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Wirtschaftsfaktor Erneuerbare ökoenergie

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ökoenergie

Europas auflagenstärkste Zeitung für erneuerbare Energien Auflage 100.000 ∙ Nr. 93 ∙ November 2013

Herausgeber: Österreichischer Biomasse-Verband, Franz Josefs-Kai 13, 1010 Wien, GZ 02Z032170S / Verlagspostamt 1010 Wien / Österreichische Post AG / Sponsoring Post

Ökostrom

S O N D E R T H E M A

Obwohl nur rund 20 % des Endenergie- verbrauchs auf Strom zurückzuführen sind, dominieren in Österreich die Dis- kussionen über die Ökostromförderung.

Immer mehr Interessensgruppen wollen das bewährte Fördersystem in Form von Einspeisetarifen kippen.

Mehr auf den Seiten 21 bis 25

Kachelofenverband ein 60er

1953 hatten fünf Funktionäre des Haf- nergewerbes und drei Repräsentanten der Zulieferindustrie den „Verein für Förderung des Kachelofens im Rahmen der keramischen Industrie und des Hafner-Ofensetzergewerbes Österreichs“

gegründet. Heute respräsentiert der Ver- band 600 Hafnerbetriebe und 50 Unter- nehmer der Zulieferindustrie. Seite 9

Der Österreichische Biomasse-Verband unterzieht die Argumente der Papier- industrie gegen die energetische Holznutzung einem Faktencheck. Gleichzeitig wird die heimische Politik aufgefordert, im Dienste des Klimaschutzes am Ausbau aller Formen der erneuerbaren, nachhaltigen Energieerzeugung festzu- halten. Lesen Sie mehr auf den Seiten 6 und 7

4. Mitteleuropäische Biomassekonferenz

Programm im Innenteil

Faktencheck: Stofflich versus energetisch

Wirtschaftsfaktor Erneuerbare

Um 1,65 Mrd. Euro höheres Bruttoinlandsprodukt dank erneuerbarer Energieträger Seite 2

Neue Seminar-Termine

Die Basis-Seminar- Termine für 2014 für Installateure stehen fest.

Deren Absolvierung ist die Voraussetzung für die Zertifizierung als Biowärme-Installa- teur.

Seite 28

(2)

2 TOPTHEMA / INHALT

Nr. 93 / 2013

ökoenergie

U

m 1,65 Mrd. Euro

ist das österreichi- sche Bruttoinlands- produkt (BIP) 2011 höher als noch 2000 – und dies dank der Nutzung erneuerbarer Energieträger. Dies zeigt die Auf- tragsstudie des Klima- und Ener-

giefonds „Wirtschaftskraft Er- neuerbarer Energie in Österreich und Erneuerbare Energie in Zah- len“ von Raphael Bointner et al.

von der TU Wien.

„Die Energiewende ist bereits jetzt eine Erfolgsgeschichte, die sich für die Umwelt und auch für die Wirtschaft auszahlt“, be- kräftigt Josef Plank, Präsident des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ).

Win-win-Situation

Durchschnittlich erhöht sich das BIP jährlich um 398 Mio. Euro.

Erst in den vergangenen Jahren hat der Ausbau der erneuerba- ren Energie begonnen Früchte zu tragen (s. Grafik rechts).

Österreich erhält laut Studien- autor Bointner durch die ver- stärkte Nutzung von Ökoener- gien eine doppelte Dividende:

Die positiven ökonomischen Auswirkungen werden begleitet durch eine gleichzeitige Herab- senkung negativer ökologischer Komponenten. Seit 2000 wur- den die Treibhausgas-Emissio- nen (THG) um 49 Mio. t CO2- Äquivalent reduziert. Dadurch

konnten seit 2005 je nach Be- rechnungsmethode in Abhän- gigkeit des CO2-Preises 682 bis 1,45 Mrd. Euro an CO2-Kosten eingespart werden, liest man im Endbericht.

Daten sind nicht budgetiert Nach Schätzungen des Um- weltdachverbandes sowie Anga- ben der OECD liegen die fos- silen Energiesubventionen in Österreich zwischen 2,04 und 2,24 Mrd. Euro pro Jahr (inklu- sive Rückvergütung Energieabga- be und Ökostrom-Aufwendun- gen). Ferner wird der Ausbau von Erdgasleitungen durch begünstig- te Bereitstellung von Gemeinde- grund gefördert.

Die Abschätzung der fossilen Förderungen ist deshalb schwie- rig, weil es – im Gegensatz zu Ökoenergien – aufgrund fehlen- der Budgetierung keine Daten gibt. Im Vergleich bezahlten die Ökostromkunden 2012 373 Mio. Euro an tatsächlichen Sub- ventionen.

Know-how und Beschäftigung Ein weiterer Punkt, der den posi-

tiven volkswirtschaftlichen Ef- fekt begünstigt, ist der Aufbau von Know-how und der Be- schäftigung in Österreich. Hier ist festzuhalten, dass die pri- vaten Ausgaben für Forschung und Entwicklung in erneuerba- re Energien (143,8 Mio. Euro, 2009) um den Faktor 3,2 höher sind als die öffentlichen Investi- tionen (45 Mio. Euro).

Zusätzlich werden die Umsätze bei den Herstellern erneuerbarer Energietechnologien der vergan- genen Jahre auf 2,2 bis 3,6 Mrd.

Euro und die Beschäftigten auf 8.500 bis 21.700 Vollzeitäquiva- lente geschätzt.

Inklusive Betriebseffekten er- höhen sich laut Autor der Stu- die im Jahr 2011 die Umsätze auf 5,5 Mrd. Euro und die Be- schäftigten auf 38.700 Vollzeit- äquivalente.

100 % Ökostrom bis 2020 Planks Schlussfolgerung aus der Studie: „Wir verlangen von der nächsten Bundesregierung, das Ausbau-Tempo zu erhöhen. Be- reits 2020 müssen wir zu 100 % Ökostrom beziehen können.“

Zweifacher Nutzen: Ökonomisch und ökologisch

TITELGESCHICHTE

Fossile Energiequellen werden in Österreich mit Milliarden subventioniert

INHALT

PROJEKT & PRAXIS Biogas.

Modulare und mobile Bio- gasanlage MobiGas 8

POLITIK & ENERGIE Energiesparverband OÖ.

Pelletswelt trifft sich in

Wels 12

Herausgeber: Österreichischer Biomasse-Verband Chefredaktion: Antonio Fuljetic, Christoph Pfemeter

Redaktion: Peter Liptay, Hannah Hatos, Chris- toph Rosenberger, Ulrich Wolfsmayr Layout und Gestaltung: Antonio Fuljetic Hersteller: Landesverlag Druckservice Ges.m.b.H., A-4600 Wels, Boschstraße 29 Verlagsort: Verlagspostamt: 1010 Wien/ P. b. b.

Erscheinungsweise: Viermal jährlich. Für unver- langt eingesandte Manuskripte und Unterlagen be steht kei ne Gewähr auf Veröffentlichung oder Rück sendung. Na ment lich gekennzeichnete Bei- träge stellen die Mei nung des Autors dar, die sich nicht mit der Meinung der Re daktion oder des Herausgebers decken muss. Bei höherer Ge walt entfallen alle Ansprüche. Nachdruck auch aus- zugsweise nur mit Quellenan gabe gestattet.

Auflage: 100.000 Exemplare, Eigenangabe Bankverbindung: RLB NÖ-Wien, BLZ 32000, Kto. 470.153, IBAN AT75 32000 0000 0047 0153, BIC RLNWATWW

Kontakt: office@oekoenergie.cc

Gendering: Die im Text verwendete Form gilt wertefrei für angehörige beider Geschlechter.

IMPRESSUM

Mit Unterstützung des:

KOMMENTAR Conrad Seidl.

Anders fahren 4

KLIMA & UMWELT

SEITENBLICKE SONDERTHEMA

Ernst Scheiber.

Vorwärts zurück! 5 Umweltzeichen.

„Eine Volksschule wie ein Leuchtturmprojekt“ 30

Technologie.

Holen Sie sich Ihre Wärme

zurück! 11

Kachelofenverband.

Kachelöfen haben High- tech in sich 29

WEO 2013.

