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DRAUSSEN

SCHÖNE AUSSICHTEN

DIE GÄRTEN DER WELT STARTEN IN DIE ZUKUNFT

NACH DER IGA

BERLINER LUFT

WARUM GRÜNFLÄCHEN FÜR EINE GROSSSTADT SO

WICHTIG SIND

SAFARI MIT KUCHENPAUSE

AUF ENTDECKUNGSTOUR IM BOTANISCHEN VOLKSPARK

BLANKENFELDE-PANKOW

BERLIN BLÜHT AUF

DAS NEUE UMWELTBILDUNGSZENTRUM IM BRITZER GARTEN F R Ü H L I N G / S O M M E R 2 0 1 8

Freizeit in den Parks

Alle Veranstaltungen im beiliegenden

Programmheft

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D R A U S S E N D A S M A G A Z I N V O N G R Ü N B E R L I N 3 nur sechs Wochen nach dem Ende der

Internationalen Gartenausstellung Berlin 2017 (IGA) öffneten die Gärten der Welt bereits wieder ihre Tore, um die ersten Be- sucherinnen und Besucher zu empfangen.

Insgesamt ist das Areal nun auf beacht- liche 43 Hektar angewachsen und bein- haltet viele Attraktionen der IGA. Schauen Sie diesen Frühling doch mal vorbei und genießen Sie einen Spaziergang durch die Promenade Aquatica, besuchen Sie die neuen Themengärten, das neue Tro- penhaus mit dem Balinesischen Garten oder lassen Sie den Nachwuchs Berlins größten Wasserspielplatz „Konrad reitet in die Südsee“ erkunden.

Vielleicht verknüpfen Sie einen Besuch ja auch mit einem unserer Konzerthighlights in der Arena in den Gärten der Welt. Los geht es am 14.07. mit der Berliner Band MIA, am 01.09. folgt mit „Viva la musi- ca“ das Klassik-Highlight. Den Abschluss bilden dann Culcha Candela am 15.09.

Alle Veranstaltungen in den Parks und Gärten der Grün Berlin GmbH finden Sie in unserem Programm-Booklet

Natürlich steht auch mit Berlins erster Ka- binen-Seilbahn eines der IGA-Highlights weiter zur Verfügung. Damit wird schon die Anreise in die Gärten der Welt zu ei- nem besonderen Erlebnis. Es lohnt sich aber auch ein Spaziergang durch den neu- en Kienbergpark, der mit 60 Hektar seit März wieder zugänglich ist. Auf dem Gip- fel thront der Wolkenhain als neues mar- kantes Wahrzeichen. Zusätzlich lädt die von Olympiasiegerin Mariama Jamanka

getestete Natur-Bobbahn zu einer rasan- ten Fahrt ein.

Am Ufer des Wuhleteichs begeisterte der IGA-Campus im letzten Jahr über 50.000 Kinder und Jugendliche. Im Umweltbil- dungszentrum Kienbergpark wird dieses nun am selben Ort fortgeführt. Ein neues Zuhause hat das grüne Klassenzimmer auch im Britzer Garten bekommen. Dort wurde der 30 Jahre alte Glaspavillon im Oktober 2017 durch ein neues modernes Umweltbildungszentrum ersetzt. Daher ist ein Schwerpunkt dieser Ausgabe das The- ma Umweltbildung.

Wie wichtig das Stadtgrün für die wach- sende Metropole Berlin ist, wird im Inter- view mit Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz deut- lich. Berlin belegt hier im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz, wenn es um die Anteile am Stadtgrün geht.

Das Berliner Stadtgrün genießen können Sie zum Beispiel im Botanischen Volkspark Blankenfelde-Pankow, im Park am Gleis- dreieck oder im Natur-Park Schönberger Südgelände, der mit seiner Dauerausstel- lung „Bahnbrechende Natur“ spannende Einblicke in diese einzigartige Parkland- schaft liefert.

Mit den ersten Sonnenstrahlen wird das Tempelhofer Feld in diesem Jahr wieder zu Berlins größter BBQ-Arena. Einige Tipps zum gemeinschaftlichen Grillen haben wir für Sie zusammengestellt.

Wir sehen uns draußen,

Ihr Grün Berlin-Team

UNSERE EVENT HIGHLIGHTS

IM SOMMER

14. JULI

25. AUGUST

01. SEPTEMBER

15. SEPTEMBER GÄRTEN DER WELT

BRITZER GARTEN

GÄRTEN DER WELT

GÄRTEN DER WELT

#gaertenderwelt #britzergarten www.gruen-berlin.de

© Lutz Griesbach

© Frank Sperling

© TheySaid

© Anna K.O.

MIA. OPEN AIR KONZERT

*NIE WIEDER 20 TOUR*

Freilichtbühne ‚Arena‘

Konzertbeginn: 19:00 h

FEUERBLUMEN & KLASSIK OPEN AIR

La Luna - Sonne, Mond und Sterne 20 Jahre

Mit der Philharmonie Leipzig sowie dem Konzertchor der Staatsoper Berlin und der Singakademie Rostock unter der Leitung von Frank Flade

Konzertbeginn: 19:30 h

VIVA LA MUSICA

Slawische Musik & Höhenfeuerwerk

Mit dem tschechischen Bohemian Symphony Orchestra Prague unter der Leitung des deutschen Dirigenten Roland Mell

Konzertbeginn: 19:30 h

Alle Veranstaltungstickets unter: https://gruen-berlin.ticketfritz.de/

Tickets unt er:

https://gruen-berlin.

ticketfritz.de/

CULCHA CANDELA OPEN AIR

*FEEL ERFOLG TOUR*

Freilichtbühne ‚Arena‘

Konzertbeginn: 20:00 h

Liebe Leserinnen und Leser,

Titelfoto und Foto: Grün Berlin GmbH

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D R A U S S E N D A S M A G A Z I N V O N G R Ü N B E R L I N 5

4 D A S M A G A Z I N V O N G R Ü N B E R L I N D R A U S S E N

VERSTEHEN

ERLEBEN

ENTDECKEN

– Das neue Besucherzentrum heißt willkommen

– Kurzmeldungen aus den Parks

– Wie viel Raum braucht unser Stadtgrün?

von Senatorin Regine Günther – Die Gärten der Welt nach der IGA – Gärten der Welt in Zahlen

– Das Umweltbildungszentrum im Britzer Garten – Interview mit den Architekten des

neuen Umweltbildungszentrums – 33 Jahre Freilandlabor Britz

– Viel Natur für Stadtkinder im Kienbergpark – Botanischer Volkspark Blankenfelde-Pankow – Natur-Park Schöneberger Südgelände – Park am Gleisdreieck

– Grüne Einkehr im historischen Gewächshaus – Korrekt Grillen: der Elf-Punkte-Plan

– Von Moderatorin Gerlinde Jänicke – Gewinnspiel

– Worauf wir uns freuen können

S. 03 S. 06 S. 08 S. 10 S. 14 S. 18

S. 20 S. 22 S. 24 S. 28 S. 32 S. 34 S. 38

S. 42 S. 46 S. 48 S. 49 S. 50 EDITORIAL

GÄRTEN DER WELT PARKPANORAMA GASTBEITRAG WIR ÜBER UNS

TITELTHEMA BRITZER GARTEN

BOTANISCHER VOLKSPARK BLANKENFELDE-PANKOW

TEMPELHOFER FELD GASTBEITRAG AUSBLICK

Inhalt

HERAUSGEBER

Grün Berlin GmbH, Columbiadamm 10, Turm 7, 12101 Berlin, Tel. +49 30 700906-0, info@gruen-berlin.de, USt-IdNr: 136 782 779 HRB: 15772 Amtsgericht Charlottenburg Projektleitung: Sven Alex (V.i.S.d.P.) Geschäftsführung: Christoph Schmidt PRODUKTION

GCM Go City Media GmbH Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin www.gcmberlin.de, Tel: +49 30 695 665 50 Geschäftsführung: Robert Rischke

REDAKTION

Julia Schoon (Projektleitung), Lydia Brakebusch BILDREDAKTION

Dorit Loock LAYOUT

Oliver Mezger (Art Direction), Franziska Schriefer ANZEIGEN

Robert Rischke (Ltg.), Valérie Wesp, Juliane Naßhan-Kunert, Tel.: -904, Fax -999, anzeigen@gcmberlin.de

DRUCK

Möller Druck und Verlag GmbH, Ahrensfelde bei Berlin

IMPRESSUM

WIR DANKEN DEN FREUNDESKREISEN UND UNSEREN PARTNERN

ÜBER DIE GRÜN BERLIN GRUPPE WIR DANKEN DEN FREUNDESKREISEN

UND UNSEREN PARTNERN

Förderkreis

„Freunde des Britzer Gartens e.V.“

FSCLOGO sw quer

Die Grün Berlin GmbH ist eine landeseigene Gesellschaft und für die Entwicklung, Realisierung und den Betrieb komplexer Freiraumprojekte und Infrastrukturvorhaben sowie einer Vielzahl auch touristisch bedeutsamer Projekte und Parkanlagen in Berlin verantwortlich.

Die Grün Berlin GmbH, als Unternehmensgruppe, setzt sich zusammen aus der Grün Berlin GmbH, der Grün Berlin Stiftung, der Grün Berlin Service GmbH und der GB infraVelo GmbH. Die IGA Berlin 2017 GmbH befindet sich aktuell in der Abwicklung.

