Prozesse begleiten praktisch: Teams leiten und begleiten I
Svenja Hofertund Thorsten Visbal
TeamworksPLUS ® Modul 2
Roter Faden für die 3 Tage
Wiederholung und Vertiefung ICH: De-Biassing
ICH: Persönlichkeit II (Motive, Stärken) WIR: Change und Kulturwandel
WIR: High Performance Teams
PRAXIS / CASES: Konkrete Fälle
Zum Ankommen
• Wie es mir geht... persönliche Stimmung.
• Was ist für mich als Teamgestalter anders als nach Modul 1?
• Welche Teammethoden und TeamworksPLUS® Tools habe ich zwischen Modul 1 und 2 angewendet?
• Meine Wünsche und Erwartungen an das 2. Modul
WIEDERHOLUNG UND VERTIEFUNG
Biasse und Heuristiken - Beispiele
• Kognitiver Bias = Fehler im Denken
• Rückschaufehler
• Regression zur Mitte
• Selbstbestätigungstendenz
• Kontrollillusion
• Heuristik = Abkürzung beim Finden von
Entscheidungen
• Ankerheuristik
• Verfügbarkeitsheuristik
• Repräsentationsheuristik
• Dunning-Kruger-Effekt
De-Biassing
Beschreiben Sie pro Person 2 typische Situationen in
Unternehmen, in denen oder mit denen Sie arbeiten. Wo treten Biasse und Heuristiken auf? Was sind Maßnahmen dagegen? Clustern Sie als Gruppe. Entwickeln Sie eine
Tabelle, in der links die Biasse/Heurisiten, in der Mitte die
Situationen und rechts die Gegenmaßnahmen stehen.
Fahrplan für einen
Team-Workshop PLUS
1. Auftragsklärung
2. Angebot
3. Ablaufplan
4. Abholen
5. Erkennen von Widerständen 6. Umgang mit
Widerständen 7. Vereinbarungen
treffen
Reflektieren
DANACH DAVOR
DABEI
MINDSET = DENK- UND HANDLUNGSLOGIK
Ich kann etwas nachvollziehen und darauf basierend
Handlung SELBST produzieren
Carol Dweck
Gut gemacht, du bist eben klug (gut, schön, nett
etc.)
Gut gemacht, du
hast dir Mühe
gegeben, denn…!
Unterschied Lernen und Entwicklung
Entwicklung = neue Denk-und Handlungslogik
LERNEN = Neues zum alten Denken
Neurobiologische Voraussetzungen für Veränderung
Ich-Entwicklung nach Jane Loevinger
Entwickl- ungsphasen Hofert
Bezeichnung Loevinger und Anteil Bevölkerung (Cook-Greuter, Torbert)
Ebenen nach Kohlberg
Führungsstil (Torbert)
Mindset (Denk- und Handlungslogik) Entwicklungsrichtung
Ego-Phase Selbstorientiert 5% VK Opportunist Alles kreist sich um mich. Andere dienen der Bedürfniserfüllung.
Regeln und Normen nicht nur kennen, sondern auch akzeptieren.
Wir-Phase Gemeinschafts- bestimmt 15%
konventionell
Diplomat Ich passe mich einer Gruppe an und erfülle ihre Normen und Regeln
Individualität, Anpassung aufgeben.
Richtig-Phase Rationalistisch 38% Experte Ich bin kompetent und ein Individuum. Eigene Bedürfnisse erkennen und ihnen folgen, sich nicht nur auf eigene
Kompetenz und die von anderen verlassen.
Effektiv- Phase
eigen-
/selbstbestimmt 30%
Manager Ich erreiche meine Ziele und habe eigene Vorstellungen vom Leben.
Berufung, eigene Maßstäbe, Ziele, die nur mit mir zu tun haben (Befreiung von Fremdbestimmung)
Flexibel- Phase
Relativierend 10%
konventionell
Berater Ich integriere alles und berücksichtige verschiedene Perspektive.
Werte; verstehen, dass ich viele
Möglichkeiten habe, Lebenssinn zu finden, stabile Elemente in mir, Prozesssicht Flexibel + E8 systemisch 4% Katalysator Wie zuvor - plus „ich handle
entsprechend höherer Prinzipien“
Da 8, 9 und 10 sehr selten vorkommen, ist die postkonventionelle Ebene eher
insgesamt zu betrachten E9 integriert 1%
E10 fließend
ICH-ENTWICKLUNG NACH POLEN
Stufe Bezeichnung Strukturelle Identität
Pol: Autonomie Pol: Verbundenheit
E10 fließend
E9 integriert
E8 systemisch
E7 relativierend
E6 eigenbestimmt
E5 rationalistisch
E4 gemeinschaftsbestim mt
E3 selbstorientiert E2 impulsgesteuert
E1 symbiotisch
Lebensphasen nach Svenja Hofert
EGO-PHASE
sich durchsetzen
WIR-PHASE
Dazugehören
RICHTIG-PHASE
Expertise aufbauen
EFFEKTIV-PHASE
Sich beruflich verwirklichen
FLEXIBEL-PHASE
Sinnstiftung und Wertschöpfung auch
für andere
„Ich nehme mir, was mir zusteht (aber ich kenne die Regeln).“
Entwicklung
• Regeln und Normen annehmen, Stärkung des Wir
• Teamgestalter-Typ: Aktivierender Sozialarbeiter
„Ich will dazu gehören und mich gern anpassen.“
Entwicklung
• Über das Verhaltenstraining zum Wahrnehmen eigener Bedürfnisse kommen.
