Juli 2021
Eine repräsentative Studie zur politischen Stimmung im
Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung... 1
Sonntagsfrage: CDU/CSU bleibt klar vor den Grünen ... 2
Nächste Bundesregierung: vier von zehn für unionsgeführtes Kabinett ... 3
Direktwahl: Scholz und Laschet gleichauf ... 4
Politikerzufriedenheit: Baerbock macht Ansehensverlust nicht wett ... 5
Reformbereitschaft: sechs von zehn am ehesten für Kurskorrekturen ... 6
Regierungszufriedenheit: Tiefstand vom Frühjahr überwunden ... 7
Wirtschaft: erstmals seit Pandemie-Ausbruch überwiegt positive Bewertung ... 8
Studieninformation ... 11
ARD-DEUTSCHLAN DTREN D JULI 20 21_____1
Zusammenfassung
Knapp drei Monate vor der Bundestagswahl ist die CDU/CSU in den Parteipräferenzen mit klarem Vor- sprung stärkste Kraft. Bei einem aktuellen Wahlgang hätte sie wie im Vormonat einen Stimmenanteil von 28 Prozent in Aussicht. Die Grünen liegen mit unverändert 20 Prozent auf Rang Zwei. Die SPD müsste sich weiter mit dem dritten Platz begnügen und käme nach leichtem Zugewinn auf 15 Prozent (+1). Weiter zweistellig würden AfD und FDP mit jeweils 11 Prozent (je -1) abschneiden. Die Linke liegt stabil bei 7 Prozent. Alle anderen Parteien kämen zusammen auf 8 Prozent (+1). Dass die Union bei einem Wahlausgang als stärkste Kraft die Koalitionsbildung bestimmt, entspricht dem Wunsch von 39 Prozent der Bundesbürger. Sie bevorzugen für die Zeit nach der Bundestagswahl politische Kontinuität und erneut ein unionsgeführtes Kabinett. 20 Prozent der Bundesbürger favorisieren eine SPD-geführten Regierung. 19 Prozent wiederum ziehen eine Bundesregierung erstmals unter Grünen-Führung vor.
Beim Blick auf die drei Kanzlerkandidaten fällt das Bild keineswegs klar zugunsten der CDU/CSU aus. In der Frage der künftigen personellen Besetzung im Kanzleramt favorisieren aktuell 29 Prozent Olaf Scholz von der SPD, 28 Prozent Armin Laschet von der Union, nur 18 Prozent plädieren für Annalena Baerbock.
Nach wie vor sind die Sympathien für Laschet in der Bevölkerung begrenzt. Trotz erneut gewachsenen Zuspruchs bleibt er hinter der Popularität der scheidenden Kanzlerin wie der seines SPD-Kontrahenten Scholz zurück. Mit einem Zuspruch von 37 Prozent liegt der CDU-Politiker im Bevölkerungsurteil mittler- weile allerdings weit vor der Grünen-Kanzlerkandidatin, die sich von ihrem Ansehensverlust wegen berichteter Unklarheiten im Lebenslauf und bei der Verbuchung von Zusatzeinnahmen bislang noch nicht wieder erholt hat. Wichtiger für die CDU/CSU als die Person des Kanzlerkandidaten: Wie schon vor früheren Bundestagswahlgängen hält sich der Wunsch nach umfassenden Veränderungen bei den Deut- schen in Grenzen. Auch wenn sich die Unterstützung gegenüber 2017 fast verdoppelt hat. Einen grund- legenden Wandel im Land unterstützt lediglich ein Drittel. Sechs von zehn favorisieren für die Zeit nach der Wahl im Herbst am ehesten Kurskorrekturen im Land.