Dabei ist die Grün Berlin GmbH eine Gesellschaft, die sich zu 100 Prozent im Eigentum des Landes Berlin befindet. Sie arbeitet auf Grundlage eines Gesell- schaftsvertrages, der ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke als Handlungsgrundlage festlegt. Die Mehrung des Gemeinwohls ist das Ziel – ins- besondere auch unter den Kriterien einer sozialen, ökologischen und wirtschaft- lichen Nachhaltigkeit. Dies ist im Gesellschaftsvertrag verbindlich festgelegt.

Die Grün Berlin GmbH nimmt für die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) und andere landeseigene Verwaltungen die Bau- herrenfunktion wahr. Dabei unterstützt sie die Senatsverwaltungen, Bezirke und öffentlichen Institutionen vorrangig dann, wenn gesamtstädtische Inter- essen vorliegen; das heißt, wenn eine überbezirkliche, überregionale oder besondere, z.B. historische Bedeutung vorhanden ist.

Mit dieser Zuordnung von Aufgaben wird die Verwaltung entlastet und Kompetenz, die bei der Grün Berlin GmbH vorhanden ist, für das Land Berlin genutzt.

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GÄRTEN DER WELT VERSTEHEN VERSTEHEN GÄRTEN DER WELT

Gär ten der W elt

Ein modernes, großzügig angeleg- tes Gebäude heißt Besucherinnen und Besucher seit dem vergangenen Jahr am Haupteingang Blumberger Damm in den Gärten der Welt will- kommen. Mit viel Glas, heller Fas- sade und einem begrünten Dach haben die Architekten des Luxem- burger Büros ww+ einen einladen- den Ort geschaffen, der sich harmo- nisch in die Parklandschaft einfügt.

Im Inneren des Besucherzentrums

informiert eine Ausstellung über die 30-jährige Geschichte der Gärten der Welt. Dort lädt neben einem klei- nen Shop das Restaurant Giardino Verde mit gemütlichen Sitzbereichen zur kleinen Pause ein. Und bei gutem Wetter lockt die Außenterrasse, die einen tollen Ausblick auf die Park- attraktionen Wolkenhain und Arena bietet. Von hier aus beginnt der Aus- flug in die Gärten der Welt dann mit noch mehr Vorfreude.

WILLKOMMEN IN DEN GÄRTEN DER WELT

Blumberger Damm 44, 12685 Berlin.

Eingänge mit automatisierten Kassen befinden sich am Haupteingang (täglich 9–16 Uhr mit Personal be- setzt) und an der Eisenacher Straße, Eingang Süd. Geöffnet täglich ab 9-20 Uhr (April bis September). Eintritts- preise siehe Aushang an den Kassen und unter www.gaerten-der-welt.de.

Info: Tel. 700 90 67 78, info@gaerten-der-welt.de

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Foto: Thomas Uhlemann / pressefoto-uhlemann.de

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8 D A S M A G A Z I N V O N G R Ü N B E R L I N D R A U S S E N

PARKPANORAMA VERSTEHEN VERSTEHEN PARKPANORAMA

Fotos: Kulturministerium Frankreich/ Gartennetz Deutschland in der DGGL; Grün Berlin GmbH Fotos: M. P. Frauendorf Fotografie; Christo Libuda / Lichtschwärmer

1 GÄRTEN DER WELT, NATUR-PARK SCHÖNEBERGER SÜDGELÄNDE & BRITZER GARTEN

KULTURERBEJAHR

2018 ist das Jahr des europäischen Kulturerbes und auch Berlin nimmt am dazugehörigen deutsch- französischen Projekt „Rendezvous im Garten – Tage der Parks und Gärten“ vom 1. bis 3. Juni teil.

Die Gärten der Welt starten am Freitag (1.6.) mit einem Kulturprogramm für jüngere Besucher, in einem Workshop sollen zum Beispiel Klänge aus Opern spielerisch umgesetzt werden. Der Sonntag (3.6.) steht dort dann ganz im Zeichen des „Pariser Flair“. Der Britzer Garten bietet am Samstag (2.6.) ein romantisches Programm am Rosengarten und im Natur-Park Südgelände tritt am Sonntag ein Bläserensemble auf und es gibt erstmals Führun- gen zu den Werken der Künstlergruppe ODIOUS.

2 TEMPELHOFER FELD

ASPHALTSANIERUNG

Auf dem Tempelhofer Feld wird viel gelaufen, Rad gefahren, gesegelt und geskatet. Zuletzt fiel das auf einigen Strecken jedoch immer schwerer, weil der Bodenbelag aufgesprungen und löchrig geworden war. Das besucherarme Winterhalbjahr 2017/18 wurde genutzt, um den Asphalt an einigen Stellen des „Taxiways“ auf der Neuköllner und der Tempelhofer Seite des Feldes sowie auf dem bei Skatern beliebten Patrouillenweg ganz im Süden des Geländes zu sanieren. Auf allen Strecken lässt es sich jetzt wieder bestens radeln und rollern – die Buckelpiste ist passé. Im Verlauf des Frühjahrs wer- den noch einige Risse und Schlaglöcher als „Wan- derbaustelle“ beseitigt.

4 SPREEPARK

IM DIALOG

Zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern will Grün Berlin den neuen Spreepark im Plänterwald entwickeln. Dazu gab es mehrere Dialogveran- staltungen, in denen Wünsche geäußert und Vor- schläge gemacht werden konnten. Die Ergebnisse wurden jetzt in einem virtuellen „Spaziergang“

vorgestellt, der zeigt, wie ein Besuch im neuen Spreepark aussehen könnte und welche Erlebnisse, Inszenierungen, Angebote und Attraktionen den Besucher dort erwarten. Dazu werden Kunstinstal- lationen genauso wie Spielräume gehören, gestal- tete wie auch wilde Grünflächen. Für viele Nutzer aber ebenso wichtig: Das Riesenrad soll erhalten bleiben – und der gesamte Park verkehrstechnisch besser erreichbar werden.

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1

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Neues aus den Parks

Aus alt mach neu und aus schön noch schöner:

Schauen Sie doch mal vorbei!

3 MAUERPARK

BALD NOCH GRÖSSER

Intensiv wurde die Erweiterung des Mauerparks vorbereitet, jetzt beginnen die eigentlichen Bau- arbeiten. Von bisher acht auf 15 Hektar soll er anwachsen und nicht nur das: Es wird künftig Bereiche im Park geben, die mit Holzdecks und Plätzen eigens für eine ruhige Nutzung gestaltet werden und damit einen Gegenpol bilden sollen zur quirligen zentralen Wiesenfläche mit dem Amphitheater. Zusätzlich entstehen Wege zum Spazierengehen, Spielplätze für unterschiedliche Altersgruppen, Rasenflächen und Sanitärein- richtungen. Und in Nord-Süd-Richtung wird eine großzügige, baumbestandene Promenade auch an heißen Sommertagen zum Spazierengehen unter einem lichten Schattendach einladen.

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10 D A S M A G A Z I N V O N G R Ü N B E R L I N D R A U S S E N

STADTNATUR VERSTEHEN VERSTEHEN STADTNATUR

Foto: Die Hoffotografen GmbH Berlin / www.hoffotografen.de

Wie viel Raum braucht unser

Stadtgrün?

Berlin ist eine wachsende Metropole. Einen großen Anteil an der Attraktivität unserer Stadt haben dabei Parks, Wälder und Grünlagen.

Als Stadtgesellschaft müssen wir uns deshalb über die künftige Bedeutung von Stadtgrün für ein lebenswertes Berlin verständigen.

VON REGINE GÜNTHER, SENATORIN FÜR UMWELT, VERKEHR UND KLIMASCHUTZ

»Im Grünen findet ein wichtiger Teil urbanen Lebens

statt«

»

Überall in Berlin gibt es diese grünen Oasen, in denen die Berlinerinnen und Berliner Ruhe im Großstadttrubel finden, die Batterien aufla- den oder wie auf einer Bühne die Vielfalt der Stadtge- sellschaft erleben können. Mein persönlicher grüner Rückzugsort sind die Wälder rund um den Müggelsee.

Ich liebe es, hier spazieren zu gehen, wo der Weg im- mer wieder zwischen Bäumen verschwindet. Zur Ruhe kommen, Sport treiben oder mit anderen Menschen zusammentreffen. Im Grünen findet ein wichtiger Teil des urbanen Lebens statt. Und da hat unsere Stadt viel zu bieten.

Berlin belegt im internationalen Grünflächen- Vergleich einen Spitzenplatz: Deutlich mehr als 40 Prozent der Stadtfläche sind mit Stadtgrün, Wäl- dern oder Wasser bedeckt. Die Bandbreite reicht von Parkanlagen und Gartendenkmalen über Kleingartenkolonien und Friedhöfe bis zu ländli- chen Flächen mit extensiver Beweidung. Der Mau-

erpark mit seinem bunten Treiben gehört ebenso dazu wie der Grune- wald oder ein Teil der Weidelandschaft des Naturparks Barnim, den Berlin gemeinsam mit Brandenburg betreibt.

Wir profitieren heute von Entscheidungen früherer Ge- nerationen. Die Planungen, an denen Peter Joseph Lenné im 19. Jahrhundert als Garten- und Landschaftsarchitekt beteiligt war, prägen bis in die Gegenwart unser Stadt- bild mit seinen Promenaden, Wasserstraßen und Alleen.