• Individuelle Stärken sehen und stärken, Glaubenssätze erkennen und bearbeiten.
• Teamgestalter-Typ: Warmherziger Therapeut, im
Training nett und aktivierend, nicht zu direkt und
kalt sein.
„Ich bin ein Individuum und will als solches respektiert werden.“
Entwicklung
• Trennt Emotion und Ratio (ist mehr Herz oder Hirn):
Verbinden.
• Bewusstheit für Entwicklung jenseits des Lernens überhaupt (wird wenig gesehen).
• Unabhängige Maßstäbe etablieren.
• Eigene Bedürfnisse spüren.
• Teamgestalter-Typ: Seelsorger (Coaching) oder
kompetenter Experte (Training), Statussignale aus
dem Bereich der Kompetenz
„Ich lebe mein Leben und meine Vorstellungen.“
Entwicklung
• Widersprüche aushalten und annehmen.
• Nicht alles vereinheitlichen wollen.
• Von zu viel Verantwortungsübernahme entlasten, Flexibilisierung des Denkens üben.
• Bei zu festen Maßstäben (Erfolgreich sein, selbstbestimmt sein) diese lockern.
• Teamgestalter-Typ: Business Coach
„Ich aktualisiere mich immer wieder und lerne dazu.“
Entwicklung
• Eigene Sicht auf die Welt stärken.
• Vermögen, sich auf unterschiedliches Denken einzustellen verstärken.
• Bei zu starker Relativierung Prinzipien-Denken stärken.
• Bewusstheit für frühere Phasen und
„Wiederbeleben“ alter Denkweisen auf neue Art und Weise (Autorität wird z.B. zu Klarheit).
• Teamgestalter-Typ: Sparring auf Augenhöhe
ICH – ASPEKTE DER (BERATER-)PERSÖNLICHKEIT
Biologie Charakter Temperament Eigenschaften
(auch IQ) Motive Mindset
Umfeld Kontext Situation
ICH-ENTWICKLUNG
KOGNITIV-
SPRACHLICHE EBENE
MITTLERE LIMBISCHE EBENE
UNTERE LIMBISCHE EBENE
OBERE LIMBISCHE EBENE
Bausteine der Persönlichkeit
BIG FIV E
Biologie Charakter Temperament Eigenschaften
(auch IQ) Motive Mindset
Umfeld Kontext Situation
Bausteine der Persönlichkeit
MO TIVE
Jeder Mensch ist in bestimmten Aspekten…
• Wie alle anderen Menschen (gleiche Gesetzmäßigkeiten von Lernen, Wahrnehmen, Gruppendynamiken etc.)
• Wie einige andere Menschen (z.B. Leistungsmerkmal Intelligenz oder Persönlichkeitsmerkmal emotionale Stabilität)
• Wie kein anderer Mensch (Gesamtheit von Eigenschaften,
Erfahrungen, Grundmotivationen etc.)
BIG FIVE
• Extraversion (Extroversion)
• Offenheit für neue Erfahrungen
• Verträglichkeit
• Gewissenhaftigkeit
• Stabilität
OCEAN
• Offenheit für neue Erfahrungen
• Conscientiousness/Gewissenhaftigkeit
• Extraversion (Extroversion)
• Agreeableness/Verträglichkeit
• Neuroticsm/(In-)Stabilität
Fischteicheffekt = Gesetz der relativen Größe
TEAMENTWICKLUNG = Leistungssteigerung
LEISTUNG = Wollen x Können x Dürfen
Motiv
(Dimension 1 / stabil)
BEDÜRFNIS LANGFRISTIG
EMOTIONALE KOPPLUNG
=INTRINSISCH
KURZFRISTIG
= INTRINSICH ODER EXTRINSISCH
Motivation
(Dimension 2 / dynamisch)
Motive und Emotionen
Motiv Emotion Verhalten
1. Prinzipien
2. Theoretische Neugier 1. Gefühl von „richtig“, hat seine Ordnung
2. Ich werde verstanden
1. Drängen auf Regeleinhaltung 2. Backgroundwissen
mitgeben wollen
z.B. z.B. z.B.
