• Keine Ergebnisse gefunden

Nachruf für Prof. Dr. sc. med. Wolfgang Kaden

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Nachruf für Prof. Dr. sc. med. Wolfgang Kaden"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Nachruf für

Prof. Dr. sc. med.

Wolfgang Kaden

* 23.01.1927 † 03.01. 2014 Am 3. Januar 2014, unmittelbar vor seinem 87. Geburtstag, verstarb Prof.

Dr. med. Kaden, ehemaliger Chefarzt der Klinik für Urologie und Nephrolo- gie am Helios Klinikum in Aue.

Am 23. Januar 1927 wurde Prof. Dr.

Kaden als Sohn eines Arztes in Bernsbach geboren. Nach der Schul- bildung in Bernsbach und Aue legte er, unterbrochen durch den Kriegs- dienst, 1946 das Abitur in Aue ab.

Er studierte von 1946 bis 1952 an der Universität Leipzig Humanmedi- zin, erhielt die Facharztanerkennung als Chirurg und 1961 den Facharzt für Urologie an der Universität in Halle. Seine Promotion erlangte er 1952, 1977 legte er die Promotion B

in Dresden ab, wurde am 1. Februar 1988 zum Honorardozenten und am 1. September 1989 zum Honorarpro- fessor an der Medizinischen Akade- mie in Dresden ernannt.

Prof. Dr. Kaden war im damaligen Bezirkskrankenhaus Aue der Initiator und Vorreiter einer modernen Urolo- gie im Erzgebirge, die am 1. August 1961 gegründet wurde.

Bekannt geworden durch die Ent- wicklung der künstlichen Niere Aue I und II, führte er die Urologische Kli- nik in Aue mit 83 Betten und zusätz- lichen 12 Dialyseplätzen zu einer der modernsten außeruniversitären Ein- richtungen Ostdeutschlands, die das gesamte urologische Operationsge- biet einschließlich Organentnahme und die Leistungsbreite der Nephro- logie aufwies.

Meilensteine seiner Laufbahn waren neben der Entwicklung der Künstli-

chen Niere 1964 die Entstehung der Abteilung Nephrologie und Dialyse (Dialysezentrum) an der urologischen Klinik, Schaffung eines endourologi- schen Arbeitsplatzes, Einführung der Urodynamik, des Ultraschalls, der Kryotherapie, Aufbau der Diagnostik und Therapie der erektilen Dysfunk- tion-Andrologie, der Ausbau einer Kinderurologie unter besonderer Berücksichtigung der urologischen Neonatologie, Einführung größerer tumorchirurgischer Eingriffe, Ent- wicklung perkutaner OP-Techniken und die Etablierung der Extrakorpo- rale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) in Aue.

Er leitete die Klinik mit sehr großer Einsatzbereitschaft, war stets für seine Patienten aus nah und fern wirksam. Prof. Dr. Kaden war ein beharrlicher Arzt, der sich für die Einführung neuer Methoden in der Urologie und Nephrologie nicht nur in Aue, sondern auch in Sachsen und Ostdeutschland einsetzte.

Das wissenschaftliche Niveau der von ihm geleiteten Klinik wurde durch eine Vielzahl eigener Veröf- fentlichungen und Filme als auch Veröffentlichungen seiner Mitarbei- ter in wissenschaftlichen Zeitschrif-

ten, auf nationalen und internationa- len Tagungen und Kongressen, die Ausrichtung von landesweiten Kon- gressen, zahlreichen Promotionsar- beiten aus der Klinik und die Ausbil- dung einer Reihe von Fachärzten für Urologie aus dem In- und Ausland belegt.

Prof. Dr. Kaden war aktives Mitglied einer Reihe nationaler und internati- onaler Gesellschaften wie zum Bei- spiel: „Künstliche Organe“, „Dialyse und Transplantation“, „Deutsche Ge sellschaft für klinische Nephrolo- gie“ und Ehrenmitglied der „Interna- tionalen medizinisch-wissenschaftli- chen Akademie“. Er erhielt zahlreiche Aus zeichnungen unter anderem den

„Virchow-Preis“ und den „Vaterländi- schen Verdienstorden in Gold“.

Nach Erlangung seines Alterslimits beendete er seine Tätigkeit an der Klinik am 31. Januar 1992. Danach arbeitete er weiter an wissenschaft- lichen Veröffentlichungen und war praktisch noch im Blutspendewesen tätig. Prof. Dr. Kaden war Initiator der modernen Urologie im Erzge- birge, in Sachsen und in der ehema- ligen DDR. Sein Leben gehörte der Medizin, sein Denken galt dem Wohl der Patienten.

Die große Anzahl seiner Mitarbeiter, Kollegen und Wegbegleiter geden- ken seiner in großer Dankbarkeit. Sie werden ihn als einen bewunderns- werten Menschen in steter Erinne- rung behalten. Unsere Anteilnahme gilt auch seiner Familie, seinen Kin- dern, Enkeln und Urenkeln.

„Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall, wo wir sind“.

(Victor Hugo)

Sein ehemaliger Nachfolger Dr. med.habil. Volker Barth im Namen aller früheren und jetzigen

Urologen des Helios-Klinikums Aue

Personalia

Ärzteblatt Sachsen 3 / 2014 121

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Das wissenschaftliche Niveau der von ihm geleiteten Klinik wurde durch eine Vielzahl eigener Veröffentlichun- gen und Filme als auch Veröffentli- chungen seiner

So erhielt er 1988 für die Ent- deckung mehrerer muskulärer Strukturen im unteren Harntrakt den Johannes-Müller-Preis der Gesellschaft für Experimentelle Medizin der DDR, 1991 für

und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Universitätsklini- kum Dresden beziehungsweise die Sto- matologische Klinik mit Bettenstation geleitet und geprägt..

Neben anderen Mitarbeitern der Klinik für Psychiatrie und Neurologie (Prof. Detlef Müller, Prof. Jutta Müller) sowie der Kinderkli- nik der MAD (Prof. Horst Todt) hatte Harald

Schmidt sprechen, dürfen wir nicht seine tiefe Heimatverbundenheit zu Leipzig vergessen, die sich auch darin niederschlug, dass er sich sehr aktiv um die hier ansässigen

Wolfgang Schmidt ent- wickelte sich die Augenklinik Plauen zu einer angesehenen Klinik, in der neue Erkenntnisse und Methoden der Augenheilkunde zügig einge- führt sowie

1993 wurde er auf den Lehrstuhl für Klinische Pharma- kologie und Therapie der Medizini- schen Fakultät der TU Dresden beru- fen.. Im selben Jahr wurde er zum Prodekan gewählt

So ist es ihm zu verdanken, dass sich die Fachgesellschaften für Frauenheil- kunde und Geburtshilfe aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen 2007 zur Mitteldeutschen