Der Volkspark Friedrichshain und der Volkspark Hum- boldthain sind nur einige Beispiele von Grünanlagen, die bereits vor mehr als 150 Jahren nach Planungen Gustav Meyers angelegt wurden und immer noch unser Großstadtleben bereichern.

Auch heute muss Grünplanung weit in die Zukunft schau- en. Entscheidungen, die wir jetzt für das Grün in unserer Stadt treffen, werden das Lebensgefühl der kommenden Generationen mitbestimmen. Weltweit wächst der Anteil der Menschen, die in Städten leben. Auch unsere Stadt wächst: Allein im letzten Jahr hat Berlin fast 41.000 zu- sätzliche Einwohner bekommen. Damit sich die Berline- rinnen und Berliner auch in Zukunft in ihrer Stadt wohl- fühlen, braucht es neben Wohnraum und einer guten Ver- kehrsinfrastruktur vor allem eine gute grüne Infrastruk- tur. Die gebaute Stadt und das Stadtgrün müssen gemein- sam wachsen. Nur so können die Parkanlagen und übrigen Grünstrukturen ihre vielfältigen ökologischen und gesell- schaftlichen Funktionen erfüllen. Die Grünflächen sind so etwas wie die natürliche Klimaanlage der Stadt. Sie kühlen die Luft im Ballungsraum und verbessern die Lufthygie- ne. Sie stärken die Widerstandsfähigkeit unserer Stadt gegen die Folgen des Klimawandels und helfen dabei, die Artenvielfalt zu erhalten.

Ebenso wichtig wie die ökologische ist die soziale Funktion des Stadt- grüns: Wo der Einzelne Grünanlagen als Orte der Kontemplation braucht, zum Auftan- ken und Durchatmen, brauchen wir als Gesellschaft die Grünanlagen als Orte der Zusammenkunft. Unsere viel- fältige und vielschichtige Bevölkerung benötigt solche Flächen für die Begegnung, für das Miteinander – un- abhängig von Herkunft und Einkommen. Gut zu beob- achten direkt in meiner Nachbarschaft: Im Köllnischen Park neben meinem Dienstsitz kommen täglich ganz unterschiedliche Menschen zusammen; Angestellte aus den umliegenden Büros und Studierende aus aller Welt verbringen dort ihre Pausen, Hundehalterinnen und Jogger drehen ihre Runden und genießen die Sonne.

Wenn unsere wachsende Stadt auch in Zukunft lebens- wert bleiben soll, brauchen wir eine gesellschaftliche De- batte darüber, welche Rolle das Stadtgrün für uns spie- len soll. Wir brauchen eine Vorstellung von der grünen Stadt von morgen und wir brauchen ganz konkret eine Verständigung darüber, wie viel Grünflächen wir benö- tigen, welche wir erhalten, welche wir ausbauen, für wel- che Nutzungen sie bereitstehen und wie wir sie pflegen.

Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern möchte die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klima- schutz deshalb ab Sommer 2018 einen stadtweiten Dia- log zu genau diesen Fragen starten: auf Veranstaltungen ebenso wie im Netz. Am Ende des Prozesses im Jahr 2019 soll nicht weniger stehen als eine Selbstverpflichtung zum Umgang mit dem Stadtgrün, die die Berlinerinnen und Berliner gemeinsam eingehen. Ich freue mich, wenn Sie sich dann mit Ihrem Blick auf Berlins grüne Orte be- teiligen.

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12 D A S M A G A Z I N V O N G R Ü N B E R L I N D R A U S S E N

STADTNATUR VERSTEHEN VERSTEHEN STADTNATUR

Berlin verfügt über 6.000 Hektar Wasserfläche

13% Fahrradverkehr und die geringste KFZ-Dichte Deutschlands 437.964 Straßenbäume. Davon 1/3 Linden, gefolgt von Ahorn, Eiche, Platane und Kastanie

1.842 öffentliche Spielplätze

40 Naturschutzgebiete und 52 Landschaftsschutzgebiete

17.000 Insektenarten 223 Friedhöfe

80 Habicht-Brutpaare und 5 Vogelschutzgebiete Der älteste Baum der Stadt

ist die „Dicke Marie”, eine 900 Jahre alte Stieleiche Der Grunewald ist mit

3.100 Hektar der größte Stadtwald Deutschlands

Drittgrößter Botanischer Garten der Welt

74.094 Kleingärten

Illustration: Franziska Schriefer

4,3%

Landwirtschaft 18,4% Wald 13% öffentliche Grünflächen 57,6% Siedlungs- und Verkehrsfläche 6,7% Wasser

17 Fledermausarten 17 Fledermausarten

»Berlin belegt im inter nationalen Grünflächen vergleich

einen Spitzenplatz«

3 Seeadler-Paare

Quelle: www.berlin.de/senuvk/natur_gruen/

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GÄRTEN DER WELT VERSTEHEN VERSTEHEN GÄRTEN DER WELT

Foto: Dominik Butzmann

Die Gärten der Welt in Berlin Mar- zahn-Hellersdorf haben eine bewegte

Geschichte: 1987, noch im Ostteil der Stadt, als Berliner Gartenschau eröffnet, wurden sie nach der Wende erst zum Erholungspark Marzahn und entwickelten sich dann sukzessive zum international beachteten, land- schaftsgärtnerischen Kleinod. Nach der Internationalen Gartenausstellung auf dem Gelände, einem weiteren Meilenstein, wurden die erweiterten Gärten der Welt im Dezember 2017 neu eröffnet. Senior Parkmanagerin Beate Reuber spricht im Interview über die neuen Wassergärten, in den Berliner Himmel wachsende Tropen- gewächse und über die Aufgaben von Grün Berlin als Betreiber

Die Gärten der Welt hießen noch

„Erholungspark Marzahn“ als Sie Ihre Aufgabe als Parkmanagerin 1991 antraten. Und nicht nur der Na- me hat sich seitdem verändert: Mit der Entwicklung dieses Geländes wurde eine echte Erfolgsgeschichte geschrieben.

Ich erinnere mich, wie damals, als ich anfing, an manchen Tagen mehr Mitarbeiter als Gäste auf dem Gelände waren. Ein Vierteljahrhundert später haben wir eine der wohl schönsten Idyllen der Stadt geschaffen und erwarten in diesem Jahr rund 800.000 Besucher. Die Gärten der Welt hat- ten schon vor der IGA Berlin 2017 ein europaweit einzigartiges Konzept internationaler Gartenkunst, auch bezogen auf kulturelle Hintergründe und religiöse Einflüsse.

Für sechs Monate sind die Gärten der Welt im letzten Jahr Teil eines größe- ren Ganzen geworden. Fiel es Ihnen schwer, den Park abzugeben?

Die Internationale Gartenausstellung war ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des Geländes. Wie auch bei vorhergehenden Eröffnungen, ha- be ich mich am Vorabend der IGA von allen Gärten persönlich verabschiedet.

Die IGA ist nun vorbei, im Dezember 2017 wurden die erweiterten Gärten der Welt wiedereröffnet. Was macht für Sie Ihre Besonderheit aus?

Diese Gärten sind Natur, Kultur und- nutzbarer Ort zugleich. Sie laden die Besucher ein, Entspannung für die Seele und Vergnügen für die Augen zu erleben und wecken gleichzeitig die Neugier auf Farben, Formen und Tra- ditionen anderer Länder. Gartenkunst

»Diese Gärten sind Natur, Kultur und nutzbarer Ort

zugleich«

INTERVIEW: JULIA SCHOON

und -kultur aus fünf Kontinenten in Verbindung mit ausgedehnten Wie- sen und Blumenbeeten wird hier ein- drucksvoll präsentiert.

Sind die Gärten der Welt denn so erhalten geblieben wie sie auf der Internationalen Gartenausstellung prä-sentiert wurden?

Ja! Die Besucher erwartet ein auf 43 Hektar gewachsenes Gelände, das durch die IGA Berlin 2017 schöner und internationaler geworden ist!

Erzählen Sie doch ein bisschen mehr darüber, was die Besucher in den er- weiterten Gärten der Welt erwartet.

Zu allererst natürlich: Ganz große Gartenkunst. Der Thailändische „Gar- den of the Mind“ etwa ist ein Ausdruck des modernen Lebens in Thailand und spiegelt durch seine goldgetäfelten In- seln und großen Spiegelwände Tradi- tion und Dynamik. Gärten aus Japan, Korea, Los Angeles, aus dem Libanon und aus Bali vervollständigen das Bild und nehmen den Besucher mit auf eine Reise um die Welt. Spannend ist auch der architektonische Dialog zwischen Tradition und Moderne. So wurde dem allerersten Themengarten des Parks, dem traditionell gestalteten Chinesi- schen „Garten des wiedergewonnenen Mondes“, der modern interpretierte Garten „Dule Yuan“ gegenübergestellt.

Und der zeitgenössische Englische

„Garten des Vulkanus“ hat im Engli- schen „Cottage Garten“ sein Pendant bekommen. Neu sind außerdem die Wassergärten, die wie an einer Perlen- schnur aufgereiht entlang der „Pro- menade Aquatica“ liegen und den Be- sucher die vielfältigen vegetativen und atmosphärischen Aspekte der Wasser- welten entdecken und erleben lassen.

Neben der gartenarchitektonischen Weiterentwicklung hat das Gelände auch einige neue Bauwerke hinzu gewonnen.

