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Einführung in die Geometrie der Kegelschnitte (Nichtlineare analytische Geometrie der Ebene)

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Academic year: 2022

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(1)

Einführung in die Geometrie der Kegelschnitte

(Nichtlineare analytische Geometrie der Ebene)

7D, Realgymnasium, 2008/09

Teil 1: Die Ellipse

I) Die Ellipse als Kegelschnitt - die DANDELINschen Kugeln

In nebenstehender Abbildung wird eine Dreh- kegelfläche von einer Ebene ε geschnitten. Da- bei ist ε gegenüber jeder Normalebene zur Ke- gelachse schwächer geneigt als der Kegel selbst.

Dadurch schneidet ε auch nur den unteren Teil des gesamten Doppelkegels. Die dabei entste- hende Schnittkurve heißt Ellipse und stellt einen von insgesamt neun möglichen Typen von Kegel- schnittslinien (oder kurz: Kegelschnitten) dar.

Doch sei beruhigt! Wir werden uns im Unterricht auf drei bzw. vier der neun Typen beschränken, da die verbleibenden fünf Fälle lediglich Sonderformen der drei bzw. vier eigentlich interessanten Fälle dar- stellen. Doch dazu an späterer Stelle Genaueres!

Wie aus der Abbildung ersichtlich, lassen sich der Kegelfläche genau zwei Kugeln S1 und S2 (S für Sphäre!) berührend einschreiben, welche nicht nur die Kegelfläche – längs der Kreise K1 und K2–, sondern auch ε berühren, und zwar in F1 und F2. (S1 und S2 sind nach dem belgischen Mathematiker Pierre DANDELIN benannt, der 1822 auf die Idee kam, vermöge dieser Kugeln die nun folgende planimetrische Eigenschaft der Ellipse aus der Geometrie des Kegels und der Kugel abzuleiten.) Betrachtet man jetzt einen beliebigen Punkt P der Schnittkurve – ergo: der Ellipse – und verbindet ihn mit der Kegelspitze O, so schneidet diese Kegel-

erzeugende K1 bzw. K2in Q1 bzw. Q2. Jetzt sind sowohl PF1 und PQ1 als auch PF2 und PQ2 Tangenten an die Kugel (Warum? Begründe!), woraus folgt, dass sowohl PF1 =PQ1 als auch PF2 =PQ2 gilt. Da PQ1+PQ2 aber für jeden Ellipsenpunkt den gleichen Wert annimmt – Welchen? –, ist somit auch für jeden Ellipsenpunkt P die Summe PF1+PF2 konstant, was uns zur folgenden grundlegenden Definition führt.

DEFINITION 1. Unter einer Ellipse ell versteht man die Menge aller Punkte X der Ebene, für welche die Summe der Abstände zu zwei festen Punkten F1 und F2 (Brennpunkte oder Foci – sing.

zu letzteren: Focus!) konstant ist, d.h. symbolisch: ell=

{

X|XF1+XF2 =const.

}

.

Der Einfachheit der Rechnung wegen wählen wir für die Brennpunkte F1 und F2 symmetrisch zum Ursprung liegende Punkte F1(u|v) und F2(–u|–v) und schreiben die konstante Summe als 2a an, was voraussetzt, dass 2a > F1F2 gilt, was sich zu a² > u²+v² umformen läßt. Jetzt steht uns einiges an Umformungsarbeit ins Haus:

(2)

Um in einem Punkt R einer Ellipse mit den Foci P und Q die Tangente zu konstruieren, betrachten wir die fol- gende elementargeometrische Problem- stellung aus der ersten Klasse AHS:

Für welchen Punkt R auf einer Gerade l ist bei zwei vorgegebenen Punkten P und Q die Abstands- summe PR+RQ minimal?

Die Lösung ist denkbar einfach und sollst du hier deshalb in Eigenregie durchführen! Als Hinweis soll genügen, dass durch Spiegelung von Q an l ein Punkt Q´ entsteht (Konstruiere Q´, deshalb ist über der Abbildung schließlich auch

Platz freigelassen worden!), für den RQ′=RQ gilt, woraus sich der gesuchte Punkt R als Schnitt von l mit der Gerade durch ………. ergibt. Da somit für alle anderen Punkte X auf l

Ergänze selbst!

die Abstandssumme PX+XQ ……….. als 2a=PR+RQ ist,

liegen all diese Punkte X somit ……….. des von der Ellipse ell (die durch R verläuft und Ergänze selbst!

die Brennpunkte P und Q be- sitzt) umschlossenen Bereichs.

