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HANNOVER JAHRGANG 6 AUSGABE Wie viel wiegt ein Leben?

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Academic year: 2022

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Mit anderen Augen

Ihr Exemplar zum Mitnehmen!

HANNOVER JAHRGANG 6 AUSGABE 3 | 2021 WWW.DIAKOVERE.DE

Alle Menschen sind gleich?!

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Medizin Seite 4/5

Wie viel wiegt ein Leben?

Erfolgreiche Zwillingsgeburt in der 27. Schwangerschaftswoche Seite 8/9

MAGAZIN

EIN GESAMTUNTERNEHMEN VON:

ANNASTIFT FRIEDERIKENSTIFT HENRIETTENSTIFT

Feuer, Wasser, Sturm

Wie extreme Wetterphänomene die Psyche beeinflussen

Seite 12/13

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➤ Aus dem Inhalt

6/7

Gemeinsam anpacken Unterstützung im Katastrophen- gebiet

10

Wohnen mit Behinderung Unterschiedliche

Wohnformen bei DIAKOVERE

18/19

Gemeinsam zum Ziel Interkulturelle Lerngruppe bei DIAKOVERE Liebe Leserin, lieber Leser,

über den Tellerrand hinauszuschauen, bringt uns alle sehr viel weiter. Nur im eigenen Kosmos zu leben und nicht durch neue Einblicke dazuzulernen, macht uns einsam und jedenfalls nicht besser. Mit anderen Augen zu schauen eröffnet neue Perspektiven, im privaten wie im beruflichen Kontext. Dadurch lernen wir Menschen besser zu verstehen und Dinge besser einzuschätzen.

Mit anderen Augen schauen wir in dieser Ausgabe auf eine Reihe von Menschen, die für DIAKOVERE arbeiten oder Patient bei uns sind. Wir schauen auf Patricia Schürmann, die im DIAKOVERE Pflegezentrum für Seniorinnen arbeitet und einen persönlichen Blick auf die Corona-Zeit ermöglicht. Und wir werfen einen Blick auf die Gendermedizin, also die geschlechterspezifische Behandlung von Patienten bei DIAKOVERE.

Wir erleben das Wunder der Geburt von Zwillingen mit, die 390 und 890 Gramm wogen, als sie auf die Welt kamen – und wir geben Tipps bei Winter- Depression und psychischer Beeinflussung durch Wetterphänomene. Ja, sogar leichte Wetterverände- rungen können uns enorm belasten, erklärt uns Chefärztin Dr. Nina Sauer.

Einen besonderen Blick werfen wir auf Nicole, eine der ersten Patientinnen in unserem Spezialpflegebereich für Menschen mit Adipositas, also extremem Über- gewicht. Seit Anfang Oktober ist sie dort, hat schon unglaublich viel abgenommen und schafft es deshalb zum ersten Mal seit langem, wieder alleine zu stehen.

Eine Frau steht auf, heißt die Geschichte von ihr.

Mit anderen Augen schauen wir auch auf die

verschiedenen Kulturen, die bei DIAKOVERE arbeiten und auf die wir sehr stolz sind. Wie auf unsere angehenden Anästhesietechnischen Assistenten, die in einer interkulturellen Gruppe voneinander und miteinander lernen. Dabei geht es um fachliche Inhalte, aber auch um die Geschichten ihrer Familien, die sie z.B. bei ihrer Flucht zuhause lassen mussten.

Diese Ausgabe des DIAKOVERE-Magazins ermöglicht einen ganz neuen Blick auf unser Unternehmen und unsere Mitarbeitenden. Mit anderen Augen eben.

Viel Freunde bei der Lektüre wünscht

Ihr Stefan David

Stefan David,

Vorsitzender der Geschäftsführung DIAKOVERE

16/17

Eine Frau steht auf Erfolge einer Patientin aus dem Spezialpflegebereich

14

Marmelade im Kopf

Leben mit Diabetes

Mit anderen Augen

Zwei Frauen, die sich besonders der Pflege verschrieben haben, damals wie heute:

Ida Arenhold (links), Initiatorin des

„Frauenvereins für Armen– und Krankenpflege“, dem späteren Friederikenstift, und Anja Hadzič, Pflegeschülerin im heutigen DIAKOVERE Friederikenstift.

DIE AUGEN DER TITELSEITE

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Mit den Augen

von Patricia Schürmann

Sie arbeiten im Pflegezentrum für Seniorinnen. Dort wird das Konzept gelebt: Frauen pflegen Frauen. Was würden wir entdecken, wenn wir einen Tag mit Ihren Augen sehen würden?

Es ist ein Konzept, was es so kein zweites Mal gibt. Hier trifft Tradition auf Moderne. Hier wird viel gelacht, auch mal geweint und manchmal auch gemeckert. Wir haben uns alle bewusst für die Arbeit mit alten Menschen entschieden und machen diese mit ganz viel Herzblut. Unsere Bewohnerinnen haben alle individu- elle Bedürfnisse und Fähigkeiten, die durch uns gefördert, unterstützt und gestärkt werden.

Wenn wir nun mit den Augen der Bewohnerinnen schauen, welche Bilder würden vor unserem inneren Auge auftauchen?

Gerade in Zeiten von Corona würde man viele Frauen mit Maske sehen.

Viele Bewohnerinnen wünschen sich, ihre Lieblingsschwester wieder ohne eine Maske lachen zu sehen.

Unsere Bewohnerinnen schätzen unsere verrückten Ideen, so lernt man noch mit 95 Jahren das Spielen mit einer Wii oder das Telefonieren via Skype! Auch WhatsApp ist kein Fremdwort mehr. 

Alle Bewohnerinnen fühlen sich bei

uns wirklich gut aufgehoben. Trotz allem empfinden sie Corona – wie wir alle – noch als Belastung.

Sie sagen es: Die Corona-Zeit ist für alle ein Kraftakt. Aber können Sie dennoch etwas Positives darin sehen?

Die Corona-Zeit hat uns – trotz Abstand – näher zusammenrücken lassen. Wir haben uns viel über unsere Ängste und Sorgen austauschen kön- nen, waren aber immer froh, arbeiten zu können. Viele Berufsgruppen konn- ten das ja leider nicht. 

Zusätzlich haben alle Ideen und Akti- onen mit eingebracht, um den Alltag für unsere Bewohnerinnen so ange- nehm wie möglich zu gestalten. 

Durch die Pandemie waren viele Aktivitäten plötzlich nicht mehr möglich. Wie haben Sie dennoch versucht, Abwechslung in den Alltag der Bewohnerinnen zu bringen?

Wir haben eine Vielzahl von Hofkon- zerten organisiert oder auf der Wii gekegelt, geangelt oder Basketball gespielt. Mit den Bewohnern des Hilde-Schneider-Hauses haben wir eine Brieffreundschaft begonnen. Wir haben unsere Wohnbereiche durch gemeinsames Malern und Dekorieren umgestaltet. Gottesdienste wurden im Garten abgehalten und Kino-Tage haben wir im kleinen Kreis stattfinden lassen. Da Einkäufe häufig eine Gefahr dargestellt hätten, haben wir gemein- sam Online-Shopping betrieben, so kamen das Lieblingsshampoo und die Lieblingscreme eben mit der Post. Zur Weihnachtszeit im vergangenen Jahr haben wir einen Weihnachtsmarkt mit Feuerschale und Stockbrot organisiert, da große Feste im geschlossenen Raum schwer umsetzbar waren.

Wenn Sie die freie Wahl hätten, einen Tag durch die Augen einer anderen Person zu erleben, wer wäre es?

Wenn ich einmal die Möglichkeit hätte, durch die Augen eines andern zu sehen, dann wäre es eine Kollegin aus dem Krankenhaus. Gerade in Zeiten der MITWIRKEN

neuen Pflegeausbildung würde es mich interessieren, wie viele Gemeinsamkei- ten wir in unserem Pflegealltag finden würden.