Unabhängig, wie sich die nächste Bundesregierung zusammensetzt. Sie wird auch an der Arbeit der jetzigen Koalition gemessen werden. Kurz vor Ende der Legislaturperiode ist knapp die Hälfte der Wahl- berechtigten zufrieden mit Schwarz-Rot. Gut jeder Zweite übt Kritik. Damit steht die Koalition ähnlich da wie im Vormonat und deutlich besser als noch im April und Mai. Zugutekommen dem Berliner Bünd- nis positive Nachrichten über einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die wirtschaftliche Stimmung der Bundesbürger zeigt sich deutlich erholt. Erstmals seit Ausbruch der Pandemie wird die wirtschaftliche Lage im ARD-DeutschlandTREND wieder mehrheitlich positiv bewertet. Profitieren kann die Bundesre- gierung darüber hinaus von weiter rückläufigen Corona-Infektionszahlen.
Die Sorge, dass man sich selbst oder Teile der Familie mit Corona anstecken könnte, treibt derzeit nur gut jeden Vierten um und bewegt sich damit auf dem Niveau des letzten Sommers. Zugleich fällt aller- dings mit 62 Prozent die Sorge vor einer neuen Infektionswelle deutlich größer aus als vor einem Jahr, als man von einer Impfung der Bevölkerung noch weit entfernt war. Einen Grund hierfür liefern neue Corona-Varianten wie z.B. die Delta-Mutante, die zwei Drittel der Deutschen beunruhigen. Diese Skepsis gegenüber der Infektionsentwicklung der kommenden Monate stärkt bei fast jedem Zweiten die Be- fürchtung, pandemiebedingte Freiheitseinschränkungen könnten noch länger Geltung haben, der höchste Wert seit Ausbruch der Pandemie. Die mit Abstand größte Sorge der Deutschen im Zusammen- hang mit Corona betrifft jedoch die Situation an den Schulen. Aufgrund der Einschränkungen der ver- gangenen Monate fürchten 79 Prozent Beeinträchtigungen in der Entwicklung von Kindern und Jugend- lichen. Für den Herbst werden daher rechtzeitige Vorkehrungen für einen gesicherten Unterricht einge- fordert. Unterstützung finden in der Bevölkerung insgesamt wie bei Eltern die Bereitstellung von Filter- anlagen für alle Unterrichtsräume, das Angebot von Wechselunterricht auch bei hohen Inzidenzzahlen sowie das Beibehalten von Corona-Tests zumindest für nichtgeimpfte Schüler. Eine fortgesetzte Mas- kenpflicht im Unterricht stößt dagegen nicht nur bei Eltern auf mehrheitlichen Widerspruch.
ARD-DEUTSCHLAN DTREN D JULI 20 21_____2
Sonntagsfrage: CDU/CSU bleibt klar vor den Grünen
Knapp drei Monate vor der Bundestagswahl ist die CDU/CSU in den Parteipräferenzen mit klarem Vor- sprung stärkste Kraft. Bei einem Wahlgang zum jetzigen Zeitpunkt hätte die CDU/CSU wie im Vormonat einen Stimmenanteil von 28 Prozent in Aussicht. Die Grünen liegen mit unverändert 20 Prozent auf Rang Zwei. Die SPD müsste sich weiter mit dem dritten Platz begnügen und käme auf 15 Prozent, 1 Punkt mehr als Anfang Juni. Weiter zweistellig würden FDP und AfD mit jeweils 11 Prozent (je -1) ab- schneiden. Die Linke liegt stabil bei 7 Prozent. Alle anderen Parteien kämen zusammen auf 8 Prozent (+1). Mit einem solchen Wahlausgang bliebe die jetzige Koalition weiter ohne Mehrheit. Neben einer Koalition von CDU und Grünen wäre eine knappe Mehrheit für Grün-Rot-Gelb unter Umständen nicht ausgeschlossen.
Die Sonntagsfrage zur Bundestagswahl misst aktuelle Parteipräferenzen und nicht tatsächliches Wahl- verhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.