Aus dieser Eigenschaft

folgt nun aber, dass l die ………. an die Ellipse im Punkt R ist. So weit, so gut!

Da Q´ durch Spiegelung von Q an l entstanden ist, schließen die Brennstrecken PR und QR mit der Tangente l ………. ein. Es ergibt sich daraus automatisch, dass diese Eigenschaft auch Ergänze selbst! für die Normale n auf l durch R gilt, woraus folgt, dass n die ………. der Brennstrahlen PR und QR ist. Jetzt ist aber jeder Richtungs- Ergänze selbst!

vektor rr von n

automatisch ein ………. von l, womit wir nun wissen, wie wir zum Aufstellen einer Tangentengleichung vorzugehen haben. Jetzt steht uns (wieder einmal!) einiges an Umformungsarbeit ins Haus:

(3)

Blatt 3 zum Heimstudium:

Nichtlineare analytische Geometrie der Ebene, Teil 1

(7D, Realgymnasium, PM3, WS 2008/09)

Zwei weitere Möglichkeiten zur Herleitung der Berühr(ungs)bedingung für die Ellipse [b2x2+a2y2=a2b2] und die Gerade [y=kx+d]

1) Suche im Internet unter "Berührbedingung"

nach einer weiteren Herleitung der Berührungs- bedingung für die Ellipse und die Gerade.

a) Welche Nachteile hat die "konventionelle Form" (eine andere wirst du wohl im www nicht finden; oder doch?!) der Herleitung gegenüber "unserer" Herleitung in der SÜ?

b) Solltest du welche finden: Erläutere Vor- teile der kon- ventionellen Herleitung!

2) Dritte Variante (die du wohl kaum im www finden wirst; oder doch?!):

Ausgehend von y 1

b x y a : x

t 2T + T2 = stellst du einen Koeffizientenver- gleich (wie bei der Lösung der Aufgaben 11 und 12 in der SÜ!) mit

d kx y :

t = + her, indem du umformst …

( )

x y 1

:

t −dk +d1 = (Das hättest du an und für sich selbst schaffen müssen!)

… und schließlich vergleichst:

Koeffizientenvergleich:

. ...

. ...

x ... b

...

... x ...

a

x 2

T 2 2

2 T

T =− ⇒ = ⇒ =

...

...

y ... a

...

... y ...

b

y 2

T 2 2

2 T

T = ⇒ = ⇒ =

Addieren ergibt dann ………

bzw. ………

bzw. d2 =a2k2 +b2, w. z. z. w.

(4)

Blatt 4 zum Heimstudium:

Nichtlineare analytische Geometrie der Ebene, Teil 1

(7D, Realgymnasium, PM3, WS 2008/09)

Eine weitere Möglichkeit zur Herleitung der Orthogonalitätsbedingung für die Ellipse [b2x2+a2y2=a2b2] und die Gerade [y=kx+d]

Ausgehend von T2 2T T2T T2T a

y x b

y y x a x x b : y

n − = −

bzw. ...

....

...

...y ...

....x :....

n − =

bzw. bzw. y 1

....

....

..

...

..

...

....x ....

..

...

..

...

:

n − =

bzw. y 1

y e x b x e : a n

T 2

2

T 2

2

=

stellst du einen Koeffizientenvergleich (wie bei der Lösung der Aufgaben 14 und 15 in der SÜ!) mit t:y=kx+d her, indem du umformst ….

1 ...y x ...

...

: ...

t  + =

 

−

…. und schließlich vergleichst:

Koeffizientenvergleich:

..

...

..

...

x ... b

...

.. x ..

...

... 2

T 2 2

T = ⇒ =

=

..

...

..

...

y ... a

...

.. y ..

...

... 2

T 2 2

T = ⇒ =

=

Addieren ergibt dann ……….

bzw. ……….

bzw. e4k2 =a2d2 +b2d2k2, w. z. z. w.

(5)

Blatt 5 zum Heimstudium: Nichtlineare analytische Geometrie der Ebene, Teil 1 [ 7D(Rg), PM3, WS 2008/09 ]

Tangenten an eine Ellipse durch einen Punkt außerhalb des von der Ellipse umschlossenen Bereichs (Teil I)

In der Abbildung siehst du eine Ellipse ell sowie einen außerhalb des von ell umschlossenen Bereichs liegenden Punkt P, durch den insgesamt neun

Geraden gelegt wurden.

……… davon haben mit ell …… Punkte gemeinsam, ….. davon genau ……. .

Letztere sind demnach …………. an ell, wobei .. die Ellipse in … und ... die Ellipse in …. berührt.