An dieser Stelle hätten Sie als Leser jetzt bestimmt – wie in den vergan- genen Ausgaben auch – ein Inter- view mit einem Prominenten aus Politik, Wirtschaft, Kultur oder Sport erwartet. Wir haben uns jedoch entschieden, dieses Mal eine „Very Important Person“ von DIAKOVERE vorzustellen und Ihnen dadurch einen Blick in einen ganz besonderen Bereich unseres Unternehmens zu ermöglichen: die Altenpflege. Patri- cia Schürmann (31) hat vor 13 Jahren bei DIAKOVERE ihre Ausbildung zur Altenpflegerin absolviert und jah- relang als Fachkraft und Wohnbe- reichsleitung gearbeitet. Obwohl sie mittlerweile Pflegedienstleitung ist, ist es ihr eine Herzensangelegenheit, nebenbei weiter auf Station zu arbei- ten, denn der Kontakt zu den Bewoh- nerinnen ist schließlich das, was sie vor 13 Jahren bewogen hat, in diesen Bereich zu gehen.

Was wünschen Sie sich, wie andere Ihren Beruf wahrnehmen sollten?

Ich wünsche mir, dass die Gesellschaft die Altenhilfe aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet. Ich lade jeden herzlich zu einem Praktikum bei uns ein. Unser Beruf ist so abwechslungs- reich und stellt uns täglich vor neue Herausforderungen. Hier steht das kreative, individuelle Arbeiten mit an erster Stelle. 

Natürlich ist Grundpflege ein Teil unse- rer Arbeit, ABER es gibt noch so viel mehr, was dieser tolle Beruf zu bieten hat. Wir werden alle einmal alt sein und hoffen dann, dass wir eine Pflege- kraft bekommen, die ihrem Beruf mit Herz nachgeht.

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DIAKOVERE Magazin

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VERSORGEN

Alle Menschen sind gleich

Frauen erkranken häufiger an Osteo- porose, Migräne und Asthma, Männer hingegen sind eher von verschiedenen Krebsarten, Schizophrenie und Gicht betroffen. Woran liegt das?

Weshalb schützt die Einnahme von ASS Frauen vor Schlaganfall, jedoch nicht vor Herzinfarkt und bei Männern ist das genau umgekehrt?

Neben den Sexualhormonen haben viele Unterschiede über die Wirkweise und -dauer von Medikamenten und die Ausprägung bzw. Anfälligkeit für Erkrankungen ihre Ursache auch in der Genetik, in den Geschlechtschro- mosomen. Außerdem geht man von soziokulturellen Unterschieden, wie Lebensstil und Ernährung aus.

Neben der Diagnose, die geschlechts- spezifische Unterschiede oft nicht berücksichtigt, kann es auch bei der Behandlung zu Schwierigkeiten kom- men: Medikamente und Krankheiten wurden in der Vergangenheit an Män- nern erforscht. Der Maßstab für die

meisten Medizinstudien war bis 1993 ein 75 Kilo schwerer Mann – obwohl sich Wirkung und Nebenwirkungen der Arzneimittel bei Frauen teilweise deutlich unterscheiden – oft zu ihrem Nachteil. Erst seit 2004 gibt es die

„Gendermedizin“. Die geschlechter- sensible Medizin und Forschung soll die Versorgung optimieren und sogar Leben retten.

LEBEN RETTEN?

Bekannt ist seit den 1990er Jahren auch, dass sich ein Herzinfarkt bei Männern und Frauen ganz unter- schiedlich äußert. „Während Männer

über Schmerzen in der Brust und den Armen klagen, macht sich ein Infarkt bei Frauen eher durch Schmer- zen zwischen den Schulterblättern, im Nacken, Kopf und durch Übelkeit sowie Schweißausbrüche bemerkbar“, weiß Dr. Dirk Hahne, Oberarzt der DIAKOVERE Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedi- zin, der auch viel im Rettungsdienst unterwegs ist.

Professor Dr.

Thomas Weiss ist Chefarzt der Kli- nik für Kardiologie und Angiologie im DIAKOVERE Henri- ettenstift und als Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie ein Herz- und Gefäßspezialist. Er erklärt: „Herzinfarkte sind bei Frauen vor allem deshalb schwerer zu dia- gnostizieren, weil die Symptomatik unspezifisch ist. Die Beschwerden können Hinweise auf zahlreiche Erkrankungen sein. Und auch die The- rapie ist schwieriger, da Frauen klei- nere Gefäße haben. So ist auch das Restenose-Risiko nach Stentimplanta- tion, also die Gefahr der Wiederveren- gung eines Blutgefäßes, etwas höher.“

EINE FRAGE DER HORMONE

„Jüngere Frauen haben ein höheres Schlaganfallrisiko als gleichalte Män- ner. Das hängt mit ihren Hormonen

Wie Gendermedizin geschlechtsspezifischen Unterschieden auf den Grund geht

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HERZINFARKT

Frauen haben andere Symptome als Männer, die schwerer als Herzinfarkt identifiziert werden können. Daher wird ein Herzinfarkt

oft später bemerkt. Mittlerweile zeigen Schulungsprogramme Wirkung, sodass der „weibliche“

Herzinfarkt in der Notaufnahme nicht übersehen wird.

BRÜCHIG

Bei Osteoporose werden die Knochen porös. Sie gilt als typisch weibliche Krankheit, aber: Schätzungen zufolge leiden

in Deutschland 5,2 Mio Frauen, aber auch 1,1 Mio Männer an Osteoporose. Hier haben Männer

den Versorgungsnachteil, denn Knochenschwund wird z.B. bei einem Bruch oft nicht so schnell

als Ursache diagnostiziert.

KURZ UND ENG

Harnweg und Harnröhre sind bei Frauen kürzer, was schneller zu ei- ner Harnwegsinfektion führen kann.

Gelangen Erreger in die Harnröhre, können sie sich über die Blase gleich bis zu den Nieren ausbreiten.

Männer wiederum bekommen im Alter häufig Probleme beim Wasser-

lassen oder Harnwegsinfekte: Die Prostata hat sich vergrößert und

drückt auf Blase und Harnröhre.

GLEICHE DOSIS

Geschlechterunterschiede spielen eine Rolle bei der Dosierung von

Medikamenten. Nicht nur das Gewicht entscheidet: Eine Tablette

braucht für den Weg durch Magen und Darm einer Frau circa doppelt so lange wie bei einem Mann, die Wirkung kann also später eintreten.

Auch der Wirkstoffabbau in der weiblichen Leber dauert länger.

IMMUN

Wenn Männer über einen Infekt oder eine Grippe klagen, wird gern über „Männerschnupfen“

gelästert. Dabei geht es ihnen damit vermutlich wirklich schlechter als Frauen. Denn die haben ein stärkeres Immunsystem:

Ihr Hormon Östrogen unterstützt die Vermehrung von Immunzellen.

Testosteron hingegen bremst deren Wachstum.

X ODER Y

Die Genetik spielt eine Rolle.

Frauen haben zwei X-, Männer ein X- und ein Y-Chromosom. Männer erkranken häufiger an Erbkrank-

heiten, wie der Bluterkrankheit, die über das X-Chromosom vererbt werden. Frauen können einen Gen-

defekt über ihr zweites X-Chromo- som ausgleichen.

Professor Dr. Dr. med. Sonja Loges von der Universitätsmedizin Mannheim forscht an der Immuntherapie gegen Krebs und hat Hinweise darauf, dass die Geschlechtshormone einen sehr wichtigen Einfluss auf diese Immun- antwort gegen Krebs haben.

Genderaspekte kommen allerdings im Medizinstudium auch heute noch kaum vor. Die Studierenden im Hart- mannbund und der Deutsche Ärztin- nenbund appellierten daher in einem offenen Brief im August 2021 an den Medizinischen Fakultätentag, dass Gendermedizin als verpflichtendes Querschnittsfach im Medizinstudium empfohlen wird.

Dennoch sind mittlerweile viele Krankheitsbilder sehr gut erforscht und biologische Unterschiede werden bereits bei der Entwicklung neuer Medikamente, Impfstoffe und Thera- pien eher berücksichtigt.

zusammen. Nehmen sie dann noch die Antibabypille und sind Raucherin-

nen, erhöht sich das Risiko sogar massiv“, erläutert Professor Dr. Eckhart Sindern, Chefarzt der Neuro- logie im DIAKOVERE Friederikenstift und nennt hier vor allem die Gefahr einer Sinusvenenthrombose.

