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Archiv "Schleswig-Holstein: Klinik-Apotheken nicht billiger" (03.02.1977)

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Die Information:

Bericht und Meinung

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

RHEINLAND-PFALZ

KV zum Entwurf

des Krankenhauszielplans

Die Planung der stationären kassen- ärztlichen Versorgung in Rheinland- Pfalz solle nicht ohne den sachver- ständigen Rat der KVen durchge- führt werden, heißt es in einer Reso- lution der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Ko- blenz zum Entwurf eines neuen Krankenhauszielplanes für Rhein- land-Pfalz, den Sozialminister Dr.

Heinrich Geißler im Dezember vor- gelegt hat. Die Überbewertung tech- nischer und organisatorischer Mög- lichkeiten dürfe nicht eine bedarfs- gerecht gegliederte und bürgernahe stationäre kassenärztliche Versor- gung erschweren oder gar unmög- lich machen.

Weiter stellte die Delegiertenver- sammlung in ihrer Resolution fest, die Durchführung einer sogenann- ten modernen Medizin sei nicht erst ab einer bestimmten Bettenkapazi- tät eines Krankenhauses möglich.

Diese Aussage steht in direktem Wi- derspruch zu einer Äußerung von Sozialminister Dr. Geißler, die teu- ren Apparaturen der fortschrittli- chen medizinischen Technik ließen sich nur in Krankenhäusern von ei- ner bestimmten Größenordnung an mit einem vertretbaren finanziellen Aufwand aufrechterhalten.

Der Entwurf des neuen Kranken- hauszielplans sieht die Umwandlung von 20 kleineren Krankenhäusern in Fachkrankenhäuser für Innere Medi- zin sowie die Aufgabe von 11 kleinen Krankenhäusern vor. Der Bestand an Krankenhausbetten soll nur um etwa 100 bis 150 auf 27 500 gesenkt werden; gegenüber dem Zielplan von 1972 wird jedoch die damals an- gestrebte Bettenzahl um rund 3500 reduziert.

Als Ursache für diese Reduzierung nannte Minister Geißler die sich ab- zeichnende Bevölkerungsentwick- lung mit einem steigenden Anteil äl- terer Menschen und starkem Gebur- tenrückgang. Letzterer habe dazu

geführt, daß im Jahre 1975 in 52 von 100 geburtshilflichen Abteilungen im Lande die Zahl der Entbindungen unter 300 pro Jahr sank. Deshalb sollen in 19 kleineren Krankenhäu- sern die Geburtshilfeabteilungen und die ähnlich aufwendigen chirur- gischen Abteilungen aufgelöst wer- den. Statt dessen müsse die Geria- trie einen neuen Schwerpunkt bil- den. Geißler hält es für denkbar, daß die medizinisch-technischen Ein- richtungen aufgelöster Krankenhäu- ser den niedergelassenen Ärzten ko- stenlos zur Verfügung gestellt wer- den, etwa für die Einrichtung von Gemeinschaftspraxen. KV-Ko

NORDRHEIN-WESTFALEN

Den ersten computergesteuerten Ganz- körper-Tomographen in Nordrhein- Westfalen übernahm im Dezember 1976 Prof. Gerd Friedmann vom Radiologi- schen Institut des Zentralklinikums der Universität Köln von Frau Dr. Mildred Scheel in ihrer Eigenschaft als Initiato- rin der Deutschen Krebshilfe e. V., die durch Spenden die Finanzierung des 1,8-Millionen-DM-Objekts ermöglichte.

Die Spende wurde unter anderem da- von abhängig gemacht, daß der Scan- ner im Mehrschichtenbetrieb täglich mehr als acht Stunden genutzt wird und daß zur Optimierung der Krebsdiagno- stik eine onkologische Arbeitsgemein- schaft gegründet wird, der alle für die Tumorbehandlung wichtigen Diszipli- nen im Bereich der Kölner Universitäts- kliniken angehören Foto: Neitzer

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Klinik-Apotheken nicht billiger

Eine anstaltseigene Apotheke der Universität Kiel hätte gegenüber der tatsächlich praktizierten Zusam- menarbeit mit Lieferapotheken keine finanziellen Einsparungen ge- bracht. Dies erklärte der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses

„Klinikapotheke" des Landtages, der CDU-Abgeordnete Heiko Hoff- mann, auf einer öffentlichen Aus- schußsitzung in Kiel. Der Untersu- chungsausschuß war im Dezember 1975 auf Initiative der SPD-Land- tagsfraktion eingesetzt worden um zu prüfen, ob der mit der Arzneimit- telversorgung der Universitätsklini- ken betrauten Hof-Apotheke in Kiel nicht zu rechtfertigende Vorteile zu Lasten des Landes entstanden seien und warum die Landesregierung keine klinikeigene Apotheke einge- richtet hat, wie es der Landesrech- nungshof 1970 empfohlen hatte.

