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Muss man weinen, wenn einer wie Kohl stirbt?

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Muss man weinen, wenn einer wie Kohl stirbt?

Von Peter Bartels | Kohl ist am Freitag Morgen gestorben. Am späten Nachmittag ging die Nachricht um die Welt. Da flatterte die Fahne am Reichstag in der Tagesschau immer noch munter im Wind …

Muss man weinen, wenn ein Staatsmann stirbt? Einer wie Helmut Kohl? Bimbes-Kohl? Birne Kohl? Der SCHWARZE RIESE Kohl? Nein, keiner muss weinen. Jeder d a r f, natürlich. Mehr als tot geht halt nicht. Und an die Ewigkeit dürfen ja in Deutschland sowieso nur noch Moslems glauben. So weit, so klar…

Aber wenn ein Staatsmann wie Kohl stirbt, m u s s der Staat trauern. Er muss wenigstens so tun. Schließlich hat der Mann aus zwei deutschen Staaten wieder Deutschland gemacht. Gut, Bismarck hat vor fast 150 Jahren aus vielen kleinen e i n großes Deutschland gemacht. Sogar ein Reich. Auch wenn der Kaiser damals lange rumzickte. Schließlich ließ er sich in Versailles (sic) dann doch die Krone aufs Haupt drücken… In einer Demokratie bleibt es tatsächlich jedem Bürger selbst überlassen, ob er eine Träne verdrückt oder lieber eine Bulette.

Was geschah am Freitag in diesem unseren Lande?

Nachdem die Todesnachricht um 17.10 Uhr von BILD über alle Kanäle „geflasht“ worden war, die ZDF-Heute-Nachrichten um 19 Uhr. Der Reporter in dunkel dezent, im Hintergrund die große Deutschflagge vor dem Reichstag. Kohl selbst hatte die

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Riesenkeule damals zur offiziellen Einigungsfeier dahin

„pflanzen“ lassen. Nun salbaderte der ZDF-Reporter Tremolo und betroffen vom großen Staatsmann, der dahin gegangen war. Und hoch oben, im Wind, wehte die bunte Fahne. Gut, zwischen dem BILD-Blitz und den ZDF-Nachrichten waren es ja nur knapp zwei Stunden. Und da Freitag war, mußten die extra (vom Volk) bezahlten Fahnen-Junker im Reichstag natürlich noch das Grillgut besorgen. Schließlich stand Samstag und gutes Wetter vor der Tür. 17. Juni? War da was? Ach ja, früher, im Westen, ein Feiertag für den Osten. Gott weiß, warum. Der alte Barbarossa, dem im Kyffhäuser(Harz) immer noch der rote Bart durch die Felsplatte wächst, wohl auch. Und natürlich der eine oder andere vom Pack, vielleicht…

Aber es kam ja noch die Tagesschau um 20 Uhr. Kohl natürlich wieder Nachricht Nr.1, soviel Respekt muß sein, Birne hin, Bimbes her. Und auch die ARD-Leichenbitterin vor dem Reichstag war würdevoll gedeckt, dunkel gedresst – passte très chic zum Blondhaar. Die Fahne? Selten wehte sie so fröhlich, hoch oben am Mast… Zwischendurch, so meine Auguren in Berlin, sollen sogar alle Fahnen am Reichstag (vier an jeder Ecke) und die Deutschland-Keule doch noch auf Halbmast geweint haben. Am nächsten Morgen waren die Tränen von Innenminister de Misere (nicht nur zuständig für Moslem-Deutschland, sondern auch die Reichstags-Beflaggung) offenbar wieder getrocknet – die Fahne wehte wieder fröhlich hoch oben am Mast. Und die bunten Fahnen am Springer-Verlag grüßten ja auch noch von oben herab und herüber. Und die haben sogar einen Bronze-Kopf von Kohl im

