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D Danziger fis^wirtschaftszeitung. Fremden werbung Wirtschaftsfaktor Fremdenverkehr. Die Danziger Verkehrszentraie Besucht das schóne Danzig

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D Danziger

fiS^Wirtschaftszeitung

Herausgeber: Industrie- und Handelskammerzu Danzig

Mitteilungen der Industrie* und Handelskammer / Polnische Wirt- schaftsgesetze in deutscher Ubertragung / Danziger Juristen-Zeitung

Mitteilungaorgan

der Fachgruppe Brauereien und Malzereieu, der Fachgruppe Gaststatten- und Beherbergungsgewerbe, der Fachgruppe Grundstucks- und Hypothekenmakler, der Fachgruppe Kohlenplatzhandel, der Fachgruppe Kolonialwaren- und Feinkost- Einzelhandel, der Fachgruppe Papierwaren-Einzelhandel, der Fachgruppe Tabakwaren-Einzelhandel, der Fachgruppe Ver- vielfaltigungs- und papierverarbeitende Industrie, der Fachgruppe zuckerverarbeitende Industrie, des Danziger Assekuranz- Klub e. V., des Schuhhandlervereins von Danzig und Umgebung des Verbandes der Zentralheizungs-Industrie, des yei”

bandes der Eisen- und Wirtschaftswarenhandler, des Verbandes der Danziger Lederwirtschaft, des Verbandes der Metall- industriellen, des Vereins Danziger Handelsvertreter e. V., des Vereins Danziger Holzexporteure, des Vereins Danzigei Holzmakler des Vereins der Konfiturengeschafte, des Vereins der Likórfabrikanten, des Vereins Danziger Spediteure e. V., des Vereins des Textileinzelhandels e. V., des Vereins der WeingroBhandler, der Wirtschaftsgruppe Ambulantes Gewerbe.

3. APRIL 1936 NUMMER 14 16. JAHRGANG

Aus dem Inhalt:

Fremden werbung

Wirtschaftsfaktor „Fremden- verkehr

Die Danziger Verkehrszentraie Besucht das schóne Danzig

Mitteilungen der Industrie- und Handels ­ kammer

Polnische Wirtschaftsgesetze in deutscher Uebertragung

BBRM||R||||||||P|||i|PI||||||||^

I Die echten Danziger »Lachs-Likore« j

B se*t J

g anno 1598 unerreicht 1

Sehenswerte alte Probierstuben

j

(2)

Inhalt:

Wirtschaftsf aktor „Fremdenverkehr“... . 189

Fremdenwerbung ... 191

Fremdenverkehr und Wirtschaft ... 193

Von Verkehrsdirektor Ewald Klose, Banzig-Oliva Die Danziger Seebader... 195

Besucht das schbne Danzig ... 196

Seedienst OstpreuBen...197

Ostseegold ... 198

Mitteilungen der Industrie- and Handelskammer; Mitgliederversammlung der Industrie- und Handelskammer zu Danzig . fOO Danziger Wertpapiere...200

Preisnotierungenf’iir Getreide an der Danziger Borsevom 23. bis 28. 3.1936 201 Danzig: Verdingungen ...201

Erinnerung an die Zahlung falliger Steuern...'...202

Lehrvertrage...202

Zoppoter Kennwoche im Juli 1936 ... 202

Gesetzgebung und Rechtsprechung Polens: Recbtswirkung und Anleihenkonversion...203

Projekt eines neuen Wechsel- und Scheckrechts...204

Polnische Wirtschaftsgesetze in deutscher Uebertragung: Berficksichtigung des Gewichtes, das uber das inderEinfuhrbewilligung angegebene Gewicht hinausgeht...204

Deutsches Reich: Expreflgut- und Frachttarife im Seedienst OstpreuBen...201

II .1)

Das Gold der Ostsee

Schmuck, Sporlpreise, Festabzeidien Kunstgewerbe

Zigarren- und Zigareffen - Spitzen

Das Zeichen fiir Echtheit und Giite

Staatliche

BernsteinManufaktur

G. m. b. H.

Engros-Vertriebsstelle Danzig,Lasfadie35d

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Danziger

Wirtschaftszeitung

Herausgeber: Industrie- u. Handelskammer zu Danzig

Mitteilungen der Industrie* und Handelskammer zu Danzig

Polnische Wirtschaftsgesetze in deutscher ubertragung Danziger Juristen>Zeitung

3. APRIL 1936 Nr. 14 16. JAHRGANG

Wirtschaftsfaktor „Fremdenverkehr**

Vor wenigen Jahren noch war der Fremdenver- kehr in all semen Einzelerscheinungen, die wir unter diesem Bc.griff zusammenfassen, vom Erholungs- suchenden und Touristen bis zum. Geschaftsreisen- den, von dem individuellen Einzelganger bis zur gro- Ben Gesellschaftsfahrt, eine der wenigen „Wertposi- tionen" in der Handelsbilanz der europaischen Staa- ten, die unreglementiert und unkontingentiert gleich- saan ais Ueberbleibsel aus der Zeit des ungehinderten Verkehrs von Land zu Land jeder Form von Verkehr u^d Touristik beliebig weiten Spielraum lieB. Ver- haltnismaBig spat erst wurde der handelspolitische Wert des „unsichtbaren Exports" in das Kalkul der okonomischen Funktionen iibernommen. Die iiberaus .schwierige statistische Erfassung des Wertes dieser keistung durch ein Fremdenverkehrsland, die viel- ialtige Wirksamkeit des Besuches auf Verbrauchs- ffiiterindustrie und spezifische Zweige des Wirt schafts- mbens, wie Hotelbetriebe, GenuBmittelproduktion, nunsthandel, um nur e.inige Zweige zu nennen, denen der Fremdenverkehr zugute kommt, niogen eine ex- a,kte nationalbkonomische Bewertung bislang noch verhindert haben. Denn „Fremdenverkehr" ist keine ffeiionnte Ware, seine Wertberechnung, die bilanz- niaBig© Sichtbarmachung des eigentlichen Handels- ktivums, den der Besucherstrom in ein Land tragt, lst nicht so sehr abhangig von dem Konsum der esten GroBe der gebotenen See luft oder des Waldes-

•'Wischens in dem als Exporteur in unserer Rech- Ulu'g fungierenden Reiseziel, als von statistisch nicht

^’l erinittelnden GróBen. Mentalitat, Vermbgenslage f.-p- ^(;}&ungcn des Konsumenten, seine Aufnahme-

^ir das Gebotene spielen hierbei eine ebenso y’oBe Rolle wie die „Mengentheorie" einer auf Frem- P011 verkehr schlechthin ausgerichteten Wirtschafts-

^orin. Dies mag der Grund sein, weshalb der Fremde elastisch und sich gem den Gepflogenheiten seines

’> neferanten" anpassend, noch so hohe Zollmauern 11 ersprang, herablassend uber Kontingente hinweg- Sjng and im bilateralen Verkehr sich keinerlei Wert a s Konipensationsobjekt beimaB. Pfund, Mark, Franc und Lira roll ten unkontroRiert und ungehindert in S,ortenkassen der auslandischen Banken, um im ickzack der Wechselkurse schlieBlich wieder in ihr rsprungsland zuriickzuflieBen. Die Einnahmen, die das Deutsche Reich friiher aus dem Fremdenverkehr uchen konnte, werden auf etwa eine halbe Milliarde Mark im Jahre geschatzt. Mit jener Sorglosigkeit, die eine gut gefiillte Reisekasse wohltuend zu ver- nutteln pflegt, genoB der Besucher die Annehmlich- veiten des Gastlandes, ohne zu Gedanken uber . die eigene wirtschaftliche Funktion im Bereich seiner

erholsamen Ferientage durch neugierige Fragebogen angeregt zu werden.