Energiewende bitte warten 21 Leserbrief Hans-Josef Fell.

EU-Kommission ist mit Vorsicht zu genießen! 24 Veranstaltung.

PV-Strom als Energie der

Zukunft 23

Klimaschutzpreis 2013.

Projekte für aktiven Kli- maschutz ausgezeichnet 31 Medienkampagne.

Bewirtschafteter Wald besser für das Klima 10 Klima- und Energiefonds.

Lösungen für die Zukunft 26

Wir verlangen von der nächsten Bundesregierung, das Ausbau-Tempo zu erhöhen.

Bereits 2020 müssen wir zu 100 % Ökostrom beziehen können.

Josef Plank,

Präsident von Erneuerbare Energie Österreich

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ökoenergie

Nr. 93 / 2013

CARTOON / LESERBILD 3 CARTOON

LESERBILD

Von Elke Gamsjäger: „Windkraft, die Räder sich drehn, nur so kann dein Kind in eine sorglose Zukunft seh`n.“

0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 1.800

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Subventionen in Mio. EUR

Kohle Öl Gas

Grobe Abschätzung der Subventionen für fossile Energieträger in Österreich – basierend auf Umweltdachverband (2013) und OECD (2012); ohne Rückvergütung der Energieabgabe und Ökostromkosten.

Effekte auf BIP durch Energiewende in Österreich samt Einfluss auf Energiesteuereinnahmen – Bilanz ist deutlich positiv (Quelle: Raphael Boitner et. al, Wirtschaftskraft Erneuerbarer Energien in Österreich;

Datenquelle: Berechnungen des Autors anhand von MOVE). Anmer- kung des Autors: Die Kompensation der Reduktion der Energiesteuer- einnahmen erfolgt über die Anpassung der öffentlichen Ausgaben.

Grafiken: TU Wien

W

eltklimarat und

Internationale Energieagentur (IEA) sind sich

„endlich“ im wesentlichsten Punkt einig: Wir befinden uns auf dem Weg in Richtung 4° C-Erderwär- mung – „dank“ Verbrennung von Öl, Kohle und Gas.

Während erstere Organisation die schnellstmögliche Abkehr von der fossilen Energieversorgung fordert, prognostiziert letztere einen Anstieg des fossilen Energiever- brauchs und sieht die große Bedro- hung in einem Wettbewerbsnachteil für die europäische Industrie. 4° C bedeuten nichts anderes als Hun- ger, Tod und Krieg in einem für unsere Generation unvorstellbaren Ausmaß. Was ein Wirbelsturm, Hochwasser, ein havariertes Atom- kraftwerk oder ein Bohrinselunfall anrichten können, wurde uns in nur wenigen Jahren mehrmals vor Augen geführt. 4°C-Erderwär- mung ist weniger ein Problem für die Umwelt, sondern viel mehr eines für die Menschheit! Seit 1993 sind 530.000 Menschen aufgrund extremer Wetterereignisse

ums Leben gekommen – alleine in Europa 70.000 aufgrund der Hitzewelle 2003. Nichtsdesto- trotz werden fossile Energien noch immer sechsmal so hoch gefördert wie erneuerbare. Die Forderung der Markintegration für Bio- energie, Wasser- und Windkraft sowie Photovoltaik ist vor diesem Hintergrund mehr als zynisch und durchschaubar. Praktisch keines der großteils abgeschriebenen fossilen Kraftwerke wurde unter freien Marktbedingungen errich- tet. Eine rasche und konsequente Energiewende bringt Arbeitsplät- ze, Unabhängigkeit, heimische Wertschöpfung, Export, Kaufkraft und ist die einzige Möglichkeit, unseren Kindern die Horrorszena- rien von 4 ° C zu ersparen!

Wo ist die kollektive Empörung, wo ist der Aufschrei der Journa- listen, wo sind die verantwor- tungsbewussten Politiker, die sich gegen den Klimawandel stemmen?

Erstickt durch Inseratenhagel und Events der Papier- und Zellstoff- industrie und durch Diskussionen über das Budgetloch? Empören Sie sich! Denn die Bombe tickt.

Die Bombe

tickt!

CHRISTOPH PFEMETER

DIE ÖKOFEDER

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4 KOMMENTAR

Nr. 93 / 2013

ökoenergie

I

n allen Diskussionen um Energiewende, Energiepreise und letztlich Energiebesteue- rung wird der Verkehr allzu gerne aus- genommen: Man hat noch den Aufschrei der Autofahrer in schlechter Erinnerung, als vor einem Vierteljahrhundert die Erhöhung der Spritpreise unter ökosozialen Aspekten diskutiert wurde.

Allerdings kann man inzwischen feststellen, dass sich die Zeiten durchaus geändert haben:

Zwar sagt die Statistik klar, dass der Verkehr mit 76 Prozent den größten Anteil an der Steigerung des österreichischen Primärenergie- verbrauchs hat. Und weiterhin ist Mobili- tät mit 33 Prozent des Endverbrauchs der wichtigste Verbrauchszweck – vor Raumwärme (inklusive Warmwasserbereitung und Kochen mit 31 Prozent) und Industrie (14 Prozent).

Aber andererseits setzt sich in immer breiter werdenden Bevölkerungsschichten eine Abkehr vom Auto durch: Für junge Leute ist es kein Prestigeobjekt mehr. Der durchschnittliche Neuwagenkäufer ist inzwischen 50 Jahre alt, jüngere Menschen geben sich mit Gebraucht- wagen zufrieden. Wenn sie denn überhaupt selbst mit dem Auto fahren. Die Statistik

Austria stellt etwa fest, dass es in Wien immer weniger junge Führerscheinbesitzer gibt und nennt auch gleich den Grund: weil „es ein dichtes öffentliches Verkehrsnetz gibt“.

Ja, da liegt es: Wenn es gelingt, den – un- bestrittenen – Mobilitätsbedarf auf öffentliche Verkehrsmittel (und, wo möglich und sinn- voll: auf das Fahrrad) zu verschieben, kann es durchaus signifikante Energieeinsparungen geben, gerade bei den fossilen Energieträgern, die im Straßenverkehr dominieren. Der Ver- kehrsclub Österreich (VCÖ) rechnet vor: „Die EU-Klimaziele für das Jahr 2050 sind nur erreichbar, wenn die mit dem Pkw gefahrenen Kilometer – 74,4 Milliarden im Jahr 2011 – bis zum Jahr 2050 um deutlich mehr als 50 Prozent zurückgehen.“

Es ist nicht zu erwarten, dass das von selbst passiert. Denn obwohl es die angedeuteten gesellschaftlichen Entwicklungen gibt, die dem Privatauto seinen sakrosankten Status nehmen, wird es einer entschlossenen Politik bedürfen, um Autofahren weniger notwendig zu machen. Ja: Es gibt einige entlegene Gegen- den Österreichs, wo das Auto für viele Wege das Verkehrsmittel der Wahl ist und bleiben

wird. Aber in den städtischen Gebieten? Hier muss billiger und vor allem: stärker verdichtet gebaut werden. Nur wer in leistbaren Woh- nungen im städtischen Bereich leben kann, widersteht der Verlockung, in das Umland zu ziehen. Es ist die Zersiedelung und Verhütte- lung der österreichischen Zentralräume, die die größten Probleme macht: Dort wird scheinbar billig gebaut – was man sich beim Wohnen spart, gibt man für den Verkehr wieder aus.

Eine Umkehr dieses Trends wäre ein lohnendes Ziel der eben begonnenen Gesetzgebungsperio- de.

Es ist die Zersiedelung und Verhüttelung der österreichischen Zentralräume, die die größ- ten Probleme macht: Dort wird scheinbar billig gebaut – was man sich beim Wohnen spart, gibt man für den Verkehr wieder aus.

CONRAD SEIDL

SEIDLS ZWISCHENRUF

Anders fahren

F

ür den mittelmäßig Interessierten an den Regierungsverhandlungen stellt sich die Situation der nicht mehr sehr großen Koalition folgendermaßen dar:

Die beiden Verhandlungspartner hatten je- weils ein Problem. Auf roter Seite war dies die Versorgung des abgelösten parlamentarischen Klub-Obmanns Josef Cap, auf der schwarzen Seite war es die Suche nach einer adäquaten Position für Noch-Finanzministerin Maria Fekter.