ARD-DeutschlandTREND Juli 2021
Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland / Reihenfolge der Parteien entspricht dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND vom 10. Juni 2021
Sonntagsfrage zur Bundestagswahl
28
15
11 11
7
20
8
CDU/CSU SPD AfD FDP Linke Grüne Andere
±0 +1 -1 -1 ±0 ±0 +1
ARD-DEUTSCHLAN DTREN D JULI 20 21_____3
Nächste Bundesregierung: vier von zehn für unionsgeführtes Kabinett
Dass die Union bei einem Wahlausgang als stärkste Kraft die Koalitionsbildung bestimmt, entspricht dem Wunsch von 39 Prozent der Bundesbürger. Sie bevorzugen politische Kontinuität in Berlin und für die Zeit nach der Bundestagswahl erneut ein unionsgeführtes Kabinett. 20 Prozent der Bundesbürger sprechen sich stattdessen für eine Rückkehr zu einer SPD-geführten Bundesregierung aus, wie sie es zuletzt bis 2005 gegeben hat. 19 Prozent wiederum ziehen im Bund eine Regierung erstmals unter Grünen-Führung vor. Ein Fünftel (22 Prozent) äußert aktuell keine Präferenz.
Eine erneut unionsgeführte Bundesregierung findet die stärkste Unterstützung bei den älteren Bürgern (46 Prozent). Dort sind zugleich auch die Sympathien für einen Wechsel zugunsten der SPD am größten (26 Prozent). Ein Regierungswechsel zugunsten der Grünen wiederum findet bei den unter 40-Jährigen im Vergleich den meisten Zuspruch (27 Prozent). Aber auch diese Altersgruppe favorisiert stärker noch ein erneut unionsgeführtes Kabinett (33 Prozent). Die Anhänger der Union (94 Prozent), SPD und Grünen (jeweils 79 Prozent) setzen erwartungsgemäß mit jeweils großen Mehrheiten auf die eigene Partei.
Sechs von zehn FDP-Anhängern (59 Prozent) präferieren ein CDU/CSU-geführtes Bündnis, die Anhänger der Linken setzen weiterhin eher auf eine SPD- (39 Prozent), denn auf eine Grünen-geführte Koalition (33 Prozent). Für die Hälfte der AfD-Anhänger (49 Prozent) ist keine der drei Optionen wünschenswert.
Ein Drittel der AfD-Anhänger (34 Prozent) unterstützt jedoch ein Kabinett unter Führung der CDU/CSU.
ARD-DeutschlandTREND Juli 2021
18-39 Jahre
40-64 Jahre
65+ Jahre
Wenn es nach Ihnen ginge: Wer sollte die nächste Bundesregierung führen?
Wer sollte die nächste Bundesregierung führen?
Altersgruppen
33
38
46 17
18
26 27
17
13 23
27
15
CDU/CSU SPD Grüne
weiß nicht / keine Angabe
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND im Morgenmagazin am 25. Juni 2021 39
20 19 22
CDU/CSU SPD Grüne weiß nicht /
keine Angabe
±0 +4 +3 -7
ARD-DEUTSCHLAN DTREN D JULI 20 21_____4
Direktwahl: Scholz und Laschet gleichauf
Beim Blick auf die drei Kanzlerkandidaten fällt das Bild allerdings keineswegs klar zugunsten der CDU/CSU aus. In der Frage der künftigen personellen Besetzung im Kanzleramt favorisieren 29 Prozent Olaf Scholz von der SPD (+3 zu Juni), 28 Prozent Armin Laschet (-1) von der Union, nur 18 Prozent (+2) plädieren für Annalena Baerbock. Ein Viertel der Deutschen (25 Prozent; -4) kann oder will sich weiterhin für keinen der drei entscheiden.
Wunschkandidat der älteren Bundesbürger ist mit Abstand Olaf Scholz (43 Prozent). Während in den mittleren Alterslagen Armin Laschet (30 Prozent) im Vorteil gegenüber dem SPD-Kandidaten ist (26 Prozent), liegt bei den Präferenzen der unter 40-jährigen Bundesbürger Baerbock (27 Prozent) knapp vor dem Unions-Kandidaten (25 Prozent). Die Ausstrahlung der drei Kanzlerkandidaten gegenüber der jeweils eigenen Anhängerschaft variiert nach wie vor. Der Rückhalt von Annalena Baerbock in der ei- genen Anhängerschaft fällt mit 74 Prozent am größten aus, der von Armin Laschet mit zwei Dritteln (64 Prozent) dagegen am kleinsten.