Das ist richtig. Mich begeistert immer wieder unsere neue, energieeffiziente Tropenhalle, die dem Balinesischen Garten einen großzügigen Rahmen gibt und es zulässt, dass die Baumfarne und Palmen in den Berliner Himmel wachsen können. Die Arena, angelegt im Stil eines klassischen Amphithe- Die IGA Berlin 2017 ist vorbei, doch ihre Errungenschaften bleiben den Gärten der Welt erhalten

»Das Gelände ist noch schöner und

internationaler

geworden«

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GÄRTEN DER WELT VERSTEHEN VERSTEHEN GÄRTEN DER WELT

Fotos: Grün Berlin GmbH (2); Holger Koppatsch

aters, wird auch bei künftigen Veran- staltungen bis zu 5.000 BesucherInnen im Parkett und auf Rasenstufen Platz bieten. Außerdem haben wir ein mo- dernes Besucherzentrum bekommen (siehe auch S. 6-7), das als Begegnungs-, Tagungs- und Informationsort dient und ein Restaurant, einen Shop sowie derzeit eine Ausstellung zu den Gärten der Welt beherbergt.

Vor allem die kleinen Gäste der

„Gärten der Welt“ warten wahr- scheinlich schon sehnsüchtig auf die ersten warmen Tage ...

Sie spielen auf den Wasserspielplatz

„Konrad reitet in die Südsee“ an, der inspiriert von Erich Kästners Buch

„Der 35. Mai“ auf dem Gelände ent- standen ist. Er hat sich während der IGA ganz schnell zum Geheimtipp unter Eltern entwickelt - zurecht!

Auch 2018 erwartet er Kinder mit ei- nem enormen Kletterwal, der auf eine spannende Entdeckungsreise in sein Innerstes einlädt, einem Wasserwald, einer Riesenhängematte, Trampolin und überdachten Sitzplätzen in Form von Südseehütten. Danach will sicher so mancher kleiner und auch großer Besucher diese einzigartige Geschich- te des beliebten Kinderbuchautoren noch einmal lesen.

Wie gestaltet sich jetzt, nach dem Ende der IGA Berlin 2017, die Nach- barschaft zum Kienbergpark?

Der 60 Hektar große Kienbergpark, der im Rahmen der IGA Berlin 2017 zeit- genössisch entwickelt wurde, ist ein öffentlicher Volkspark. Die Seilbahn schafft eine einzigartige Verbindung zwischen dem U-Bahnhof „Kienberg - Gärten der Welt“, dem Ausichtsspunkt

Wolkenhain auf dem Kienberg und den Gärten der Welt: In nur wenigen Minuten erlebt der Besucher hier ganz neue Eindrücke von dieser au- ßergewöhnlichen Landschaft an der Peripherie Berlins. Der Wuhlesteg und die Tälchenbrücke schaffen weitere, direkte Übergänge von den Gärten der Welt in den Kienbergpark. Dieser lädt zu einer spannenden Entdeckungs- reise mit Attraktionen wie etwa der Naturbobbahn, sowie zum Erholen und Naturerleben ein. Ein Highlight ist natürlich das Aussichtsbauwerk

„Wolkenhain“, das auf rund 130 Metern über dem Meeresspiegel und über den Baumwipfeln thront.

Inwiefern haben sich Ihre Aufgaben sowie die der Grün Berlin GmbH als Betreiber des Parks nach der IGA Berlin 2017 verändert?

Der Aufgabenbereich ist nicht nur im Hinblick auf den Betrieb und die Unterhaltung erheblich gewachsen, sondern auch was Öffentlichkeitsar- beit und Marketing angeht. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, das weltweit einzigartige Konzept der Gärten der Welt durch authentische Gartenkunst sowie durch nationale und internati- onale Veranstaltungen und neue Ver- anstaltungsformate weiter zu fördern.

Können Sie uns schon einen kleinen Vorgeschmack auf die Veranstaltun- gen geben, die 2018 in den Gärten der Welt geplant sind?

Vom 1. bis 3. Juni feiern wir das „Ren- dezvous im Garten“ im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres und am 10. Juni laden wir auf eine litera- rische und klangvolle „Lesereise mit Saitenblicken“ in drei Themengärten

ein. Im April beispielsweise, wenn die Kirschbäume blühen, werden wir wie jedes Jahr mit einem traditionellen Hanami die neue Garten- und Veran- staltungssaison einläuten. Zusätzlich wird es in der neuen Arena mit MIA (14.07.) und Culcha Candela (15.09.) spannende Konzerte geben.

Wenn im Frühling die Kirschen blühen, läuten die Gärten der Welt mit einem traditionellen Hanami die Saison ein Der chinesische „Dule Yuan“ wurde für die IGA Berlin 2017 neu interpretiert

HINTERGRUND Beate Reuber, Senior Parkmanagerin der Gärten

der Welt, ist ausgebildete Gärtnerin und studierte an

der FH Berlin Landschafts- pflege. Seit 1991 leitet sie die Parkanlage, die

damals noch

„Erholungspark Marzahn“

hieß. Am Anfang der lan- gen Erfolgsgeschichte des Parks stand die Idee, einen

chinesischen Themengar- ten auf dem Gelände zu gestalten. Der kam bei den

Besuchern so gut an, dass weitere Themengärten und Gartenkabinette von insgesamt fünf Kontinenten

folgten, bei denen die Parkmanagerin sachkun- dige Geburtshilfe leistete.

Sukzessive entwickelte sich inmitten des Plattenbau- gebirges von Marzahn- Hellersdorf ein landschafts-

gärtnerisches Kleinod mit internationalem Renom- mee. Im vergangenen Jahr

wurde das Gelände für sechs Monate zum Herz- stück der IGA Berlin 2017.

Im Dezember desselben Jahres wurden die Gärten

der Welt, auf 43 Hektar vergrößert, wiedereröffnet.

Blumberger Damm 44, 12685 Berlin. Eingänge mit automatisierten Kassen befinden sich am Blumberger Damm 44 (täglich 9–16 Uhr mit Personal besetzt) und an der Eisenacher Straße, Eingang Süd. Geöffnet täglich ab 9-20 Uhr (April bis September). Eintrittspreise siehe Aushang an den Kassen und unter

www.gaerten-der-welt.de. Info: Tel. 700 90 66 99, info@gaerten-der-welt.de

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VERSTEHEN GÄRTEN DER WELT

Gärten der Welt in Zahlen

1 Wasserspielplatz

„Konrad reitet in die Südsee“

4 Wassergärten in der

Promenade Aquatica

Illustration: Franziska Schriefer

18 D A S M A G A Z I N V O N G R Ü N B E R L I N D R A U S S E N

Mehr als

300.000

Blumenzwiebeln

1.500

neue Bäume wie Eichen, Kiefern und Birken

Als 10.

Themengarten entstand der Englische Landschaftsgarten mit Cottage

1 neues Tropenhaus

6.000 neue Gehölze

Späthstraße 80/81, 12437 Berlin-Treptow

www.spaethsche-baumschulen.de

Späth’sche Baumschulen

seit 1720

Entzückende Entdeckungen auf großem Gelände

80.000 Pflanzen aus regionaler Produktion Hofcafé und Hofladen

Kräutergarten, Miet-Palmen und Weingarten mit Winzerausschank

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ERLEBEN BRITZER GARTEN

Parks, Wälder und Grünanlagen haben einen entscheidenden Einfluss auf die Lebensqualität in unserer wachsenden Stadt. Die von Grün Berlin betriebenen Parks bieten viele Möglichkeiten, die Flora und Fauna der Stadt kennenzulernen und ihre üppigen Grünflächen mitzuge- stalten. Wir stellen einige Angebote vor.

Mit dem neu eröffneten Umweltbildungs- zentrum im Britzer Garten (Foto) kommt aktuell ein Neuling hinzu, der nicht nur hübsch ist, sondern es auch in sich hat.

INHALT DES DOSSIERS

BRITZER GARTEN S. 22

33 JAHRE FREILANDLABOR BRITZ S. 24

KIENBERGPARK S. 28

BOTANISCHER VOLKSPARK

BLANKENFELDE-PANKOW S. 32 NATUR-PARK SCHÖNEBERGER

SÜDGELÄNDE S. 34

PARK AM GLEISDREIECK S. 38

Das grüne Herz Berlins

Foto: Grün Berlin GmbH

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BRITZER GARTEN ERLEBEN ERLEBEN BRITZER GARTEN

Foto: Grün Berlin GmbH Fotos: DI Roland Wehinger / Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH

»Das Haus strahlt richtig aus sich heraus«

Im Britzer Garten gibt es jetzt ein ausgesprochen schönes neues

Umweltbildungszentrum. Der Architekt Roland Wehinger aus Österreich hat hier eine nachhaltige Anlaufstelle für Parkbesucher geplant und umgesetzt

INTERVIEW ELISABETH SCHWARZ

Wo 30 Jahre lang ein ursprünglich als Provisorium gedachter Glaspavillon stand, sollte ein modernes Umwelt- bildungszentrum entstehen. Ihr Büro hat den Wettbewerb für den Neubau 2014 gewonnen – mit welcher Idee?

Wir haben uns an einem Vogelnest ori- entiert, also einem schwebenden Ort zwischen den Bäumen, der gleichzeitig in der Natur ist, aber auch die Natur nach innen holt.

Wie zeigt sich das am Bau?

