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In den mir bekannten Teilen Marokko's heißt der „Epileptische* (in Tanger , Rabat und Casablanca meinun , minün , von Ungebildeteren und Frauen auch meznün, in Mogador mznün aus¬ gesprochen)

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Academic year: 2022

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(1)

Kleine Mitteilungen.

Magnün „epileptiscli". — mu'aiiad „beglaubigt*.

— In den mir bekannten Teilen Marokko's heißt der „Epileptische*

(in Tanger , Rabat und Casablanca meinun , minün , von

Ungebildeteren und Frauen auch meznün, in Mogador mznün aus¬

gesprochen). Jackson, Account of Marocco, 153 hat in der 5

Bedeutung „epileptisch" *). Daumas, La vie arabe, 421 gibt als

Namen der „Epilepsie" ^-^y^ U^y^)- Besonders auch im Hinblick

auf die Persönlichkeit des Propheten Muhammad, der ja bei einem

Teile seiner mekkanischen Landsleute als ^.,j^Ls? galt (s. z. B. Ihn

Hisäm, Sira Ivl, 8), ja, in den qualvollen Monaten, in denen er sich lo

zur Gewißheit über seinen prophetischen Beruf durchzuringen hatte,

sich vorübergehend selbst für ^jj^L:^ gehalten zu haben scheint

(Tabari, Annales, I, Hö., 10), und der, wenn auch wohl nicht an

ausgesprochener Epilepsie, so doch sicher an allerlei NervenanfUllen

gelitten hat, deren Symptome denen der Epilepsie z. T. recht ähn-

lich waren , scheint es mir nicht unwichtig , einmal die Prage

aufzuwerfen, ob schon das altarabiscbe ^.^y^ , eigentlich „von

Dämonen besessen", die Spielart des „Epileptischen", „Katalep-

tischen" o. ä. mit umfaßt hat. Auf Grund der folgenden drei

Stellen glaube ich diese Frage bejahen zu müssen: ^ L« i3Ls

\ ' *' ^

Ä^Li? Ä.äÄi?. ^ Us »Lüytj ^.jy^ Uj!; 0^ ^.,j.i;SUJ

1) So wenigstens nach Dozy, Suppl, s. ^^ysy-. Das Buch ist mir momentan unzugänglich.

2) Vgl. z.B. Nöldelte, Geschichte des Qoräns, 18 ff., Sprenger, Das Leben und die Lehre des Mohammad, I, 207 ff. u. a. Daher erscheint er auch bei den Byzantinern (Theophanes, Zonaras etc.) und ebenso in der — für ihn natürlich nicht eben schmeichelhaften — christlichen Muhammad-Legende des Mittelalters als Epileptiker. Nach Hildebert's Gedichte „De Mahumete' ist er in einem seiner epileptischen Anfälle sogar von den Schweinen aufgefressen worden (wes¬

halb es denn auch den Muslimen verboten ist Schweinefleisch zu essen!); vgl.

Edelestand du Meril, Poösies populaires latines du moyen-äge, 375.

(2)

152 Kleine Mitteilungen.

«j^^ (IHiSam, an der soeben zitierten Stelle), jiÄj *)Lp^«.S

^yio lö! i^.yixl!^ ijy'^-'' (Qazqlni I, n., 3 v. u.) und

^y^yjiil xyilj ilo ^y^jJij (Misbäh des Faiiüml s. ^f^)- Von den

bei IHisäm genannten Merkmalen des ^^yj^-: Würgkrampf, schlot¬

ternder Gang 2) und konfuses Vorsichhinflüstern ^) , passen zum

mindesten die beiden ersten weniger auf den eigentlichen „Wahn¬

sinn" als auf Neurosen wie Epilepsie, Katalepsie oder Hysterie.