GLEICHE DOSIS FÜR ALLE?

Thomas Haja, Leiter der DIAKOVERE Apotheke beschreibt: „Bei den Arznei- mitteln hat ein Umdenken stattgefun- den. So weiß man inzwischen, dass bestimmte Medikamente bei Frauen

später wirken, weil sie länger durch den Magen wandern.

Außerdem bauen Frauen Medikamente langsamer ab. Daher kann es zu erhebli- chen Unterschieden in der Wirkweise kommen.“ Der Phar- mazeut beschreibt zudem, dass Frauen ein besseres Immunsystem haben:

„Das führt aber auch dazu, dass sie heftigere Impfreaktionen haben kön- nen oder eher an Autoimmunerkran- kungen leiden.“

Professor Dr. Eckhart Sindern berich- tet: „Die von uns für die MS-Behand- lung verwendeten Medikamente unterscheiden nicht, ob es sich beim Patienten um eine 50 kg leichte Frau oder einen 80 kg schweren Mann handelt. Wir therapieren alle mit der gleichen, zugelassenen und empfoh- lenen Dosis, denn die spezifischen Unterschiede sind hier noch nicht erforscht.“

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DIAKOVERE Magazin

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HELFEN

Dass unsere Mitarbeitenden ein großes Herz haben, ist nicht neu. Das haben sie nach der Flutkatastrophe in Nordrhein- Westfalen und Rheinland-Pfalz einmal mehr unter Beweis gestellt.

Mit verschiedenen Organisationen waren Mitarbeitende von uns ehrenamtlich unterwegs und haben Großartiges geleistet.

Gemeinsam anpacken

DIAKOVERE-Mitarbeitende helfen im Katastrophengebiet

PRÄGENDE BEGEGNUNGEN ZWISCHEN VERLUST UND ZERSTÖRUNG

Nils Kindt ist bei DIAKOVERE eigentlich für Infrastrukturprojekte zuständig. Die Manage- ment-Fähigkeiten aus seinem Job sind aber auch bei seinem Hobby gefragt, denn in seiner Freizeit bringt sich der Familienvater beim Technischen Hilfswerk (THW) Hannover-Langenhagen ein.

Kurz nach der Flutkatastrophe Mitte Juli war Nils insgesamt zwölf Tage im Hochwassergebiet im Einsatz, um gemeinsam mit anderen die grau- samen Schäden zu beseitigen. Als Zugführer koordinierte er mit seinem Team bis zu zwölf sogenannte Fachgruppen aus ganz Deutschland und managte den Betrieb eines großen Camps für alle Helfenden auf dem Nürburgring.

Zunächst haben die Spezialisten vom THW an der stark betroffenen Orthopädisch-rheumato- logischen Fachklinik Jülich in Bad Neuenahr Schlamm beseitigt. Aber auch Lebensmittel, Medikamente, medizinische Geräte und vieles mehr mussten zur Entsorgung aus dem Gebäude geholt werden. Danach haben die Hilfskräfte eine Behelfsbrücke über den Fluss Ahr gebaut, um die von der Flut zerstörte Abwassersammel- leitung zum Klärwerk zu ersetzen. „Es ist unbe- schreiblich, ich habe immer noch keine Worte für viele Dinge, die ich erlebt habe. Ich bewundere die Menschen dort, die trotz der Zerstörung und dem Verlust geliebter Menschen einfach weitermachen, anstatt zu fliehen“, beschreibt er seine Eindrücke. „Ich bin Menschen begegnet, Bei der Hochwasserkatastrophe

Mitte Juli starben nach derzeitigem Stand alleine in Deutschland mehr als

180

Menschen.

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die mir teilweise unter Tränen ihre Erlebnisse und Verluste erzählt haben.

Das waren sehr ergreifende und bewe- gende Momente. Diese Begegnungen haben mich geprägt.“ Mit dabei hatte er immer seine Engels-Figur, die er von DIAKOVERE geschenkt bekommen hat.

ENGEL GOTTES

Auch Alina Siebert war vor Ort. Die Pflegeschülerin ist im ersten Ausbil- dungsjahr bei DIAKOVERE, engagiert sich ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz in der Region Hannover und wurde Anfang August für vier Tage im Hochwassergebiet Ahrwei- ler eingesetzt. Sie versorgte von der Flutkatastrophe betroffene Menschen, die sich bei den Aufräumarbeiten ver- schiedene Verletzungen zugezogen haben. Die Dankbarkeit, die ihr von Betroffenen vor Ort entgegenge- bracht wurde, wird sie wohl niemals vergessen. „Ein älterer Mann sagte zu uns: Ihr seid Engel Gottes“, erzählt sie.

„Dieser Einsatz hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, in so einer Krise zusam- menzuhalten und sich gegenseitig zu unterstützen. Er zeigt auch die Wich- tigkeit von Ehrenamtlichen, die ins Katastrophengebiet fahren, Betroffe- nen Hilfe anbieten, mit den Menschen

reden und einfach da sind. Der Ein- satz hat mich wieder darin bestätigt, warum ich so gerne im Ehrenamt tätig bin.“

HOTELBETRIEB AUF ANDERE ART Gerd Fischer aus der DIAKOVERE- Betriebstechnik war ehrenamtlich mit dem Deutschen Roten Kreuz der Region Hannover in Bad Neuenahr/

Ahrweiler eingesetzt und war fünf

Tage lang fast Tag und Nacht für die Versorgung der Helfer zuständig. Das bedeutete nicht nur 100 hungrige Per- sonen zu versorgen, sondern diesen auch einen Schlafplatz zu ermöglichen.

„Hotelbetrieb auf andere Art sozusagen.

Auch die behelfsmäßigen Toiletten und Waschgelegenheiten mussten auf dem umfunktionierten Sportplatz in Stand gehalten werden“, erklärt er.

[1] Wäsche trocknen im Camp der Helfer auf dem umfunktionierten Sportplatz. [2] Nils Kindt tankt neue Kräfte.

[3] Vorbereitung zum Ausräumen von Kühlräumen. [4] Alina Siebert im Einsatz für das DRK. [5] Nils Kindt (Mitte) mit seinem THW-Team.

[6] Zerstörte Ahr-Promenade.

1 3

4 5 6

2

Alle Mitarbeitenden wurden von DIAKOVERE für ihre ehrenamtlichen Einsätze freigestellt. Wir sind unheim- lich stolz auf unsere Mitarbeitenden, die sowohl im Job als auch in ihrem Ehren- amt Großartiges leisten.

Banner an einer vom THW gebauten Behelfsbrücke.

41%

69%

61%

40%

Naturkatastrophen/

Wetterextremen

Klimawandel JULI-HOCHWASSER TREIBT

UMWELTÄNGSTE AUF REKORDHOCH

Befragung VOR der Hochwasserkatastrophe 25.05. – 04.07.2021 | 2.400 Befragte Befragung NACH der Hochwasserkatastrophe 28.07.2021 | 1.091 Befragte

Ich habe Angst vor:

Fotos privat (7 X)

Quelle: www.ruv.de/presse

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DIAKOVERE Magazin

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Wie viel wiegt ein Leben?

Grünkohl mag sie nicht mehr. Daphne (28) mochte das niedersächsische Kultgericht immer total gerne, aber eines Abends bekam sie nach dem Verzehr derartige Bauchschmerzen, dass sie zum Frauenarzt gegangen ist.

Der überraschte sie mit der Diagnose:

„Glückwunsch zu Ihren Zwillingen.“

„Toll. Ich wusste gar nicht, dass ich schwanger bin“, sagt Mama Daphne und wiegt ihre winzige Tochter Rhea liebevoll im Arm.

Rhea und ihr Schwesterchen Vaia sind Mitte Mai zur Welt gekommen, beide sind wohlauf und zuhause. Die Eltern haben den üblichen Doppel- stress: Die eineiigen Geschwister- chen schreien, schlafen oder fordern Mamas Brust, vorzugsweise immer abwechselnd. „Schlafen wird über- bewertet“, sagt Papa Robert (28) tro- cken. Eine glückliche, ganz normale, junge Familie in der List.