Die Roten hatten die Nase vorne. Cap wurde ins Renner-Institut verschachtelt; unter Absicherung seines alten Gehalts – man will ja nicht unsozial sein. Die Schwarzen fanden für Fekter vorläufig nichts.

Dann kam das große Loch im Budget, von dem der Wiener Bürgermeister Michael Häupl meinte, es sei gar kein Loch. Er hat insofern Recht, als ein Loch schwer zu definieren ist.

Es ist zwar richtig, dass das Kapitel Bildung wichtig ist – immerhin kann man nicht

ausschließen, dass sich ein paar in der Politik herumtreiben, die Immanuel Kant für den Erfinder einer Wurstspezialität halten und die Sixtinische Kapelle für eine vatikanische Rent- nerband. Aber das ist noch lange kein Grund, das Kapitel Energie mehr oder weniger gar nicht auf der Tagesordnung zu haben. Einmal sickerte durch, das Kapitel komme überhaupt

„zu Kurz“, in eine Art Superministerium für unlösbare Probleme unter Führung von Migrationsstaatssekretär Sebastian Kurz. Ein anderes Mal hieß es, beim Jahrhundertproblem Energieversorgung bestünde überhaupt kein Handlungsbedarf – nach dem Motto „Auch wenn der Dachstuhl brennt, wir streichen jetzt den Gartenzaun“. Dass im November wieder einmal die Russen den Ukrainern den Gashahn abgedreht haben, spielt anscheinend ebenso keine Rolle wie das reihenweise Platzen von Illusionen beim Schiefergas. Wer dem Thema Energieversorgung mit Schwerpunkt Eigenenergiebereitstellung nicht die entspre-

Einmal sickerte durch, das Kapitel Energie komme überhaupt „zu Kurz“, in eine Art Superministerium für unlösbare Probleme unter Führung von Staatssekretär Sebastian Kurz.

HANS KRONBERGER

KOMMENTAR

Das vergessene Kapitel

chende Aufmerksamkeit schenkt, handelt nicht nur grob fahrlässig, sondern wird scheitern.

Österreich und die Europäische Union stehen vor den Trümmern einer gescheiterten Energie- politik der vergangenen Jahrzehnte (Atom, Öl, Kohle und Gas) und können weder Versor- gungssicherheit noch Preisstabilität garantieren.

In den Regierungsverhandlungen gibt es kein adäquates Kapitel für die Energieversorgung und das ist mehr als beängstigend.

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ökoenergie

Nr. 93 / 2013

KOMMENTAR 5

N

ach einem respektablen Start sind in Deutschland in der Energiewende Bremsmanöver angesagt. Und das zum einen trotz deutscher Fossil- Energieimporte nahe der 100-Milliardengrenze – Österreich musste für Energieimporte mehr als 17 Milliarden Euro in die Bücher schreiben – und zum anderen lassen die jüngsten Klimakatast- rophen und -prognosen weltweit unvorstellbare Folgen für Mensch und Umwelt befürchten.

Mit dem Angstschweiß auf der Stirn hatten sich die Politiker nach dem Tschernobyl- und Fukushima-GAU zu einem höheren Tempo bei der Energiewende aufgeschwungen. Ökologie in der Energiepolitik war mit einem Schlag „in“.

Basis dieser Energiewende war das EEG (Erneu- erbare-Energie-Gesetz), mit dem SPD-Mann Hermann Scheer und Hans-Josef Fell von den Grünen (siehe Leserbrief S. 24) für Furore beim Ausbau erneuerbarer Energien sorgten. Mit dem Einspeisemodell zu garantierten Tarifen ist es unserem Nachbarn gelungen, das Tempo der Er- zeugung erneuerbarer Energien in den vergan-

genen Jahren im Vergleich zu den dynamischen Schweden zu verneunfachen.

Nun soll das Tempo des Umstiegs von fossil/

atomar auf erneuerbar massiv gedrosselt wer- den – aus Kostengründen. So drehen sich der- zeit CDU-Umweltminister Peter Altmaier als Kostenbremser und SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft als Erfinderin der Quadratur der Kreises in der Energiepolitik im „Merkel- schritt“, soll heißen, einen Schritt vor und zwei zurück. Vom Klimaaschutz-Bazillus sind sie nicht angekränkelt. Geht es nach ihnen, wird der Energiewende die Substanz genommen.

Sie begreifen nicht, dass die Energiewende mindestens doppelt so schnell vor sich gehen müsste wie bisher, soll die Erderwärmung bis zur Jahrtausendwende nicht lebensbedroh- liche Auswirkungen zeitigen – mit hunderten Millionen Klimaflüchtlingen und brutaler Naturzerstörung.

Das Lied von der Überförderung der Erneu- erbaren wird vom „Ober“-EU-Energiepolitiker Günther Oettinger erwartungsgemäß besonders falsch gesungen. Der Atomenergie-Freak hat

laut Süddeutscher Zeitung einen Subventionsbe- richt über nichterneuerbare Energien „gediegen“

geschönt. Just in einem Dossier der eigenen Generaldirektion stand vor seiner Intervention schwarz auf weiß, dass Kohle- und Gaskraftwer- ke und Atombranche die höchsten Förderungen einstreifen. Peinlich für den Zahlen-„Jongleur“:

Die EU-27 hat die „alten“ Energien 2011 mit Geld quasi zugeschüttet – 35 Milliarden Euro für die Nuklearpartie, 26 Milliarden Euro für die fossilen Stinker. Darüberhinaus wur- den Kohle und Gas durch die Hintertür mit weiteren 40 Milliarden gefüttert. Dieser Betrag ist erforderlich, um soziale und gesundheitliche Belastungen der herkömmlichen Energien zu kompensieren. Erneuerbare Energien kosten dagegen nur ein Viertel des Förderungsvolumens der „alten“ Energien.

Investitionsförderung und Quotenmodelle sollen an die Stelle des EEG treten. Letzteres hat in Deutschland und in Mini-Version in Österreich – mit niedrigeren Tarifen, restrik- tiver Deckelung und einer Laufzeit von nur 13 Jahren – zu einer breiten Streuung der Energieproduktion geführt. Investitionsförde- rungen werden gefordert, weil nur kapitalstar- ke Energieversorger größere Investitionslasten schultern können. Hermann Scheer hat aber vor allem kleinere Stadtwerke und Energiege- nossenschaften als künftige Energieversorger ge- sehen. Privatkapital sollte in den Energiesektor fließen. Investitionsförderungs- und Quoten- modelle würden den Privaten jedoch das volle Marktrisiko überantworten. Sie wären der Killer der Energiewende.

So kommt das Deutsche Institut für Wirt- schaftsforschung in einer Studie zum klaren Schluss, dass das Einspeisemodell allen anderen Fördermodellen klar überlegen ist. Nicht einer Abschaffung des Einspeisemodells solle man das Wort reden, sondern einer behutsamen Reform des bestehenden Modells. Niemand bräuchte aber ein Erneuerbare-Energie-Gesetz, würde der CO2-Emissionshandel funktionieren statt dahinzuvegetieren. Privathaushalte zahlen in Deutschland nämlich für tausende ungerechtfer- tigte Befreiungen von energieintensiven Indus- triebetrieben. Notwendig wäre ein CO2-Zerti- fikatspreis von mehr als 50 Euro pro Tonne. Die derzeitigen vier Euro sind für die ‚Jetti-Tant‘.

Dass eine europaweite CO2-Steuer trotz Klima- katastrophen heute noch immer nicht angedacht werden darf, komplettiert das Zerrbild einer fehlorientierten europäischen Umweltpolitik.

Faktum ist, dass eine Reform des Emis- sionshandels vom früheren FDP-Wirtschafts-

minister Philipp Rösler in Brüssel verhindert wurde – mit Billigung von Angela Merkel.