Vom ersten Tag an haben wir an einen schwebenden Pavillon gedacht, dafür wurde der ganze Bau auf 75 Zentimeter Höhe aufgeständert und die äußere Fassade zusätzlich durch verschränkte Hölzer aus Weißtanne akzentuiert. So gibt es immer neue Perspektiven von innen nach außen, von der Natur ins Haus und umgekehrt.

Dazu gibt es einen öffentlich zugäng- lichen Umlauf um das Gebäude, der zusätzlich für Leichtigkeit und Trans- parenz sorgt.

Was war sonst noch wichtig?

Da es ein Bildungszentrum werden sollte, waren schulungstechnische Aspekte, also variable Seminarräume, dazu Büros und technische Ausstat- tungen, ebenso wichtig wie die Ökolo- gie beziehungsweise eine nachhaltige und ressourcenschonende Bauweise.

Hier soll ja Schülerinnen und Schü- lern das Thema Umwelt nahegebracht werden. Dem haben wir mit einer teil- weise vorgefertigten Holzkonstruktion, einer kompletten Dachbegrünung sowie einer Luft-Wärme-Pumpe Rechnung getragen.

Was ist für Sie persönlich das Beson dere an diesem Bau?

Das schwebende Element und die ver- schränkte Doppelfassade. Dadurch bekommt das Gebäude etwas ganz eigenes. Vor allem am Abend, wenn das Licht aus dem Gebäude in den Park strömt, wirkt das sehr warm und einla- dend. Das Haus strahlt richtig aus sich heraus.

Schwebend auf 75 Zentimetern Höhe und mit viel Ausblick zu allen Seiten sitzt das neue Umweltbildungszentrum wie ein Vogelnest mitten im Britzer Garten. Es kann auch von außen komplett umlaufen werden

Architekten:

Roland Wehinger vom Büro Her- mann Kaufmann, Österreich Grundfläche des Gebäudes:

268 qm Darin enthalten:

Zwei Seminarräume (73 & 33 qm), die sich zusammenfassen lassen, und ein Ausstellungsraum (30 qm)

Freianlagen: 1.300 qm;

Schwebehöhe des „Vogelnestes“

(Abstand des umlaufenden Rund- gangs vom Boden): 75 cm Bauzeit (netto): 7 Monate Kosten: Haus 1,6 Millionen, insgesamt kamen 2 Millionen Euro

für das Projekt aus dem landes- eigenen Förderprogramm SIWA

(Sondervermögen Infrastruktur der wachsenden Stadt)

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BRITZER GARTEN ERLEBEN ERLEBEN BRITZER GARTEN

Foto: Freilandlabor Britz e.V. Foto: Freilandlabor Britz e.V.

Neues grünes Klassenzimmer

Das Bildungsprogramm im Britzer Garten ist eine Institution für kleine und große Naturforscher – und es fand 30 Jahre lang in einem Provisorium statt.

Das neu eröffnete Umweltbildungszentrum markiert den Beginn einer Ära

TEXT ELISABETH SCHWARZ

Was krabbelt und schwimmt denn da?

Unterricht für alle Sinne im Britzer Garten

D

er Britzer Garten ist heute eine Institution unter den Berli- ner Parks, manche sagen auch:

die Perle. Mit Sonderschauen wie der

„Tulipan im Britzer Garten“, jedes Jahr zum Saisonauftakt, oder dem Dahlien- feuer im Herbst lockt der weitläufige und landschaftlich vielseitige Park im Süden Berlins Besucher aus der ganzen Stadt. Seit dem Abschluss der Bundes- gartenschau 1985, die seine Geburts- stunde markierte, waren es insgesamt über 20 Millionen.

Für jüngere Generationen ist es kaum vorstellbar, dass Ende der 1970er Jahre dort, wo sich heute der Britzer Garten be- findet, nur landwirtschaftliche Flächen und Kleingartenkolonien lagen. Die Brit- zer Mühle, in der bis heute traditionelles Müllerhandwerk erlebt werden kann, ist ein letztes Souvenir aus jener Zeit. Nur ein kleines Stück südlich des Parks stand damals die Mauer.

Und dann beschloss der Senat, die BUGA 1985 nach Berlin zu holen. Das war 1976 – und es veränderte alles. Auf einer 90 Hek- tar großen Fläche zwischen Mariendorfer Damm, Mohriner Allee und Buckower Damm entwickelte die Stadt Berlin in den darauf folgenden Jahren, unter enger Be- teiligung der Bürger, eine Parklandschaft mit Baumhainen, Seenlandschaft und vielen Blumenbeeten.

Mitten in diese grüne Pracht wurde ein Glaspavillon gesetzt, der zuvor bereits auf der Internationalen Gartenschau in München zum Einsatz gekommen war:

Einfach verglast, direkt auf Steinboden errichtet, war er eine für sechs Som- mermonate gedachte Übergangslösung.

„Denn genau zu unserer BUGA wurde das Thema ‚Grün in der Stadt‘ – also alles rund um bessere Luft und ökologische- res Wohnen –, das damals noch recht neu war, auf einmal immer größer und wich- tiger“, erinnert sich Parkleiterin Gabriele Kleuvers. „Mit dem Pavillon als Veran-

staltungs- und Informationsort wollten wir diesem Zeitgeist Rechnung tragen“.

Was geschah, als die BUGA Berlin 1985 ihre Pforten schloss, ist stadtbekannte Geschichte: Die West-Berliner, die da- mals vom Umland abgeschnitten in der Mauerstadt lebten, liebten ihr grünes Idyll. Und so wurde das Gelände nicht, wie ursprünglich geplant, wieder aufge- löst, sondern blieb als Britzer Garten wei- terhin umzäunt und eintrittspflichtig als Erholungsort erhalten.

ERLEBEN, WIE FRÖSCHE QUAKEN UND WIE BUCHECKERN SCHMECKEN Und auch der Pavillon, den der grüne Zeitgeist nach Berlin gebracht hatte, blieb stehen, denn bereits die sechs BUGA- Monate hatten gezeigt: Das Interesse an ökologischen Themen ist groß - und der Britzer Garten als grüne, hundefreie Oase in der Großstadt ideal, um sich eingehen- der mit der Natur, mit Flora und Fauna, zu beschäftigen.

1987 wurde mit dem Freilandlabor Britz ein äußerst engagierter Hauptnutzer ge- funden, der den gläsernen Pavillon mit- samt dem Park, in dem er sich befand, in ein grünes Klassenzimmer verwandelte.

Altersgerecht, aber stets wissenschaft- lich unterfüttert, wurden und werden dort wichtige stadtökologische Themen vor allem an Kita- und Schulkinder, aber auch Erwachsene vermittelt.

Dazu wird der Unterricht, wann immer das möglich ist, in Form von Streifzügen nach draußen verlegt. Denn im Britzer Garten lässt sich ganz unmittelbar und mit allen Sinnen Natur erleben: Dort kön- nen kleine und große Stadtmenschen hö- ren, wie Frösche quaken, sehen, wie Spin- nen spinnen oder kosten, wie Bucheckern schmecken. Sie dürfen Hütten bauen und Feuer machen. Sie sammeln und verar- beiten essbare Wildkräuter oder nehmen

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BRITZER GARTEN ERLEBEN ERLEBEN BRITZER GARTEN

Foto: Grün Berlin GmbH

Fotos: Freilandlabor Britz e.V.

Wasserproben, die sie anschließend im Pavillon unters Mikroskop legen.

VOM PROVISORIUM ZUR INSTITUTION Kaum vorstellbar wäre es wohl auch für Ursula Müller, Geschäftsführerin des Freilandlabor Britz e.V., gewesen, hätte man ihr damals gesagt, dass ihr Verein 30 Jahre lang in diesem von der BUGA übrig gebliebenen Provisorium Umweltbildung betreiben würde und dass sie diesen Ort zu einer berlinweit

bekannten Institution entwickeln soll- ten. Der Weg dorthin war nicht nur auf- grund der räumlichen Situation nicht immer einfach: Lange Zeit war das Frei- landlabor Britz finanziell und personell alles andere als üppig ausgestattet, wie sich Müller erinnert. „Aber wir haben es irgendwie immer geschafft, den Betrieb aufrecht zu halten, auch mit Hilfe vie- ler Freiwilliger“. Mit viel Beharrlichkeit gelang es schließlich, die Finanzierung auf solide und zukunftsfähige Füße zu stellen: So wurde beispielsweise das se- natseigene Umweltbildungsprogramm

„Grün macht Schule“, dessen Mitbe- gründerin Ursula Müller ist, ein fester Bestandteil des Angebots, und mit der Ökolaube entstand ein weiterer An- laufpunkt im Britzer Garten, der in die Arbeit vor Ort integriert wurde.

Noch ein Baustein im Angebot waren bald die thematischen Ausstellungen im Glaspavillon, die stets aus Themen entwickelt werden, welche die Besucher des Britzer Gartens beschäftigen. „Kin- der lieben Schnecken, während Gärtner sie hassen“, nennt Müller ein Beispiel,

„also machen wir eine Ausstellung zu Schnecken. Oder wir zeigen Wildtiere, wie etwa den Fuchs, als neue Nachbarn in der City.“ Zu jeder Ausstellung gibt es vertiefende Veranstaltungen, in denen, um beim Beispiel Fuchs zu bleiben, über die Lebensweise der Tiere in der Stadt informiert wird.