In dem Zitat aus Qazwini erscheinen die (j\JL^ in Gesellschaft der

^y-^jUiA, der „Epileptiker"*), man hat also dabei offenbar an

den Epileptikern verwandte Kranke zu denken. In der Misbäh-

Stelle endlich wird die „Besessenheit" (^.,j^il) ganz direkt als der

Epilepsie äbnlich hingestellt. Mit diesem Resultate stimmt über¬

ein , daß allerlei Ausdrücke im Neuarabischen, die an Stelle des

alten ^j^jLjs? getreten sind, gleichfalls nicht nur den „Wahnsinnigen", sondern auch andere Spielarten des „Besessenen", darunter auch den

1) sc. die der Paeonie.

3 i. ^

2) Ich verstehe .isJL^ hier im Sinne von ^i\js^, besonders weil die durcb

Ci/ (i/

letzteres bezeichnete krankhafte körperliche Haltung gleichfalls auf dämonische oE Einwirkung zurückgeführt wurde; vgl. Lane s. v., den Vers des Garir ^^^aÄtj

gJt ^ gJLs^' ^yi (Dl^än II, ifl, 10 = HamSsa t"., 4, Morgenl.

Forschungen 128, 8, Lexx. s. und qjLc>) n. a. Möglich wäre

vielleicht auch es im Sinne von _^5LXc»l „Gliederzucken' zu verstehen; vgl.

o

^^jljüs-ill ^ Fleischer, Kl. Schriften III, 204, ZDPV. VII, 97. VIII, 84 u. a.

Dagegen scheinen mir die beiden gewöhnlichen Bedeutungen von .sJL^, ,un- t/

entschieden, ungewiß sein" (s. z. B. Zuhair, ed. Ahlw., I. , f) bezw. „hin- und herreißen, unruhig machen" (s. Lane), hier ausgeschlossen zu sein.

3) So ist '»Myttt*! hier wohl zu übersetzen ; oder sollte es schon in diesem verhältnismäßig alten Texte einfach „Irrsiun" bedeuten? Vgl. Dozy, Snppl. s. vv.

- .^,-0,

^yii und 'i^yM^\ Aräni XXI, fo, 3: J»ö »y*c ^\ ^ ij^y*"ii

CJ ^ *

xaIc >.i>_«Jlc t\t.iytA\ u. a. — Daß der Prophet unserer Stelle zufolge diese

drei Merkmale des gerade nicht gezeigt haben soll, ist eine Sache

für sich, die mit unserer Frage selbst nichts zu tun hat.

4) ^y£> „Epilepsie" z. B. Qazijlni I, rfi, 12 v. u., S'l., 4 v. u. f. u. ö.j M. J. Müller, Die letzten Zeiten von Granada, 16, 1.

(3)

30 ,

„Epileptischen", bezeichnen, so das ägyptisch-syrische ^ylji^),

das magbrebinische ^^.,^yw vgl. iOjy, iUjJs") etc.) und

das ägyptisch-mekkanische ^ij »•i)^''^) o. ä.

1) Vgl. Dozy, Suppl. s. V.: Dimoniaque, possede ; — qui est dans un itat d'exaltation religieuse, convnlsionnaire; Spiro, Vocabulary s. (j».*J : rägU malbüs, man possessed by an evil spirit; Cameron , Vocabulary s. : malboos . . . inspired, devotee; mad, epileptic; Landberg, Proverbes et dictons, S. 48, 4 v. u.:

c ..

^jH^Li^ J»-?^> homme fou = ^j^^Xj". — Man könnte geneigt sein dieses

^jMyxL' von abzuleiten, am einfachsten wohl als eine durch die Wurzel

' s ,o,>

^jit^xi beeinfluiSte paretymologische Bildung (vgl. andal. und ^juJyut

„besessen" u. a. Dozy, Suppl. s. |j*iJj, ferner Muhit al-Muhlt s. und Landberg a. a. 0. zu ^J»-^AJlJ iXJj „Teufelskind"). Richtiger aber wird man