Erhöhungen der EEG-Umlage fußen nämlich zum Großteil auf billigem Braunkohlestrom und ökologisch desaströsem Atomstrom. Fossile und atomare Energieträger verursachen hohe Folgekosten durch Umwelt- und Klimaschäden sowie die mit der Atomenergie verbundenen Risiken. Sie werden ihnen allerdings nur zu geringen Anteilen in Rechnung gestellt. Eine Tonne CO2 verursacht nach Berechnungen des Fraunhofer-Instituts Umweltschäden in der

Höhe von 1.400 Euro. Wird nur ein Drittel den Verursachern angerechnet, würde sich der Preis von Heizöl von knapp einem Euro auf 2,4 Euro pro Liter erhöhen. Energie aus Holz- pellets wäre dann sechs Mal billiger als Heizöl.

In der heimischen Energie- und Klima- politik rührt sich nichts. Die Koalition alt hatte kein Interesse an einer Energiewende. So wie die Dinge liegen, bleibt es auch bei einer

„Neu“-Version so. Ölheizungen, anderswo verboten, werden mit Segen des Energieminis- ters gefördert. Damit unterstützt er ungestraft die fossile Energiewirtschaft – der Umwelt- minister steht dafür am Pranger und muss noch hunderte Millionen für den Ankauf von CO2-Zertifikaten blechen. Geld, das für die Energiewende fehlt.

Was also die künftige Energie- und Klima- politik in Österreich anlangt, übt sich

Ihr

in Skepsis.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsfor- schung kommt in einer Studie zum klaren Schluss, dass das Einspeisemodell allen anderen Fördermodellen klar überlegen ist.

ERNST SCHEIBER

AUF DEN PUNKT GEBRACHT

Vorwärts zurück!

In der heimischen Energie- und Klimapoli- tik rührt sich nichts. Die Koalition alt hatte kein Interesse an einer Energiewende. So wie die Dinge liegen, bleibt es auch ... so

Das Lied der Überforderung der Erneuer-

baren wird vom „Ober“-EU-Energiep

olitiker Güther Oettinger erwartungsgemäß

besonders falsch gesungen.

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6 POLITIK & ENERGIE

Nr. 93 / 2013

ökoenergie

„Kaskadische Holznutzung und Wertschöpfung“

„Holzpreise“

„Holzimporte“

80 % des heimischen und im- portierten Holzes werden der kaskadischen Nutzung zuge- führt. Der überwiegende Teil des Holzes geht an die Sägein- dustrie. Nur rund 20 % werden direkt energetisch verwertet.

Die Industrie-Forderung nach einer ordnungspolitischen Ver- ankerung einer verpflichtenden

„kaskadischen Holznutzung“

widerspricht den Grundregeln der Marktwirtschaft und kann nur als Versuch gewertet wer- den, sich wieder als monopolis- tischer Rohstoffabnehmer etab- lieren zu wollen.

Die Annahme, dass Energie- holz bei einem gesetzlich ver- ordneten kaskadischen Nut- zungszwang direkt für die stoffliche Nutzung verfüg-

bar wäre, ist ein Irrglaube. Der überwiegende Teil des Energie- holzes ist aus Qualitätsgrün- den (Ast und Kronenmaterial, unerwünschte Holzarten etc.) für die Industrie ungeeignet.

Die Hälfte des österreichischen Energieholzes wird in bäuerli- chen Betrieben sowie deren en- gerem Umfeld eingesetzt. Darf die Land- und Forstwirtschaft

ihr eigenes Holz nicht mehr sel- ber energetisch nutzen?

Bei aller Bedeutung der Papierindustrie für den Wirt- schaftsstandort Österreich darf nicht übersehen werden, dass wegen der Bioenergie um 2,8 Mrd. Euro weniger für „fossile“

Importe aufgewendet werden.

Zusätzlich setzt die Branche 2,8 Mrd. Euro jährlich um.

Die Behauptung der Papier- industrie, dass die Holzprei- se und damit ihre Bezugskos- ten vor dem Ökostromausbau niedriger waren als jetzt, ist bei längerfristiger Betrachtung eine Faktenverdrehung. Die Faser- holzpreise waren in den 1980er- Jahren und zu Beginn der 1990er-Jahre – lange bevor das Ökostromregime implementiert wurde – deutlich höher als heu- te. Betrachtet man nur die no-

minelle Preisentwicklung, dann lag der Faserholzpreis zwischen 1980 und 1992 im Schnitt bei 42,8 Euro pro FMO und zwi- schen 2011 und 2013 bei 40 Euro, war also damals um 2,8 Euro bzw. 6,5 % höher als jetzt.

Die langfristig negative reale Preisentwicklung des Industrie- holzes ist für die Forstwirtschaft bei steigenden Betriebsmittel- und Personalkosten eine große Herausforderung.

Die Papierindustrie argumen- tiert mit steigenden Holzim- porten wegen der vermehrten energetischen Nutzung des hei- mischen Holzes. Bei langfristi- ger Betrachtung der Importe er- gibt sich ein anderes Bild: Die Holzimportquote der Papier- industrie lag zwischen 1991 und 1995 mit 33,4 % auf etwa glei- chem Niveau wie zwischen 2009 und 2012 mit rund 33,8 %.

Nachdem in den 1990er-Jah-

ren noch deutlich weniger Holz energetisch genutzt wurde und es damals auch noch kein Öko- stromgesetz gab, darf die Fra- ge gestellt werden, warum in dem Jahrzehnt von der Papier- industrie so viel Holz importiert wurde? Wollte man damit den Holzpreis im Inland bewusst niedrig halten? Der Vergleich der Industrie mit 2005 bezieht sich auf ein Sonderjahr mit viel Kalamitätsholz am Markt.

Preisentwicklung Fi/Ta Schleifholz/Faserholz 50

45 40 35 30 25 Euro/FMO

1980–1992 Ø = 42,80 Euro/FMO

1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2013

45 40 35 30

1980–1992 Ø = 42,80 Euro/FMO 1980–1992 Ø = 42,80 Euro/FMO

2011–2013 Ø = 40,00 Euro/FMO

Holzimporte der Papierindustrie

40 35 30 25 20 15 10 Importquote in %

1991–1995 Ø = 33,4 % 2009–2012 Ø = 33,8 %

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

35 30 25 20 15

1991–1995 Ø = 33,4 % 2009–2012 Ø = 33,8 % 1991–1995 Ø = 33,4 % 2009–2012 Ø = 33,8 %2009–2012 Ø = 33,8 %2009–2012 Ø = 33,8 %

Argumente unter der Lupe

Österreichischer Biomasse-Verband räumt mit der Medienkampagne der Papierindustrie auf

D

ie österreichische

Papier- und Zell- stoffindustrie starte- te im Frühjahr dieses Jahres einen medialen „Feldzug“

gegen die energetische Biomasse- nutzung. Im Rahmen von kost- spieligen Inseraten in den meis- ten heimischen Tageszeitungen,

begleitet von Pressekonferen- zen, Demonstrationen und poli- tischen Hintergrundgesprächen, argumentieren die Vertreter der Papier- und Zellstoffindustrie gegen die Bioenergienutzung in Österreich.

Die Ressourcen-Diskussionen zwischen Papierindustrie und

Biomassebranche haben mittler- weile eine lange Tradition, wobei der Österreichische Biomasse- Verband betont, immer einen ge- meinsamen Weg gesucht zu ha- ben. Neu entzündet hat sich die Thematik am geplanten Biomas- se-Heizkraftwerk in Klagenfurt im Vorhof der Papierindustrie

Mondi in Frantschach (die öko- energie berichtete in der Ausga- be 92, S. 22).

Nachfolgend werden aus Sicht des Österreichischen Biomasse- Verbandes die seitens der Papier- industrievertreter vorgebrachten Argumente einem Faktencheck unterzogen.

(7)

ökoenergie

Nr. 93 / 2013

POLITIK & ENERGIE 7

„Biomasse & Energiewende“

„Energieimporte“

„Nachhaltige Forstwirtschaft“

„Ökostromförderung“

Der Anteil der festen Biomasse am gesamten Energieverbrauch lag in Österreich im Jahr 2011 bei 14 % – der der gesamten Bioenergie bei 16 %. 80 % der Biomasse werden im Wärme- markt ohne jegliche Ökostrom- förderungen eingesetzt. Biogene Energieträger leisten den wich- tigsten Beitrag im Portfolio der erneuerbaren Energien – ohne Bioenergie beziehungsweise die

energetische Nutzung von Holz bleibt das Ziel „34 % erneuerba- re Energie bis 2020“ unerreich- bar. Österreich gehört zu den Mitgliedstaaten der EU, die zur Deckung ihres Bruttoinlands- verbrauches (BIV) an Energie eine sehr hohe Importquote be- nötigen. Die Außenhandelsbi- lanz wurde durch fossile Ener- gieimporte im Jahr 2012 mit rund 13 Mrd. Euro belastet.