Erst als die Wahrungssorge bei alien Staaten, und vor allem den groBten Importlandern von Ilohen- sonne, Seeluft, Landschaftstimmung und Kulturein- driicken ihren Einzug hielt, wurde man auf den Fremden erst eigentlich aufmerksam. Man entklei- dete ihn seiner persbnlichen Eigenschaften, abstra- hierte jenes oft lyrisierte Gcfiihl, „das in die Feme zieht", nebst der romantischen Atmosphare des Reise- fiebers und machte eine glatte Rechnung auf. Der Fremde stand mit einem Worte plótzlich ,,zu Buch".

Man kann es als einen gliicklichen Umstand ver- zeichnen, daB der Gast von seiner hbchst unpersbnli- chen Funktion innerhalb dieser Rechnung meist nur wenig ahnt, daB er unbeschadet seines Eigenwertes wandem, sehen und Sport treiben kann. Wenn er wiiBte, daB er in der Schweiz gegen Kohlen ausge- handelt wind, wie es im deutsch-schweizerischen Handelsverkehr der Fall ist, oder mit Backpflaumen in Jugoslawien kompensiert wird! DaB der Eng­

lander in Deutschland Sondermarkkonten auftaut, wenn er Berliner Luft fur Spinnereimaschinenatmet.

Die Devisenlage des Reiches hat in erster Linie die neue Form des Reiseverkehrs beeinfluBt. Be- sondere Reiseabkommen sind in die verschiedenen Abmachungen mit den Verrechnungslandem einge- baut worden, um einen ubermaBigen Wahrungsabflufi zu vermeiden. Bei den engen Beziehungen der Freien Stadt zum Deutschen Reich spielt die Zuteilung von Guldenbetragen fiir Danzig-Besucher in Form von Reiseschecks eine ausschląggebende Rolle. Die Fremdenverkehrswirtschaft Danzigs nimmt innerhalb der ókonomischen Reichweite des freistaatlichen Wirtschaftslebens eine Schliisselstellung als devisen- bringende Industrie ein. Wenn man die vorsichtige Angabe einer Einnahme von 2,5 Mill. Gulden zu Grunde legt, die der Wirtschaft aus dem Fremden­

verkehr im vergangenen Jahre zugeflossen sind, so bedeutet das einen Anted von 10 o/o an dem Betrag der gegenwartig umlaufenden Guldennoten. GewiB riihren nicht samtliche Einnahmen aus dem deut­

schen Reiseverkehr her. Gerade im vergangenen Ja.hr zeigte der Besucherstrom aus 'Rolen, aus ’den skan- dinavischen Landem und aus England eine erfreu- liche Verbreiterung. Jedoch wird weder Danzig den deutschen Gast missen wollen, noch das Deutsche Reich seinem verkehrspolitischen Importeur diearchi- tektonischen Schonheiten der deutschen Stadt Danzig, die Kenntnis von ihrem eigenstaatlichen Leben oder die Annehmlichkeiten ihrer Seekiiste vorenthalten Dazu bieten die Freie Stadt und ihre Seebader einen

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unvergleichlichen Vorteil: Billigkeit. Vor kurzerZeit war Bernhard Shaw in Dalmatien und schrieb von dort: „Kommt alle her, hierist die herrlichste Natur, das fabelhafteste Land und die gastfreundlicłiste Bevolkerung und —• es kostet gamichts; alles ist umsonst. Vielleicht besucht der satirische Dichter einmal den kleinen Staat au der Ostseekiiste er wiirde das gleiche auch von ‘Danzig sagenkonnen.

Die Umwertung des Guldens wirkt gewissermaBen ais eine Exportpramie des Fremdenverkehrs, vor allem furden deutschen Reisenden, der seine Schecks zu dem giinstigen ASKI-Kurs umgerechnet erhalt.

Den Bemiihungen des Propagandasenates ist es auch fur die beginnende Saison gelungen, eine Devisenzu- teilung fiir die deutschen Danzig-Besucher zu er- reichen.

Diese Mafinahme kommt letzten Endes der gesam- ten Danziger Wirtschaft zugute, vor allem, wemi man den Mengenwert der zahlreichen Gesellschafts- fahrten und sporadischen Besuche nach Danzig rei- sender Reichsdeutscher ins Auge faBt. Daneben wird jedoch eine zunehmende Steigerung des Besuches aus dem nichtdeutschen Ausland mit Recht anzu- nehmen sein. Es braucht wohl nicht betont zuwerden, daB der Danziger Gastgeber sich bemiiht, gerade den Anspriichen dieserfiir die Fremdenverkehrswirtschaft iiberaus wichtigen Gruppe der Besucher in vollem Umfang gerecht zu werden. Eine gewisse Riicksicht- nahme auf die Lebensgewohnheiten und Erwartungen der Fremden, die ihren Aufenthalt in der Freien Stadt nehmen und damit wesentlich zur Starkung des wirtschaftlichen Riickgrats beitragen, diirfte ais Beigabe zu den naturlichen Voraussetzungen des

Danzig-Bildes auf der Kontenseite der „Lieferungen seine Dauerwirkung auch hier nicht verfehlen.

Dies uhjgefahr sinddie technischen und wirtschaft - lichen Voraussetzungen, unter denen Danzig in der Zeit der Fremdenkompensation und der Va- lutagrenzen der neuen Saison entgegen geht. Die Mechanik der neuen Fremdenverkehrs-Struktur wird sich auch hier noch in starkerem MaBe einspielen uud damit in gesicherten Bindungen das Zannrad der Danziger Wirtschaft erfąssen. Es ist nicht Auf- gabe dieser Ausfuhrungen, den fortlaufenden ProzeB

Eine Reise nach Danzig

macht keine Schwierigkeit! Samt/iche Forma- iitaten eriedigen die Reisebiiros.

Auskunft erteitt die

Danziger Verkehrszentrale.

dieser Verpflechtung des Fremdenverkehrs mit a.ii- deren Produktionszweigen nachzuziełien. Immer mehr zeigt sich, daB trotz alien guten Willens das Ingang- kommen normaler Verhaltnisse zwischen den betei- Ińrten Landem eine Arbeit auf mehr oder minder lange Sicht bedingt. Hierbei bietet gegenseitiges, Kennenlernen, das eigentliche Triebmoment des Fremdenverkehrs, neben den Annehmlichkeiten einer Reise ein geeignetes Mittel zur Haudelsbefruchtung und dariiber hinaus noch der Vertiefung kultureller und politischer Beziehungen. Dr. G. K.

