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Nachruf für Prof. Dr. med. habil. Wolfgang Distler

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Nachruf für

Prof. Dr. med. habil.

Wolfgang Distler

* 16.12.1945 ✝ 26.07.2014 Am 26. Juli 2014 ist Prof. Dr. med.

habil. Wolfgang Distler, emeritierter Direktor der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, nach kurzer schwerer Krankheit verstorben.

1945 in Köln geboren, studierte Prof.

Dr. Distler nach seinem Abitur von 1966 bis 1971 Humanmedizin an

den Universitäten Köln und Düssel- dorf.

Früh galt sein Interesse der Endokri- nologie. 1974 begann er eine kli- nisch-endokrinologische Ausbildung unter Prof. Dr. H. L. Krüskemper und Prof. Dr. H. Zimmermann an der Medizinischen Klinik der Universität Düsseldorf. 1975 schloss sich ein ein- jähriges Fellowship in Reproduction Endocrinology am Women’s Hospital der University of Southern California, L. A., USA, an. Dort arbeitete er eng mit Herrn Prof. Dr. U. Goebelsmann zusammen. Nach seiner Rückkehr an die Universitäts-Frauenklinik Düssel- dorf 1976 wurde der Kontakt auf- rechterhalten. Die wissenschaftlichen Erfahrungen von wiederholten For- schungsaufenthalten in den USA setzte Herr Prof. Dr. Distler zum Auf- bau und bei der Leitung des Endokri- nologischen Labors an der Frauenkli- nik der Universität Düsseldorf unter seinem Lehrer Prof. Dr. L. Beck erfolgreich um.

1981 erlangte er die Facharztaner- kennung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Nach seiner Habilita- tion: „Endokrinologische Untersuchun- gen und perinatologische Bedeutung der fetoplazentaren Funktion“ 1982 und zahlreichen Publikationen zu kli- nisch und wissenschaftlich relevan- ten Themen wurde er 1985 zum Uni- versitäts-Professor (C2) ernannt.

Neben seiner wissenschaftlichen und klinischen Tätigkeit als leitender Oberarzt und Stellvertreter des Kli- nikdirektors der Universitätsfrauen- klinik Düsseldorf ab 1989 engagierte sich Prof. Dr. Distler im Konvent, im

gewählten Fakultätsrat und als stell- vertretendes Mitglied im Senat der Universität Düsseldorf. 1991 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt.

Von 1991 bis 1994 leitete er die Frauenklinik des Elisabeth-Kranken- hauses Mönchengladbach-Rheyd als Akademisches Lehrkrankenhaus der RWTH Aachen.

1994 erfolgte der Ruf nach Dresden auf den Lehrstuhl für Frauenheil- kunde und Geburtshilfe der Techni- schen Universität. Über 18 Jahre prägte Prof. Distler die Frauenheil- kunde und Geburtshilfe nicht nur in Dresden, sondern über die sächsi- schen Landesgrenzen hinaus. Unter seinem Direktorat wurden in der Nachwendezeit sehr moderne räum- liche und technisch-apparative Vor- aussetzungen und Organisations- strukturen geschaffen sowie neue, relevante medizinisch-wissenschaftli- che Schwerpunkte gesetzt. Wichtig war ihm, die anstehenden Sachfra- gen mit Orientierung auf Wissen- schaft, Lehre und zum Nutzen der Patienten voranzubringen. 2003 erfolgte der Umzug in das neu gebaute Zentrum für Frauen- und Kinderheilkunde des Universitätskli- nikums. Die damit verbundenen Impulse nutzend, etablierte er das Regionale Brustzentrum (2004) und im Rahmen des Universitäts-Krebs- Centrums das Gynäkologische Krebs- zentrum (2011), die er bis zu seinem Ausscheiden als Klinikdirektor leitete.

Es war ganz wesentlich sein außeror- dentliches persönliches Engagement, ge paart mit seiner exzellenten fachli-

chen Expertise, durch die die Klinik innerhalb weniger Jahre zu überregi- onalem Ansehen gelangte.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner ärztlichen Tätigkeit war von Anfang an die klinische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. In dem von ihm geleiteten Fachbereich verhalf er vielen Eltern zu dem langersehnten Glück. Die Geburtenzahl verdoppelte sich von ca. 1.000 auf über 2.200.

Prof. Dr. Distler war im medizini- schen Fachkollegium hoch geschätzt.

Seine profunden wissenschaftlichen Kenntnisse und klinischen Erfahrun- gen kamen auch der Zeitschrift „Der Gynäkologe“ zugute, die er als Mit- herausgeber jahrelang betreute.

Prof. Dr. Distler engagierte sich viel- fältig auf berufsständischem Gebiet.

Mit Tatkraft brachte er sich in der Dt.

Ges. für Gynäkol. und Geburtsh., in der Niederrheinisch-Westfälischen Ges. für Gynäkol. und Geburtsh., in der Deutschen Gesellschaft für Endo- krinologie, in der Deutschen Gesell- schaft für Senologie und im Tumor- zentrum Dresden e.V. ein. So ist es ihm zu verdanken, dass sich die Fachgesellschaften für Frauenheil- kunde und Geburtshilfe aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen 2007 zur Mitteldeutschen Gesellschaft für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (MGFG) zusammenschlossen und im selben Jahr ihren ersten Kongress in Dresden abhielten. Dort wurde Prof.

Distler zum ersten Präsidenten gewählt – ein Amt, das er bis 2011 innehatte. Auf diese Weise gelang ihm eine nachhaltige Stärkung des wissenschaftlichen Standorts. Für sein hohes Engagement in der MGFG wurde er mit der Loder- Medaille ausgezeichnet.

In den Jahren seiner Tätigkeit am Kli- nikum hat Prof. Dr. Distler sich große Verdienste sowie die Achtung und Anerkennung der Mitarbeiter und Kollegen erworben.

Seine Familie, seine Mitarbeiter und Kollegen sowie Studenten werden ihn vermissen.

Wir werden Prof. Dr. Distler in guter und ehrender Erinnerung behalten.

Im Namen der Universitätsfrauenklinik Dresden Prof. Dr. med. habil. Pauline Wimberger Priv.-Doz. Dr. med. habil. Axel Riehn

Personalia

434 Ärzteblatt Sachsen 10 / 2014

© Universitätsfrauenklinik Dresden

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