ENDLICH EIN WETTERFESTER ORT Dass der Pavillon als Ausstellungsfläche ebenso eingeschränkt nutzbar war wie als Schulungsort, brachte über die Jah- re zunehmend Probleme mit sich. Vor allem natürlich im Winter: „Aufgrund der Kälte“, erzählt Ursula Müller, „sind uns schon mal die Tafeln von den Wän- den geploppt.“ Arbeit gab und gibt es im

Sangerhauser Weg 1, Neukölln/Britz. Geöffnet tägl. ab 9 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit, Kassenschluss 20 Uhr. Parkeintritt: 2 € (zu den Sonderschauen ab Mitte/Ende April-Juni sowie Aug-Okt: 3 €), Kinder (6-14 J.) und Schwerbehin- derte 1 € (Sonderschauen: 1,50 €).

Info: Tel. 7009 06 80, info@britzer-garten.de, www.britzer-garten.de

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Freilandlabor aber natürlich ganzjäh- rig. Auch außerhalb der Saison ist das Team in Sachen Umweltbildung aktiv, denn die Arbeit reicht weit über Streif- züge und Workshops im Park hinaus:

Regelmäßig sind Mitarbeiter in den Schulen, Kitas und Vereinen Neuköllns unterwegs – auch in jenen Vierteln, in denen zunächst nicht die Umwelt das Hauptproblem vor Ort ist. Aber gerade dort wird beharrlich für mehr ökologi- sches Bewusstsein geworben.

Und so stand ein wetterfester, öffentli- cher Ort für Schulungen, Ausstellun- gen und Seminare all die Jahre ganz oben auf der Wunschliste des Frei- landlabors. Und er stand auch immer auf der Agenda von Parkleiterin Gab- riele Kleuvers und vor allem auch von Grün Berlin-Geschäftsführer Chris- toph Schmidt, der bereits im Jahr 2013 einen Ideen-Wettbewerb dazu ausge- lobt hatte.

Als 2014 dann vom Senat Gelder aus dem SIWA-Programm (Sonderver- mögen Infrastruktur der wachsenden Stadt) bereitgestellt wurden, war es endlich soweit. Aus dem anschließen- den Wettbewerb ging das österreichi- sche Büro Kaufmann als Sieger hervor, dessen modernes, schönes, von ökologi- scher Holzbauweise getragenes Gebäu- de im Oktober 2017 den Glaspavillon im

Britzer Garten ersetzt hat (siehe Inter- view auf den Seiten 22-23).

„Dieses neue Gebäude passt einfach wunderbar hier in unsere Anlage“, schwärmt Parkmanagerin Kleuvers, die den Britzer Garten nun ebenfalls schon seit über 30 Jahren in seiner Entwick- lung begleitet. „Das Umweltbildungs- zentrum ist ein ganz wichtiges Projekt für den Britzer Garten, für seine Besu- cher und seine Nutzer.“

EIN ZENTRUM MIT STRAHLKRAFT WEIT ÜBER

DEN PARK HINAUS Die schwebende Konstruktion bie- tet viele Aus- und Einblicke, hat zwei variable Seminarräume und eine, im Vergleich zum früheren Pavillon, et- was kleinere Ausstellungsfläche. Dazu kommt eine gestaltete, 1.300 Quadrat- meter große Außenfläche, die die Aus- stellung innen ergänzen kann, sowie ein neu angelegter Erlebnisparcours für Kinder.

Das Freilandlabor Britz wird neben anderen Institutionen im Bereich Umweltbildung im neuen Umweltbil- dungszentrum Hauptnutzer bleiben und seine Arbeit fortsetzen. Schulun- gen und Seminare finden bereits in den lichtdurchfluteten Räumen mit

viel freiem Blick auf die grasenden Schafe gegenüber statt. Und der kleine Ausstellungsbereich drinnen, sowie der größere draußen sind auch schon liebevoll gestaltet und öffentlich zu- gänglich. Grün Berlin als Betreiber des Parks denkt außerdem darüber nach, weiteren Anbietern die Möglichkeit zu geben, themenbezogene Veranstaltun- gen im Haus durchzuführen. „Das wer- den wir jetzt alles in Ruhe besprechen“, sagt Gabriele Kleuvers.

Wenn es nach der Politik geht wird das neu eröffnete Umweltbildungszent- rum im Britzer Garten auch nicht das letzte Objekt dieser Art sein. Berlins Staatssekretär für Umwelt und Klima- schutz, Stefan Tidow, bekräftigte zur Eröffnung, dass der Senat ein regelrech- tes Umweltnetzwerk von den Bezirken aus über ganz Berlin ziehen möchte.

Es kommen also gute Zeiten für die Umweltbildung.

Der Glaspavillon wurde zur BUGA Berlin 1985 als Provisorium in den Britzer Garten gestellt - und etablierte sich als grüner Lernort Im Oktober 2017 hat die Umweltbildung im Britzer Garten eine neue, wetterfeste Heimat bekommen

Naturerlebnisse für Stadtkinder: KiTa-Gruppe im Britzer Garten

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KIENBERGPARK ERLEBEN ERLEBEN KIENBERGPARK

Foto: Mattaeus Kruzynski

Viel Natur für Stadtkinder

Das Programm des Umweltbildungszentrums und des IGA Campus’ war während der IGA Berlin 2017 heiß begehrt. Jetzt wird es im Kienbergpark fortgesetzt

TEXT TINE LEHNERTZ

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as Abenteuer Natur beginnt gleich hinter der Seilbahnstation Kienbergpark. Wer hier die Gondeln rechts liegen lässt und weiter in Rich- tung Kienberg läuft, hat den Wuhleteich vor sich liegen.

Überquert werden dessen Ausläufer mithilfe des 2017 zur IGA Berlin 2017 angelegten Wuhlestegs, einer knapp 280 Meter langen Brücke, deren Geländer aus „vorgeros- tetem“ Cortenstahl bestehen. Das Wuhletal links und rechts mit seinem Feuchtgebiet, sowie der fast frontal liegende Kienberg verlocken eigentlich dazu, den Blick schweifen zu lassen.

Doch wer einmal kurz nach unten schaut, glaubt plötz- lich zu schweben: Der Gitterrost, auf dem man schreitet, gibt den Blick frei auf eine Wiese, auf Wasser und Schilf.

Obwohl so manchem bei dieser Aussicht ein bisschen schwindelig wird, ist es schwer, sich dieser Illusion des Fliegens zu entziehen. Nur noch einmal – und dann noch einmal – möchte man sich auf das Geschehen in bis zu acht Metern Tiefe unter den eigenen Füßen konzentrieren.

Ein modernes Umweltbildungszentrum für den Ostteil der Stadt

Doch der Kienbergpark hat Stadtmenschen mit Inte- resse für Flora, Fauna und ökologische Zusammenhänge noch viel mehr zu bieten als diese unerwarteten Einbli- cke: Gleich am Ende des Wuhlestegs liegt links am Was- ser das Umweltbildungszentrum. Es wurde ebenfalls für

die Internationale Gartenschau erbaut und im Gegensatz zum temporären Pavillon des IGA-Campus’ auf Dauer an- gelegt. So beschert das bungalowartige Gebäude im Kien- bergpark nun auch dem Ostteil der Stadt – ähnlich wie das nach der Bundesgartenschau von 1985 mit dem Britzer Garten im Westteil geschah (siehe auch S. 24-27) – einen modern ausgestatteten grünen Lernort mit umfangrei- chem und hochkarätigem Bildungsprogramm.

Von der mit Holzplanken ausgelegten Terrasse am Wuhleteich aus können daher auch künftig große, vor al- lem aber kleine Wissensdurstige ihre von Fachreferenten geleiteten Exkursionen starten: zu Flora und Fauna rund ums Wasser, in den Archepark mit seinen alten Haustier- rassen, ins Wäldchen am Kienberg oder in die gärtneri- schen Anlagen am Fuß des rund 130 Meter hohen Berges inmitten des Häusergebirges von Marzahn-Hellersdorf.

Seit Anfang Februar 2018 wird das Umweltbildungs- zentrum von einem Zweigestirn geleitet, das sich bestens ergänzt: Da ist zum einen Ulrich Nowikow, ein Diplom- Gartenbauingenieur, der für die Grüne Liga, ein Netz- werk ökologischer Bewegungen, als stellvertretender Geschäftsführer tätig war. Und Eike Friederici, der an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde das Studium Internationales Wald- und Öko-Agrarma- nagement absolvierte. Beide kennen das Gelände und sein Potenzial aber schon viel länger: Nowikow begleitet für die Grüne Liga den Umbau des Kienbergparks zur IGA – und wieder zurück zum Volkspark – bereits seit fünf Jah- ren, war außerdem für das IGA-Programm „grünes Klas-

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KIENBERGPARK ERLEBEN ERLEBEN KIENBERGPARK

Fotos: Mattaeus Kruzynski

senzimmer“ mitverantwortlich. Und Friederici betreute als Waldpädagoge gleichermaßen für die Stiftung Natur- schutz Berlin als auch die IGA Berlin Kindergruppen im IGA-Naturerfahrungsraum, einem 16.000 Quadratmeter großen „Spielplatz ohne Spielgeräte“, mitten in dem dicht bewachsenen Hangwäldchen am Kienberg.

