5. Deutscher Ärztekongreß
Dresden
24.- 26. Juni 1994 Kulturpalast Dresden
Schwerpunktthemen:
... Dermatologie
....,.. Herz-Kreislauf
....,.. Geriatrie
....,.. Schmerztherapie
....,.. Kindernotfall
Workshops:
... Atemwegserkrankungen
... Ethische Beratungskonflikte
in der ärztlichen Praxis
"Die konkreten Anforderungen an
denHausarzt werden in Ge- setzen und Verträgen immer umfangreicher formuliert. Durch die Spezialisierung in den Kliniken kann sich der Hausarzt dort immer weniger auf seine spätere bedeutungsvolle Aufgabe vorbereiten mit unausgewähltem Patientengut und viel strategi- scher langzeitarbeit. Umsomehr gewinnen Fortbildungsveran- staltungen wie der Deutsche Arztekongrif$ Dresden an Bedeu- tung. Hier wird in heroorragender Weise von Experten
dasNeueste aus Wissenschaft, Klinik und Forschung zur Umset-
zung in der Praxis vermittelt. Der BPA lädt alle Hausärzte zu einer regen Teilnahme ein."
Dr. Heinz Jarmatz
Mitglied des geschäftsführenden Vor- stands des Berufsverbandes der Prakti- schen Ärzte und Ärzte für Allgemein- medizin Deutschlands (BPA) e.V .
Fordern Sie gleich Ihre Anmeldeunterlagen an:
Telefon 030 I 82 07 -430 Fax 030 I 82 07 -465 Weitere Informationen von:
Springer-Verlag • Kongreßbüro Heidelberger Platz 3
D-14197 Berlin
AUS DER INDUSTRIE
D
er größte Teil unserer natürlichen Strahlenbe- lastung geht auf das Edelgas Radon und seine Zerfallsprodukte zurück, das sich aus Erdboden und Bau- material austretend in der Luft geschlossener Räume anreichert. Die Auseinander- setzung um die Abschätzung, welche Gesundheitsgefahr die Radonbelastung bedeu- tet, dreht sich vor allem um eine Frage: Können die Erhö- hungen der Lungenkrebsra- ten, die bei Bergarbeitern un- ter hoher Radon-Belastung klar nachgewiesen sind, "line- ar" auf die niedrigeren Ra- dondosen übertragen werden, denen wir im Alltag ausge- setzt sind?"Ja", meint jetzt eine Gruppe schwedischer Epide- miologen: In einer enorm auf- wendigen Fall-Kontroii-Stu-
Gesundheitsgefahren durch Radon
Rauchen wirkt als Multiplikator
die haben sie 1 360 schwedi- sche Lungenkrebspatienten und 2 487 Kontrollen (bezie- hungsweise deren engste An- gehörige) per Fragebogen und Telefoninterviews aus- führlich über Rauchen und sonstige relevante Lebensge- wohnheiten in den letzten knapp dreißig Jahren befragt.
Soweit möglich, wurden in al- len Häusern und Wohnungen (insgesamt fast 9 000), in de- nen Patienten und Kontrollen seit 1947länger als zwei Jahre gewohnt hatten, für drei Mo- nate Passiv-Sammler aufge-
stellt; dieses Vorgehen sollte Rückschlüsse auf die Bela- stung durch Radon und seine Zerfallsprodukte erlauben, der die Studienteilnehmer ausgesetzt waren (N. Engl. J.
Med., Bd. 330, S. 159- 164).
Nach Auswertung der Da- ten kommen die Autoren zu dem Schluß, daß - für Nicht- raucher - pro 100 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m3> und Jahr das Lungenkrebsrisiko um 0,34 Prozent steigt. Wenn sie die Studienteilnehmer aus der Analyse ausschließen, die ihre Radonbelastung durch
Schlafen neben einem offe- nen Fenster reduziert haben, verdoppelt sich dieses Risiko auf 0,67 Prozent. Damit lie- gen die Risikoabschätzungen in derselben Größenordnung - zwischen 0,2 und einem Prozent - , die die Auswer- tung der Bergarbeiterstudien ergibt. Unvermeidlicherweise sind aber auch in dieser Un- tersuchung die Unsicherhei- ten erheblich.
Dennoch stützt die Studie die Ansicht, daß Rauchen und Radonbelastung eher multiplikativ denn additiv zu- sammenwirken. Das scheint, wie die Autoren berichten, vor allem für höhere Radon- dosen über 400 Bq/m3 zu gel- ten, bei der das durch Rau- chen ohnehin schon etwa ver- zehnfachte Lungenkrebsrisi- ko noch um einen Faktor 2,5 erhöht wird. Klaus Koch Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 20, 20. Mai 1994 (77) A-1475