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Die Qual im Hals

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66 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juni 2018 | www.diepta.de

Klagt ein Kind über starke Halsschmerzen, muss nicht zwingend die Mathe­

arbeit am nächsten Tag schuld sein. Es könnten auch die von Bakterien oder Viren befallenen Mandeln sein. Das tut dann wirklich weh.

© Choreograph / istock / Thinkstock

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Die Qual im Hals

W

as sind Mandeln?

Es gibt Rachen-, Gaumen-, Tuben- und Zungenman- deln, sie sind Teil des sogenannten

„Waldeyerschen“ oder „Lymphati- schen Rachenrings“ und Bestandteil des organischen Immunsystems. Sie dienen gerade im Kindesalter der Ersterkennung schädlicher Eindring- linge wie Bakterien über die Nase oder den Mund. Sie haben eine wichtige Funktion im Gesamtorganismus. In

diesem Beitrag werden wir die Mandel- entzündung im Allgemeinen bespre- chen. Die Mandeln sind von spaltför- migen Einsenkungen, den Krypten, durchzogen. Sie zeigen sich meist zer- klüftet, wodurch sich Speisereste und Bakterien in den Spalten festsetzen können. Kommen Krankheitserreger hinzu, ist der Weg zu einer Entzün- dung meist nicht mehr weit. SL01,

„Krankheiten“, „Rachenmandel-Wu- cherung“, „Rachenmandel – Lage und Funktion“, beschreibt dies eingehend.

Besonders Kinder sind von Problemen mit entzündeten Mandeln betroffen.

Symptome einer Mandelentzün- dung Bakterielle Entzündungen sind die häufigste Ursache für Mandel- beschwerden. Die akute Mandelent- zündung, Tonsillitis acuta oder An- gina tonsillaris genannt, geht stets mit Halsschmerzen und Schluckbe- schwerden einher. Im akuten Fall lassen sich diese Beschwerden meist medikamentös binnen kurzer Zeit in

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den Griff bekommen. Führen wieder- holte Entzündungsepisoden zu einer chronischen Mandelentzündung oder Tonsillitis chronica, können die Ent- zündungen den Körper belasten, und es sollte eine Operation in Erwä- gung gezogen werden. SL02, Suche

„Mandelentzündung“, „03.01.2018“, beschreibt die Entstehung leicht verständlich. Wichtig bei der Diag- nosestellung ist, auf den Unterschied zwischen einer bakteriellen und einer viralen Entzündung zu achten. Bak- teriell wird die Entzündung durch Streptokokken ausgelöst, die zu klei- nen weißen, eitrigen Pünktchen, so- genannten Eiterstippchen, auf den Mandeln führen. Falsch interpretiert werden oft Symptome wie Husten oder Schnupfen, die eher viralen Ur- sprung haben und nicht zwingend für eine Mandelentzündung sprechen.

Als klassische Symptome sind ge- schwollene und stark gerötete Man- deln mit gelblichem Belag, Fieber über 38 Grad Celsius, Mundgeruch, geschwollene und schmerzende Halslymphknoten und einige wei- tere zu nennen. Einen Überblick gibt SL03, Suche „Mandelentzündung“,

„Mandelentzündung“.

Übertragungswege Bekannt ist, dass Streptokokken ansteckend sind und durch Tröpfcheninfektion weiter- gegeben werden. Das heißt, der beste Schutz nützt nichts, wenn man einem Menschen gegenübersteht, der akut infektiös ist und nicht nur beim Nie- sen oder Husten, sondern bereits beim Sprechen über winzige Tröpfchen die Erreger auf die Schleimhaut seines Gegenübers schleudern kann. SL04, Suche „Mandelentzündung“, „16. Ja- nuar 2018“, erklärt diesen Vorgang und geht auf weitere durch Streptokokken ausgelöste Krankheiten wie Pfeiffer- sches Drüsenfieber oder Scharlach ein.

Kinder aufgepasst! Da Mandel- entzündungen vor allem bei Kindern sehr häufig auftreten, sollten Eltern und Ärzte ein besonderes Augen- merk auf entsprechende Beschwer- den haben. Auch die Vergrößerung, die Hyperplasie, der Rachenman-

deln deutet auf eine intensive Reak- tion des Immunsystems nach wieder- holten Infekten der oberen Luftwege hin. Und wie so oft: Auch erbliche Komponenten können durchaus eine Rolle spielen. Indizien für eine Man- delvergrößerung können sein: Das Kind atmet nicht durch die Nase, sondern durch den Mund, hat häu- fig Schnupfen und schnarcht beim Schlafen. Selbst Atemaussetzer sind nicht selten, was laut SL05, Suche

„Hyperplasie“, „Rachenmandeln bei Kindern“, dazu führt, dass das Kind tagsüber müde und deutlich anfäl- liger für Infekte ist. Sollten Sie also zum Beispiel bei einem Kind in Ihrer Apotheke beobachten, dass es auffal- lend deutlich durch den Mund ein- und ausatmet, sollten Sie Mutter oder Vater auf die Möglichkeit einer chro- nischen Mandelvergrößerung/-ent- zündung hinweisen. In diesem Fall sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um schädigenden Folgen für den Patienten vorzubeugen, was SL06, Suche „Mandelentzündung“,

„Mandelentzündung – Symptome, Ellviva“, eindringlich empfiehlt.

Was ist zu tun? Um sicherzuge- hen, dass es sich um eine bakterielle Infektion (Streptokokken) handelt und um eine geeignete Therapie aus- zuwählen, werden vom Arzt neben dem Blick auf die befallenen Man- deln zusätzlich ein Rachenabstrich und eine Blutuntersuchung durch- geführt, wie Sie unter SL07, Suche

„Mandelentzündung-Diagnose“, nachlesen können.

Es gibt je nach Ursache und Ausprä- gung verschiedene Möglichkeiten, der Mandelentzündung zu Leibe zu rücken. Grundsätzlich empfiehlt es sich, viel zu trinken, wobei hier am besten auf Mineralwasser zurückge- griffen werden sollte. Säfte und Limo- naden reizen die entzündeten Man- deln eher noch. Kühle Getränke sind besser als warme, und besonders für die Kinder eine Freude bei allem Leid:

Wassereis zum Lutschen lindert auch.

Schmerzen und Fieber werden mit fiebersenkenden Mitteln behandelt.

SL08, „Krankheiten“, „Hals-Na- sen-Ohren“, „Mandelentzündung“, differenziert beim Thema „Behand- lung“ sehr anschaulich zwischen den unterschiedlichen Entzündungsarten.

Hinter SL09, Suche „Mandelentzün- dung“, verbirgt sich zwar eine Ver- sandapotheke, die Seite bietet jedoch sehr ausführliche, allgemeingültige Informationen zum Thema „Haus- mittel gegen Mandelentzündung“.

Akute Mandelentzündungen heilen bei entsprechender Behandlung für gewöhnlich relativ schnell aus, was SL10, Suche „Mandelentzündung“, bestätigt. Das heißt, das Kind kann nach Rücksprache mit dem netten Lehrer noch ein bisschen lernen und wahrscheinlich sogar die Mathearbeit ein paar Tage später nachholen …

Wolfram Glatzel, Autor und Redakteur

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juni 2018 | www.diepta.de

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