SCHMETTERLINGSFLÜGEL UND FAUSTSCHLÄGE

Danach sieht es einige Zeit lang nicht aus. Die Ärzte

im Henriettenstift und im Kinderkrankenhaus auf der

Bult stellen eine Entwick- lungsstörung bei einer der Schwestern fest. „Ich habʼ das auch gemerkt“, meint Daphne, „Vaia hat geboxt und getreten und bei Rhea waren es Bewegungen, wie Schmetterlingsflügel- schläge.“

Schnell ist klar, dass die Zwil- linge zu früh kommen würden, viel zu früh. In der 24. Schwanger-

schaftswoche empfiehlt Prof. Dr.

Ralf Schild, der DIAKOVERE- Chefarzt für Geburtshilfe und Perinatalmedizin im Friede- riken- und Henriettenstift, dass Daphne im „Henri“ auf die Geburt warten solle. Dort wird ein ganzes Team zusammen- gestellt, um ihr zur Seite zu stehen.

„Die waren alle so, so, so, so großartig.

Mit vier O“, sagt Daphne lächelnd.

In der 25. Woche schließlich gibt es erneut Komplikationen. Das Fein- screening zeigt Auffälligkeiten, man beschließt, die Kinder zu holen. „15 Wochen zu früh. Da habe ich wirk- lich Angst bekommen“, erinnert sich die Mama. Aber Schild entscheidet:

„Wir warten. Wir warten so lange wie irgend möglich.“

SO GROSS WIE EIN DIN-A4-BLATT Es ist die 27. Woche der Schwanger- schaft. Beim so genannten Oxford-CTG stellt man auffällige Herztöne bei Rhea fest. Jetzt soll alles ganz schnell gehen.

Es besteht die Gefahr, dass sie es nicht schaffen wird. Und da sich beide eine Plazenta teilen, würde es auch für Vaia, ihre Schwester, schwierig. Kai- serschnitt: Die Mädchen sind da. Vaia wiegt 890 Gramm, viel weniger als gut für sie wäre. Und Rhea? Unglaubliche 390 Gramm zeigt die Waage an. „Sie war so groß wie ein DIN-A4-Blatt“, Papa Robert schüttelt den Kopf, „und nicht viel schwerer.“

Mit Zwillingen haben Daphne und Robert nicht gerechnet – und erst recht nicht so früh. Schon in der 24. Schwangerschaftswoche  meldeten sich die beiden Mädchen im Bauch ihrer Mutter – lange wollen und können sie hier nicht mehr ausharren, einer der beiden Schwestern schien es nicht gut zu gehen. Ein Fall für das Team des Perinatalzentrums im Henriettenstift.

Text und Bild: Michael Krowas

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Robert und Daphne überglücklich: Seit dem Sommer ist die Familie nun vereint.

KONTAKT

Perinatalzentrum Hannover im DIAKOVERE Henriettenstift Schwemannstraße 17

30559 Hannover 0511 289-3281 Prof. Dr. Ralf Schild

In unserer Reihe Medizinische Exzel lenz stellen unsere

Spezialisten aus den DIAKOVERE- Krankenhäusern beson dere Fälle vor. Sie sind an einem dieser Themen interessiert? Gern schicken wir Ihnen ein Magazin zu.

Telefon: 0511 5354-8803, E-Mail:

unternehmenskommunikation@

diakovere.de

UNSERE BISHERIGEN THEMEN:

„Führend in Europa“

zum Thema Ellenbogenprothese mit Prof. Dr. Helmut Lill

„Schmerzfrei durch den Tag“

zum Thema Handgelenksprothese mit Priv.-Doz. Dr. Jürgen Kopp

„Wenn Sodbrennen das Leben bestimmt“

zum Thema Speiseröhre mit Dr. Peter N. Meier

„Drei kleine Wunder“

zum Thema Risikoschwanger- schaft mit Prof. Dr. Ralf Schild und Prof. Dr. Florian Guthmann

„Lebensqualität heißt teilzunehmen“

zum Thema Multiple Sklerose mit Prof. Dr. Fedor Heidenreich

„Hier ist der Notfall Normalität“

zum Thema Alltag in der Notauf- nahme mit Dr. Sven Wolf

„Perfekt versorgt Dank exzellenter Spezialisten“

zum Thema Schulterprothese mit Priv.-Doz. Dr. Tomas Smith

„Eine Frage des Vertrauens“

zum Thema Darmkrebs mit Oberarzt Lars Haeder

„Das Gesicht als Visitenkarte“

zum Thema Kopf-Hals-Tumor- zentrum mit Priv.-Doz. Dr. Dr.

Alexander Gröbe

„Wenn die Hand nicht mehr so will, wie sie soll…“

zum Thema Handchirurgie mit Priv.-Doz. Dr. Jürgen Kopp

Medizinische Exzellenz – Patienten im Gespräch

EIN DOPPELTES WUNDER

Gleich nach der Geburt ist klar, dass alles gut gegangen ist. Eine Schwes- tern erinnert sich: „Ich bin seit 25 Jah- ren auf der Frühchenstation, und ich habe schon einige so winzige Babys betreut, aber noch nie hat mir eins so die Fäuste ent-

gegen gereckt und an ihren Schläuchen gezerrt wie Rhea.“

Beide Mädchen haben innerhalb kürzester Zeit eine erstaunliche Entwicklung durch- gemacht.

Sie haben deutlich an Gewicht zugelegt, Vaia konnte schon nach kurzer Zeit nach Hause und Rhea ist seit Mitte August wieder mit ihrer Familie vereint. Sie wiegt 2500 Gramm, beide haben keinerlei Beein- trächtigungen. „Das ist für mich ein Wunder“, sagt Daphne, „ein Doppel- wunder.“

heit einer der Momente, die ich lange nicht vergessen werde. Durch unsere hervorragende Ausrüstung und das engagierte Team hatten wir alle Vor- teile auf unserer Seite.“

Natürlich haben im Vorfeld alle Beteiligten ihre ethischen

Grundsätze definieren müssen. Was wäre,

wenn … „Wenn eins der Kinder schwä-

chelt, ist auch das andere betroffen“, erklärt Schild. „Aber lassen Sie uns bitte nicht mehr darüber nachdenken.“

„I WILL SURVIVE“

Als Robert den Anruf bekam: „Wir holen jetzt die Kinder“, ist er bangen Herzens ins Auto gesprungen und nach Kirchrode gefahren. Während der Fahrt lief im Radio: „I will survive“.

„Das war für mich das Zeichen, dass alles gut wird“, sagt Robert.

Die junge Familie möchte aus persön- lichen Gründen ihre Nachnamen nicht veröffentlichen.

Prof. Dr. Ralf Schild sagt: „Ein Wunder ist das nicht. Mädchen haben in die- sem Stadium eine Woche höhere Überle benschancen als Jungs. Es ist toll gelaufen und es war mit Sicher-

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DIAKOVERE Magazin

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WOHNEN

Wohnen

mit Behinderung Menschen mit Behinderung können bei DIAKOVERE

zwischen ganz unterschiedlichen

Wohnformen wählen – und so ihr Leben aktiv und individuell selbst gestalten.

BESONDERE WOHNFORMEN

Erwachsene können aus einer Vielzahl an stationären Plätzen an verschiede- nen Standorten in Hannover wählen.

Dort haben sie auch die Möglichkeit, sich jederzeit in ihr eigenes Zimmer oder Apartment zurückzuziehen.

Schulpflichtige Kinder und Jugend- liche wohnen in familienähnlichen WGs nahe der Mira Lobe Schule. In Misburg-Nord leben junge Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen in Kleingruppen und erhalten Förderan- gebote in den Bereichen Schule/Aus- bildung, Persönlichkeitsentwicklung und Familie nach dem TEACCH-An- satz. In der Wohngruppe KOMPASS leben Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen und bekommen von einem multiprofessionellen Team Hilfe in sozialen, beruflichen und lebenspraktischen Fragen.