es auf das alte verkehrte intim mit jemand, machte jemand zu

seinem vertrauten Freunde' zurückführen (vgl. die Lexx.; Gloss. Tab.; HamSsa ööe, 10 = Kämil f!f , 5; Hariri, MaqSmät ff, 4. 6. v. u. etc.). Es wird also eigentlich bedeuten: „einer, den (ein Dämon) zu seinem vertrauten Genossen

o J gemacht hat'. Vgl. als auf derselben Vorstellung beruhend schriftarab. v_.A..i^Ua/0

j

(s. die Lexx.) und andal. l,_Jj,^Ua^ und i_a&.L£l* „besessen' (s. Dozy, Suppl.), sowie das sofort zu erörternde ^^^yi« — ferner Spiro, Vocab. s. u*k.»J : libsoh 'afryt, a devil possessed him (= rikboh 'afryt, ibid. s. i-a/j), und ^i:ib |j<*-*JCJ!

„besessen, epileptisch sein" (Dozy, Suppl.; jjM-yJl c. pers. „in enge Be¬

ziehung zu jemand treten' z. B. anch Maqqari II, f r"v , 5 La.).

2) Vgl. Beaussier, Dictionn. s. Endiable, enrage und ^pileptique, g. iUjyi: Mal caduc, epilepsie, haut-mal, s. ^^^ji: ^tj »iioys Es-tu fou?; Ben Sedira, Petit dictionn. s. ^^ji^: epileptique, s. 'iJu^: Epilepsie, s. ^.^y- avoir une attaque d'^pilepsie; Dombay, Gramm. S. 89: Morbus caducus iÜJyi; Km'«

Orsatti, Guia de la conversaciön espanola-irabe marroqui S. 65 : epilepsia . . . krina; Dozy, Suppl. s. vv. u. s. f. (im Schriftarab.: (^.j^jSl! ^^.jLa-yiJ! O^-J^^

gJ! iüi,Läj TSA. s. v.).

3) Vgl. Snouck Hurgronje, Mekka, II, S. 124: „Die echten Zär heifien theils gewisse Formen des Irrsinns, theils hysterische Anfalle" u. s. f.; Völlers, diese Zeitschr. XLV, 344: „das Volk wendet Bezeichnungen wie Ji^ »-i^ o^^r gv^^ j.aI'- auf alle epileptischen Anfalle an' u, a.

(4)

154 Kleine Mitteilungen.

In der von Ram bearbeiteten „Qissat Mär Eli'iä' (Leipz. semitist.

Studien II, 3) steht fast regelmäßig i) neben dem Namen oder Titel

^ „. Xfri^ ) des Apostels Paulus das Epitheton ,'.piv>*\ , für das der

deutsche Text „(von Gott) gestärkt' bietet. Ich habe, als ich das

5 Manuskript und später die Korrekturbogen der.Arbeit durchging,

diese Übersetzung stehen lassen, weil ich keine bessere zu geben

wußte. Jetzt möchte ich dafür vorschlagen: „beglaubigt". Vgl.

St - *

SAqaid des sOmar an-NasafT, ed..Cureton 2), |, 8f.: lXjjI! iSyJ)\ jjfS>-

o j - c

s^^ib und zu iXiiyiS die Glosse im Kommentar des Taftäzänl:

10 JjL-, ooLÜt i^f. A. Fischer.

Zu phönizischen Inschriften. — Auf der 2. Zeile der

größeren Inschrift von Narnaka (Cypern) •können die Anfangsworte

33'3:n"' 1:n tüW T bwon ihrem Sinne nach kaum etwas anderes be¬

sagen, als „diese Statue bin ich, Yatonba'al' ; und ihr Sinn ist auch

16 wobl von niemandem anders aufgefaßt worden. Aber über die

grammatische Auffassung, ja sogar über die Einteilung der Buch¬

staben in Worte herrscht Zweifel.

Ich teile die Buchstaben so ab, wie oben angegeben, und er¬

kläre als T2(T!)72 das was, so daß der Nominalsatz wörtlich

20 besagte: „diese Statue (ist) das was ich (bin)'. Man erinnert sich

hierbei leicht ganz ähnlicher vulgärdeutscher Redewendungen.

