diefen Prinzipien etwa in morgen— und abendländifche zu fondern! Es mufs vielmehr betont werden, dafs eigentlich jedes gute vielfarbige Kunf’twerk die beiden hier angedeuteten Prinzipien bis zu einem gewifsen Grade vereinigen foll.

Ja ich Rebe nicht an, diefen Anfpruch fowohl gegenüber der Malerei als der polychromen Orna—

mentik zu erheben, weil ich mich der Erkenntnifs nicht verfehliefsen kann, dafs nicht nur die Dekorationen der Alhambra, fondern auch die Gobbelins von Arras und die heiten Bilder der grofsen Meister der Renaiffance folchem Anfpruche, felbftverfiändlich in den verfchiedenften Weifen, gerecht werden.

Und fteht diefs nicht im Einklang mit unferem eigenen, durch Uebung gefieigerten und verfeinerten natürlichen Bedürfnifs? Das kräftige Auge will keine »Monotonie«, auch dann nicht, wenn diefe in denkbar bunteftem Kleide dargeboten wird; Gleichmacherei und Aufhebung der Gegenfätze find ihm unleidlich, es verlangt nach Veränderung und anregender Befchäftigung, felbf’t nach Aufregung und einfeitiger Ermüdung. Gerade die Orientalen haben es trefflich verftanden‚

diefe Forderungen zu erfüllen. Es ift ja richtig, fie haben von den » üppigen und florirten « Muftern, wie überhaupt von der Polychromie einen viel umfaffenderen Gebrauch gemacht, als die Völker des Weflens. Der Grund liegt wohl hauptfächlich einerfeits in dem inflinktiven Bef’treben, die fonnige Einförmigkeit ihrer Natur durch reichere Farbenfpiele zu überbieten, und andrerfeits in der eigenartigen Entwicklung ihrer Ornamentik. Den Anhängern des Islam war es verboten, die Gefialten von Menfchen und Thieren zum Gegenftande bildlicher Darf’tellungen zu machen,. ein Verbot, das zwar mehrfach auch fchon in der Blüthezeit mohamedanifcher Kunfi (namentlich von den Perfern) übertreten wurde, im Ganzen aber doch bewirkte, dafs die geometrifchen, kalli-

graphifchen und pflanzlichen Ornamente, alfo gerade die für vielfarbige Behandlung befonders geeigneten Formen, eine erfiaunlich virtuofe Ausbildung erfuhren. Von diefer höchf’t intereffanten Entwicklung und ihren Beziehungen zur Kunft des Wefiens, insbefondere zur deutfchen Renaiffance, wird noch fpäter die Rede fein; an diefer Stelle foll nur betont werden,' dafs auch die farbige

Dekoration des Oftens, als Ganzes betrachtet, fo wenig der » überwiegenden Autoritäten« entbehrt, wie jene des Weftens. Wir können uns diefs fofort klar machen, wenn wir in einem gröfseren

Zimmer einige der zierlichen kleinen Teppiche nebeneinander ausbreiten, die uns noch heute der Orient liefert. Selten, dafs wir deren zwei oder mehrere beifammen fehen, Welche denfelben Charakter in Form und Farbe an fich tragen; laffen wir den Blick vom einen zum andern fchweifen, fo werden wir gerade durch den Wechfel der farbigen Grundftimmungen froh bewegt. Und ähnlich verhält es fich bei den Dekorationen der orientalifchen Wohnräume und Hausfacaden, der Mofcheen und Paläfte. Was Einigen hier als Monotonie erfcheint, das ifi doch wohl nur Folge

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