KONTAKT Dirk Semrau

dirk.semrau@diakovere.de Telefon 0511 8603-571

SERVICE-WOHNEN:

LEBEN IN DER STADT

Erwachsene mit Körperbehinderung – davon überwiegend mit schweren Mehrfachbehinderungen – führen ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung und werden hier- bei pädagogisch und koordinierend unterstützt. Dabei liegt der Schwer- punkt der helfenden Begleitung in Bereichen des Alltagslebens, etwa bei der Wohnungssuche, beim Auszug aus dem Elternhaus, aber auch in den Bereichen Arbeit, Bildung und Freizeit.

Gemeinsam trainieren sie bei Bedarf das Einkaufen, organisieren Möbel, nehmen Behördentermine wahr oder erkunden den Stadtteil. Dazu kom- men Pflege- und Assistenzangebote des Pflegedienstes für Menschen mit Behinderung. Bereichsleitung Nina Seel: „Die Begleitung bietet unse- ren Klienten und deren Umfeld viel Sicherheit. Die pflegerische und päda- gogische Unterstützung arbeiten Hand in Hand mit den Klienten zusammen.

Ausgangspunkt ist dabei immer der oder die Klientin.“

KONTAKT Nina Seel

nina.seel@diakovere.de Telefon 0511 8603-532 INKLUSIVE WOHNPROJEKTE:

LEBEN IM QUARTIER

In kleinen Wohngemeinschaften in der Südstadt-Bult und in Bothfeld leben bis zu fünf junge Erwachsene mit Lernschwierigkeiten zusammen.

Diese können je nach Bedarf Pfle- geleistungen, Freizeitbegleitungen sowie pädagogische Fachleistungs- stunden individuell hinzubuchen.

Dazu kommen Gruppenaktivitäten und Sportangebote. Das Angebot richtet sich an junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren, die zum ersten Mal allein wohnen wollen, aus großen Ein- richtungen in kleine Einheiten umzie- hen möchten oder soziale Kontakte suchen. Bereichsleiter Roman Helbig:

„Mit unseren Angeboten erfüllen wir grundlegende Bedürfnisse von jungen Erwachsenen mit einem Unterstüt- zungsbedarf. Die Kombination unter ambulanten Rahmenbedingungen ist individuell und daher immer flexibel gestaltbar. Das macht unsere WGs so erfolgreich.“

KONTAKT Svea Voigt-Ostin Pädagogische Leitung der Wohngemeinschaften svea.voigt-ostin@diakovere.de Robin Bode,

Pflegedienstleitung robin.bode@diakovere.de Telefon 0511 95499-21

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PIKST NUR KURZ,

HILFT ALLEN AUF DAUER.

Infos zum Impfen: corona@diakovere.de

One quick jab. A great help for everyone in the long run. Information on vaccination:

corona@diakovere.de

Bir aşı, hepimizi uzun vadede korur.

Aşılama hakkında bilgi: corona@diakovere.de

Un pequeño pinchazo ayudará a todos a largo plazo.

Más información: corona@diakovere.de

Только уколы на короткое время, в долгосрочной перспективе помогает всем. Информация о вакцинации: corona@diakovere.de

corona@diakovere.de

IMPFEN BEI DIAKOVERE

Im DIAKOVERE Henriettenstift in Hannover haben wir eine leistungsfähige Impfstraße für Mitarbeitende, Patienten, Bewohner und deren Angehörige aufgebaut. Erst-Impfungen sind genauso möglich wie Booster-Impfungen, wel- che von der Ständigen Impfkommission (STIKO) seit November für alle Erwachsenen empfohlen werden. Vorher steht immer ein medizinisches Aufklärungsgespräch.

Die Impfung ist kostenlos.

Noch bis zum 22. Dezember 2021 und vom 10. bis 28. Januar 2022 impfen wir werktäglich von 9 bis 18 Uhr – ohne Terminanmeldung.

Parallel macht DIAKOVERE den Patienten über die Ärzte in allen DIAKOVERE-Krankenhäusern direkt am Bett ein Impfangebot.

Geimpft werden nur Volljährige – und erst nach der vom RKI empfohlenen 6-Monats-Frist.

DIAKOVERE Magazin11

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VORSORGEN

Extremwetter war dieses Jahr nicht nur in Europa oder global

zu betrachten, sondern auch direkt vor unserer Haustür zu finden. Irre Schneemassen, die für Norddeutsch- land wirklich untypisch sind, eine kurze Hitzewelle mit knapp 40 Grad, Regenergüsse, die zu einer Flutka- tastrophe im Westen Deutschlands führten. Schauen wir in unsere euro- päischen Nachbarländer, sah es nicht anders aus. Und das Erleben von immer mehr Gefahren steigt.

WENN DAS WETTER ZUR

PSYCHISCHEN BELASTUNG WIRD Die zahlreichen Berichterstattungen

über solche Ereignisse kann Menschen

triggern und infolgedessen

Panikatta- cken oder

Angstzu- stände auslösen.

„Hat eine Person beispiels- weise selbst schon einen Brand oder eine Flutkatastrophe miterlebt, ist diese besonders gefährdet, eine Angst-, Panikstörung oder Trauerdepression zu entwickeln, wenn sie oder er von dieser Nachricht erfährt. Hier spricht man von einer akuten oder posttrau-

matischen Belastungsstörung (PTBS).

Betroffene erleben das Ereignis immer wieder als eine Art Flashback, sind schreckhaft, schlafen schlecht, ihr Antrieb sinkt, der Alkoholkonsum kann zunehmen, sie sind gereizt und meiden Dinge, die sie an das Erlebnis erinnern“, erklärt unsere Chefärztin und Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Dr. Nina Sauer. Zahlreiche Flutopfer in Nord- rhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz leiden daran. Hier ist eine psychothe- rapeutische Unterstützung auf jeden Fall die beste Lösung.

Doch so extreme Reaktionen kommen selten vor, etwas häufiger bei vorbe- lasteten Personen. Prinzipiell lösen negative Nachrichten über Naturka- tastrophen bei uns Betroffenheit und Mitgefühl aus, führen jedoch nicht zu einer dauerhaften psychischen Belas- tung.

AUCH LEICHTE

WETTERVERÄNDERUNGEN KÖNNEN BELASTEN

Nicht immer sind extreme Naturka- tastrophen Auslöser für psychische

Die meisten kennen aus ihrer Kindheit wohl noch das Spiel

„Feuer, Wasser, Sturm“, welches im Sportunterricht für ordentlich Stimmung sorgte. Doch was als Kind ein erheiterndes Bewegungsspiel

war, kann im Erwachsenenalter das Gemüt ordentlich trüben.

Feuer,

Wasser,

Sturm Wie extreme Wetterphänomene die Psyche beeinflussen

Belastungen. Auch leichte Wetterver- änderungen, wie die Reduktion von Tageslicht in den Wintermonaten, kann schon das Gemüt beeinflussen. Hel- ligkeit und Dunkelheit steuern unsere innere Uhr, die sogenannte molekulare Uhr. Sie sorgt für einen gesunden Tag- Nacht-Rhythmus. Unsere Chefärztin erklärt: „Wird nun der Lichteinfall geringer – wie es in den Winter- monaten nun leider einmal der Fall ist – können depressive Stimmung, Müdigkeit, ein erhöhtes Schlafbedürf- nis, Schlappheit oder Antriebslosigkeit die Folgen sein. Wichtig ist, den soge- nannten „Winter-Blues“ von einer mani- festen diagnostizierten Depression zu unterscheiden. Bis Oktober-November sollte das Empfinden völlig normal sein. Und in der Regel gibt sich eine saisonale Depression ohne große Inter- vention auch von alleine gegen Febru- ar-März wieder, wenn die Lichtanteile im Laufe des Tages wieder deutlich höher werden.“

WINTER-DEPRESSION:

UND NUN?

Bei einer saisonalen Winter-Depression ist zwar das Energieniveau stark ein- geschränkt, aber betroffene Personen bekommen ihren Alltag geregelt und sind zudem noch arbeitsfähig. Dennoch heißt das nicht, dass man während der dunklen Jahreszeit seine Symp- tome einfach akzeptieren muss. „Jeder Stimmungsbeeinträchtigung sollte man begegnen. Gerade, wenn man am

(13)

Dr. Nina Sauer Wochenende nicht mehr genügend

Erholung bekommt, Fehler am Arbeits- platz passieren oder die Gereiztheit bzw. Auseinandersetzungen in der Familie oder Partnerschaft unverhält- nismäßig werden, ist es Zeit, in thera- peutische Maßnahmen zu investieren.