Die energieintensive Papier- industrie ist von Energieimpor- ten wesentlich abhängiger als von Holzimporten. Der Energiebe- darf wird etwa zur Hälfte durch Bioenergie aus den Nebenpro- dukten der Produktion und etwa zur Hälfte durch fossile Energie- träger gedeckt. Die Verbrennung von rund 800 Mio. m3 Erdgas, 9.000 t Heizöl und 130.000 t Kohle verursacht jährlich einen CO2-Ausstoß von etwa 2 Mio. t.

Die Importquote für den „fossi- len“ Energiebedarf liegt bei rund 85 % und ist damit wesentlich höher als beim Holzbedarf. Die Papierindustrie sollte daher am konsequenten Ausbau erneuer- barer Energien interessiert sein – besonders, weil der Industrie- gaspreis seit 2005 um 99 % ge- stiegen ist. Bei einem Verbrauch von 800 Mio. m3/J wären das Mehrkosten von rund 114 Mio.

Euro.

Die Nachhaltigkeit der Wald- bewirtschaftung wird in Öster- reich durch ein Jahrhunderte al- tes Nachhaltigkeitsprinzip und ein seit Jahrzehnten bewähr- tes Forstgesetz sichergestellt.

Durch das Nachhaltigkeitsprin- zip werden sämtliche Holzsorti- mente und Waldprodukte sowie sonstige Funktionen des Waldes wie die Schutz- und Erholungs- funktion erfasst – nicht nur die

energetische Holzverwendung.

Mit dieser Prämisse konnte in Österreich gleichzeitig mit der Erhöhung der energetischen Holznutzung auch die Wald- ausstattung kontinuierlich ver- bessert werden – damit wurde Österreich nicht nur weltwei- tes Vorbild bei der nachhaltigen Waldbewirtschaftung, sondern auch Technologieführer bei Bio- energieanlagen.

Ein großer Teil der Biomasse- KWK-Anlagen wurde an Stand- orten der Holzindustrie errich- tet (Säge- und Plattenindustrie, sonstige holzverarbeitende In- dustrie), wird ganzjährig hoch- effizient zur Bereitstellung des Prozesswärmebedarfs betrieben und verfügt über betriebsinterne Holzversorgungskonzepte. Die Ökostromförderung wird über ein Umlagesystem finanziert, bei dem jeder Stromkunde in Abhän-

gigkeit seines Stromverbrauchs einen Beitrag zahlt. Es wird kein Steuergeld in die Hand genom- men. Durch Ökostromerzeu- gung sind die Börse-Strompreise drastisch gefallen. Davon profi- tiert primär die Industrie – und darüber hinaus von dem gerin- geren Ökostrombeitrag, den sie zu leisten hat. Österreichs Haus- halte zahlen rund 50 % der Öko- stromförderung, verbrauchen aber nur ein Viertel des Stroms.

Anteil erneuerbarer Energie am BIV 32

28 24 20 16 12 8 4 0

%

1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012

Erneuerbare mit Bioenergie Erneuerbare

ohne Bioenergie

Quelle: Statistik Austria

32 28 24 20 16 12 8

Brennstoffversorgung der Papierindustrie 4,5 Mio. FMe fossile Energieträger:

Importquote ca. 85 % Kohle: 526.461 Heizöl: 49.986 Erdgas: 3,920.296

4,7 Mio. FMe biogene Energieträger:

Importquote ca. 35 % Lauge: 3,791.975 Rinde: 388.670 Schlamm: 317.858 Sonstige: 176.390 FMe

Brennstoffversorgung der Papierindustrie

FMe FMe

Brennstoffversorgung der Papierindustrie Brennstoffversorgung der Papierindustrie Brennstoffversorgung der Papierindustrie Brennstoffversorgung der Papierindustrie Brennstoffversorgung der Papierindustrie

Österreichische Waldinventur – Vorratsentwicklung seit 1961

1.200 1.100 1.000 900 800 700 600 Mio. Vfm

61/70 71/80 81/85 86/90 92/96 00/02 07/09Quelle: BFW Marktpreisentwicklung

90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Euro/MWh

Quelle: Energie-Control Austria (1.10.2013)

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

(8)

8 PROJEKT & PRAXIS

Nr. 93 / 2013

ökoenergie

2 4 6 8 10 12 14

Jän.

2008

Jän.

2009

Jän.

2010

Jän.

2011

Jän.

2012

Jän.

2013

Cent/kWh Heizöl-Extraleicht

Gas Pellets Scheitholz Waldhackgut

Basis: Bezugswert ist der Heizwert, Pelletsbestellmenge 6 t, Hackgut und Scheitholz regional zugestellt,15.000 kWh bei Gas, 1000 l bei Heizöl, inkl. MwSt., zugestellt, exkl. Abfüllpauschale.

Quelle: proPellets, Landwirtschaftskammer Österreich, E-Control, IWO, eigene Berechnungen; Stand: 30. Oktober 2013.

Unabhängiger Vollkostenvergleich

Die Österreichische Energieagentur erstellte kürz- lich einen Vollkostenvergleich von Heizsystemen.

Betrachtet man Heizkosten und CO2-Ausstoß, so liegen jene Hausbewohner am besten, die in einem thermisch sanierten Haus wohnen und entweder über eine Scheitholz-, eine Pelletszentralheizung oder eine Wärmepumpe verfügen. Bei Scheitholz ist mit Kosten von 2.133 Euro/Jahr und einer CO2- Emission von 172 kg zu rechnen – bei Pellets mit 2.674 Euro und 257 kg. Wärmepumpen erreichen Mittelwerte von 2.615 bis 3.354 Euro und 1.531 bis 1.919 kg (abhängig vom System). Die schlech- testen Werte hat die elektrische Direktheizung, ge- folgt von der Ölheizung mit Kosten von 5.003 Euro/Jahr und einem Ausstoß von 10,2 t CO2.

STATISTIK DER AUSGABE

Modulare und mobile Biogasanlage MobiGas

Im Containerformat: Pöttinger MobiGas

I

n Österreich werden jähr- lich 752.000 Tonnen Grün- abfall von Haushalten ge- trennt gesammelt. Dazu gehören Abfälle aus der Bioton- ne, Speisereste, Grün- und Strauchschnitt. Gro-

ße Kompostieranla- gen mit 10.000 bis 20.000 Jahreston- nen können diese Abfälle auch ener- getisch verwerten.

Bis dato war das für eine durchschnittli- che Kompostieranla- ge mit rund 1.200 Ton- nen pro Jahr kein Thema, da es sich für diese nicht rech- nete. Pöttinger MobiGas wur- de speziell für den Jahresbedarf von 1000 bis 3500 Tonnen kon- zipiert.

Variabler Containereinsatz Die Anlage besteht aus einem Steuermodul und einer variab- len Anzahl von Fermentercon- tainern (3 bis 5 bzw. 5 bis 10 Stück). Der Vorteil des modu- laren Aufbaus liegt darin, auf saisonale Schwankungen ent- sprechend reagieren und gegebe- nenfalls Leihfermenter entweder an- oder vermieten zu können.

Dabei können sich urbane Ge- biete mit hohen Kapazitäten im

Sommer mit Tourismusgebieten mit hohen Kapazitäten im Win- ter austauschen.

Trockenfermentation

Die Arbeitsweise von MobiGas beruht auf dem Prinzip der Tro- ckenfermentation. Dabei wird ein Gärungsprozess als Zwischen- stufe bei der Kompostierung ein- geführt, der es ermöglicht, zentral mittels Blockheizkraftwerk ther- mische und elektrische Energie zu gewinnen. Der Abbauprozess findet unter geschlossenen Bedin- gungen statt, die eine Geruchs- entwicklung verhindern. Nach zwei bis sechs Wochen werden die Fermenter belüftet, entleert und sind wieder zum Befüllen bereit.