ARD-DeutschlandTREND Juli 2021
18-39 Jahre
40-64 Jahre
65+ Jahre Altersgruppen
25
30
29 19
26
43 27
18
9 29
26
19
17 Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Juni 2021
Wenn man den Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden?
Direktwahl Bundeskanzler/in
Armin Laschet
Olaf Scholz
Annalena Baerbock
weiß nicht / keine Angabe
28 29
18
25
Armin Laschet Olaf Scholz Annalena Baerbock
weiß nicht / keine Angabe
-1 +3 +2 -4
ARD-DEUTSCHLAN DTREN D JULI 20 21_____5
Politikerzufriedenheit: Baerbock macht Ansehensverlust nicht wett
Wie die Ergebnisse der Direktwahlfrage zeigen, sind die Sympathien für Armin Laschet in der Bevölke- rung nach wie vor begrenzt. Dies spiegelt sich auch in seinen Zufriedenheitswerten: Die Popularität der scheidenden Kanzlerin (69 Prozent; +6 zu Juni) wie die seines SPD-Kontrahenten Olaf Scholz (46 Prozent;
+4) verfehlt Armin Laschet weiterhin. Allerdings gewinnt der Unions-Kanzlerkandidat im Monatsverlauf erneut an Sympathien und setzt sich im Bevölkerungsurteil (37 Prozent; +5) deutlich von der Grünen- Kanzlerkandidatin ab. Annalena Baerbock hat sich von ihrem Ansehensverlust wegen berichteter Un- klarheiten im Lebenslauf und bei der Verbuchung von Zusatzeinnahmen bislang noch nicht wieder erholt (28 Prozent; +2). Sie liegt in der aktuellen Bewertung der Bundesbürger hinter FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner (33 Prozent; -1) und ebenso hinter ihrem Co-Vorsitzenden Robert Habeck (35 Prozent;
-3). Deutlich zurück stehen im Bevölkerungsurteil die Spitzenkandidaten von Linken und AfD. Linken- Fraktionschef Dietmar Bartsch überzeugt jeden sechsten Wahlberechtigten (18 Prozent; +5 zu Mai), Alice Weidel von der AfD jeden zehnten (10 Prozent; -2 zu Oktober).
Von den im aktuellen ARD-DeutschlandTREND abgefragten Bundesministern wird SPD-Außenminister Heiko Maas (47 Prozent; +3 zu Juni) gemeinsam mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz von der Bevölke- rung am besten bewertet, gefolgt von CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn (38 Prozent; +3). CDU- Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer bleibt mit einem Zuspruch von 28 Prozent (-1 zu November 2020) erkennbar dahinter zurück. Massiv entfernt vom Ansehen der Berliner Amtskollegen ist nach wie vor Verkehrsminister Andreas Scheuer. Den CSU-Politiker, der spätestens seit der geschei- terten PKW-Mau unter Druck steht, bewerten am Ende der Legislaturperiode lediglich 11 Prozent (-1 zu Oktober 2020) der Bundesbürger wohlwollend. Er gehört damit zu den am schlechtesten bewerteten Bundesministern in der Geschichte des ARD-DeutschlandTREND.
ARD-DeutschlandTREND Juli 2021
Sind Sie mit der politischen Arbeit von …?