Laut Hoffmann enthält das bisher bearbeitete Aktenmaterial aus den Jahren 1945 bis 1969 keine Anhalts-

punkte dafür, daß eine solche klinik- eigene Apotheke wirtschaftliche Vorteile erbracht hätte. yn

BERLIN

Notarztwagen kostet 500000 DM im Jahr

Als sehr gut hat der Berliner Innen- senator die bisherigen Erfahrungen mit einem interdisziplinären Not- arztwagen der Berliner Feuerwehr bezeichnet, der seit 1974 beim Rudolf-Virchow-Krankenhaus sta- tioniert ist. Bei bestimmten Indika- tionen habe die Erstbehandlung am Ort und der Transport unter ärztli- cher Kontrolle große Vorteile. Durch den Einsatz dieses Wagens sei „eine erhebliche Anzahl" Menschenleben gerettet worden.

Für das gesamte Stadtgebiet hält der Senat fünf solcher Notartztwa- gen für erforderlich. Der nächste

280 Heft 5 vom 3. Februar 1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

(2)

Die Information:

Bericht und Meinung

wird im Frühjahr 1977 am Klinikum Steglitz in Dienst gestellt werden. Je nach den verfügbaren Haushaltsmit- teln sollen dann von 1979 an weitere Stationen eingerichtet werden.

Die Kosten für einen dieser Notarzt- wagen bezifferte der Senator auf 170 000 DM für die Anschaffung ein- schließlich medizinischer Ausstat- tung plus 50 000 DM für die Unter- stellmöglichkeit. Die Sachkosten für Betrieb und Unterhaltung betragen jährlich 60 000 DM. Die ständige Be- setzung mit einem Arzt und zwei Feuerwehrbeamten erfordert pro Wagen vier Arztstellen und sieben Stellen für Feuerwehrbeamte, somit Personalkosten von etwa 430 000 DM im Jahr. gb

Leistungsabbau

an der Freien Universität

Im Hinblick auf neuerliche Streik- und Boykottmaßnahmen gegen Lehrveranstaltungen hat der Akade- mische Senat ein Verfahren zur An- erkennung scheinpflichtiger Lei- stungen beschlossen. Dabei wurde berücksichtigt, daß die Dozenten ohne eine solche Regelung dem

„Druck der Studenten" ausgesetzt wären, so daß ihnen nichts weiter übrigbliebe, als trotz des erhebli- chen Ausfalls an Lehrveranstaltun- gen die abgeleisteten Semester be- dingungslos anzuerkennen. Diese

„Rücksichtnahme" ist nach Ansicht von Universitätslehrern und anderen Beobachtern bereits Anlaß, daß auch Behörden und Wirtschaftsun- ternehmen bei Stellenbesetzungen Bewerber, die in bestimmten Fach- bereichen der Freien Universität ihr Examen abgelegt haben, grundsätz- lich nicht mehr in die engere Wahl einbeziehen.

Nach dem Beschluß des akademi- schen Senats, der mit 14 gegen 8 Stimmen zustande kam, haben die verantwortlichen Dozenten nach Vorlesungsschluß zu entscheiden, ob trotz eines erheblichen Ausfalls das Ziel der Lehrveranstaltung er- reicht wurde oder ob die Lehrveran- staltung wiederholt werden muß. Ein

Ausfall in erheblichem Umfang liegt demnach immer dann vor, wenn mehr als eine von vier Veranstaltun- gen ausgefallen ist.

Ende Januar haben sich die Medi- zinstudenten an der FU in einer Urabstimmung mit Mehrheit für den regulären Studienbetrieb und gegen die Fortführung der Lernstreiks aus- gesprochen. zel

NIEDERSACHSEN

Ämterwechsel bei der KV

Die Vertreterversammlung der Kas- senärztlichen Vereinigung Nieder- sachsen wählte in ihrer konstituie- renden Sitzung Dr. Rudolf Delius, Arzt für Allgemeinmedizin in Braun- schweig, ohne Gegenkandidaten zum Ersten Vorsitzenden der Vertre- terversammlung der KV. Um das Amt des Ersten Vorsitzenden im KVN- Vorstand, das Dr. Delius seit Novem- ber 1967 bekleidete, hatte er sich nicht wieder beworben. Zum Zwei- ten Vorsitzenden der Vertreterver- sammlung wurde Dr. Wolfgang Berg aus Delmenhorst gewählt.

Dr. Ernst-Eberhard Weinhold, Arzt für Allgemeinmedizin in Nordholz — bisher Erster Vorsitzender der Ver- treterversammlung —, wurde neuer

Dr. Hermann Kater Foto: d-e-w

Erster Vorsitzender des KV-Vorstan- des. Wiedergewählt wurden der Zweite Vorstandsvorsitzende, Dr.

Hermann Kater (Hameln), und die Beisitzer Dr. Herbert Essmeyer (Wil- helmshaven), Dr. Hans-Ferdinand Gehre (Hannover), Dr. Kurt Hits (Hil- desheim) und Dr. Werner Stucke (Hannover). Für Dr. Richard Schel- lenberg (Göttingen), der nicht wie- der kandidierte, wurde Dr. Gustav Osterwald (Oldenburg) als neuer Beisitzer gewählt. DÄ-N

Dr. Rudolf Delius Fotos (2): Koch Dr. Ernst-Eberhard Weinhold

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 5 vom 3. Februar 1977

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Referenzen

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