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Rechtschreibfehler verstehen und vermeiden - Typischen Stolperfallen auf der Spur

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Academic year: 2022

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Typischen Stolperfallen auf der Spur – Rechtschreibfehler verstehen und vermeiden

Marion von der Kammer, Berlin

© Thinkstock/iStock

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n den ersten 7 bis 8 Schuljahren lernen die Schülerinnen und Schüler annähernd alle Rechtschreibregeln kennen, um ihre Texte weitgehend fehlerfrei zu schreiben.

Trotzdem unterlaufen ihnen immer wieder bestimmte Fehler – wobei diese Fehler- schwerpunkte individuell ausfallen. Die bekannten Regeln immer wieder neu zu besprechen, ist kaum motivierend. Die Klasse wird denken: „Das hatten wir doch schon!“ und eher abschalten als konzen- triert dem Unterricht folgen. Besser ist es, wenn die Lernenden herausgefordert sind, selbst aktiv zu werden.

Der vorliegende Beitrag bietet für dieses Vorgehen das passende Material: Ihre Schülerinnen und Schüler erkennen häufige Rechtschreibfehler, ermitteln die Gründe dafür und leiten daraus Regeln und Strate- gien zur Vermeidung solcher Fehler ab.

Das Wichtigste auf einen Blick Klasse: 8/9

Dauer: 9 Stunden Kompetenzen:

– typische Rechtschreibprobleme identi- fizieren

– mögliche Gründe für Rechtschreibfeh- ler verstehen

– Rechtschreibstrategien entwickeln und anwenden

– Regeln und Tipps zum Vermeiden von Rechtschreibfehlern formulieren – in Gruppen selbstständig und kon-

struktiv zusammenarbeiten

Wie wird es geschrieben? Mit selbst erarbeiteten Regeln lassen sich Rechtschreibfehler vermeiden.

s oder ss?

Groß oder klein?

eoder ä?

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Fachwissenschaftliche Orientierung

Die deutsche Rechtschreibung basiert auf der Zuordnung von Lauten zu Buchstaben des Alpha- bets. Diese Phonem-Graphem-Korrespondenz ist jedoch nicht durchgängig konse- quent: Zum einen gibt es mehr Laute als Buchstaben. So kann beispielsweise der Vokal eunter- schiedlich ausgesprochen werden (leben, Heft). Zum anderen werden einzelne Laute unterschiedlich verschriftet (Achse, Hexe, Keks, Klecks). Das erschwert es, die Rechtschrei- bung sicher zu beherrschen. Hinzu kommen weitere Probleme, insbesondere in Bezug auf die Groß- und Kleinschreibung und die Zusammen- und Getrenntschreibung.

Regeln und Prinzipien

Aus diesem Grund gibt es hilfsweise verschiedene Regeln, die den Schreibern helfen sollen, die jeweils richtige Schreibweise zu finden (z.B. die Regel, dass nach kurz gesprochenem Vokal ein Doppelkonsonant folgt). Außerdem herrscht das Stammprinzip; das bedeutet, dass in allen Wörtern mit gleichem Wortstamm die charakteristische Schreibweise beibehalten wird (fahren, Fahrer, Gefährte, gefährlich). Trotzdem gibt es besondere Einzelfälle und Ausnahmen, die man im Zweifelsfall in einem Wörterbuch nachschlagen muss.

Didaktisch-methodische Überlegungen

Ziel der Unterrichtsreihe ist es, die Schülerinnen und Schüler für die Schwierigkeiten der deut- schen Rechtschreibung zu sensibilisieren. Mithilfe der einzelnen Materialien werden sie gezielt dazu angeregt, sich jeweils mit einem bestimmten Rechtschreibproblem zu befassen, z.B. mit der Schreibung des s-Lauts oder mit der Großschreibung. Anders als sonst werden ihnen aller- dings keine Regeln vorgegeben, die sie in verschiedenen Übungen anwenden sollen. Vielmehr sollen sie die Regeln und Ratschläge zum richtigen Schreiben selbst erarbeiten.

Grundlageeines jeden Materials ist ein Text, zu dem die Schülerinnen und Schüler gezielt Aufgabenerhalten. Durch deren Bearbeitung erfahren sie zweierlei: Es gibt hier erstens ein bestimmtes Rechtschreibproblem und es gibt zweitens Wege, dieses Problem zu lösen.

Aufbau des Materials

Die Texte befassen sich jeweils mit einem Thema, das zu Schule und Unterricht passt, insbeson- dere zum Deutschunterricht (z.B. mit Zweisprachigkeit oder dem möglichen Einfluss des Inter- nets auf die Sprache). Sie sind aber nicht didaktisch aufbereitet. Es ist also nicht so, dass ein bestimmtes Rechtschreibproblem besonders häufig darin zu finden ist. Das wäre dem Ziel der Reihe auch abträglich: Die Lernenden sollen ja gerade erfahren, dass die Rechtschreibpro- bleme, mit denen sie sich befassen, in ganz normalen Texten vorkommen.