Therapeuten können dann prüfen, ob die Symptome über eine saisonale Depression hinausgehen“, so Dr. Nina Sauer. Alle paar Wochen bei einem Psy- chotherapeuten vorstellig zu werden und über das eigene Wohlbefinden zu berichten, kann unheimlich entlastend sein. Ein Therapeut kann einem helfen, achtsamer mit sich selbst umzugehen und in kleinen Schritten wieder zufrie- dener zu werden.

TIPPS VON DR. NINA SAUER

Maßnahmen gegen die Winter-Depression

SELBST-

BEOBACHTUNG:

Nehmen Sie Ihre Stimmungen und Emotionen zunächst wertfrei an. Halten die für Sie untypischen Verhaltensweisen und Gefühle länger als 14 Tage an, statten Sie Ihrem Hausarzt einen Besuch ab.

Hausärzte bieten häufig eine psy- chosomatische Grundversorgung und kennen Sie am besten.

AKTIVITÄTEN LANGSAM STEIGEN:

Regelmäßiger Sport erhöht den Trainings- erfolg und löst positive Gefühle aus.

Wichtig: Langsam anfangen – ein langer Spaziergang ist besser, als gleich einen Marathon in

Angriff zu nehmen.

LICHTTHERAPIE:

Tageslichtlam- pen helfen als sogenannte Licht- dusche und simu- lieren Sonnenlicht.

Sie besitzen 2500 bis 10.000 Lux Helligkeit und sollten im Rahmen einer Licht- therapie 1–2 Mal pro Woche für 30 – 60 Minuten genutzt werden.

SELBSTHILFEGRUPPEN:

Gerade bei Antriebslosigkeit hel- fen qualifizierte therapeutische

Anleitungen sehr gut – und in

einer Gruppe ist es oft

motivie- render und leichter, Erfolge zu erzielen.

KURZZEITANTRÄGE:

Gerade bei saisonalen Winter- depressionen hilft es schon,

kurzzeitig und über wenige Wochen hinweg mit jemandem über sein Wohlbefinden zu spre- chen. Dazu sind Kurzzeitanträge bei Psychotherapeuten für 12 Sitzungen à 50 Minuten sehr gut geeignet.

ERGOTHERAPIE:

kann genauso wie Sporttherapie den Körper in Schwung bringen und dem Winter-Blues den Kampf ansagen.

STRUKTUR:

Achten Sie auf einen geordneten Tagesab- lauf und versuchen

Sie diesen auch möglichst einzu- halten.

FREUDE ERZEUGEN:

Überlegen Sie sich, was Ihnen Freude macht

und leicht umzusetzen ist. Umso niedriger die Hürde, umso leichter ist das Ziel erreicht und bringt Freude.

SOZIALES UMFELD EINBEZIEHEN:

Feste Verabredungen mit Freunden oder der Familie sind wichtig.

ENTSPANNT BLEIBEN:

Das Beruhigende ist, spätestens im Februar oder März, wenn die Tage wieder länger werden, hört der Win- ter-Blues von alleine wieder auf.

ES WERDE LICHT

Saisonale Depressionen therapeutisch zu unterfüttern kann also hilfreich sein.

Manchmal sind es aber auch schon die kleinen Dinge, die Großes bewirken können. Und bei einer Winter-Depres- sion ist es definitiv das Licht. Tages- licht steuert unsere Hormone, daher können in den Wintermonaten gezielte Lichttherapien mit Tageslichtlampen zur Stimmungsaufhellung beitragen.

Und noch einen Tipp gibt Chefärztin Dr. Sauer Betroffenen mit auf den Weg:

„Das Wichtigste ist die Selbstwirksam- keit. Wenn ich merke, mir gelingen die Dinge, die ich mir vorgenommen habe, desto zufriedener und mutiger werde ich und strahle diese Sicherheit auch nach außen. Es schafft Selbstsicher- heit und hat einen positiven Effekt auf mein gesamtes Verhalten. Also kleine Ziele setzen, damit diese auch erreicht werden können.“

KONTAKT

DIAKOVERE Henriettenstift

Klinik für Psychosomatische Medizin Schwemannstraße 19

30559 Hannover Telefon 0511 289-3131

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DIAKOVERE Magazin

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Annie Heger ist eine der bekanntesten Entertainerinnen des Nordens, ein nor- discher Paradiesvogel. Als Mitglied der LGBTQ-Community mischt die enga- gierte Christin überall mit – und sich ein. Ob als Sängerin, als Moderatorin großer Live-Shows, als Radiospreche- rin der NDR-Kultkolumne „Hör mal ʼn beten to!“, als plattdeutsche Buchau- torin oder mit gesellschaftskritischem Kabarett: Annie Heger ist seit Jahren fester Bestandteil der deutschen Kul- turszene. Sie lebt mit ihrer Lebens- gefährtin in Berlin und ist nahezu ununterbrochen beruflich unterwegs.

Und sie hat Diabetes Typ 1.

Wie lange leben Sie schon mit der Krankheit, Frau Heger?

Wir haben im September Silberhoch- zeit gefeiert, meine Krankheit und ich (lacht). Als ich dreizehn war, habe ich es zum ersten Mal gemerkt. An den vier T‘s. (Tired, Thirsty, Thin- ner, Toilet. Die englische Faustregel für Diabetes-Symptome: Müdigkeit, Durst, Gewichtsverlust und ständiger Harndrang. Anm. d. Red.) Also nicht ich, sondern meine Oma. Sie nahm mich beiseite und flüsterte mir ins Ohr: „Annie, kann dat wesen, dat du Zucker hest?“

Wie ging es weiter?

Ich habe viele Jahre gebraucht, um mich damit zu arrangieren.

Als Teenie habʼ ich versucht, die Krankheit geheim zu halten. Hat nur bedingt geklappt. Und immer, wenn es mit meiner Karriere gerade so rich- tig losging, lag ich im Krankenhaus.

Sechzehnmal in vier Jahren. Auf Platt- deutsch: Schön is anners.

Sie haben nie aufgegeben … Nö. Ich habe mich mit dem Diabe- tes befasst. Ich wollte unbedingt Bescheid wissen. Mein Körper konnte eben nicht warten, bis mein Hirn die Krankheit akzeptiert. Dass ich eine Frau bin, macht die Sache nicht unbedingt einfacher. Wir unterliegen ja einem Zyklus, also unser Körper verändert sich hormonell alle vier Wochen. Die Krankheit ist übrigens auch ziemlich flott, was Veränderung angeht (lacht). Aber ich habe festge- stellt, dass es mir besser geht, wenn ich nicht ständig hadere oder dagegen ankämpfe. Alles ist möglich – ich muss es eben nur anders planen, als andere Leute.

Heißt das, die Krankheit ist zu einem Teil von Ihnen geworden?

Genau das heißt es. Man kümmert sich ganz automatisch um das, was Diabetes fordert. Andererseits bin ich sehr froh, dass meine Ärzte und meine Diabetesberaterin verstehen, wie mein

Leben funktioniert. Wir versuchen mit vereinten Kräften, nicht mein Leben um den Diabetes herum zu organisie- ren, sondern umgekehrt.

Was nicht immer ganz einfach ist.

Natürlich nicht. Aber ich empfinde mich als unfassbar privilegiert, was die Versorgung angeht. In den U.S.A.

beispielsweise sterben Menschen, weil Insulin so teuer ist. In Ruanda kostet eine Flasche mit Insulin so viel wie ein Monatsgehalt. In Deutschland sind wir so weit, dass die Versorgung sichergestellt ist. Trotzdem ist es manchmal tricky: Schon wenn ein Zug Verspätung hat, kann es schwierig werden. Bei einem Auftritt in meiner Heimatstadt Oldenburg – noch dazu an einem Sonntag – brachte mir meine Diabetesberaterin gerade noch rechtzeitig ein Insulinfläschchen auf die Bühne. Sonst hätte ich mitten im Auftritt wieder nur Marmelade im Kopf gehabt. Soll heißen, das Denken wäre mir schwergefallen. Vor Publi- kum. Ein Traum (lacht).