Die Gärreste werden zu Kom-

post weiterverarbeitet, der im An- schluss verkauft werden kann.

Zeit- und platzsparend

Abgesehen von der Befüllung und der Entleerung der Fer- menter läuft die Anlage automa- tisch und sendet die wichtigs- ten Informationen via SMS an ein Mobiltelefon. Darüber hin- aus kann die MobiGas-Anlage mittels Computer gesteuert wer- den. Sie ist eine zeit- und platz- sparende Alternative zu großen Anlagen.

Ausgezeichnete CO2-Bilanz Durch die regionale Verwer- tung und die Integration in das

Flexibel auf saisonale Nachfrage-Schwankungen reagieren und gleichzeitig CO

2

einsparen

– entgeltliche Einschaltung –

bestehende Sammelsystem ent- stehen keine zusätzlichen Trans- porte, wodurch die Anlage eine ausgezeichnete CO2-Bilanz auf- weist. So werden zusätzlich fos- sile Brennstoffe gespart. Das

MobiGas-Konzept zielt darauf ab, die erzeugte Energie in der Region zu verwerten.

INFORMATIONEN P Ö T T I N G E R Entsorgungstechnik

GmbH&Co KG Moos 31, 4710 Grieskirchen,

Austria,

Tel.: +43 (0) 7248 / 600 - 2262 Fax.: +43 (0) 7248 / 600 - 2429 mail: entsorgung@poettinger.at Web: www.poettinger-oneworld.at

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ökoenergie

Nr. 93 / 2013

PROJEKT & PRAXIS 9

WAS IST DEIN

ENERGIEPROJEKT?

Werde jetzt EnergiebotschafterIn und zeige es uns auf:

ENERGIEBEWEGUNG NIEDERÖSTERREICH

Wir haben die Kraft. Nutzen wir sie.

www.energiebewegung.at

– entgeltliche Einschaltung –

Mitte September wurde im Zuge eines Festaktes das zehnjährige Jubiläum der Bioenergie NÖ mit Mitglie- dern, Fest- und Ehrengästen gefeiert.

Die Bioenergie NÖ wurde mit dem Ziel gegründet, An- bieter für biogene Nahwärme auf Basis land- und forstwirt-

schaftlicher Betreiber in Nie- derösterreich zu etablieren. In Summe wurden im Rahmen dieser Dachgenossenschaft mehr als 50 Biomasse-Nah- wärmeprojekte umgesetzt.

Die 344 land- und forstwirt- schaftlichen Mitglieder ver- sorgen 610 Kundenprojekte mit Wärme.

Rund 150 Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und For- schung sowie Persönlichkei- ten aus der Branche konn- te Verbandspräsident Prof.

Wolfgang Kippes beim Fest- akt des Österreichischen Ka- chelofenverbands anlässlich des 60-jährigen Jubiläums begrüßen. Der Kachelofen-

verband repräsentiert heu- te rund 600 Hafnerbetrie- be und 50 Unternehmen der Zulieferindustrie. Seine Ver- suchs- und Forschungsanstalt ist das weltweit einzige For- schungszentrum seiner Art, ist akkreditiertes Prüfinstitut und spielt hierbei eine inter- nationale Vorreiterrolle.

JUBILÄUM

10 Jahre Bioenergie NÖ Kachelofenverband feiert 60er

Obmann Gerhard Rathammer, Bgm. Edmund Binder, Präs. NR Ing. Schultes und Aufsichtsrat-Vorsitzender-Stv. Karl Sommer (v.

li.) gratulierten der Bioenergie NÖ zum zehnjährigen Jubiläum.

Zahlreiche Ehrengäste konnte der Österreichische Kachel- ofenverband zur Jubiläumsfeier begrüßen.

(10)

10 KLIMA & UMWELT

Nr. 93 / 2013

ökoenergie

– entgeltliche Einschaltung –

D

er Wald bindet

durch das Wachstum der Pflanzen laufend große Mengen des Treibhausgases CO2. Die Ver- wendung des geernteten Holzes aus nachhaltiger Bewirtschaftung speichert zusätzlich CO2, indem das Holz als Bau- und Werkstoff verwendet wird. Darüber hin- aus steigert sich dieser Effekt da- durch, dass energie- und CO2- intensive Materialien wie Stahl, Beton oder Ziegel sowie fossile Energieträger durch Holz ersetzt werden. Für den Wald ergibt sich daraus die Möglichkeit, einen wesentlichen Beitrag zu einer CO2-armen Wirtschaft zu leis- ten. Das große CO2-Bindungs- potenzial der heimischen Wälder ist aber in der breiten Öffentlich- keit viel zu wenig bekannt.

CO2-Speicherung vs. Bindung Jeder Wald hat ein begrenztes CO2-Speichervermögen. Das maximale Speichervermögen

ist dabei durch die vorhandene Waldgesellschaft mit den jeweils vorkommenden Baumarten be- schränkt. Ein Fichtenwald mit zum Beispiel rund 1.000 Festme- ter Altholzvorrat kann so rund 1.000 Tonnen CO2 speichern.

Ohne Bewirtschaftung würde der Bestand irgendwann natürlich zusammenbrechen und verrot- ten. Dabei wird das gespeicherte CO2 wieder in die Atmosphäre freigesetzt, die natürliche Verjün- gung würde nach einigen Jahren wieder beginnen und erneut CO2

speichern. Durch eine nachhalti- ge Nutzung aber bleibt das CO2

in den daraus entstehenden Pro- dukten – wie beispielsweise Bau- holz – so lange gespeichert, bis das Produkt als Altholz recycelt oder verbrannt wird. Gleichzei- tig wird das Bindungsvermögen des Waldes genutzt, um im nach- wachsenden Holz wieder CO2 zu speichern. Dieser immerwähren- de Kreislauf ist so genial wie ein- fach.

Ziel: Vorurteile aufräumen Dass mit verantwortungsvoller Waldbewirtschaftung und ge- zielter Holzverwendung große Potenziale für den Klimaschutz verbunden sind, ist im öffentli- chen Bewusstsein noch zu wenig verankert und findet in den Pro- grammen und Aktionen zur Ver- besserung der Treibhausgasbilanz noch nicht die entsprechende Berücksichtigung. Erklärtes Ziel der neuen Imagekampagne ist es deshalb, die klimapolitischen Chancen, die mit der Ressour- ce Holz verbunden sind, in die Debatte einzubringen und die unschlagbaren Qualitäten des heimischen Waldes und des Roh- stoffes Holz in den Köpfen der Menschen und der Politiker zu verankern.

Bewirtschaftete Wälder sind die Grundlage, um überhaupt Holz verwenden zu können. Eine nachhaltige Bewirtschaftung sorgt auch dafür, dass der Wald in Summe mehr CO2 bindet,

als wenn er sich selbst überlas- sen bleiben würde. Das ist noch nicht genug bekannt, weil der Naturzustand gerne als die öko- logische Bestvariante betrachtet und wirtschaftliche Nutzung be- sonders von der städtischen Be- völkerung zunehmend negativ wahrgenommen wird. Absicht der Kampagne ist es deshalb, mit solchen Vorurteilen aufzuräu- men. Franz Titschenbacher

Bewirtschafteter Wald besser für das Klima

Das große CO

2

-Bindungspoten- zial der heimischen Wälder ist in der breiten Öffentlichkeit viel zu wenig bekannt.

Vizepräsident Franz Titschenbacher, Vorsit- zender des Ausschusses für Forst- und Holzwirtschaft der LK Österreich

Neue Imagekampagne der Forst- und Holzwirtschaft gestartet

(11)

ökoenergie

Nr. 93 / 2013

PROJEKT & PRAXIS 11

Holen Sie sich Ihre Wärme zurück!