INTERNATIONALES

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Fremdenwerbung

In jedem Geschaftsbetrieb nimmt das Wort -•Werbung“ einen groben Platz ein. Fremdenwerbung' liir einen Kur- mid Badeort ist aber das A mid O des ganzen Betriebes, von ihr liangt das Wohl und Ge-

<leili des ganzen Kurplatzes ab, wenn nicht besoridere natiirliche Vorziige, seien es Heilquellen oder ahn- licihes, seinen Ruf begriinden. Und doch hat man sehon die Erfahrung gemacht, dab. (wenn man nicht Jahr fiir ,jaqr w;rbt und dem Publikum die Vorziige a*npreist), auch die beaten, heilkraftigsten und be- kaiuitesten Kurorte dem Vergessen anheimfallen.

Umsomehr hat es ein Kur- mid Badeort, der keine besonderen Heilquellen oder sonstige Vorziige zu bieten hat, nótig, intensive Fremdenwerbung zu treiben. Zoppot hat zwar durch seine schone Lage

<tn der See mid seine herrlichen Walder einen Vor- I ci I vor vielen anderen Seebadern; trotzdem ware es undenkbar, ohne inteiisivste Werbearbeit einen Auf- scliAvung im Fremdenverkehr zu erzielen, wie er in den letzten Jahren verzeichnet werden konnte.

Was gelibrt nun zu einer solchen Werbung? An e®ster Stelle sind wolil die Werbeprospekte zu hennen, die dem Reisenden iiber den Aufenthalt, den er in einem Kur- und Badeort nehmen will, Aus­

kunft geben. Die Ansichten iiber den Inha,It eines Irospektes geben sehr weit auseinander. Im allge- nieinen naaeht man aber die Erfahrung, dab der Kur- gast, der irgendwo seinen Ferienaufenthalt nehmen

"ill. in den Prospekten nur das Notwendigste lesen will, d. li. er will wissen, wie komme ich am schnell- sęen mid bequemsten in den Kurort, wie teuer stellt sich die Reise und der Aufenthalt, welche Vorteile letet dieser Kurort gegeniiber einem anderen, wie

hoch 1st die Kurtaxe usw. Wenn dieses in wenigen Satzen ausgedriickt ist und durch eine Reihe Bilder erganzt wird, die den Ort tatsachlich so wieder- geben, wie der Kurgast ihn auch vorfindet, dann ist die Werbung gut. Der Gast soil eher iiberrascht sein von den Bequemlichkeiten mid Schonheiten, die im Prospekt vielleicht gerade nicht besonders an- gepriesen werden, aber nicht bei seiner Ankunft ent- tauscht werden, well der Prospekt mehr gesagt hat, als der Kurort wirklich bietet. Selbstverstandlichkeit ist, dab jede marktschreierische Reklame vermieden wird.

Neben dem Werbematerial ist es erforderlich, dab die Auskunftsstellen, die Prospekte verteilen, also Reisebiiros, Verkehrsverbande usw. auch tatsachlich Auskunft geben kbnnen, welche Vorziige der be- treffende Kur- und Badeort besitzt. Man kann von den Auskunft erteilenden Angestellten nicht ver- langen, dab sie iiber Kur- oder Badeorte Bescheid wissen, wenn sie den Ort noch nicht einmal gesehen und keine Ahnung haben, wie man am bequemsten dorthin gelangt, wie die Pab- und Devisenvorschrif- ten lauten usw. Zoppot hat daher einzelne Herren aus diesen Reisebiiros geladen, damit sie sich von der Richtigkeit der angepriesenen Vorziige iiberzeugen kbnnen. Dasselbe gilt auch fiir die Pressevertreter.

Alle diese Werbeaktionen nehmen natiirlich einen groben Platz im Etat einer Kurverwaltung ein. An- dererseits wird eine Reihe Firmen und Lente be- schaftigt und in Brot gesetzt. Es sind dieses nicht ajlein die Druckereien, damit sehr eng verbunden sind Kiinstler, Klischeeanstalten, Papierfabriken, die Post und viele andere; gehen doch die Zahlen der Prospekte, die in die einzelnen Stadte mid Lander gesąndt werden, in die Zehntausende.

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Grenade Zoppot hat es nótig, trotz seiner herr- lichen Lagę, trotz alien Schónheiten, ganz erheblich Propaganda zu machen, da es durch seine geographi- sche Lagę etwas auBerhalb der iiblichen Reiseroute der meisten Ferienreisenden steht, ajiBerdem infolge Abtrennung vom Mutterlaude PaB- und Zollvor- schriften z,u beachten siad. Je bequemer ein Kur- gast in sein Bad reisen kann, desto leichter ist er dafiir z.u haben. Es ist also gerade fiir Zoppot. be- senders schwierig, sich setne Kurgaste zu werben.

Hat ein Hast einmal erst die Schónheiten unseres Bades erkannt, dann laBt er sich auch in spateren Jahren nicht abhalten, wiederzukommen. Ich be- trachte einen Kurgast erst ais richtigen Gast, wenn er zum zweiten Male wiederkommt, denn dann weiB ich, daB es ihm gefallen hat.

Einen 'fast ebenso groBen Teil der Fremden- werbung im Etat einer Kurverwaltung nimmt aber auch das Veranstaltungsprogramm ein. Wenn sich jemand entschlieBt, in einen Kurort zu reisen, dann will er dort etwas sehen und geboten erhalten. Da nun der Geschmack der vielen Tausende von Kur- gasten verschieden ist, so muB den einzelnen Wiin- schen, soweit es móglich ist, Rechnung getragen werden. Dazu gehóren die taglichen Kurfconzerte, Vortrage, Theaterauffiihrungen, .sportlichen Veran- staltungen jeder Art und vieles andere. Alle diese Veranstaltungen verlangen genaueste Ausarbeitung und Vorbereitung schon im Winter. Neben diesen Veranstaltungen soli der Kurgast aber auch die Schónheiten der Umgegend kennen lernen, dazu sind wieder Fiihrungen in der Umgegend notig, dazu wird die Verkehrsindustrie herangezogen durch Autobusse,

Taxen usw., so daB auch dieses Gewerbe stark am Fremdenverkehr interessiert ist.

Wahrend in der Vor- und Nachsaison Strand- korbe im UeberfluB bereit stehen, ist der Bedarf in den beiden Hauptmonaten Juli und August kaum zu decken. Die alljahrlichen Neuanschaffungen und Re- paraturen geben den Korbmachem, Webereien, Tape- ziergeschaften usw. monatelang Arbeit.

Ein nicht minder schweres Kapitel nicht nur in Zoppot, sondern auch in anderen Kurorten ist die giinstige Unterbringung der Fremden. Es ist nicht leicht, fiir jeden der Kurgaste das richtige Hotel- zimmer, die richtige Wohnung oder das einfach moblierte Zimmer zu finden. Da ist es die besondere Aufgabe des Wohnungsnachweises, dariiber zu wachen, daB die angebotenen Wohn'ungen auch den geforderten Preisen entsprechen, daB sie sauber sind, daB die Vermieter den Gasten gegeniiber hóflich und zuvorkommend sind und daB letzten Endes keine Uebervorteilungen vorkommen.

Wirtschaftliche Vorteile bringen auch die groBen Gesellschaftsfahrten der auslandischen Dampfer- linien, der Eisenbahndirektionen und Autobusgesell- schaften, die, wenn auch nur fiir wenige Page oder Stjunden, den Kurort rege beleben.

