Numerik, Wintersemester 2013 Aufgabenblatt 3
Prof. Dr. Peter Bastian Abgabe 13. November 2013 bis 11:15
IWR, Universit¨at Heidelberg
U¨BUNG1 NUMERISCHEINTEGRATION MITEULER- UNDHEUN-VERFAHREN
Betrachten Sie das Anfangswertproblem
u0(t) =f(t), t∈[a, b], a, b∈R, u(a) = 0,
mit einer gegebenen hinreichend glatten Funktionf : [a, b] → R. Wenden Sie das explizite Euler- Verfahren und das Verfahren von Heun mit konstanter Schrittweiteh= (b−a)/Nauf das AWA. Dann erhalten Sie eine N¨aherungsformel f ¨ur das IntegralRb
af(t)dt. Geben Sie beide N¨aherungsformeln f ¨ur das Integral sowie jeweils obere Schranken f ¨ur den von der Zahlhabh¨angenden Integrationsfehler
an. 4 Punkte
U¨BUNG2 KONSISTENZORDNUNG
1. Geben Sie die Konsistenzordnung des Heun-Verfahrens:
yn=yn−1+h
2f(tn−1, yn−1) +h
2f(tn, yn−1+hf(tn−1, yn−1)) 2. Zeigen Sie, dass das Nystr ¨om Einschrittverfahren mit
F(h;t, yn−1) =
3
X
r=1
brkr(h;t, yn−1)
und
k1 :=f(t, yn−1), k2 :=f(t+23h, yn−1+23hk1), k3 :=f(t+ 23h, yn−1+23k2))
b1= 14, b2= 38, b3= 38
die Konsistenzordnung drei besitzt.
5 Punkte U¨BUNG3 RUNDUNGSFEHLER
Bei der Durchf ¨uhrung einer expliziten (L-stetigen) Einschrittmethode mit L ¨osungu(t)f ¨urt≥ t0 und numerischer Approximation durch eine Gitterfunktion(˜yn)n≥0, wird wegen des unvermeidba- ren Rundungsfehlers eine gest ¨orte Rekursion
˜
yn= ˜yn−1+hnF(hn;tn−1,y˜n−1) +n, n≥1,
gel ¨ost. Die “lokalen” Fehler verhalten sich dabei wie knk ∝ epsky˜nk, wobei eps den maxima- len relativen Rundungsfehler bezeichnet. O.B.d.A. sei y˜o = u(t0) angenommen. Beweisen Sie die Absch¨atzung
k˜yn−u(tn)k ≤K(tn)
1≤m≤nmax kτmk+eps max
1≤m≤nh−1m k˜ymk
.
4 Punkte U¨BUNG4 VERGLEICH VERSCHIEDENERZEITSCHRITTVERFAHREN(PROGRAMMIERAUFGABE)
Betrachten Sie die AWA
u0(t) = −200t u(t)2, (−2≤t≤2)
u(−2) = 1
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1. Implementieren Sie ein Runge-Kutta-Nystr ¨om Verfahren 3. Ordnung (siehe ¨Ubung 2) analog zum Beispielexplixiteuler.hhinhdnum. Verifizieren Sie f ¨ur konstante Schrittweitenh= 2−i, i= 3, . . . ,8die Konvergenz 3. Ordnung dieses Verfahrens (Exakte L ¨osungu(t) = 1+100t1 2).
2. Betrachten Sie ausserdem die Konvergenzordnung des Expliziten Euler Verfahrens zu densel- ben Schrittweiten.
3. Die Aussage des Satzes von Aufgabe 3 impliziert im Falle konstanter Schrittweiten eine untere Schranke f ¨ur die Schrittweite bei deren Unterschreiten der Approximationsfehler aufgrund des wachsenden Rundungsfehlers wieder zunimmt. Ersetzen Sie in ihren Programmen double durchfloatund bestimmen Sie diese Schranke n¨aherungsweise.
Konvergenzordnung: In vielen F¨allen kann die Konvergenzordnung eines Grenzprozesses a(h)→a(h→0), ka(h)−ak=O(hα),
nur experimentell bestimmt werden. Dazu werden bei bekanntem Limesaf ¨ur zwei Wertehundh/2die Fehler ka(h)−akundka(h/2)−akberechnet und dann die Ordnungα ¨uber den formalen Ansatzka(h)−ak=chα aus der folgenden Formel ermittelt:
α= 1
log(2)log
ka(h)−ak ka(h/2)−ak
5 Punkte