Angela Merkel CDU +6 98
Heiko Maas SPD +3 83
Olaf Scholz SPD +4 89
Jens Spahn CDU +3 96
Armin Laschet CDU +5 91
Robert Habeck* Grüne -3 72
Christian Lindner FDP -1 85
Annalena Baerbock Grüne +2 87
Annegret Kramp-Karrenbauer** CDU -1 90
Dietmar Bartsch* Linke +5 47
Andreas Scheuer*** CSU -1 72
Alice Weidel*** AfD -2 69
sehr zufrieden / zufrieden weniger / gar nicht zufrieden Be- kanntheit 69
47 46 38 37 35 33 28 28 18 11 10
29 36 43 58 54 37 52 59 62 29 61 59
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Juni 2021 / *Mai 2021 / ** November 2020 /***Oktober 2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Kenne ich nicht / weiß nicht / keine Angabe
Politikerzufriedenheit
ARD-DEUTSCHLAN DTREN D JULI 20 21_____6
Reformbereitschaft: sechs von zehn am ehesten für Kurskorrekturen
Wichtiger für die CDU/CSU als die Person des Kanzlerkandidaten: Wie schon vor früheren Bundestags- wahlgängen hält sich der Wunsch nach umfassenden Veränderungen bei den Bundesbürgern auch dies- mal in Grenzen. Zwar hat sich die Offenheit für tiefergehende Veränderungen gegenüber 2017 fast verdoppelt. Einen grundlegenden Wandel im Land unterstützt jedoch nur ein Drittel der Wahlberechtig- ten (34 Prozent; +15). Sechs von zehn (57 Prozent; -11 zu September 2017) favorisieren stattdessen für die Zeit nach der Wahl am ehesten Kurskorrekturen im Land. Gerade die Union spricht überdurchschnitt- lich viele Wahlberechtigte (70 Prozent) an, die eher moderate Anpassungen im Land unterstützen, ebenso wie SPD (70 Prozent) und FDP (75 Prozent). In den Reihen der Grünen haben Forderungen nach einem grundlegenden Wandel mit 46 Prozent dagegen einen deutlich größeren Stellenwert, noch mehr aber bei den Anhängern der Linken (53 Prozent) und der AfD (58 Prozent).
ARD-DeutschlandTREND Juli 2021
grundlegender Wandel
einige Kurskorrekturen
sollte alles im Wesentlichen bleiben wie es ist
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu September 2017 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe
Reformbereitschaft in Deutschland
Wenn Sie an die Zeit nach der Bundestagswahl denken: Wünschen Sie sich da in unserem Land einen grundlegenden Wandel oder einige Kurskorrekturen oder sollte alles im Wesentlichen so bleiben wie es ist?
34
57
7
Parteianhänger
grundlegender Wandel
einige Kurskorrekturen
sollte alles im Wesentlichen bleiben
wie es ist
+15 -11 -4
AfD
Linke
Grüne
SPD
FDP
CDU/CSU
58
53
46
21
18
13
36
43
51
70
75
70 3
2
3
9
6
16
ARD-DEUTSCHLAN DTREN D JULI 20 21_____7
Regierungszufriedenheit: Tiefstand vom Frühjahr überwunden
Unabhängig, wie sich die nächste Bundesregierung zusammensetzt. Sie wird auch an der Arbeit der jetzigen schwarz-roten Koalition gemessen werden. Kurz vor dem Ende der Legislaturperiode zieht knapp die Hälfte der Wahlberechtigten eine positive Bilanz für die Berliner Regierungsarbeit (45 Pro- zent). Gut jeder Zweite (53 Prozent) übt Kritik. Damit steht die Koalition ähnlich da wie im Vormonat und deutlich besser als noch im April und Mai. In den Reihen der Koalitionspartner CDU/CSU (69 Prozent) und SPD (59 Prozent) überwiegt ein wohlwollendes Urteil, ebenso bei den Anhängern der Grünen (63 Prozent). Die FDP-Wähler sind in ihrem Urteil eher kritisch (41:59 Prozent). In den Reihen von Linken (16:84 Prozent) und AfD (5:95 Prozent) überwiegt die Kritik deutlich.