Mehr oder weniger nimmt also jeder Einwohner eines Kur- oder Badeortes an der Fremdenwerbung teil und kann zum Bliihen und Gedeihen eines sol- chen Ortes beitragen. Jeder Gast, das mogen sich alle Einwohner eines Kurortes merken, bringt der gesamten Wirtschaft Vorteile.

Franz Bauer, Kurdirektor Ostseebad Zoppot.

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Sfanxi^ und seine Csiseebdderl

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3. April 1936

Fremdenverkehr und Wirtschaft

Die Tatigkeit der Danziger Verkehrszentrale

Von Verkehrsdirektor Ewald Klose, Danzig Oliva.

Eiiies der vielen Verdienste der nationalsozialisti- schen Regierung ist die Verbreitung der Erkenntnis von der Bedeutung des Fremdenverkehrs als Wirt- schaftszweig.

Die Pflege dieses etatsmaBig wichtigen Faktors war friiher fast ausschliefilich der privaten Initia­

tive iiberlassen. Heute hat sich, sowohl im Reich wie in Danzig, der Staat dieser bedeutungsvollen Aufgabe angenommen. Das Reichsministerium fur Volksaufklarung und Propaganda im Deutschen Reich und die Senatsabteilung gleichen Namens in Danzig haben in unermiidlicher Kleinarbeit diesen Auf- klarungsfeldzug erfolgreich durchgefuhrt.

Bei uns in Danzig spielt bei der Nahe derGrenzen und der jiingsten Ereignisse auf dem Geldmarkt der wirtschaftliche Begriff der Devisen eine besondere Rolle. Hier ist daher die Erkenntnis von der Not- wendigkeit der Pflege der Fremdenkultur wohl in ulie Schichten der Bevolkerung gedrungen. Es gibt kaum einen anderen Wirtschaftszweig, der soviel Devisen ins Land bringt, vor allem keinen, zu dessen direkter Lebensfahigkeit oder indirekt in Form der Beschaffung von Rohstoffen nicht Devisenabwande- 1’ung durch Kaufe im Ausland notwendig ist.

Die Haupteinnahme aus dem Fremdenverkehr bringen die Beherbergungs-, die Bekóstigungs- sowie das Transportgewerbe. Arbeitslohne und Transport- kosten, die der Fremdenverkehr bedingt, bleiben Dieist restlos im Inland. Der finanzielle Aufwand fiir die Bekóstigung kann ebenfalls bei geschickter Be- wirtsehaftung der Heimat zugute kommen.

Durch Pflege der Spezialgerichte des Landes lassen sich Ausgaben fiir auslandische Nahrungs- ttiittel auf ein Minimum herabdriicken. Die Land- wirtschaft, der Gemiise- und Obstbau, sowie die tmfliigelzucht des Inlandes werden an den Aus- tandem fiir ihre hochwertigen Produkte gutzahlende Abnehmer finden.

Abgesehen von den Gaststatten gibt es eine Reihe v°n direkten NutznieBern des Fremdenverkehrs. Die Andeuken-, Postkarten-, Photo- und Filmindustrie

^trd den groBten Teil ihrer Erzeugnisse wohl an Aichteiuheimische absetzen.

_ Waschereien, Installationsfirmen, Mbbelhandler, i'riseure, die Leinenindustrie und alle die vielen Lie-

feranten des Unterkunfts-, Verpflegungsstatten- so­

wie des Transportgewerbes zahlen zu den indirekten NutznieBern des Fremdenverkehrs. Ihre Umsatze rechnen zum iiberwiegenden Teil zu der groBen Zahl der unsichtbaren Posten bei den Ertragnissen des Fremdenverkehrs.

Die Danziger Verkehrszentrale als Exponent der Fremdenwerbung hat versucht, aus der Praxis ohne jede Schónfarberei einige Zahlen iiber die 1935 von Fremden in Danzig ausgegebenen Summen zu er- mitteln. An den Fiihrungen unseres Biiros haben sich im Vorjahre nachweisbar 48074 Fremde be- teiligt. Ueber ihre Aufenthaltsdauer in Danzig und das von ihnen mitgefiihrte Geld liegen keine genauen Zahlen vor. Wir wollen jeweils die unteren Grenzen annehmen, um den Vorwurf, zu hoch zu schatzen, von vomherein auszuschlieBen. Der ungiinstigste Fall ware, daB jeder dieser Fremden nur einen Tag in Danzig geweilt hatte und sich mit der Freigrenze, von RM. 10,— als niedrigste Summe, die er mit- bringen durfte, begniigte. Dann haben diese Frem­

den rund eine Million Gulden in Danzig gelassen. In Wirklichkeit ist der Devisenzuwachs aus dem Besuch dieser statistisch erfaBten, zum erstenmal 1935 in Danzig gefiihrten Fremden weit holier. AuBer ihnen sind natiirlich bedeutend mehr Gaste im Freistaat gewesen.

Die Badeverwaltung Zoppot und der amtliche Wohnungsnachweis des Norddeutschen Lloyd haben festgestellt, daB die standigen Kurgaste Zoppots im Durchschnitt zehn bis zwblf Tage in diesem Bade weilten. Es waren 22000 Kurgaste gemeldet. Zehn Gulden sollen nur als Durchschnittssatz fiir den Tagesverbrauch eines solchen Kurgastes angenommen werden. Dann sind durch diese Besucher ca.

2x/2 Millionen Gulden nach Danzig gekommen.

Der Verbrauch der 120 000 Autobuspassanten, die die „M. P. K. Gdynia" von Gdynia nach Zoppot im Vorjahre befordert hat, der 3154 auf Unterbrechungs- karten in Zoppot gewesenen Reisenden des See- dienstes OstpreuBen und der mit den an den Grenz- stellen Einlage, SteinflieB und Kalthof gezahlten 85006 Autos nach hier gekommenen Personen ist als nicht schatzbar nicht berechnet.

ZOPPOT (Freic Stadt Danzig)

das Weltbad an der Ostsee

Internationale sportHche Veranstaltungen Tennis-, Fecht- und Tanz-Turniere Kanu- und Segei-Regatten

Pferderennen, Schwimmfeste, Motorrad- und Windhund-Rennen

Modern eingerichtetes Warmbad mit samtiichen medizinischen Badern

Massagen Inhalatorium

Arztiich anerkannte Moorbader aus eigenen Lagern Kurtaxe vom 15. Mai bis 30. September

Giinstige Pauschalaufenthalte fiir jeden Geschmack durch samttiche Reisebiiros des In- und Auslandes

Kur- und Badcvcrwalfuno Ostsccbad Zoppot

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S. 194 Nr. 14

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3. April 1936 DaB diese beiden Zahlen, die 48074 von uns

gebuchten Fremden und die 22000 Kurgaste Zoppots viel zu niedrig liegen, beweist allein schon die Tat- sache, daB in den Danziger Gaststatten im vorigen Jahre 96297 Personen ubemachtet haben. Dazu kommen noch die unkontrollierbaren Verwandten- besucher und die 6396 Passagiere der auf der Reede vor Zoppot vor Anker gehenden Schiffe.