Wirkungsgradsteigerungen durch Wärmerückgewinnung von bis zu 35 %

S

eit mittlerweile 2,5 Jah- ren bietet das oberöster- reichische Unternehmen Heger-Edelstahl Kom- plett-Wärmerückgewinnungsan- lagen für Prozessabgase aus ver- schiedensten Industriebereichen an. Angefangen von der Anla- gen-/Komponentenauslegung (Verfahrenstechnik, Konstruk- tion) über Fertigung, Montage, Inbetriebnahme und After-Sales- Service bekommt man von He- ger alles aus einer Hand. „Alle re- den von Energieeinsparung. Wir zeigen mit unseren innovativen Wärmerückgewinnungskonzep- ten vor, wie es geht“, erklärt Ge- schäftsführer Robert Pretzl.

Schnelle Vor-Ort-Inbetriebnahme Im Bereich Biomasse hat Heger kleinste Kompaktwärmerückge- winnungen ab einer Kesselgröße

von 300 kW im Angebot. Diese Anlagen werden komplett in der Werkstatt vormontiert, isoliert, verkabelt und kalt in Betrieb ge- nommen. Die Vor-Ort-Inbe- triebnahme ist dann nur noch eine Sache von wenigen Stun- den. Weil das Rauchgas unter den Abgastaupunkt abgekühlt wird, sind je nach Brennstoff- wassergehalt und Netzrücklauf- temperatur Wirkungsgradsteige- rungen bis zu 35 % realisierbar.

Immer eine Lösung parat Auch bei schwierigen Anwen- dungsfällen hat Heger aufgrund ausgeklügelter Wärmetauscher- Teststände immer eine Lösung parat, um bisher ungenutzte Pro- zessabgasströme zur Wärmerück- gewinnung zu nutzen. „Es geht darum, über einen vordefinierten Versuchszeitraum die optimalen

Prozess- und Werkstoffparame- ter herauszufinden und die ge- wonnenen Erkenntnisse bei der Auslegung für die zukünftige Großanlage zu berücksichtigen“, erläutert Pretzl.

Großen Wert legt man beim 35-Mann-Unternehmen Heger darauf, Praxiserfahrungen und Kundenanforderungen sofort in die weitere Produktentwicklung einfließen zu lassen.

Sanierung/Umrüstung möglich Neben Neuanlagen beschäftigt man sich bei Heger auch mit der Sanierung und gegebenenfalls Umrüstung von bestehenden Anlagen. Gemeinsam mit dem Betreiber wird dabei aufgrund der konkreten Betriebserfahrun- gen und des vorliegenden Anla- genzustands fixiert, wie die An- lage in Zukunft aussehen soll. So

Kompaktwärmerückgewinnung nach 1,7 MW-Biomassekessel

Foto: Heger

konnten bereits mehrere Kon- densations-Altanlagen wieder auf Vordermann gebracht werden.

INFORMATION

Heger Edelstahl Ges.m.b.H., Zauner Straße 16,

4784 Schardenberg, www.heger-edelstahl.at, robert.pretzl@heger-edelstahl.at +43/7713/50260-0

– entgeltliche Einschaltung –

www.raiffeisen.at

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(12)

12 POLITIK & ENERGIE

Nr. 93 / 2013

ökoenergie

Werden Sie Energie Star!

Projekte können ab sofort eingereicht werden

D

er „Energie Star

2014“ ist der ober- österreichische Lan- desenergie-Preis für die besten Energielösungen – ab sofort können Projekte einge- reicht werden.

Prämiert: Energieeffizienz und erneuerbare Energien

Mit diesem Preis werden er- folgreich umgesetzte Beispie- le in den Bereichen Energieeffi- zienz und erneuerbare Energie vom Land Oberösterreich ausge- zeichnet. Durchgeführt wird der Wettbewerb vom OÖ Energie- sparverband. Besonders erfolg- versprechend sind Projekte, die Energieeffizienz und die Nut- zung von Ökoenergie sinnvoll verbinden.

Ob Einfamilienhaus, öffentli- ches oder gewerblich genutztes Gebäude, ob Ökoenergie-Anla- gen, innovatives Produkt, Schul-

projekt, Informationsprojekt, Gemeinde-Projekt oder tech- nologische Innovation – sie alle können mit dem „Energie Star 2014“ prämiert werden.

Jeder kann teilnehmen

Mitmachen kann jeder, der in Oberösterreich ein Energiespar- oder Ökoenergieprojekt realisiert hat. Die Projektbeschreibungen können per Post oder per E-mail eingereicht werden an: OÖ Ener- giesparverband, Landstraße 45, 4020 Linz, energiestar@esv.or.at 1.000 Euro zu gewinnen Die besten Projekte werden mit 1.000 Euro belohnt. Die Ehrung der Siegerprojekte erfolgt Ende Februar 2014. Einreichschluss ist der 8. Jänner 2014.

INFORMATION

Weitere Infos unter:

www.energiestar.at

Wo Heizung. Da Herz.

www.herz.eu

HERZ Energietechnik GmbH, Herzstraße 1, A-7423 Pinkafeld Tel.: 03357 / 42 84 0-0, Fax: 03357 / 42 84 0- 190

office-energie@herz.eu, www.herz.eu Holzvergaserkessel 10 bis 40 kW

Pelletsanlagen 4 bis 1000 kW

Hackgutanlagen 7 bis 1000 kW

Wärmepumpen 5 bis 18 kW

Speichertechnik, Solartechnik

IHRVERLÄSSLICHER PAR TNER über

110Jahre Marktpräsenz

Ins. HERZ 97x128 Image 31.07.2013 16:35 Uhr Seite 1

Neues Kursprogramm des OÖ Energiesparverbandes Den schnellen Weiterent- wicklungen im Bereich der Energietechnik trägt das umfangreiche Aus- und Weiterbildungspro- gramm des OÖ Energie- sparverbandes Rechnung.

Das neue Kursprogramm 2013/2014 ist ab sofort auf der Homepage oder in ge- druckter Form verfügbar.

Für Wirtschaftstreibende, ausführende Handwerker, Energieberater, Gemeinde- vertreter, Planer und inter-

essierte Bürger werden Se- minare, Kurse, Workshops und Exkursionen angebo- ten.

Über 30 Veranstaltungen zu 23 Themen vermitteln Know-how im Bereich er- neuerbare Energie und Energieeffizienz. Im ver- gangenen Jahr haben über 1.000 Personen an Veran- staltungen der Energy Aca- demy des OÖ Energiespar- verbandes teilgenommen.

INFORMATIONEN

www.energyacademy.at

Pelletswelt trifft sich in Wels

D

ie Europäische Pel- letskonferenz findet am 26. und 27. Feb- ruar 2014 in Wels statt und wird vom OÖ Ener- giesparverband im Rahmen der jährlichen internationalen Ta- gung World Sustainable Energy Days (www.wsed.at) veranstaltet.

Mit jeweils mehr als 600 Teil- nehmern zählt die Veranstaltung zu den weltweit größten jährlich stattfindenden Pelletsevents.

Highlights der Europäischen Pelletskonferenz 2014:

• Pellet B2B-Meetings: Neue Geschäftspartner in bilatera- len Meetings finden.

• Pellets Networking Platform:

Plattform für neue Koopera- tionen in verschiedenen Be- reichen der Pelletsbranche.

• WSED next Biomasse: Kon- ferenz für junge Forscher im Bereich Biomasse.

• Fach-Exkursion: Tagesexkur- sion Pellets & Hackschnitzel (Brennstoffe, Kessel, Vorzei- geanlagen)

• Energiesparmesse – die „Pel- lets-Messe“: Messe mit mehr als 100.000 Besuchern und über 100 Ausstellern im Be- reich Pellets.

INFORMATION

Konferenz-Websites:

www.pellets14.eu und www.wsed.at/dt

Konferenzveranstalter: OÖ Ener- giesparverband, office@esv.or.at, T: 0732-7720-14386,

www.energiesparverband.at

(13)

Mitteleuropäische Biomassekonferenz

15. bis 18. Jänner 20 14, Graz

Programm

Ein Dank an unsere Gold-Sponsoren:

Eine Veranstaltung von: Mit freundlicher Unterstützung von:

Auf dem Weg zur Erreichung ihrer Ausbauziele 2020 gemäß EU-Erneuer- baren-Richtlinie spielt die Bioenergie für die Nationen Europas eine ent- scheidende Rolle. Am Bruttoendenergieverbrauch der EU nimmt Biomasse unter den erneuerbaren Energien einen Anteil von 62 % ein. Auch der bis zum Jahr 2020 geplante Zuwachs um rund 2.200 PJ (+63 %) ist höher als bei allen anderen erneuerbaren Energieträgern zusammen. Entgegen den Plänen zum Ausbau der erneuerbaren Energien werden in der EU-Kommis- sion derzeit die Subventionierung von Atomenergie und neue bürokratische Hürden für die Bioenergie-Produktion diskutiert.