„Vorgarten“ (von Gorbi und dem alten Bush flankiert). Und diese Rabatten vor der alten Ullstein-Halle in der Rudi Dutschke-Straße(!), die eigentlich Koch-Straße heißt, werden im Sommer sogar beregnet. Wegen Sonne und überhaupt. Na gut, der Sozi-Bundespräsident Steinmeier hatte dann offenbar eine Göttliche Eingebung – die Fahne vor seinem Wohnsitz, dem Schloß Bellevue, schlaffte auf Halbmast…

Natürlich war alles korrekt. Die Reichsflaggen-Ordnung,

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p a r d o n , d i e „ T r a u e r b e f l a g g u n g “ o b l i e g t d e m … Bundespräsidenten. Und die besagt offiziell: “Beim Versterben von Personen, für die im Grundsatz die Durchführung eines Staatsaktes in Frage kommt, entspricht es den Gepflogenheiten der Staatspraxis, dass eine Trauerbeflaggung für den Tag des Staatsaktes angeordnet wird. Ob es einen Staatsakt gibt, entscheidet der Bundespräsident.“ Mein gewöhnlich glänzend informierter Berliner Augur (Samstag Mittag): „Eine solche Entscheidung liegt nach meinem Kenntnisstand zumindest derzeit nicht vor…“

taz titelt „Blühende Landschaften“

Man erinnerte sich: Als seinerzeit in England die „Königin der Herzen“ in der Blühte ihrer Schönheit brutal dahingerafft worden war, wurde um ein Haar beinahe die Jahrhunderte alte Monarchie abgeschafft, weil die Queen sich tagelang weigerte, auf dem Buckingham Palast die Windsor-Fahne auf Halbmast zu setzen, während die Untertanen mit Bergen von Blumen die Schloßeingänge blockierten. Damals tobten alle Zeitungen von der britischen SUN bis zur deutschen BILD: Majestät, schämen Sie sich.

Womit wir bei den Blumen der taz wären. Dieses Mini-Blatt, für die auf ewig „Armen im Geiste“, enttarnte sich mal wieder vortrefflich: Titelseite: Ein mit herrlichen Blumen überladener Sarg auf einer Art Katafalk. Oben drüber die Schlagzeile „Blühende Landschaften“.

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Zum Vergrößern aufs Bild klicken.

Eben diese hatte Kanzler Kohl den Menschen in der DDR damals versprochen, nachdem er erschüttert durch die Ruß-Ruinen gefahren war, die das Arbeiter-Paradies der SED in 40 Jahren mühsam geschaffen hatte. Damals hatte Kohl vorausgesagt: Da werden bald blühende Landschaften sein! Was sie dann auch wurden. Aber damals wurde er für diesen Optimismus in der DDR aus der Menge heraus von getarnten Stasi-Genossen mit Eiern beworfen. Und von West-Medien wie der taz mit Jauche begossen – bildlich, natürlich; die Antifa vermummt sich ja noch bis heute…

Wer Kohl sagt, muß auch Merkel sagen. Das „Mädchen“ war am Todestag natürlich auf Reisen. Rom. Und während die Präsidenten rund um den Globus längst kondoliert hatten, watschelte spätabends auch die Dame vor die Kamera, die Kohl damals in die Hand gebissen hatte, nachdem er sie vorher mit der ersten richtigen West-Kohle gefüllt hatte. Hübsch, zwischen Deutschland- und EU-Fahne drapiert, Merkel: Ein großer Staatsmann ist von uns gegangen …

Klar, es ist Wahlkampf! Da muß auch frau mal die Spendenaffäre vergessen können…

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PS: Ausgerechnet ein Schluckspecht und Steuer-Trickser wie Jean-Claude Juncker hatte schon ewig vorher alle 26 EU-Fahnen in Brüssel auf Halbmast setzen lassen. Klar, ohne „Bimbes“

würde es weder die EU, noch den Euro, noch den „Luxemburger Junker“ geben. Und „Kim Jong“ Schulz als Kanzlerkandidat erst recht nicht…

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