Sehr viel Frem.de haben sich mit der Freigrenze von RM. 10,— nicht begniigt. Die meisten haben sieli zum mindesten die Dringlichkeitsbescheinigung fiir die Mitnahme von RM. 50,besorgt. Ein groBer Teil hat Reisekreditbriefe eingefuhrt, dereń Hóhe zwi- schen RM. 360,und RM. 180,— schwankte.

Genaue Zahlen kónnen hieriiber nicht veroffent- licht werden. Bine der vier Stellen in Zoppot, die Akkreditive und Reisekreditbriefe einlósen, hat wah- rend der Monate Juli bis August taglich ca. 100 solcher Reisekreditbriefe bearbeitet.

AuBer in Zoppot gab es in Danzig noch viele Stellen, die solche Reisekreditbriefe angenommen haben. Wenn auch keine genauen Summen genannt werden kónnen, so diirfte es aber wohl eindeutig feststehen, daB auf diese Weise ein im Wirtschafts- leben bedeutender Betrag fremden Geldes hier ver- braucht worden ist.

Aufgabe aller Kreise der Bevolkerung muB es sein, dafiir zu sorgen, daB dieser Devisenzustrom nicht unterbrochen wird. Dazu gehort eine pflegliclie Behandlung des Fremden. Es wurde zu weit fiihren, hier alles das zur Sprache zu bringen, was zur Fremdenkultur notwenclig ist. Kurz zusammengefaBt laBt es sich vielleicht mit dem Satz sagen: „Was Du nicht 'willst, das man Dir tu, das fug auch keinem anderen zu.

Das

Osfsccbad BrSsen

feiert am Sonntag, den 5. Juli 1936, seinen 125. Geburtstag.

Die Feier wird in Form eines groliangeleg- ten Volksfestes erfolgen, wozu die Vor- bereitungen schon jetzt im Gange sind.

Von Brosen a us bieten sich lohnenswerte Spaziergange auf der Strandpromenade nach Glettkau und Zoppot und durch das Brosener-Waldchen zur Westmole.

Uberallgute Verkehrsverbindungen undge- pf/egte Gaststatten!

Stadlischc

Kur- und Secbddervcrwaltuna

Hoffen wir, daB in diesem Sinne uns auch die deutschen Devisenbestimmungen keinen-Strich durch alle berechtigten Hoffnungen machen. Unsere Aus- sichten fiir dieses Jahr sind durchaus nicht schlecht.

Das Zustandekommen der in oft monatelanger Vorarbeit bereits jetzt schon vorbereiteten Tagungen, Gesellschaftsreisen, sowie Einzelbesuche ist von der Klarung der Devisenfrage abhangig. Um deren L6- sung bemiihen sich der Senat, der Landesverkehrs- verband und vor allem die Herren Senator Batzer und Dr. Barth bereits seit Monaten.

An groBen Tagungen, die uns jeweils Tausende von Besuchern bringen, sind vor allem das Pfingst- singen des Lobedabundes Ende Mai/Anfang Juni und im August das Treffen der Ostafrikaner in Danzig zu neiuien. Die erste Tagung dieses Jahres werden die Deutschen Tierarzte im Mai beschicken.

Wir erwarten auBerdem 2—3000 Teilnehmer an der Tagung des Ostdeutschen Jungmanner-Werkes. In den ersten Tagen des August werden wir wahrend vier bis fiinf Tagen den Arbeitsverband Deutscher Baumeister zu Gaste haben. Himmelfahrt werden uns ca. 100 Mitglieder der Kraftfahrvereinigung Deutscher Aerzte besuchen.

Vier Reichsbahndirektionen planen Gesellschafts- S o nd e r fah r t e n.

Die Firma R. Meyhófer, Kónigsberg, hat den Besuch von Danzig in jede ihrer zehn Pauschal- reisen eingeschlossen. Gerade mit diesem Reisebiiro verbinden uns seit Jahren angenehmste Beziehungen.

In der Hauptsaison 1935 batten wir fast taglich Meyhofergaste zu betreuen.

Fiinf Gaue der N. S. Kraft durch Freucle and zwar: Kónigsberg, Pfalz-Saar, Baden, Hessen, Han­

nover haben 1936 Fahrten nach Danzig vorgesehen.

An gróBeren Gesellschaftsreisen haben sich auBer­

dem angemeldet:

aus Magdeburg Fa. Heuer-Beyerlein, aus Schónbeck Fa. Hans Stiller, aus Miinchen die Schiller-Akademie, aus Bufcarest Levant Soziete,

aus Siemensstadt Berlin 750 Schuler,

aus Berlin der Deutsche Reisedienst mit meh- reren Gesellschaftsreisen sowie das Mer-Biiro- Berlin und schlieBlich erwarten wir aus Berlin das Philharmonische Orchester.

Es ist uns gelungen, uns in die iStandard-Olympia- reisen einzuschalten. Wir sind mit einer eintagigen Aufenthaltsdauer in die Standardreise Nr. 4 auf- genommen. An auslandischen Touristendampfern sind bisher siebzehn gemeldet.

Die betreffenden Reeder haben sich schon jetzt eine entsprechende Anzalil fremclsprachiger Fiihrer gesichert.

Auf Grund unserer Bemuhungen werden sich in diesem Jahre die Passagiere langer als bisher in Danzig aufhalten. Es wird ihnen reichlich Gelegen- heit geboten sein, nicht nur die Sehenswiirdigkeiten zu besichtigen, sondem auch die Stadt zu durch- streifen. Sie werden mehrere Stunden Zeit haben, auch den Danziger Geschaften einen Besuch abzu- statten und Danziger Spezialitaten oder Andenken mit nach Hause zu nehmen.

Dieses Entgegenkommen der hiesigen Reeder wird sich wirtschaftlich siclier in reichem MaBe aus- wirken. Jeder Pfennig fremden Geldes, der nach Danzig kommt, hebt die Steuerkraft des Landes.

Darum richten wir an alle Danziger die Bitte, helft uns bei unserer Aufgabe, den Fremdenzustrom nach Danzig zu leiten und die hierher gekommenen Fremden pfleglich zu behandeln. Ihr dient damit nicht nur Euch selbst, sondern der Allgemeinheit und damit unserer geliebten Danziger Heimat.

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3. April 1936

23. und 26. Juli

28., 30. Juli, 2., 4. Aug.

Auskunft: Buro der Wal doper Zoppot Eintrittspreise: 5,— bis 15,— D.G.

» Parsifal"

» Rienzi"

Gesamtleitung: Generalintendant Hermann Merz

Dirigenten: Staatskapellmeister Prof. Heger, Staatsoper Berlin Staatskapellmeister Tutein, Munchen

Solisten: Die ersten Wagnersanger Deutschlands Orchester: 130 Kiinstler

Wa/doper Zoppot

ReichswichtigeFestspielstatte /Richard-Wagner- Festspieie 1936

2 grozie

Festkonzerte

25 Juli und 1. August

Chor: 500 Mitwirkende

Die Danziger Seebader

Im Kranz der die Danziger Bucht ausfiillenden Kurorte griiBen den Besucher die Stadtischen See­ bader

01 i va - G1 e 11 k au, Br ó s en, Westerplatte, Weichsel.miinde, Heubude, Krakau, Westlich N e u fa h r.