ARD-DeutschlandTREND Juli 2021
3
42 38
15
sehr zufrieden
zufrieden weniger
zufrieden
gar nicht zufrieden
-1 +1 +1 -2
Zufriedenheit mit der Bundesregierung
Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Juni 2021 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe
45 sehr zufrieden / zufrieden 53 weniger / gar nicht zufrieden
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Mrz. 20 Apr. 20 Mai. 20 Jun. 20 Jul. 20 Aug. 20 Sep. 20 Okt. 20 Nov. 20 Dez. 20 Jan. 21 Feb. 21 Mrz. 21 Apr. 21 Mai. 21 Jun. 21 Jul. 21
ARD-DEUTSCHLAN DTREN D JULI 20 21_____8
Wirtschaft: erstmals seit Pandemie-Ausbruch überwiegt positive Bewertung
Zugutekommen der Berliner Koalition im Bevölkerungsurteil positive Wirtschaftsnachrichten, wie die von rückläufigen Arbeitslosenzahlen. Die wirtschaftliche Stimmung der Bundesbürger zeigt sich gegen- über Herbst jedenfalls deutlich erholt. Erstmals seit Pandemie-Ausbruch im vergangenen Jahr wird die wirtschaftliche Lage im ARD-DeutschlandTREND wieder von einer Mehrheit positiv bewertet. 60 Prozent der Wahlberechtigten (+11 zu November) bezeichnen die aktuelle Situation als sehr gut bzw. gut, 38 Prozent als weniger gut oder schlecht.
ARD-DeutschlandTREND Juli 2021
60 sehr gut / gut
38 weniger gut / schlecht
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Jul. 97 Jan. 98 Jul. 98 Jan. 99 Jul. 99 Jan. 00 Jul. 00 Jan. 01 Jul. 01 Jan. 02 Jul. 02 Jan. 03 Jul. 03 Jan. 04 Jul. 04 Jan. 05 Jul. 05 Jan. 06 Jul. 06 Jan. 07 Jul. 07 Jan. 08 Jul. 08 Jan. 09 Jul. 09 Jan. 10 Jul. 10 Jan. 11 Jul. 11 Jan. 12 Jul. 12 Jan. 13 Jul. 13 Jan. 14 Jul. 14 Jan. 15 Jul. 15 Jan. 16 Jul. 16 Jan. 17 Jul. 17 Jan. 18 Jul. 18 Jan. 19 Jul. 19 Jan. 20 Jul. 20 Jan. 21 Jul. 21
Wirtschaftliche Lage in Deutschland Zeitverlauf
Wie beurteilen Sie die gegenwärtige wirtschaftliche Lage in Deutschland?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent
Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe
ARD-DEUTSCHLAN DTREN D JULI 20 21_____9
Corona: zwei Drittel in Sorge vor zweiter Welle
In Deutschland sind die Corona-Infektionszahlen rückläufig. Die Sorge, sich selbst oder Teile der Familie mit Corona anzustecken, treibt derzeit nur gut jeden Vierten (27 Prozent) um und bewegt sich damit etwa auf dem Niveau des letzten Sommers (August 2020: 28 Prozent). Zugleich fällt allerdings die Sorge vor einer neuen Infektionswelle mit wieder anziehenden Inzidenzzahlen mit 62 Prozent deutlich größer aus als vor einem Jahr (Juli 2020: 50 Prozent). Einen Grund hierfür dürften neue Varianten des Corona- Virus wie z.B. die Delta-Mutante liefern, die zwei Drittel der Deutschen (64 Prozent) beunruhigen. Diese Skepsis gegenüber der Infektionsentwicklung der nächsten Monate stärkt bei fast jedem Zweiten (46 Prozent) die Befürchtung, pandemiebedingte Freiheitseinschränkungen könnten bei uns noch länger Geltung haben, der höchste Wert in Deutschland seit Ausbruch der Pandemie.
ARD-DeutschlandTREND Juli 2021
dass Kinder wegen eingeschränkter Betreuungs- und Schulangebote in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden
+2
vor neuen Varianten des Corona-Virus, wie der sogenannten Delta-Mutation
dass die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland in den kommenden Wochen wieder deutlich ansteigt**
+12
dass Freiheitsrechte längerfristig eingeschränkt sind* +9
dass Sie selbst oder Mitglieder Ihrer Familie sich mit
dem Corona-Virus anstecken -17
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Februar 2021 / *Dezember 2020 /**Juli 2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe
Corona-Pandemie: Sorgen
sehr große / große Sorgen weniger große / kleine Sorgen
Wie groß ist im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie Ihre Sorge, ...