Sind ell.: b2x2 + a2y2 = a2b2sowie P(xP|yP) nun vorgegeben, so überlegen wir jetzt schritt- weise, wie wir uns eine Gleichung der Gerade p durch T1 und T2 verschaffen können:

Ø Gehen wir von T1(x1|y1) aus, dann gilt y 1 b x y a :x

t1 21 + 21 = (*).

Ø Ausgehend von T2(x2|y2) erhalten wir y 1 b x y a : x

t2 22 + 22 = (**).

Ø Mit den Ansätzen t1:y=k1x+d1 und t2 :y=k2x+d2 gelten dann wegen P∈t1 ∧P∈t2 die "Gleichungen" d = yP– kxP (wenn man anstelle von k und d jeweils k1 und d1 bzw. k2und d2 schreibt!).

Ø Koeffizientenvergleich von (*) mit y 1 d x 1 d : k t

1 1

1

1 + =



− liefert

1 1 2

1

d k a

x =− bzw. wegen

der "Gleichungen"

P 1 P

1 2

1

x k y

k a

x

− −

= , was zu

P 1 P

1 2

1 y k x

k x a

= − führt. Ferner erhalten wir

1 2 1

d 1 b

y = bzw. wegen der "Gleichungen"

P 1 P 2 1

x k y

1 b

y

= − , was zu

P 1 P

2

1 y k x

y b

= − führt.

Ø Analog ergibt sich für x2 bzw. y2 die Darstellung

P 2 P

2 2

2 y k x

k x a

= − bzw.

P 2 P

2

2 y k x

y b

= − .

(6)

Blatt 6 zum Heimstudium: Nichtlineare analytische Geometrie der Ebene, Teil 1 [ 7D(Rg), PM3, WS 2008/09 ]

Tangenten an eine Ellipse durch einen Punkt außerhalb des von der Ellipse umschlossenen Bereichs (Teil II)

Ø Zwecks Aufstellen einer Gleichung von p berechnen wir zunächst den Vektor T1T2 , wobei wir hier durch Multiplikation mit den beiden auftauchenden Nennern gleich einen

kollinearen Richtungsvektor von p aufstellen, nundenn:

( ) ( )

( ) ( ) ( )

( )

  



= −





− +

P 2

P 2

P 2

P 2

2 1 P 2

2 1 P 2

P 2 P 2 P 1 P 2

P 2 P 1 2 P 1 P 2 2 2

1 a y

x b x

b y a k

k x b

k k y a x

k y b x k y b

x k y k a x k y k T a

T

Da 



P 2

P 2

y a

x

b somit ein Normalvektor von p ist, ergibt sich damit via p: b2xPx+a2yPy = c

[wobei

(

p 1 P

)

2 2

P 1 p

2 2

P 1 p

2 P

2 P 1 p

1 2 P

2 y k x a b

x k y

b a x

k y y b x a

k y

k x a

b

c ⋅ − =

= −

⋅ −

− +

⋅ −

= ] sofort

! p

T1 Ergo: Koordinaten von T1einsetzen!! Herausheben und ……….. … vereinfachen!!!!

eine Gleichung von p, die man demnach einfach durch Einsetzen von P in die Spaltform erhält!

Diese dem Punkt P zugeordnete Gerade p bekommt nun eine eigene Bezeichnung:

Definition. Die zum Punkt P(xP|yP) zugehörige Gerade p mit der Gleichung

p: b2xPx+a2yPy = a2b2 heißt Polare des Punktes P bezüglich der Ellipse ell [ell.: b2x2+a2y2 = a2b2]. Umgekehrt ist P der Pol von p bezüglich ell.

Aus unseren soeben angestellten Überlegungen ergibt sich folgender

Satz. Für einen außerhalb des von einer Ellipse ell umschlossenen Bereichs liegenden Punkt P trägt seine Polare p bezüglich ell gerade die Berüh- rungspunkte jener Tangenten, die man von P aus an ell legen kann.

Abschließende Bemerkungen:

(1) Liegt P innerhalb des von ell umschlossenen Gebiets, so ist p eine Passante von ell

(was man sich intuitiv auch erwartet, da man durch einen Punkt "innerhalb einer Ellipse" ell keine Tangenten an ell legen kann, da ja jede Gerade durch P ell in zwei Punkten schneidet!).

(2) Liegt P auf der Ellipse, dann ….

Ja, was gilt denn dann?

Überlege selbst, notiere deine Überlegung in eigenen Worten und sei auch darauf vorbereitet, in der nächsten Mathematikstunde darauf angesprochen zu werden!

Referenzen

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