Sie sind alle ausgezeichnet durch feinsten steinfreien

•ule,strand und von liberal I her leicht zu erreichen.

- euerdings ist die Verbindung zwischen ihnen durch IR1? ^ort‘:lu^en<Je Strandpromenade von rund

k™- Lange gewiihrleistet. Sie beginnt ani Menzel- iach bei Zoppot und endet in Heubude und von dort ails kann man bis zu den Lagunen ani Weichsel- ' »ichbruch bei Westlich Neufahr entweder durch f 611 Dunenhochwald oder am flachen Meeresufer

•ntlang die Wanderung fortsetzen. Der dort ragende

•lueUberg vermittelt einen interessanten Einblick iu cie nahere und weitere Umgebung.

. Die Struktur der Bader ist sehr verschieden. Das , begriindet zum Teil durch die Landschaft und

^eil durch den Menschen. Dasjenige Bad, das

f grófite Naturnahe bis heute bewahrt hat, Heubude. Hier ist der Wellenschlag ein beson- ers starker und kraftiger; ein weit ausladender ' rand bietet weitgehendste Ausdehnungsmóglich-

^yden. Hier reicht der mehr ais hundertjahrige Kie-

^•‘rnwald ganz nahe an die See heran, und die Dunen- ,duy®cllaft findet sich hier noch so vollkommen un-

Vor> daB gerade dieses Merkmal es ist, das eubude so viele Freunde sichert und das Wieder- jOinmen leicht macht. Bekanntlich sind gerade in intu Ude d'irchgreifende Verbesserungen eingetreten, inafł^SOadere dadurch, daB die Strandhalle hotel- leit ausSet>aut und an die Stadtische Frischwasser- angeschlossen ist. Ais bekannt wird voraus- mitłiu daB die elektrische StraBenbahn bis un- die r ar an den Strand fiihrt. Hinzu kommt, daB Wn]i eS<iS ^yDische Fleckchen Erde umsaumenden

\V(a.tle®ed^e^e aut neuen Promenadenwegen versehen w:pU,der, auderen Richtung fiihrt die vorhin er-

*n e Strandpromenade den Wanderer zunachst

iiber Weichselmiinde nach Westerplatte, und dort ist es móglich, vermittels der Dampfer der Weichsel A. G. fur einen Fahrpreis von nur 10 P bis zu der neu eingerichteten Dampferanlegestelle an der Westmole iiberzusetzen. Hier hat der Be­ sucher Gelegenheit, ein besonders reizvolles Bild der Danziger Bucht in sich aufzunehmen und sich an Fahrten durch den Danziger Hafen und iiber See zu beteiligen; von hier aus kann er im Verlauf der 1934 neu angelegten Kaipromenade durch das Bró- sener Waldchen nach Bros en und von dort naci) Glettkau bis nach Zoppot gelangen.

Brosen besitzt eine Strandhalle mit gerauiniger Terrasse, von wo aus es móglich ist, die gauze Weite der Danziger Bucht in Ruhe zu genieBen. Im oberen Stockwerk der Strandhalle ist jetzt auch die offene Balustrade fur den Besuch freigegeben und der von hier aus dem Auge sich bietende Rundblick hat natiirlich noch seine beśonderen Reize. Das dahinter liegende. Kurhaus besitzt modern eingerichteteFrem- denzimmer mit einer Warmbadeanlage und Auto- garage und die riihrige Kur- und Seebaderverwal- tung istgerade dabei, das daran anschliefiende Wald­ chen kurparkartig auszubauen. Brósen sowohl ais auch das auf der Strandpromenade leicht erreich- bare Glettkau besitzen weit in das Meer hinein- reichende Seestege, an dereń Endpunkten die Dampfer der Weichsel A. G. halten und die Badeorte durch einen fahrplanmafiigen Pendelverkehr miteinander verbinden. Brósen ist das alteste Seebad an der Dan­

ziger Kiiste und wird am 5. Juli 1936 seinen 125 Geburtstag feiern.

In Glettkau sind ebenfalls umfassende Veran- derungen im Gange. So hat z. B. die Strandprome­ nade eine vollig andere Richtung erhalten und die zum Kurhaus gehórenden Anlagen werden zeitgemaB erweitert und ausgebaut. Eine gleiche Behandlung haben auch die in den genannten Orten befindlichen Seebadeanstalten insbesondere hinsichtlich der hy- gienischen- und Lebensrettungseinrichtungen er- fahren.

Die Stadtischen Seebader erheben koine Kurtaxe!

Łcscii ii nd Sitt die PMFŁ

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S. 196 Nr. 14

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3. April 1936

Besucht das schóne Danzig

Wie kaum ein anderes Land besitzt Danzig Schón- heiten, die seine Besucher immer wieder anziehen:

Das Meer mit den bewaldeten Hóhen langs der Kiiste, die reizvollen Kurorte der Hóhe links der Weichsel, an erster Stelle unter iłmen Zoppot ais elegantes Weltbad, weiter die Stadt selbst mit ihren beriihmten Bauten vergangener Jahrhunderte, da- neben der Hafen, seine tatigen Werften und Fabri- ken, schlieBlich jenseits der Weichsel die stilleren, doch nićht minder reizvollen Orte der Niederung und der Nehrungen.

Aber die Anziehungskraft der schónsten Land- schaften und reizvollsten Stadte wird vermindert, wenn der Gast nicht die Betreuung erfahrt, die er zu finden hofft und auf die er Ansprućh hat. In dieser Hinsicht ist in Danzig vorgesorgt. Jeder der Bade- und Kurorte des Danziger Landes besitzt eine Reihe wohl ausgestatteter Beherbergungsstatten, und zwar neben groBen Hausera auch solche einfacherer Ausstattung, sodafi es auch dem bescheideneren Kur- gast móglich ist, hier Aufenthalt zu nehmen.

Diese Tatigkeit des Danziger Gaststatten- und Beherbergungsgewerbes hat zweifellos sehr erheblich dazu beigetragen, da6 der Fremdenzustrom nach Danzig in den letzten Jahren stetig gestiegen ist.

Auch fiir das kommende Jahr hat das Gaststatten- gewerbe in Danzig bereits seine Vorbereitungen be- gonnen, Vorbereitungen, die vornehmlichdahingehen,

daB der Besucher Danzigs neben der Erholung in der Natur auch hinsichtlich seiner sonstigen Anspriiche wohl zufriedengestellt werden wird.

Wieder werden Gaste aus dem Auslande, neben den Gasten aus der deutschen Heimat vor allem Gaste aus den nordischen Landem Europas, aus GroBbritannien, unsere Kiiste aufsuchen. Sie werden feststellen kbnnen, daB die Danziger Gaststatten hin­

sichtlich ihrer Leistungen mit den Betrieben anderer Lander durchaus Schritt halten; das Danziger Gast­

statten- und Beherbergungsgewerbe setzt jedenfalls seine ganze Kraft dafur ein, daB seine Gaste sich auch im kiinftigen Jahre hier wohl fiihlen und nach Ruckkehr in ihre Heimat weiter werbend fiir Danzig eintreten.