Ablauf des Unterrichts

Es empfiehlt sich, die Klasse in drei Großgruppenaufzuteilen. Jede Großgruppe befasst sich mit nicht mehr als drei Rechtschreibproblemen. Gearbeitet wird in konstanten Klein-

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Verlauf Material LEK Glossar Mediothek

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diesem Zweck sollte für jede Gruppe eine Kopie des Erwartungshorizonts bereitgehalten wer- den.

Die Arbeitsblätter können darüber hinaus auch unabhängig voneinander zum Üben und Wiederholen einzelner Rechtschreibbereiche eingesetzt werden.

Am Schluss erstellt die Klasse einen Rechtschreibratgeber. Zu diesem „Leitfaden Recht- schreibung“ trägt jede Großgruppe drei Beiträge bei. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich also vorher darüber austauschen, zu welchem Rechtschreibproblem die einzelnen Klein- gruppen ihren Abschnitt erstellen.

Ziele der Reihe

Die Schülerinnen und Schüler

– identifizieren in einem Text ein bestimmtes Rechtschreibproblem;

– erarbeiten Regeln und Strategien zur Lösung des Rechtschreibproblems;

– stellen die von ihnen gefundenen Regeln und Strategien für andere dar.

Bezug zu den KMK-Bildungsstandards

Sprechen und Zuhören

– sich artikuliert, verständlich, sach- und situationsangemessen äußern

– verschiedene Formen mündlicher Darstellung unterscheiden und anwenden, insbesondere […] berichten, informieren

– längere freie Redebeiträge leisten, Kurzdarstellungen […] vortragen

Schreiben

– über Schreibfertigkeiten verfügen: Texte dem Zweck entsprechend und adressatengerecht gestalten, sinnvoll aufbauen und strukturieren

– zentrale Schreibformen beherrschen und sachgerecht nutzen: informierende

– richtig schreiben: individuelle Fehlerschwerpunkte erkennen und mithilfe von Rechtschreib- strategien abbauen

Lesen – mit Texten und Medien umgehen

– Texte verstehen und nutzen: Informationen zielgerichtet entnehmen

Sprache und Sprachgebrauch untersuchen

– Leistungen von Sätzen und Wortarten kennen und für Sprechen, Schreiben und Textunter - suchung nutzen

– Laut-Buchstaben-Beziehungen kennen und reflektieren

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Materialübersicht

M 1 (Fo) Man schreibt, wie man spricht – oder etwa nicht?

M 2 (Tx/Ab) Wie ist es richtig – eoder ä?

M 3 (TxAb) Einfach oder doppelt? – Wörter mit Doppelkonsonant M 4 (Tx/Ab) Ganz schön hart – die Auslautverhärtung

M 5 (Tx/Ab) Ein Laut, drei Schreibweisen – s, ssoder ß?

M 6 (Tx/Ab) Ganz schön knifflig – Schreibung mit Dehnungs-h M 7 (Tx/Ab) Nomen im Text – nicht immer leicht zu erkennen M 8 (Tx/Ab) Benachbarte Wörter – zusammen oder getrennt?

M 9 (Tx/Ab) Wörter im Geiste zerlegen und ihren Bauplan durchschauen M 10 (Tx/Ab) Wenn der Platz nicht reicht – Wörter richtig trennen

M 11 (Tx/Ab) Einen Rechtschreibratgeber erstellen

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Verlauf Material LEK Glossar Mediothek

Stunde 6/7: Wortstamm und Silben als Rechtschreibhilfen Material Verlauf

M 8 M 9 M 10

Benachbarte Wörter – zusammen oder getrennt?

Wörter im Geiste zerlegen und ihren Bauplan durchschauen Wenn der Platz nicht reicht – Wörter richtig trennen

Der Ablauf der Stunden erfolgt wie bei Stunde 2/3 beschrieben.

Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler verstehen die Struktur von Wörtern und nutzen sie, um Wörter richtig zu schreiben.

Stunde 8/9: So wird es geschrieben – einen Rechtschreibratgeber verfassen Material Verlauf

M 11 Einen Rechtschreibratgeber erstellen / Gemeinsames Verfassen eines Recht- schreibratgebers, wobei jede Gruppe den Abschnitt beiträgt, mit dem sie sich in der Unterrichtseinheit befasst hat (GA)

Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler verfassen Ratschläge zum Umgang mit einem Recht- schreibproblem.

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M 1

Man schreibt, wie man spricht – oder etwa nicht?

Liebe Oma,

gestan hab ich ein Ausfluk in den Tir Pak gemacht. Das wa richtich schön.

Es gap da fiele Tire aus gans faschid- nen lendern. Am lipsten mochte ich die Schimpansen. Ich hate auch bana- nen mit, aber laida durftn wia die affen nich fütan. Das war nemlich fabotn …

© Oliver Wetterauer

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Reihe 25 Verlauf Material S 12

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M 5

Ein Laut, drei Schreibweisen – s , ss oder ß ?