Umweltbildung am Kienberg war schon während der IGA der Renner

War der IGA-Sommer wegen des regnerisch-grau verhangenen Wetters auch ein wenig eingetrübt – die Angebote des Umweltbildungszentrums mit IGA-Cam- pus zu Themenbereichen wie „Natur & Umwelt“, „Gärt- nern & Pflanzen“, „Ernährung & Gesundheit“ oder „Welt

& Wissen“ waren über die ganze Saison hinweg heiß be- gehrt. „Rund 50.000 Kinder und Jugendliche nahmen an den mehr als 2.500 Einzelveranstaltungen teil“, sagt Ulrich Nowikow sichtlich stolz. „Wir hatten eine Buchungsquote von 92 Prozent.“

Es waren vor allem Kita-Gruppen und Klassen aus Grund- und Sekundarschulen sowie Gymnasien, die sich mit Becherlupen bewaffnet auf die Spur von Insekten machten, Gemüsebeete anlegten oder lernten, vermeint- lich unscheinbare Pflanzen als wertvolle Nahrungsquel- len zu identifizieren. Doch auch Privatpersonen, vor allem Eltern mit ihren Kindern, profitierten von den Angeboten des Umweltbildungszentrums. In Workshops wurde an Wochenenden und in den Ferien mit Pflanzenfarben ge- färbt und gemalt, es wurden Boden- und Wasserproben unter dem Mikroskop untersucht und aus Naturmate- rialien wurde Spielzeug gebastelt.

Wenn Ulrich Nowikow und Eike Friederici ab Ende April, Anfang Mai 2018 mit dem Umweltbildungszentrum in die neue Saison starten, wollen sie zum einen an dieses Erfolgsprogramm anknüpfen und Veranstaltungen für unterschiedliche Altersgruppen und Interessensschwer- punkte anbieten. Zum anderen aber wollen sie auch auf neue Fragestellungen eingehen und mithilfe von freibe- ruflich tätigen Experten sowie Fachleuten großer Institu- tionen – etwa der Berliner Wasserbetriebe, des Museums für Naturkunde oder der im unmittelbaren Einzugs- gebiet liegenden Alice-Salomon-Hochschule – passge- naue Workshops und Exkursionen anbieten.

Outdoor-Erfahrungen für Kinder kommen hier an erster Stelle

Zugute kommt ihnen dabei die ausgezeichnete Infra- struktur, über die das Umweltbildungszentrum verfügt.

Die zwei großen, lichtdurchfluteten Unterrichtsräume sowie eine Küche bieten nicht nur ausreichend Platz, um beispielsweise Klassen in produktive Arbeitsgruppen aufteilen zu können. Das technische Equipment befrie- digt mit einem modernen, großen Smartboard sowie mit einer ausreichenden Zahl professioneller Mikroskope auch höchste Ansprüche. „Ein Teil der Mikroskope ist mit Kameras ausgestattet“, sagt Ulrich Nowikow. „Man kann deren Bilder auf das Smartboard, auf Smartphones oder auf Rechner zum Beispiel in Schulen übertragen.“ Und so auf wissenschaftlichem Niveau etwa den Biologieunter- richt ergänzen.

Trotzdem betonen Ulrich Nowikow und Eike Friederici, dass Outdoor-Erfahrungen auf dem vielseitigen Gelände des Kienbergparks bis hinein in die anliegenden Gärten der Welt den Schwerpunkt der Veranstaltungen bieten sollen. „Der Naturerfahrungsraum bietet zum Beispiel die für Stadtkinder eher seltene Möglichkeit, mal auf Bäume zu klettern oder über einen kleinen Trampelpfad im Ge- büsch ,geheime Orte‘ zu entdecken“, sagt Eike Friederici.

Die Pflanzen und Tiere, die die Kinder dabei selbststän- dig entdeckten, könnten dann wiederum thematisiert werden.

Im Umweltbildungszentrum setzt man auf die na- türliche Neugier vor allem der jungen Menschen, auf Er- fahrungen, die den Entdeckerdrang beflügeln und Lust aufs Weiterforschen machen. Denn wer mit den eigenen Sinnen erlebt hat, wie Regenwürmer verwelkte Pflanzen in duftenden, fruchtbaren Kompost umwandeln oder wieviel Leben in einem einzigen Wassertropfen steckt,

Auch das ist Marzahn-Hellersdorf: Im Kienbergpark finden Stadtkinder Wasser, urwüchsige Natur und viel Platz zum Spielen

der schaut vielleicht auch auf dem Heimweg über den Wuhlesteg noch einmal genauer hin: Nicht nur Wasser und Wiesen sind durch den Gitterrost zu entdecken. Auch Enten und Schwäne bewegen sich hier fort. Und guckt man einmal ganz genau hin, dann blubbert auch schon mal ein Karpfen an der Wasseroberfläche. Und ein paar Aale schlängeln sich schnell ins Schilf.

Der Park ist ganzjährig frei zugänglich über die Eingänge Hellersdorfer Straße, Hellersdorfer Straße/Alte Hellersdorfer Straße, Feldberger Ring, Tälchenbrücke über die Gärten der Welt, Eisenacher Straße und Gottfried-Funeck-Weg. Aussichtsbauwerk Wolkenhain: Geöffnet ab 7 Uhr. Schließzeiten richten sich nach der Jahreszeit (Sonnenuntergang).

Info: Tel. 700 90 65 33, info@kienbergpark.de, www.kienbergpark.de.

Seilbahn/Natur-Bobbahn: Aktuelle Informationen und Öffnungszeiten unter www.seilbahn.berlin.

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BOTANISCHER VOLKSPARK BLANKENFELDE-PANKOW ERLEBEN ERLEBEN BOTANISCHER VOLKSPARK BLANKENFELDE-PANKOW

Fotos: F. Anthea Schaap; Stefan Ludwig; Grüne Akademie Berlin-Brandenburg e.V.; Jan Ganschow; Thomas Uhlemann / pressefoto-uhlemann.de

Fotos: Grün Berlin GmbH (2); Wildwärts

Von Bienen, Böden

und Wildnis in der Stadt

Im Botanischen Volkspark Blankenfelde-Pankow können Natur, Landschaftsarchitektur und Landwirtschaft aktiv erlebt werden.

Es gibt ein umfassendes umweltpädagogisches Angebot

WILDWÄRTS

Mit unmittelbaren Naturerfahrungen möchten Melanie Vraux und Florian Keller Liebe und Verantwortungsgefühl für die Natur wecken und dabei ganzheitliches Wissen über ökologische Zu- sammenhänge vermitteln. Sie bieten auch Naturferienprogramme an, z.B. in den Osterferien „Wilde Wald- und Wiesenwochen“ für Grundschulkinder (Details im Grün Berlin-Programmbooklet).

www.wildwaerts.de

PETRA GRÜNERT

Die zertifizierte Kräuterpädagogin und Fachberaterin für Selbst- versorgung mit Wildpflanzen nimmt Interessierte mit auf kulinarische und äußerst gesunde Streifzüge durch den Volkspark.

Je nach Jahreszeit setzt sie unterschiedliche Schwerpunkte, von Löwenzahn bis Naturkosmetik.

www.gesund-ist-besser.de

BAUERNGARTEN

Der von Max von Grafenstein und Theresa Lehr geleitete Bauern- garten im Botanischen Volkspark ist einer von vier Standorten in Berlin – und der mit Abstand beliebteste. Groß ist das Interesse der Parkbesucher an einem eigenen Stückchen Acker, auf dem sie Gemüse anbauen können, sowie am Austausch über ökolo- gischen Gemüseanbau. Letzteres passiert oft einfach „über den Gartenzaun“ und natürlich bei den öffentlichen Führungen am Langen Tag der Stadtnatur. Momentan gibt es keine freien Par- zellen, man kann sich aber auf der Warteliste vormerken lassen.

www.bauerngarten.net

GRÜNE AKADEMIE BERLIN-BRANDENBURG E.V.

Landschafts-, Natur-, Pflanzen- und Umweltschutz stehen eben- so auf der Agenda wie die Förderung des regionalen Kulturerbes.

Der Schwerpunkt des Angebotes im Volkspark liegt auf Natur- wanderungen für Familien zu aktuellen Themen.

www.grueneakademie.de/wordpress STEFAN LUDWIG

Neben geführten Spaziergängen durch den Volkspark mit den Schwerpunkten Erkennen, Verwenden und Genießen von Wild- kräutern bietet Ludwig auch diverse Kurse rund um Baumpflege und Gartentipps an.

info@stefanludwig.de

WELTACKER

Neu hinzugekommen in dieser Saison ist Benedikt Haerlin, der als Mitglied des Netzwerkes Weltacker über die ökologischen und sozialen Aspekte der Landwirtschaft weltweit aufklären möchte.

Beim „Weltacker-Talk“ geht es zum Beispiel um die Digitalisie- rung von Acker und Bauch (Details im Programmbooklet).

www.2000m2.eu IMKEREI IM BOTANISCHEN VOLKSPARK

Die naturgemäße Bienenhaltung und der Schutz der bedrohten Nutztiere liegen Daniel Bauer am Herzen. Neben öffentlichen Führungen sowie Honigernte und Verkostungen am Langen Tag der Stadtnatur (jedes Jahr am 3. Juniwochenende) vermittelt er in Kursen auch das Handwerk des Imkers.

www.imkerei-im-botanischen-volkspark.de

ANKES STREUOBSTWIESE

Streuobstwiesen sind ein wertvolles Stück Kulturlandschaft, das sich durch eine hohe Artenvielfalt auszeichnet – und leider immer seltener wird. Anke Kurz ist ein weiterer Neuzugang im Botanischen Volkspark: Sie plant ab diesem Jahr ein naturpäda- gogisches Angebot auf den Streuobstwiesen des Parks.

ankekurz@hotmail.com

Sämtliche Termine des Botanischen Volksparks finden Sie unter www.gruen-berlin.de/botanischer-volkspark und in unserem Programmbooklet, das diesem Heft beiliegt.