Nebenbei sei noch ein Umstand erwahnt, der lin­

den Besucher Danzigs von Bedeutung sein diirfte;

die Billigkeit des Aufenthalts in Danzig. Durch die Umwertung des Danziger Guldens im Mai 1935 hat sich fiir den Fremden gegeniiber den friiheren Auf- enthaltskosten eine mindestens 30prozentige Ver- biUigung ergeben. Die Parole heiBt also: nach Danzig und seinen Badem, nicht nur weil es eins der schón­

sten Flęcke der Erde ist, sondera auch weil seine Bader und Kurorte den Vorteil haben, wesentlich billiger zu sein als die anderen Lander. Danzigs Gaststatten erwarten den Besucher; sie werden sich jede Miihe geben, ihn voll zufrieden zu stellen!

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S. 197 Nr. 14

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3. April 1936

Seedienst OstpreuBen

Der 30. Januar 1920 war die Geburtsstunde des Seedienstes OstpreuBen.

Der Seedienst befuhr zunachst nur die Strecke Swinemiinde—Pillau, ohne Danzig selbst anzulaufen.

Er diente also nur dem. direkten Verkehr zwischen Reich und OstpreuBen. Infolge der Schwierigkeiten, die jedoch seinerzeit im Verkehr von Danzig nach dem. Reich bestanden und die nicht geringer waren, ais bei Reisen von OstpreuBen nach dem Reich, —■

PaB- und Visumfragen —■ wurde in Danzig der Wunsch nach einer unabhangigen Seeverbindung immer lebhafter. Der Norddeutsche Lloyd hat sich das Verdienst erworben, diesem dringenden Bediirf- nis durch Emrichtung einer direkten Schiffslinie Swinemiinde—Zoppot—Danzig zu entsprechen. Im Juni 1920 wurde der Dienst aufgenommen. In regel- maBigen zweimal wóchentlichen Fahrten vefkehrte auf dieser Linie der kleine Lloyddampfer „GriiB G-ott“ unter Fiihrung von Kapitan Johnson, dem spateren Kommodore der „Europa11 des Norddeut­

schen Lloyd. Eine AnschluBlinie ab Danzig nach dem Osten iiber Pillau—Memel nach Liban erwies sich in der Folgezeit ais sehr wiinschenswert und wurde von den Seebaderdampfern „Nyrnphe" bezw. „Grille" des Norddeutschen Lloyd in ebenfalls zweimal wóchent­

lichen Turnus befahren. Beide Linien erfreuten sich in jener Zeit sehr groBer Beliebtheit und sicherten den Danzigem eine unabhangige Verbindung zum Reich und nach OstpreuBen.

Durch das „Korridorabkommen" vom 21. April 1921, das den Eisenbahnverkehr zwischen dem Reich und OstpreuBen durch das polnische Gebiet regelt, besserte sich nun im Laufe der Zeit der Eisenbahn- verkehr sehr wesentlich, sodaB eine starkę Abwan- derung vom Schiffsverkehr zur Eisenbahn erfolgte.

Im Winter 1921/22 trat dann durch den sehr starken Frost eine derartige Vereisung der Ostsee ein, daB der Norddeutsche Lloyd zur Einstellung des Dienstes auf den von Danzig ausgehenden Linien gezwungen war. Die Verbindung ist dann spaterhin auch nicht wieder aufgenommen worden. Auch der Dienst von Swinemiinde nach Pillau, der bis zu dieser Zeit tag- lich war, wurde auf zweimal wóchentliche Abfahrten eingeschrankt. Im Laufe des Sommers 1922 wurde nun die bisher direkte Verbindung Swinemiinde—- Pillau mit Anlaufen von Zoppot, wahrend der Win- termonate Neufahrwasser, ausgebaut.

Das auf dieser Route verkehrende Schiffsmaterial, hauptsachlich „Odin“ und „Hertha", Schiffe, die speziell fiir den Riigendienst der Reederei „I. F.

Braeunlich, Stettin", gebaut waren, geniigten keines- wegs mehr den Anforderungen einer Seeverbindung, die hauptsachlich nachts betrieben werden mufite.

Bereits 1923 warden Verhandlungen iiber den Neu- bau von ein bis zwei Schiff en fiir den Seedienst OstpreuBen gefiihrt. Von Danziger Seite wurde ais besonders wiinschenswert bezeichnet, daB der Nord­

deutsche Lloyd mit seiner im groBen Weltverkehr erworbenen Verkehrspflege wieder in den Dienst mit eingeschaltet wiirde.

Die Auftragserteilung fiir die neuen Schiffe ver- zóigerte sich zunachst durch die immer starker an- wachsende Inflation. 1925 wurden zwei Stettiner Werften Bauauftrage erteilt und im April 1926 die

„Hansestadt Danzig" und „PreuBen“ feierlich vom Stapel gelassen. Motorschiff „Hansestadt Danzig"

wird vom Norddeutschen Lloyd, Motorschiff „Preu- Ben“ von der Stettiner Dampfschiffahrtsgesellschaft I. F. Braeunlich bereedert. Beide Schiffe wurden noch im Sommer 1926 in Fahrt gesetzt. Diese Schiffe stellten fiir den Seedienst durch ihre GróBe, Schnel- ligkeit und sehr vorteilhafte Inneneinrichtung einen sehr groBen Fortschritt dar. Beide Schiffe kónnen bis zu 20 Seemeilen in der Stunde laufen. Die mitt- lere Fahrplangeschwindigkeit liegt zwischen 15 und 16 Seemeilen. 120 Bettplatze in zweibettigen Kam- mern stehen fiir die Fahrgaste zur Verfiigung. Ge- raumige Speise- und Rauchsalons, breite Promena- dendecks dienen der Annehmlichkeit der Fahrgaste.

Der Erfolg des Einsatzes dieser Schiffe erwies sich durch starkę Zunahme des Verkehrs. Vom Sommer 1928 ab wurde auch Memel in den regelmaBigen Fahrplan des Seedienstes aufgenommen.

Die Schaffung von Verbandstarifen zwischen dem Seedienst OstpreuBen und der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft und einigen gróBeren deutschen Privat- bahnen fiihrte zu einer weiteren Belebung des Ver­

kehrs in den folgenden Jahren. Lebhafte Propaganda durch Presse, Pla|kat, Broschiire und schliefilich Film fiihrte immer neuen Schichten der deutschen Bevolkerung die Schonheit Dapizigs und des deut­

schen Ostens im ajlgemeinen vor Augen und wirkte sich in lebhaft steigendem Verkehr aus. Die ersten gróBeren Gruppen der deutschen Jugendbewegung fapden damals ihren Weg nach Danzig. Versuchs- weise wurden 1932 einige Fajirten statt wie iiblich in Swinemiinde, bereits in Travemiinde begonnen, um nenes Hinterland najier an die Seedienstbasis heran- zubringen. Das Ergebnis dieser Fahrten ab Trave­