Folgerichtig bildet die Energiepolitik in Europa einen der Schwerpunkte der 4. Mitteleuropäischen Biomassekonferenz. Daneben wird die volkswirt- schaftliche Bedeutung der Bioenergie in den Mittelpunkt gerückt. Denn der Einsatz von Biomasse schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern hilft durch vermiedene Treibhausgasemissionen auch, die extrem hohen Folgekosten des Klimawandels einzudämmen.

Selbstredend liefert die 4. Mitteleuropäische Biomassekonferenz auch einen umfassenden Überblick über die technologischen Entwicklungen der energetischen Biomassenutzung in Europa. 15 Vortragsblöcke gewährleis- ten eine außergewöhnlich große thematische Bandbreite von Biowärme über Brennstofflogistik und -aufbereitung bis hin zu Energiepflanzen und neuen Märkten für Biomasse.

Seit 2000 hat sich die globale Pelletsproduktion verzehnfacht.

Mit dem 1. Mitteleuropäischen Pelletstag am 15. Jänner 2014 sowie einem halbtägigen Workshop wird diesem Brennstoff besondere Beachtung zuteil.

Auch zu Ascheverwertung und Torrefikation werden Workshops abgehalten.

Ein weiteres Highlight ist ein eigener Biogastag. Bei sechs Exkursionen zu Biomasse-Vorzeigeprojekten stehen unter anderem Ernte, Aufbereitung und Veredelung neuer biogener Rohstoffe im Mittelpunkt. Während des Indust- rieforums präsentieren führende Hersteller ihre Neuentwicklungen.

Selbstverständlich ist die 4. Mitteleuropäische Biomassekonferenz auch eine hervorragende Plattform zum Austausch von Informationen und Er- fahrungen sowie zur Vernetzung. Gelegenheit dazu bieten in besonderem Maße Workshops, B2B-Meetings und das Konferenzdinner. Für Unterneh- men und Organisationen bietet das Matchmaking-Event eine eigene Ko- operationsbörse (Biomass Business Talks).

Graz ist die Hauptstadt der Steiermark, des grünen Herzens Österreichs und einer Pionierregion für Bioenergie-Technologien. Vom 15. bis 18. Jänner 2014 wird Graz zum vierten Mal zur europäischen Biomasse-Hauptstadt. Die Orga- nisatoren erwarten mehr als 1.000 Teilnehmer aus über 50 Nationen.

Die Veranstalter heißen Sie zur 4. Mitteleuropäischen Biomassekonferenz in Graz sehr herzlich willkommen.

Graz ist vier Tage lang Europas Biomasse-Hauptstadt

Horst Jauschnegg Vorsitzender des Organisations komitees, Vorsitzender ÖBMV

Werner Brugner Direktor der Landwirtschaftskammer Steiermark

Thomas Klein Geschäftsführer der Bioenergy 2020+ GmbH Bioenergy 2020+ GmbH

Ingmar Höbarth Geschäftsführer Klima- und Energiefonds

(14)

Exkursion IV

Kleinvergasertechnik, Holzgas-KWK-Anlagen

08:00 Abfahrt

09:00 Holzgas-KWK Unterpremstätten

REP Christoph Group Holzgasheizkraftwerk mit 13kWel und 31kWth 12:00 Mittagessen

13:30 Cleanstgas® GmbH, St. Margarethen/Raab

Entwickler von Holzvergasungs-Kraftwerken im mittleren Leistungsbereich 15:30 KWB - Kraft und Wärme aus Biomasse GmbH, St. Margarethen/Raab

Hersteller von Biomasseheizungen für Pellets, Hackgut und Stückholz 18:30 Ankunft Graz

Exkursion V – Forschung und Entwicklung

08:00 Abfahrt Graz

09:00 Sattler AG, Rudersdorf

Speicherkonzepte für Biogas-, Gülle- und Gärrestlagerung 12:00 Mittagessen

13:30 Firma Josef Binder Maschinenbau- und HandelsgesmbH., Bärnbach 14:30 ICON – Rauchgaskondensation in Kombination mit einer Indus- triewärmepumpe, BIOS/Scheuch/Ochsner/AIT, Bärnbach

16:00 Bioenergy 2020+ GmbH, Institut für Prozess-

und Partikeltechnik, TU Graz & BIOS Bioenergiesysteme GmbH, Graz 18:30 Ankunft Graz

Exkursion VI – Transferexkursion Wien – Graz

08:00 Abfahrt Flughafen Wien-Schwechat 08:30 Energiepark Bruck an der Leitha

10:30 EVM Energie Versorgung Margarethen am Moos GmbH 13:00 Mittagessen

14:30 Polytechnik, Weissenbach

Erzeuger von modernen Biomassekesseln Biomasse-KWK-Anlagen 18:30 Ankunft Graz

Programm der 4. Mitteleuropäischen Biomassekonferenz 2014

08:00 09:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00 20:00

Uhrzeit Mittwoch, 15. Jänner Donnerstag, 16. Jänner Freitag, 17. Jänner

„Come together“ Konferenzdinner Plenarsitzung

Biogas-Tag

Matchmaking-Event Plenarsitzung Parallelblöcke Industrieforum Delegationstag Registrierung, Pausen und Side-Events PB 1 PB 3

PB 4

Exk. I: Biogas Exk. II: Biomasse-Aufbereitung und -Veredelung Exk. III: Maisspindeln Exk. IV: Kleinvergasertechnik Exk. V: Forschung und Entwicklung Exk. VI: Transferexkursion Wien – Graz

IF

Exkursionen

Pelletstag

Pelletstag PB

14

Exk.II: Biomasse-Aufbereitung und -Veredelung

Biogastag

Pelletstag BiogastagMatchmaking-Event Workshop Verwertung von Pflanzenaschen

PB 2

PB 5 PB 7 PB 9

PB 6 PB 8

Workshop Torrefikation von Biomasse

PB II PB 10 PB

12

PB 13

PB 15

Workshop Pellets

Samstag, 18. Jänner

Delegationstag

PB 11

Exkursion I – Biogas

08:00 Abfahrt Graz

09:30 Biogasanlage Uidl, Halbenrain Einsatz und Aufbereitung von Maisstroh 12:30 Ankunft Graz

Exkursion II

Bereitstellung, Aufbereitung und Veredelung von Biomasse

08:00 Abfahrt Graz

09:00 Pilotanlage Torrefikation Andritz, Frohnleiten 10:45 Komptech, Frohnleiten

Hersteller von Holzhackern, Kompostierern und Abfallzerkleinerern 13:00 Mittagessen

14:30 Biowärme Leoben Hinterberg Holzenergie-Contracting Brücklwirt Leoben 15:00 Biomassehof Leoben, Niklasdorf

Qualitätssicherung, Logistik, Vertrieb Holzhacker im Einsatz

18:30 Ankunft Graz

Exkursion III – Maisspindeln

08:00 Abfahrt Graz

09:30 Franz Tschiggerl, Halbenrain

Erntetechnik, Grundlagen thermische und stoffliche Maisspindelnutzung Saatguttrocknung mit Maisspindeln

11:30 Verein Heu und Pellets Heu- und Maisspindelpelletierung 13:00 Mittagessen

14:30 Biomasseheizwerk Scheer Einsatz von Maisspindeln und Hackgut 16:30 Maisspindel-Pelletsverfeuerung mit Schneckenbrenner

thermische Nutzung von Maisspindelpellets 18:30 Ankunft Graz

Exkursionen

und 31kW

Mittwoch

15 Jänner

Info: Abfahrt Exkursionen I bis V: Parkplatz, Messe Graz; Abfahrt Exkursion VI:

Flughafen Wien-Schwechat bei den Bussteigen im Bereich Ankunft/Ebene 0

Referenzen

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