Entsprechend lese ich auf Zeile 7 ■'aN -je 'äli rr^N, „das was

das Antlitz meines Vaters (ist)', d. h. „(ich" habe aufgestellt) die Büste, oder das Portrait meines Vaters'.

26 Durch diese Erkenntnis wird auch die 5. Zeile der Tabnit-

inscbrift berührt. Ich wage für die vielumstrittenen Worte folgende

neue Deutung: nbaT TST? üZti bDi yin ,lb ■'N qOD .lb TN •'N S

„denn nicht hat man mich verseben mit Silber, nicbt hat man mich

versehen mit Gold; und alle Beigaben bestehen in Feigenkuchen'.

30 Wie immer etymologisch zu begründen sein mag , und was

immer es im Grunde bedeuten mag: es deutet auf die Beigaben,

die dem Toten mit ins Grab gelegt zu werden pflegten. So auch

Esmunazar Zeile 5, wo gesagt ist, daß dem Toten überhaupt keine

Beigaben beigegeben seien. Dem Sinne nach übereinstimmend Tabnit,

36 der die Wertlosigkeit der Beigaben betont. p Praetorius

1) Nämlich 2, 7. 23. 4, 19 und 7, 18. Einmal, 5,9, erscheint dafür soaä^.

2) Diese Ausgabe ist freilich schlechter als die orientalischen.

(5)

Wissenschaftlicher Jahresbericht

über die morgenländischen Studien im Jahre 1907.

Das Semitische

mit Ausschluß des Sabäo-Minäischen und der abessinischen Dialekte

sowie der alttestamentlichen Studien.

Von C. Brockelmann.

Allgemeines. Einen ausführlichen, nach bibliographischer Voll¬

ständigkeit strebenden Jahresbericht bringt die neue Zeitschrift der

römiseben Orientalisten aus der Feder Teloni's, Guidi's und

Nallino's^). Die vergleichende Grammatik des Referenten

hat in Lieferungen zu erscheinen begonnen-). 5

Assyriologie. E. Meyer sucht an der Hand des archäolo¬

gischen Materials zu erweisen, daß nicht die Sumerer, sondern die

Semiten die ältesten Bewohner Babyloniens gewesen seien; jene

seien erst nach diesen ins Land gekommen und dann semitisiert

worden^). Thureau-Dangin's Bearbeitung der sumerisch-akka- 10

dischen Königsinschriften (s. Bd. LXI, 247, Nr. 5) ist nunmehr auch

in deutscher Sprache erschienen*). Derselbe erörtert den Gebrauch

der Verbalpräfixe im Sumerischen Das gleiche Thema besprechen

Langdon mit Seitenblicken auf eine angebliche sumerisch-indo-

1) Bollettino, II. — Lingue o letterature semitiche. Estratto dalla

„Kivista degli Studi Orientali" pubblicata a cura dei Professori della Scuola Orientale nella R. Universitä di Roma vol. I, S. 228—414.

2) C. Brockelmann, Grundriß der vergleichenden Grammatik der

semitischen Sprachen. 1. Bd. Laut- und Formenlehre, Berlin, Reuther & Reichard,

1907. Lief. 1—3 (S. 1—384), ä Mk. 5,—.

3) Eduard Meyer, Sumerier und Semiten in Babylonien. Mit 9 Tafeln.

{Aus: Abh. Akad. d. Wiss. Berlin.) Berlin 1906. 4». Mk. 11,—.

4) F. Thureau-Dangin, Die sumerischen und akkadischen Königs¬

inschriften. (Vorderasiat. Bibl., 1. Bd. Abt. 1.) XX, 275 S. Leipzig, Hinrichs,

1907. Mk. 9,—.

5) Derselbe, La syntaxe du verbe sumerien. (ZA. XX, 380—404.)

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