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ERLEBEN NATURPARK SCHÖNEBERGER SÜDGELÄNDE NATUR-PARK SCHÖNEBERGER SÜDGELÄNDE ERLEBEN

Z

wischen Schienen brechen Birken hervor. Es sieht aus, als hätten sie die Holzschwellen der Gleise einfach beiseite geschoben. Wenn man die Natur lässt, holt sie sich alles zurück.

Berlin, im Südwesten der Stadt. Der Natur- Park Südgelände liegt im Sonnenlicht da wie Dornröschen kurz nach dem ersten Kuss.

Wuchernde Sträucher, wenige Jahrzehnte al- te Bäume, Grasflächen. Ganz wilde Mischung.

Detlev Dahlmann rückt seinen Hut zu- recht. „Diese Vielfalt hätte ein Landschafts- architekt niemals planen können“, lacht er.

Im Natur-Park veranstaltet der 55-jährige studierte Landespfleger regelmäßig Füh- rungen für den Bund für Umwelt und Natur- schutz Deutschland (BUND). Vorher arbeitete er zehn Jahre lang bei der Grün Berlin GmbH, die den Park betreibt. Dahlmanns Führungen sind angelehnt an die aktuelle Dauerausstel- lung „Bahnbrechende Natur“, ein Projekt von Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Grün Berlin und der Allianz- Umweltstiftung.

„Biologische Vielfalt ist mehr als nur ,Grün‘ in der Stadt“, beschreibt Katrin Heinze, die bei der Senatsverwaltung die Ausstellung mit konzipiert hat, den Ansatz. „Die Ausstel- lung erinnert einerseits an die bewegende

Stadtgeschichte Berlins, andererseits soll sie den Wert der biologischen Vielfalt ver- mitteln, auf viele Details und Naturschätze aufmerksam machen und unterstützen, dass im Natur-Park Stadtnatur entdeckt werden kann.“

Bis 1952 betrieb die Deutsche Reichsbahn der DDR an dieser Stelle den Rangierbahn- hof Tempelhof und das Bahnbetriebswerk.

60 parallele Schienen. Nur Schotter, Sand, Stahl. Nach der Stilllegung verblieb das Areal bei der Reichsbahn. West-Berlin hatte darauf keinen Zugriff. Aber die Natur.

Am S-Bahnhof Priesterweg geht es durch den Haupteingang in den 18-Hektar-Park.

Ein paar Schritte, dann steht man vor dem Wasserturm, 57 Meter hoch. Daneben, an der Brückenmeisterei parkt eine Dampflokomo- tive, Baujahr 1941. Die 4.000 Quadratmeter imposante Lokhalle ist derzeit wegen erfor- derlicher Sanierungsarbeiten gesperrt. Die einzige von drei Hallen, die den Krieg über- stand. Wo die beiden anderen 1944 wegge- bombt wurden, erzählt Dahlmann davon, wie die Natur begann, das Areal zurückzuerobern, vor fünf, sechs Jahrzehnten, als erste Robini- en-, Birken- und Pappeltriebe auf Beton und Schotter sprossen. Windbestäubung. Ein paar Meter weiter, im „Moosgarten“, ranken

Wilde Mischung

Wie die Natur sich einen alten Verschiebebahnhof zurückeroberte – und den Natur-Park Schöneberger Südgelände möglich machte.

Die Dauerausstellung „Bahnbrechende Natur“ erzählt davon. Auf Erkundung mit dem Naturführer Detlev Dahlmann

TEXT ERIK HEIER

Foto: Holger Koppatsch

»Diese Vielfalt hätte ein

Landschaftsarchitekt niemals

planen können«

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NATURPARK SCHÖNEBERGER SÜDGELÄNDE ERLEBEN ERLEBEN NATUR-PARK SCHÖNEBERGER SÜDGELÄNDE

Fotos: Grün Berlin GmbH; Jacob Schmidt; Holger Koppatsch; Erik Heier

Die Metallwege der Künstlergruppe

ODIOUS machen den Verlauf der alten Schienen wieder sicht- und erfahrbar

30 Tafeln erklären die „Bahnbrechende Natur“

Hundsrosen. Dazwischen schimmern Indus- trierelikte im Mischwald. Wasserkräne, Licht- masten. Marode und eigentümlich schön.

Als TFH-Student hat Dahlmann in den 1980er-Jahren nebenan in der Lindhof-Sied- lung gewohnt. Als er davon erzählt, ist sein Rundgang gerade an der mächtigen Dreh- scheibe angelangt, auf der Lokomotiven auf die Spur gebracht wurden. Er deutet über die ICE-Trasse, die den Natur-Park nach Osten begrenzt. „Von dort bin ich damals auf das Gelände rauf“, sagt er. „Dann lief man wie durch einen verwunschenen Wald – und lan- dete hier, an der Drehscheibe. Das war toll.“

Dass er später die Entwicklung des Natur- Parks für Grün Berlin mit begleiten würde – da schloss sich ein Kreis. In den 1980ern kämpfte die Bürgerinitiative Schöneberger Südgelände um das Areal. 1995 übertrug es die Deutsche Bahn an Berlin. 1999 wurde es zum Landschafts- und Naturschutzgebiet erklärt. Im Jahr darauf eröffnete der von der Allianz-Stiftung und dem Land paritätisch

finanzierte Natur-Park als weltweites Projekt der EXPO 2000. Neun Jahre später kamen be- reits gut 21.000 Besucher pro Jahr. 2016 waren es mehr als 65.000. Katrin Heinze vom Senat sagt: „Der Natur-Park entwickelt sich immer mehr vom ,hidden place‘ zu einer in Berlin und Umgebung anerkannten Parkanlage mit besonderem Schutzcharakter.“

So erzählen die 30 Tafeln der Ausstellung unter anderem von 130 Bienenarten, die im Park nachgewiesen sind. Ein Drittel aller Bie-

Hauptzugang: S-Bahnhof Priesterweg (Südlicher Eingang), geöffnet täglich ab 9 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit, Eintritt: 1€.

www.gruen-berlin.de/natur-park-suedgelaende

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nenarten, die in Berlin überhaupt vorkommen.

Von 25 bis 30 Brutvogelarten. Und von fremden Spezien, die mit der Eisenbahnfracht einwan- derten. Die französische Höhlenspinne ist eine davon. Längst aber bleibt der Park nicht mehr nur der Natur überlassen. Wiesen werden etwa mit Weideschafen freigehalten. Wegen der sel- tenen Tiere und Pflanzen dort, wie der europa- weit geschützten Zauneidechse.

Die Stege aus Metallgittern auf den Spu- ren der Gleise, die den Park durchziehen, hat

die Künstlergruppe ODIOUS entwickelt. Fast 600 Meter führt der Steg durch die zentrale Lichtung, „die längste begehbare Skulptur der Welt“, wie Dahlmann sie nennt. Er deutet auf einen Lichtmast, in den ein schwedischer Mehlbeerbaum hineinwächst. „Da oben hat sicher mal eine Amsel gesessen, die Vogelbee- ren gefressen hatte.“

Jeder Baum erzählt hier eine Geschichte über seinen Weg aufs Gelände. Die Birken durch den Wind. Die Schwedische Mehlbeere durch Vögel. Die Apfelbäume an der ehema- ligen Trasse der Dresdener Bahn: Fahrgäste mit rustikaler Restobstentsorgung.

Die Birke ist eine „Pionierpflanze“, sagt Dahlmann. „Die bereitet den Boden für die anderen vor.“ Vom kargen Industrieschotter zur nährstoffreichen Humuserde binnen Jahrzehnten. Er zeigt auf eine schmale Buche, vielleicht drei Jahre alt. „Die braucht genau das. Das ist die nächste Baumgeneration im Park.“

Es geht immer weiter.

Park-Wahrzeichen Wasserturm und Naturführer Detlev Dahlmann

AB 20. MÄRZ IM HANDEL

ODER VERSANDKOSTENFREI BESTELLEN UNTER

tip-berlin.de/shop

GCM, Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin

Geöffnet täglich von 9 - open end www.britzermuehle.de

Buckower Damm 130 · 030-604 18 19

11. Britzer Mühlenfest 2.-3. 06.18:

2 Tage Bühnen- & Musikprogrammfür Jung & Alt

Fußball WM 2018:

Live-Übertragung - auch im SommergartenMittagstisch:

Mo. bis Fr. 12-14:30 Uhr, täglich wechselnde Gerichte

FÜHRUNG

„BAHNBRECHENDE NATUR“

VON DETLEV DAHLMANN Termine 2018:

Jeweils Sonntag, den 13.5., 10.6., 8.7., 12.8., 9.9., 14.10. und 11.11.

Treffpunkt:

Um 14 Uhr am Park-Eingang S-Bhf. Priesterweg, Anmeldung erforderlich unter

Tel. 45 02 31 89 oder

gartengestaltung@detlevdahlmann.de Teilnahmegebühr:

8 Euro (erm. 6,50 Euro), Kinder unter 12 Jahren kostenlos,

zzgl. 1 Euro Parkeintritt gruen-berlin.de/natur-park- suedgelaende/angebote/fuehrungen/

bahnbrechende-natur

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