LEBEN

Im DIAKOVERE Henriettenstift berät Benita Neubauer Patienten, die fürchten, an Diabetes erkrankt zu sein, und diejenigen, die lernen müssen, mit dieser Erkrankung umzugehen – und zu leben. Auch Dr. Peter N. Meier, Chefarzt der gastroenterologischen Abteilung, ist bestens mit der Thematik ver- traut.

Text und Bild: Michael Krowas

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KONTAKT

DIAKOVERE Annastift

Ambulante Kinderphysiotherapie Anmeldung Tel: 0511 5354-163 ambulante-kinderphysiotherapie.

dka@diakovere.de Rita Bormann Rita Deister Anne-Marie Watzek In den Räumen sieht es aus wie bei

einem Sportverein: Sprossenwände, Gymnastik- und Weichbodenmatten, Pezzibälle, ein kleines Trampolin, eine quadratische Schaukel und noch mehr Geräte und Trainingszubehör. Und die werden auch täglich genutzt.

AUCH DIE ELTERN WERDEN EINGEBUNDEN

„Wir arbeiten mit Kindern, deren Entwicklung verzögert ist, wenn also das Sitzen, Stehen oder Laufen nicht so ist, wie bei Gleichaltrigen“, erklärt Rita

Üben, üben, üben…

Wie eine Entwicklungs- verzögerung zum Besseren gedreht werden kann

den des Annastifts, aber auch Ärz- tinnen und Ärzte mit eigener Praxis vertrauen den drei Physiotherapeutin- nen und überweisen ihre kleinen Pati- enten gerne in die Spezialabteilung des Annastifts.

„Uns freut am meisten, dass wir mit unseren Therapien (Bobath, Vojta) viel erreichen können, in vielen Fällen auch Operationen verhindern“, erklä- ren die drei Fachkräfte.

FORTSCHRITTE SICHTBAR MACHEN

Für die Therapie und zum Messen des Erfolgs und Fortschritts haben sie moderne Geräte bekommen, zum Teil finanziert von der Dr. August und Erika Appenrodt-Stiftung (Hannover).

Zum Beispiel das Galileo-Therapie- gerät.

Die Kinder stehen auf dieser flachen Platte, bekommen über das Rücken- mark Impulse, die in der Tiefenstruktur der Muskeln wirken. Kosmonauten haben mit solchen Geräten ihre Mus- keln im Weltall trainiert. Im Annastift helfen diese Therapiegeräte Kindern beim Aufbau der Muskulatur oder sie entspannen eine spastische Mus- kulatur.

Dank weiterer Spenden konnte auch ein sogenanntes Podoskop ange- schafft werden. Mit diesem recht ein- fachen Gerät kann der Fortschritt z. B.

bei der Behandlung von Klumpfüßen dokumentiert werden. So sollte dabei die Belastung nicht zu sehr auf den Außenrand des Fußes kommen.

Wenn die Behandlung schon nach wenigen Therapiestunden erfolgreich ist – wie in den meisten Fällen – sind Mütter und Kinder glücklich und moti- viert. Auch den Physiotherapeutinnen geht das Herz auf und es macht sie

stolz, dass sie mit ihrer intensiven Arbeit das Leben der kleinen

Patienten verändern können.

BEGLEITEN

Mit der Übung auf dem Wackelbrett trainiert Jonas das Aufstellen seines Fußgewölbes.

Mit dem vibrierenden Therapiegerät erreicht die Physiotherapeutin auch die kleinen Muskelgruppen von Jonas.

Bormann, eine der drei Physiotherapeu- tinnen in der ambulanten Kinderphy- siotherapie im DIAKOVERE Annastift.

Dieser Job verlangt 100 Prozent Einsatz und zugleich pädagogisches Geschick.

Sie arbeiten nicht nur intensiv mit den kleinen Patienten, sondern müssen auch den Müttern, die bei der Behandlung dabei sind, die Übungen und Hausauf- gaben erklären. Denn gute Therapieer- folge kann es nur durch diszipliniertes Üben geben. „Das darf man auch nicht unterschätzen“, meint Rita Bormann,

„denn alles, was bis zum Ende des drit- ten Lebensjahres nicht im Lot ist, hat Folgen für das weitere Leben.“

Um die 25 Kinder werden jeden Tag behandelt, morgens die ganz Kleinen, ab mittags die Schulkinder. Orthopä-

Auf der Seite 23 finden Sie einen Überweisungsträger.

Sie können auch unkompliziert online spenden. Informieren Sie sich hier:

www.diakovere.de/spenden

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DIAKOVERE Magazin

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KONTAKT

DIAKOVERE Altenhilfe Henriettenstift

Spezialpflegebereich „Adipositas“

Emmy-Danckwerts-Straße 4 30559 Hannover

Telefon: 0511 289-3511 oder -3949 yvonne.sabovic-dunsing@diakovere.de Pflegerische Leitung

Yvonne Sabovic-Dunsing

Eine Frau

steht auf

ziehungspflegerin. Danach zog sie zu ihrem Lebensgefährten nach Göttin- gen und arbeitete dort in einer Werk- statt für Menschen mit Behinderung.

Doch sie verlor ihren Arbeitsplatz, war zunächst noch für eine Zeitarbeits- firma tätig und danach arbeitslos.

Währenddessen stieg ihr Gewicht.

Eine 2015 durchgeführte Schlauch- magen-Operation brachte auch nicht den erhofften Erfolg. Im Herbst 2019 zog sie nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten wieder in ihr Eltern- haus, weil sie keine eigene Wohnung fand. Dann begann die Corona-Pande- mie. Mit über 200 kg Körpergewicht zählt Nicole zur Risikogruppe 2 für einen schweren Verlauf, sollte sie sich mit dem Virus anstecken.

Ihre Hausärztin machte sich deshalb große Sorgen. Gemeinsam besprachen sie, wie es weitergehen kann. Eine Magenbypass-Operation könnte Nicole dabei helfen, dauerhaft ihr Gewicht zu reduzieren. Doch dafür muss sie vorher abnehmen und vor allem fitter werden.

Genau das ist im neu eröffneten Spezialpflegebereich für Menschen mit Adipositas möglich.

Nicole gehört zu den ersten Patienten im

Spezialpflegebereich für Menschen mit Adipositas.

Von weitem schon ist das fröhliche Gelächter aus dem Aufenthaltsraum zu hören, als wir an einem verregne- ten Novembertag das Haus Bethanien betreten. Die drei jungen Menschen, die gemeinsam direkt neben der offe- nen Küche am Tisch sitzen, verstehen sich sichtlich gut. Eine von ihnen ist Nicole. Die 32-Jährige lebt seit Anfang Oktober in einem der großzü- gig geschnittenen Einzelzimmer mit Balkon und eigenem Bad. Seitdem habe sie schon 18,5 kg abgenommen, erzählt sie stolz. Und fügt hinzu, dass sie zurzeit ganz schönen Muskelkater habe. Bewegung wird hier im Haus Bethanien groß geschrieben – denn die Betroffenen sollen möglichst schnell wieder mobil werden. Davon träumt auch Nicole. Im Zimmer ihres Elternhauses fühlte sie sich zuletzt wie gefangen. Weil selbst Küche und Bad für sie mit dem Rollator nicht mehr erreichbar waren, stellte ihr die Familie eine Campingtoilette neben das Bett.

STEIGENDES GEWICHT TROTZ OP Die Frau mit den blitzenden Augen und den halblangen dunklen Haaren wuchs in Hildesheim auf und absol- vierte dort ihre Ausbildung zur Heiler- Das Angebot richtet sich an

arbeitsfähige Menschen zwischen 30 und 60 Jahren. Aufnahme- voraussetzung sind ein Adipo- sitas-Grad 2 bis 3, ein Pflegegrad 2 und ein BMI > 40. Zwingend notwendig ist auch der Wille zur Veränderung. Deshalb sind ein bis zwei Besuche in der häuslichen Umgebung oder im Krankenhaus zum Kennenlernen vorgesehen.