Motive haben zwei Seiten (z.B. Freiheit)
Eigenständigkeit
teamorientiert
Reife Menschen haben einen Heimatpol, können aber auch auf die andere Seite gehen
Prinzipientreue Prinzipien-
freiheit Mal so, mal so
Praktische
Neugier Mal so, mal so Theoretische
Neugier
TeamworksPLUS® Modul 2 34
• Verneinen der anderen Seite
• (Ab-)Wertung als richtig/falsch
• Nicht-Sehen des Werts der anderen Seite Überziehen ins Negative
PROJEKTION = Abwehrmechanismus
Prinzipientreue Prinzipienfreiheit
Regellosigkeit Prinzipienreiterei
Übertreibung
WERTE = dynamisch
MOTIVE = stabil Wert Wert
Wert
Wert
Wert
Motiv
Wert
Gleich- behandlung
Regeln
Fairniss
Keine Ausnahme
machen
Gerechtigkeit
Prinzipien- orientiertheit
Klarheit
WERTE = dynamisch
MOTIVE = stabil
Regel- toleranz
Gleich- behandlung
Regeln
Fairniss
Keine Ausnahme
machen
Gerechtigkeit
Prinzipien- orientiertheit
Klarheit
WERTE = dynamisch
MOTIVE = stabil
Regel- toleranz
Gleich- behandlung
Regeln
Fairniss
Keine Ausnahme
machen
Gerechtigkeit
Klarheit
Prinzipienfreiheit WERTE = dynamisch
MOTIVE = stabil
PRAKTISCHES HANDELN
• Auf die andere Seite gehen.
• Wehre ich etwas ab?
• Be-werte ich etwas?
• Glaubenssätze!
Regel- toleranz
Gleich- behandlung
Regeln
Fairness
Keine Ausnahme
machen
Gerechtigkeit
Klarheit
Entscheiden, z.B.
wenn, dann…
Regel- toleranz
Gleich- behandlung
Regeln
Fairness
Keine Ausnahme
machen
Gerechtigkeit
Klarheit
Sicht auf die andere Seite: Beispielmotiv Anerkennung
42
Positiv: kritikoffen, selbstbewusst, selbstsicher, optimistisch,
leistungsfreudig
Negativ: selbstüberschätzend, empathielos-unsensibel, blasiert,
„Eisherz“
ANERKENNUNG GRÜN: BRILLE ANERKENNUNG BLAU: BRILLE
Positiv: kritiksensibel, empfänglich-empathisch, achtsam, Fehler-vermeidend Negativ: kritikunfähig,
perfektionistisch, unsicher,
pessimistisch, Fishing for
Compliments
Anerkennung
Freiheit
Prinzipien
Wettbewerb
1 2
3 4 5
Risiken und Chancen in diesem Workshop?
Sie = Teamgestalter Müller Schmidt Meier
Neugiertheoret- praktisch neutral isch
unsicher selbstsicher
unabhängig verbunden
-orientiertheit -freiheit
Harmonie Wettbewerb
LEGENDE
neutr.
neutr.
neutr..
neutr.
Kritik
Verun- sichert
Selbst- zweifel Kritik-
vermeidung Perfektion-
ismus
MOTIV ANERKENNUNG
GRÜN
EMOTION
Kritik
irritiert
Ok, stimmt Reflexion das?
Annahme, falls sinnvoll
MOTIV ANERKENNUNG
BLAU
EMOTION
Theorie- lernen /
Wissen machen
Leitfrage:
Warum?
Tiefere Erkenntnis
Abstraktes verstehen
Neues Wissen
MOTIV NEUGIER GRÜN
EMOTION
Praktisches Wissen
Leitfrage:
Wie?
Lösung Nützliches
anwenden Neues
anwenden
MOTIV NEUGIER BLAU
EMOTION
Welcher Persönlichkeitstest für welche Gruppe?
Teamreife Test Wann?
Sehr hoch (Effektiv+) Führungsteams höhere Ebene
Ich-Entwicklung / IE-Profil Führungskräfteentwicklung
Hoch (Effektiv-Phase) Motive Teamentwicklung
Fortgeschritten
Mittel (Richtig-Phase) MBTI® Teamentwicklung Mittel
Niedrig (Wir-Phase) DISC/DISG® Teamentwicklung Einsteiger
Aufgabe
Fülle den Motivfragebogen in der TeamworksPLUS®
Toolbox aus. Wir bauen ein Motivquartett.
Diskutiere mit deinem Partner, wie du die Motive lebst und erlebst.
Bespreche dabei vor allem die Emotionen.
Diskutiere den Zusammenhang mit Ich-Entwicklung.
Erstelle in deiner Zweiergruppe ein Flipchart-Blatt mit
mindestens 5 Konsequenzen deiner Erkenntnisse bis
hierhin für deine Arbeit mit Gruppen.
Sicht auf die andere Seite: Beispielmotiv Macht
50