79
64
62
46
27
18
34
36
52
72
ARD-DEUTSCHLAN DTREN D JULI 20 21_____10
Schulstart im Herbst: Filteranlagen ja, Masken im Unterricht nein
Die mit Abstand größte Sorge der Deutschen im Zusammenhang mit Corona betrifft jedoch die Situation an den Schulen. Aufgrund der Einschränkungen der vergangenen Monate fürchten acht von zehn Wahl- berechtigten (79 Prozent) und neun von zehn Eltern (89 Prozent) Beeinträchtigungen in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Für den Herbst werden daher rechtzeitige Vorkehrungen für einen gesi- cherten Unterricht eingefordert. Hierzu gehören die Bereitstellung von Filteranlagen für alle Unterrichts- räume, die 84 Prozent der Bundesbürger befürworten. Ein Angebot von Wechselunterricht auch bei ho- hen Inzidenzzahlen unterstützen 68 Prozent der Wahlberechtigten. Zweimalige Corona-Tests pro Woche, zumindest für nichtgeimpfte Schüler sollten nach Ansicht von drei Vierteln der Bundesbürger (76 Pro- zent) im Herbst beibehalten werden. Weniger Sympathien zieht eine fortgesetzte Maskenpflicht im Unterricht auf sich. Nur vier von zehn Bundesbürgern (37 Prozent) und sogar nur 27 Prozent der Eltern schulpflichtiger Kinder unterstützen dies.
ARD-DeutschlandTREND Juli 2021
alle Schulräume mit Luftfiltern ausstatten
Corona-Tests für nicht geimpfte Schüler zwei Mal in der Woche beibehalten
erneut Wechselunterricht bei hohen Infektionszahlen anbieten
Maskenpflicht für Schüler im Unterricht grundsätzlich beibehalten 43
36
14
4 59
30
7
2
sehr groß groß weniger groß klein
-1 +3 +2 -4
Wie groß ist Ihre Sorge, dass …? // Für das kommende Schuljahr sind verschiedene Maßnahmen für den Unterricht ab Herbst im Gespräch. Bitte geben Sie für jede der folgenden Maßnahmen an, ob Sie diese befürworten oder ablehnen.
Corona: Schule
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Februar 2021 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Lehne ich ab / weiß nicht / keine Angabe
Sorgen, dass Kinder wegen eingeschränkter Betreuungs- und Schulangebote in ihrer Entwicklung beeinträchtigt
werden Maßnahmen für das neue Schuljahr: befürworte ich
84
76
68
37
80
71
56
27 Gesamt schulpfl. Kinder im HH
Gesamt schulpfl. Kinder im HH
ARD-DEUTSCHLAN DTREN D JULI 20 21_____11
ARD–DeutschlandTREND Juli 2021
Repräsentative Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT Studieninformation
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Autorin WDR Ellen Ehni 0221 220-1800
Redakteur WDR Claudia Müller 0221 220-1800
Betreuung infratest dimap Roberto Heinrich 030 533 22-0 Grundgesamtheit Wahlberechtigte in Deutschland
Erhebungsmethode Zufallsbasierte Telefon*- und Online-Befragung
*davon: 60% Festnetz, 40% Mobilfunk
Fallzahl 1.317 Befragte
(861 Telefoninterviews und 456 Online-Interviews)
Gewichtung nach soziodemographischen Merkmalen und Rückerinne- rung Wahlverhalten
Sonntagsfrage mit separater Gewichtung Erhebungszeitraum 28. bis 30. Juni 2021
Schwankungsbreite 1.000 Befragte: 2* bis 3** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 10 Prozent
** bei einem Anteilswert von 50 Prozent Durchführendes Institut infratest dimap
Ansprechpartner infratest dimap Dr. Nico A. Siegel 030 53322-0 Reinhard Schlinkert 0228 32969-3 Roberto Heinrich 030 533 22-0