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Dienstleistung UND Produktion - die siamesischen Zwillinge!

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Academic year: 2022

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Dienstleistung UND Produktion - die siamesischen Zwillinge!

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ie gängigen Prognosen für die Zukunft des Industrie- standortes Europa gehen davon aus, dass die Produktion in Billiglohnländer sowohl in den Osten als auch in den Fer- nen Osten - Stichwort China und andere - abwandert, und nur noch die Dienstleistung an unserem Standort längerfristig erhalten bleibt. Als einer der wesentlichen Treiberfürdiese Ent- wicklung werden die hohen Lohnkosten in Europa, und hier speziell in Mitteleuropa, angeführt. Die Realität zeigt sich in den letzten Jahren durchaus differenziert. So ist die Industrie- produktion in Deutschland und in Österreich in den vergan- genen Jahren stetig gewachsen. Vor allem Österreich ist hier in einer sehr guten Ausgangsposition. Aber auch Deutschland ist nach wie vor der "Exportweltrneister", ein Umstand, der in der augenblicklichen destruktiven Stimmung in DeutscWand kaum angesprochen wird. Umso wichtiger ist es daher, dass führende Vertreter der Wirtschaft einerseits auf die veränder- ten Rahmenbedingungen, aber andererseits auch auf die beste- henden Chancen hinweisen und diese nutzen.

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o gesehen war der diesjährige Deutsche Wirtschaftsinge- nieurtag, der Anfang November in Stuttgart stattgefunden hat, ein wichtiges Signal in die richtige Richtung. Fast ein- heitlicher Tenor bei den hochrangigen Vertretern von Firmen wie Daimler Benz, Bosch, Schenk, Thyssen u.a. war, dass es sehr woW möglich ist, durch Innovation von Dienstleistungen, aber auch Produktionsleistungen Weltmarktführerschaft zu halten, auszubauen, aber auch aufzubauen. Dazu zäWt auch die Kostenführerschaft. Hier spielt besonders ein ausgewoge- nes Verhältnis zwischen Dienstleistungen und Produktionsleis- tungen die wesentliche Rolle. Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen Unternehmungen über die ganze Wertschöp- fungskette Wettbewerbsvorteile lukrieren. Das bedeutet exzel- lente Dienstleistungen wie Forschung und Entwicklung, oder Vertrieb, Werbung, Service, aber auch kostengünstige und qualitativ hoch stehende Produktion anzubieten. Dienstleistung und Produktion sind daher wie siamesische Zwillinge, die man im Grunde genommen nicht voneinander trennen kann!

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ie Beiträge zum Topthema dieses Heftes beschäftigen sich mit dieser Thematik in unterschiedlichen Anwendungs- fällen in Unternehmungen aus den verschiedensten Branchen.

Das Autorentrio A. Gerstenmayer, M. Schmeja und R. Semm- ler stellen das Grazer Produktionssystem des Siemens-Dreh- gestell-Produzenten STS vor. Die wesentliche Kernkompetenz liegt dabei sowohl im Bereich des Engineering, aber auch darin, dass sie mit der Produktion und ihren Fachabteilungen unter einern Dach vereint ist. Auch bei STS wird outgesourct und weltweit gefertigt, wobei hier die Kundennähe im Vor- dergrund steht.

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ass Outsourcing von IT-Leistungen einen wesentlichen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten kann, zeigt G.

Mayer in seinem Beitrag. Gerade die IKT-Infrastruktur spielt für die Produktivität eine Schlüsselrolle. Der Autor beschreibt die Rolle der Telekom, die sich auf diese Dienstleistungen spe- zialisiert hat.

Einen Schritt weiter gehtF.Grassl in seinem Artikel, wenn er über die Verschiebung der Anteile an der Wertschöpfungsket-

te zwischen Herstellern und Betreibern von Telekommunika- tionsanlagen spricht. Er beschreibt die Erfolgsfaktoren, die bei beiden zu einern neuen Businessverständnis führen.

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Hitziger sieht als wesentlichste Ressource, die es bei einern Dienstleister zu optimieren gilt, den Personalein- satz.AmBeispiel der Post AGführter aus, dass gerade das Per- sonal Hand in Hand mit der Dienstleistungsqualität geht.

ScWießlich beschreibt er, was in diesem Zusammenhang Qua- lität bedeutet.

ImBeitrag von W. Brabeck wird ein erfolgreiches Unterneh- men, das sich mit der Massenproduktion von Kältekompres- soren beschäftigt, vorgestellt. Der Autor bringt dabei seine per- sönlichen Erfahrungen aus den letzten 10 Jahren ein und beschreibt den Weg, den sein Unternehmen von einer verlän- gerten Werkbank zum führenden Entwicklungszentrum eines Konzerns gegangen ist. Der wesentlichste Erfolgsfaktor dabei ist, dass speziell Forschung und Entwicklung und Produktion unter einern Dach vereint sind. Nach seiner Erfahrung kann ein Unternehmen nur dann erfolgreich sein, wenn Forschung auch Produktionsnähe besitzt. Dementsprechend zieht er als Resümee, dass wir in Europa in Wahrheit kein Kostenproblem, sondern ein Innovationsproblem haben.

F.Seebacher sieht als ein wichtiges Problem im Innovations- prozess, dass es an Bewertungsmethoden hinsichtlich des Erfol- ges von Innovationen fehlt. Dazu stellt er ein Phasenmodell inklusive eines Fragenkataloges zur besseren Orientierung im Innovationsprozess, speziell was die Energieproduktivität anbe- langt, vor.

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wei Praxisberichte runden die Top-Themen-Artikel ab.

R. Cecek beschreibt in seinem Praxisbericht die Erfolgs- faktoren eines Stahlbauunternehmens in Slowenien. Neben der Beherrschung der Kosten und Prozesse sind dies eine hohe Flexibilität und hohe Lieferbereitschaft.

Die Autoren G. Waltenstorfer und B. Pirker stellen ab- schließend in einer Fallstudie dar, wie ein Produktionsunter- nehmen und ein Facility-Service-Unternehmen über einen län- geren Zeitraum eine enge Partnerschaft aufgebaut haben.

Heute betrifft diese Partnerschaft den gesamten Bereich der Facility-Services der Magna-Steyr Fahrzeugtechnik.

Die Top-Themen der nächsten Hefte lauten:

Heft 1/2006: Management sozialer Prozesse

Heft 212006: ErfolgsfaktorenimManagement (Kongressheft) Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2006.

Ihr V/rieh Bauer

O. Univ.-Prof.Dipl.-Ing.01'.tedm.

Ulrich Bauer

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