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FAKTOR 10

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FAKTOR 10

GLEICHE LEBENSQUALITÄT BEI EINEM ZEHNTEL DES RESSOURCENVERBRAUCHS -EINE ILLUSION, EINE VISION ODER DER SCHLÜSSEL FÜR EINE ÜBERLEBENSFÄHIGE GESELLSCHAFT UND WIRTSCHAFT

Pessimisten haben darauf nur eine Antwort. Unmöglich, die Glei- chung kann nur lauten, ein Zehntel der Lebensqualität bei einem Zehn- tel des Ressourceneinsatzes, womit die Handlungsweise - Askese als Überlebensprinzip - vorprogram- miert ist.

Optimisten setzen den bisher er- folgreichen Weg - mehr Lebens- qualität mit mehr Ressourcenein- satz unverändert fort, vergessen da- bei aber, daß die Biosphäre zwar ohne Menschen, aber der Mensch nicht ohne Biosphäre auskommen kann.

Pragmatiker hingegen sehen da- rin eine einzigartige Innovations- chance. Dabei stehen die Vorzei- chen für Mitteleuropa sowie Öster- reich besonders gut. Eine Vielzahl unterschiedlichster Kulturen (Viel- falt ist auch in der Natur Voraus- setzung für die Überlebensfähig- keitl, hochqualifizierte Spezialisten gepaart mit jahrzehntelangem Umweltschutz Know-how sind Er- folgsfaktoren, um die Vision Faktor 10 Wirklichkeit werden zu lassen.

Eine Verans tal tungsreihe im Oktober 1997 rückte dieses Thema verstärkt in das Bewußtsein der breiten Bevölkerung wie auch der Unternehmen. Dazu wurde der Fak- tor 10 aus den unterschiedlichsten Perspektiven behandelt. Der Bogen spannte sich von der Kybernetik, Motivforschung bis zu immer kon- kreteren Ansätzen wie Bionik und Öko-Design. Kernaussagen ver- schiedener Vortragender sind nach- folgend skizziert:

Frederic Vester faszinierte mit seiner neuen Sicht der Wirklichkeit.

Zwei Gedanken sind nachfolgend kurz dargestellt.

Um komplexe, vernetzte Systeme verstehen zu können, genügt es

.nicht, eine immer detailliertere Analyse von Einzelelementen vor- zunehmen, sondern die Beziehun- gen zwischen den Elementen zu be- trachten. Vereinfacht ausgedrückt wird Unschärfe zum Erfolgsprinzip.

Der oft zitierte Gegensatz zwi- schen Technik und Natur ist nicht von prinzipieller Natur. Denn nichts steckt so voller Techniken wie die Natur.

Helene Karmasin beschäftigte sich mit dem Stellenwert von Öko- logie und Design bei den Verbrau- chern und den damit verbundenen Konsequenzen für die Unterneh- men. Aus Sicht der Motivforschung bleibt Ökologie ein Minderheiten- programm, solange es nicht gelingt den "Mainstream" anzusprechen.

Auch Vester vertrat die Meinung, daß nur mit dem System (Nutzung der Eigenschwingung) und nicht ge- gen das System diese Entwicklung durchsetzbar ist. Umgelegt auf den Mainstream bedeutet das, Ökologie darf nicht mit Verzicht, sondern mit Lustgewinn (Prestige) verbunden werden. Derzeit stoßen ökologische Produkte bei Konsumenten auf große Skepsis. Damit Unternehmen diesbezüglich Vertrauen aufbauen können, bedarf es längerer Interak- tionen, illtensiver Kommunikation.

Dabei könnte das Design - das Pro- dukt als Botschafter - wertvolle Dienste leisten.

Claus Mattheck zeigte die viel- fältigen Einsatzmöglichkeiten von Bionik auf. Bauprinzipien der Na- tur, inspiriert aus dem Wachstum der Bäume, erlauben Material- einsparungen um den Faktor 2 bis 5 bei technischen Bauteilen.

Günter Horntrich brachte das Thema Öko-Design auf den Punkt.

Umweltfreundliche Produkte gibt

WIRTSCHAFTSINGENIEUR 40 (1997) 4

es nicht, aber Design ist die Chance, ökologische Aspekte sinnvoll in die Produktplanung einzubringen. Da- bei darf man auf die internationale Vernetzung nicht vergessen. Die Baumwolle wächst ohne Pestizide in Ägypten, der beste Färber ist in Australien, genäht wird in der Tür- kei und das Design kommt aus Deutschland.

Friedrich Schmidt-Bleek stellte den Gedanken "nutzen statt besit- zen" in den Mittelpunkt der Be- trachtung. Produktkonzeptionen verändern sich radikal, wenn nicht

,

mehr der Produktverkauf, sondern die Dienstleistung, die mit dem Produkt erbracht werden kann, zur Zielsetzung wird. Langlebigkeit, Aufrüstbarkeit, Wartungsfreund- lichkeit etc. gewinnen an Bedeu- tung. Umgelegt auf den Ressourcen- verbrauch bringt die Verdopplung der Lebensdauer eine Einsparung um den Faktor 2.

International ist bereits ein inter- essanter Trend erkennbar. Großteils unbemerkt haben amerikanische Unternehmen erfolgreich begon- nen, Ressourceneffizienz als Wett- bewerbsvorteil für sich zu nutzen.

Nutzten viele Unternehmen ihre Umweltaktivitäten lange Zeit, um das Image öffentlichkeitswirksam aufzubessern, werden Erfolge in der Ressourceneffizienzverbesserung nicht an die große Glocke gehängt.

Still und heimlich werden Erfolgs- potentiale aufgebaut, und bemerkt sie schließlich die Konkurrenz, ist es vielleicht schon zu spät. Man- cher wird sich jetzt die Frage stel- len, zu welcher Gruppe von Unter- nehmen er sich zählen muß.

Dipl.-Ing. Alois Keplinger, Ökologische Betriebs beratung, WIFI Oberästerreich

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