miinde war so erfolgreich, daB von 1933 Travemiinde

arren

ffftarke fiir sich ein 'nis

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S. 198 Nr. 14 3 April 1936

Die neuen Richtlinien fiir W dieSteuerveranlagungen

Preis 8.— G

Buchdruckerei R. Schroth

Danzig, Heil.-Geistgasse 83 Tel. 28420

ais fester Anlaufhafen vorgesehen wurde. Schiffe, die ausder westlichen Ostsee kamen, bedienten audi Wamemiinde nad Binz, um auch von diesen Platzen den Verkehr nach dem Osten zn belegen. Durch die Machtergreifung des Nationalsozialismus im Reich erhielt der Seedienst OstpreuBen neue starkę Im­ pulse. Danzig und OstpreuBen werden nunmehr ais zu bevorzugende Reiseziele erklart und eine auBer- ordentliche Propagandatatigkeit bringt neueMassen, besonders deutscher Jugeńd, nach dem Osten. Der Seedienst OstpreuBen erleichtert durch weitgehende TarifermaBigungen die Befórderung grofier Gruppen von Jugendlichen und ermóglicht es erst, daB die langen Entfernungen zu einem erschwinglichen Preis befahren werden kónnen. Die Entwick lung, beson­ ders des Massentransportes ist schlieBlich so stark, daB man wieder einen Neubau und zwar ein noch gróBeres Schiff in Auftrag zu geben beschlieBt. Bis zur Fertigstellung dieses Neubaues wurde als drittes Schiff der Heligolanddampfer „Kaiser" der ,,Hapag“

gechartert und mit in Dienst gestellt, um die Befor- derungsmoglichkeit zu vergroBem. Im Herbst 1935 himmt die „Tannenberg" ihre Fahrten auf. Das Schiff hat bei einer Lange von rund 130 Metern ein Brutto- raumgehalt von 5 500 tons und entwickelt eine Ge- schwindigkeit von 20 Seemeilen stiindlich. 2000 Pas- sagiere finden bequem Platz an Bond, neben 100 Automobilen, fiir dereń Transport das Schiff Spe- zialeinrichtungen erhalten hat.

Die Anzahl der mit dem Seedienst OstpreuBen befórderten Passagiere hat in den letzten beiden Jahren jedesmal die Hiinderttausendgrenze iiber- schritten, davon kamen an bezw. reisten ab Zoppot rund 54000 im vergangenen Jahr. Allein diese hohe Zahl zeigt an, welche gewaltige Bedeutung fiir den Danziger Fremdenverkehr der Seedienst OstpreuBen heute erreicht hat. Unermudlic'h wird nach Verbes- serungen sowohl im internen Schiffsbetrieb, als auch bei den AnschluBverbindungen gestrebt. Nach neuen Moglichkeiten den Verkehr noch intensive!’ zu ge- stałten, gesucht. Im vor uns liegenden Sommer wird Finnland in den Verkehr des Seedienstes mit ein- gezogen und damit eine erstklassige Passagier- dampferverbindung zu dem uns befreundeten Volke geschaffen.

Der Seedienst OstpreuBen, urspriinglich nur aus der Notwendigkeit eine unabhangige Verbindungher- zustellen, geschaffen, hat im Laufe der Jahre eine sehr starkę wirtschaftliche Bedeutung fiir Danzig und OstpreuBen erlangt. Trotz alter Schwierigkeiten durch Grenzen, Devisenwirtschaft und anderer Hemm- nisse ist die Entwicklung immer vorwarts gegangen.

Auch in diesem Jahr wird diese Aufwartsentwick- lungfortgesetzt werden. Zunachst wird fiir die Oster- zeit eine wesentliche Verdichtung des Verkehrs her-

beigefiihrt werden. Es ist beabsichtigt, diese Ver­ dichtung nicht nur auf die Festzeit zu beschranken, sondem zu einer standigen Erscheinung werden zu lassen. Durch Einsatz weiterer Schiffe wird im kom- menden Sommerhalbjahr eine tagliche Ver­ bi n d u n g durchgefiihrt werden.

Ostseegold

Die Bernsteinwarenindustrie gehort zu den alteingesessenen und weltbekannten Gewerbe- zweigen Danzigs. Wo auch immer in der Welt Bernsteinerzeugnisse der verschiedensten Art getragen werden, besitzen sie einen nicht zu unterschiitzenden Werbecharakter fiir ihre Fund- statten und die Bernstein verarbeitende Industie in Danzig, Palmnicken und Kónigsberg. Der nachstehende Aufsatz fiber das „Gold der Ostsee“

ist von der Staatlichen Bernstein-Maaiufaktur G;in. b. H., Zweigniederlassung Danzig, dieser Fremdenverkehrswerbenummer zur Verfiigung ge­

stellt worden. Die Schriftleitung.

Die Geschichte, man mbchte sagen der Roman des Bernsteins muBte in seiner Verpflechtung von geologischen, kultischen und kiinstlerischen Schick- salen von einem Dichter geschrieben werden, von einem Dichter, auf den das von Wólfflin auf Griine- wald gemiinzte Wort zutrafe „Von aller Materie scheint er gewuBt zu haben, wie es ihr zumute ist.“

Es diirfte kaum einen Naturstoff geben, der Eigen- artigeres von seinem zeitferńen Ursprung zu er- zahlen wiiBte, als jenes Harz einer urweltlichen Flora.

Als in den jahrmillionen fernen Zeiten des Ter- tiar im Ostseegebiet ein gewaltiger Urwakl von Kie- fem, Akazien, Zypressen und Lorbeerbaumen wu- cherte, wurde von harzreichen Koniferen das Harz zur Verstopfung von Wundstellen ausgesondert. Nach Absenkung der Erdoberflache von dem uberflutenden Meere fortgeschwemmt, im ostpreuBischen Samland in Sanden und Tonen wieder abgesetzt, und durch Ewigkeiten wahrende Ueberlagerung von stark pres- senden, luftabschlieBenden Erdmassen umgewandelt, wird es schlieBlich nach 25 Millionen Jahren durch Fischen aus der See oder bergmannischen Abbau aus der „Blauen Erde“ als „Bernstein" wieder ans Licht gebracht,

Obgleich er zu den altesten Handelsartikeln der Menschheit gehort, ist man fiber seine Herkunft jahrhundertelang im unklaren gewesen. Nachdem schon die Menschen der Steinzeit Bernstein verar- beitet, die phónizischen Kónige Bemsteinschmuck getragen batten, kamen erst die alten Griechen mit ihrer Ansicht, daB der Bernstein sichauspflanzlichen Absonderungen gebildet haben miis.se, der Wahrheit naher. Auf diese Spur mogen die „Einschliisse" von Nadeln des Bernsteinbaumes oder Bliiten von Dattel- palmen und Zimmtbaumen gefiihrt haben, die im tropischen Klima jener Zeit im Raum der Ostsee gediehen. Diese Einschliisse, unter denen sich auBer Walfischzahnen, dem Teil einer Eidechse, auch ein- mal ein Floh vorfand, sind nun wesentlich mehr als eine Kuriositat, denn sie geben der Wissenschaft auBerst aufschluBreiche Einblicke in die damalige Insektenwelt, die im wesentlichen aus den gleichen Arten besteht, die heute die Erde bevblkern. In den 70000 Einschliissen, die das Bemstein-Museum der Universitat in Kónigsberg besitzt, hat man 2000 verschiedene Tierarten festgestellt. Nicht selten sind Einschliisse von einer mikroskopischen Phantastik, die nicht nur den Wissenschaftler oder Naturfreund sondern auch den kiinstlerisch Empfindsamen reizen

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