Oft kann man hören, wie man den s-Laut schreiben muss. Schwierig wird es, wenn der s-Laut an einer bestimmten Stelle des Wortes steht. Und ob man dasoder dassschreibt, ist ohnehin keine Frage des Hörens, sondern des Verstehens.

Lassen Twitter-Nachrichten unsere Sprache verfallen?

Wenn jemand twittert, dann ist ihm bewusst, dass er nur eine begrenzte Anzahl von Zeichen zur Verfügung hat, um eine Nachricht zu formulieren. Jahrelang durfte man nur maximal 140 Zeichen tippen – inklusive Leerzeichen. Erst vor Kurzem wurde diese Zahl verdoppelt. Nun können User also auch Texte versenden, die aus maximal 280 Zei- chen bestehen. Allerdings dürfte sich dadurch kaum etwas ändern. Zum einen sind die Nutzer seit Langem daran gewöhnt, sehr kurze Nachrichten zu schreiben. Nur

wenige von ihnen werden sich umgewöhnen. Zum anderen ist es auch mit 280 Zeichen praktisch unmöglich, wirklich gute Texte zu formulieren. Die Befürchtung, Twittern könnte irgendwann dazu führen, dass unsere Sprache verfällt, scheint also berechtigt zu sein.

Typisch für Twitter-Nachrichten sind Abkürzungen, unvollständige Sätze und Emoticons. Man könnte meinen, Menschen, die sich tagtäglich so äußern, verlernen irgendwann, ihre Meinung angemessen auszudrücken. Schließlich sind sie gar nicht mehr daran gewöhnt, ihre Gedanken in zusammenhängenden, wohlformulierten Sätzen zum Ausdruck zu bringen. Fragt man jedoch Twitter-Nutzer, dann weisen die eine solche Befürchtung entschlossen zurück. Sie sagen, dass sie sehr wohl zwischen einer Twitter-Nachricht und einem sorgfältig formulierten Text, z.B. einem Brief, unterscheiden können. Nie würden sie auf die Idee kommen, etwa eine Bewerbung im Stil einer Twitter-Kurzmeldung zu verfassen.

Was soll man sich eigentlich unter dem „Verfall einer Sprache“ vorstellen? Etwas, das verfällt, löst sich nach und nach in seine Bestandteile auf. Wir kennen das von Häusern, um die sich jahrelang niemand gekümmert hat. Aber wie soll das bei einer Sprache vor sich gehen? Kaum jemand wird ernsthaft glauben, dass wir künftig nur noch einzelne Wörter oder Halbsätze zu Papier bringen werden.

Text: Marion von der Kammer.

Aufgaben

1. Suche im Text nach Wörtern mit s-Laut und trage sie in die richtige Spalte der Tabelle ein. Ein- silbige Wörter sowie Wörter mit sam Wortanfang brauchst du nicht zu berücksichtigen.

5

10

15

20

25

s ß ss

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2. Ergänze weitere Wörter in den Spalten, in denen noch Felder frei geblieben sind.

3. Was zeigen deine Ergebnisse? Kreuze entsprechend an und notiere je ein Beispiel.

4. Was lässt sich zur Aussprache des s-Lauts sagen? Kreuze entsprechend an und notiere je ein Beispiel.

5. Wie spricht man den vorangehenden Vokal bei den verschiedenen s-Lauten aus? Kreuze entsprechend an und ergänze je ein Beispiel.

6. Überlege, in welchen Fällen es schwierig sein kann, den richtigen s-Laut allein nach dem Hören richtig zu schreiben. Begründe deine Meinung.

_____________________________________________________________________________________________________________________________________________

_____________________________________________________________________________________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________________________________________________________

7. Formuliere eine Strategie, die hilft, die richtige Schreibweise des s-Lauts zu bestimmen.

Ergänze dazu folgenden Satz:

Um die Schreibung des s-Lautes zu bestimmen, bildet man eine _______________________, in der dieser s-Laut am __________________________________einer Silbe steht.

Beispiel: muss – _______________________________ .

Zusatzaufgabe

Markiere im Text das und dass und notiere jeweils am rechten Rand ihre Wortart.

Beachte:

das ist entweder ein Artikel (das Spiel), ein Relativpronomen (ersetzbar durch welches: Das Spiel, das/welches wir gespielt haben, war spannend.) oder ein Demonstrativpronomen(ersetzbar durch dieses: Du hast ein neues Kleid, das/dieses gefällt mir.).

dassist immer eine Konjunktion. Oft folgt es nach Sätzen, die inhaltlich etwas ankündigen (Ich weiß, dass es schon spät ist. – Er meint, dass er kommen wird.).

Dieser s-Laut kann stehen … s ss ß Beispiele

am Anfang einer Silbe.

am Ende einer Silbe.

zwischen zwei Silben.

Am Ende der Silbe wird dieser s-Laut … s ss ß Beispiele stimmhaft gesprochen.

stimmlos gesprochen.

Vor diesem s-Laut wird ein Vokal … s ss ß Beispiele lang gesprochen

kurz gesprochen.

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Referenzen

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