Die übliche Aufenthaltsdauer beträgt ein bis zwei Jahre und kann vor oder nach einer opera- tiven Maßnahme zur dauerhaften Gewichtsreduktion erfolgen. Das multimodale Behandlungskonzept umfasst Bewegungs- und Ergo- therapie, Ernährungsberatung und psychosomatisches Konsil.

Spezialpflegebereich für Menschen mit Adipositas LEBEN

Übergewichtig Adipös

Normal-/Untergewichtig

WELTWEITE HÄUFIGKEIT VON ADIPOSITAS 26 %

13 %

61 %

Der Spezialpflegebereich befindet sich auf dem DIAKOVERE-Gelände in Kirchrode.

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EIN KLEINES WUNDER

„Ich fühle mich pudelwohl hier“, sagt Nicole. Am vergangenen Montag haben sie gemeinsam mit der Ernährungs- beraterin Kekse gebacken, gerade stecken sie mitten in den kulinarischen Vorbereitungen für die Weihnachtszeit.

Ihre behandelnden Personen sprechen von einem kleinen Wunder, was ihre Fortschritte anbelangt. Los ging es vor eineinhalb Monaten mit einfachen Stehübungen, inzwischen übt Nicole schon das Laufen mit einer Gehhilfe am Geländer im Flur.

GANZ ALLEINE AUF ZWEI BEINEN Wir begleiten Nicole auf ihr Zimmer, das sie passend zum Herbst liebevoll mit Eichhörn- chen-Figuren dekoriert hat. Ob sie alleine stehen könne? Nicole nickt. Sicherheitshalber bittet sie Bewegungstherapeutin Bettina Behrens dazu, die sich hinter ihren Rollstuhl stellt.

„Ich bin die Auferstehung und das Leben“, so soll es Jesus Christus in Bethanien gesagt haben. Und so steht es vorne im Eingangsbereich in eine gusseiserne Tafel graviert. Nicole schnappt sich die Gehhilfen von ihrem Bett. Sie stemmt sich hoch. Nach dem dritten Anlauf steht sie und hält kurz inne, als müsse sie sich noch einmal vergewissern. Dann streckt sie den Rücken durch und lächelt stolz.

„Ich bin die Auferstehung und das Leben“, so steht es in einer gusseisernen Tafel im Eingangsbereich.

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DIAKOVERE Magazin

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DIAKOVERE Bildungsstätten

DIAKOVERE Fachschulzentrum Ergotherapie, Physiotherapie,

Heilerziehungspflege,

Operationstechnische Assistenz, Anästhesietechnische Assistenz Pflegeschule

Ausbildung

Pflegefachfrau/Pflegefachmann Anna-von-Borries-Straße 6 30625 Hannover

Telefon 0511 5354-660

www.diakovere.de/fachschulzentrum

Akademie für Fort- und Weiterbildung

Anna-von-Borries-Straße 1–7 30625 Hannover

Telefon 0511 5354-662 akademie@diakovere.de www.diakovere.de/akademie

Mira Lobe Schule

Inklusive Grund-, Förder- und Oberschule

An der Weidenkirche 14 30539 Hannover Telefon 0511 878950

mira-lobe-schule@diakovere.de

Berufsbildungswerk

Mehr als 40 Ausbildungsberufe für Menschen mit Behinderung An der Weidenkirche 10 30539 Hannover Telefon 0511 8603-651

Berufliches Bildungs- und Eingliederungszentrum

An der Weidenkirche 10 30539 Hannover Telefon 0511 8603-188

heidrun.bellack@diakovere.de www.diakovere.de/menschen- mit-behinderung/berufliches-bil- dungs-und-eingliederungszentrum/

Unser Karriereportal mit aktuellen Stellenangeboten

finden Sie auf www.diakovere-karriere.de

Freunde, Familie, Berufe, ein Zuhause – all das müssen Menschen zurücklas- sen, wenn sie aus ihrem Heimatland fliehen. Was ihnen bleibt, sind die Erzählungen ihrer Erlebnisse. Berüh- rende und spannende Lebensgeschich- ten, die sich oft um den halben Globus spannen. Wie wichtig das Erzählen dieser Geschichten und der Austausch über das Erlebte sind, wird bei jedem Zusammenkommen der interkultu- rellen Lerngruppe von DIAKOVERE deutlich.

LERNEN

Gemeinsames Lernen,

privater Austausch, gegenseitige Unterstützung – das sind die Ziele der

interkulturellen Lerngruppe.

Gemeinsam

zum Ziel

GUT ZU WISSEN

Diese Gruppe hat das Ziel, den Lernen- den der Anästhesietechnischen Assis- tenzausbildung (ATA) Unterstützung und Halt zu geben, ihnen zu vermit- teln, dass sie nicht allein sind und auch von ihren Lehrern nicht allein gelassen werden. Neben fachlichen Inhalten, die geübt und wiederholt werden, wollen die Lehrkräfte zeigen, dass es sehr wohl möglich ist, sprachliche Hürden zu überwinden und die gewählte Aus- bildung erfolgreich abzuschließen.

Denn alle haben das feste Ziel, nach der Ausbildung im Beruf die eigene Berufung zu finden.

ATA betreuen unter anderem Patienten von der Narkose-Einleitung bis zur Ausleitung – vor, während und nach Operationen.

DIAKOVERE bekommt jedes Jahr unzählige Anfragen von Bewerbern aus dem Ausland. Den theoretischen Teil der Anästhesietechnischen Assistenzausbildung absolvieren die Lernenden bei DIAKOVERE, für den praktischen Teil sind sie entweder in unseren Häusern oder in anderen

Krankenhäusern der Region unterwegs.

Damit die ausländischen Interessenten in unsere bestehende Ausbildung integriert werden können, müssen wir einen großen formalen und büro- kratischen Aufwand betreiben. Aber der Aufwand und die Mühen lohnen sich für qualifizierte Arbeitskräfte, weshalb unsere ATA-Schule sehr beliebt bei ausländischen Bewerbern ist. Auch die interkulturelle Lerngruppe ist ein zusätzliches Angebot, welches es so kaum noch einmal gibt.

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➤ Bei jedem Treffen bringen die Teilnehmer Leckereien aus ihrem eigenen Heimatland mit.

Mit anderen Augen

Die Teilnehmenden der interkulturellen Lerngruppe haben in ihrem Heimat- land schon eine ATA-Ausbildung oder sogar ein ATA-Studium abgeschlossen und teilweise viele Jahre in ihrem Beruf gearbeitet. Sie müssen hier in Deutschland daher keine vollständige Ausbildung mehr durchlaufen, son- dern ergänzend eine mehrmonatige Anerkennung für die Deutsche Kran- kenhausgesellschaft absolvieren. Uns haben die Anerkennungsteilnehmen-

den von der Arbeit in ihrem Heimatland

erzählt und welche Unter-

schiede sie zu Deutschland festgestellt haben.

Nabeel Jomaa, 36 Jahre ATA-Anerkennungsteilnehmer

„In meinem Land ist es schwer, mit nur einem Job auszukommen. Man benötigt eigentlich immer zwei Stellen. Daher habe ich im öffentlichen Universitäts- krankenhaus gearbeitet und auch noch in einem privaten Krankenhaus. Das ist schon verrückt, oder? Das Universitäts- krankenhaus hat eine deutsche Firma aufgebaut. Der OP, die OP-Schleuse und auch die Intensivstation sind fast gleich.

Wir haben jedoch nicht wie in Deutsch- land die neusten Geräte, sondern eher ältere Modelle, vor allem haben wir nicht so viele Geräte mit Touchscreen.“

Mohammad Bashir Murad

43 Jahre, ATA (absolvierte als erster Flüchtling die Anerkennungsausbil- dung bei DIAKOVERE)

„Bei uns in Syrien gibt es gute Ärzte und Pfleger, das Gesundheitssystem ist sehr gut, aber trotzdem kann man es mit Deutschland nicht vergleichen.

Die Geräte sind anders, die Struktur ist anders. Auch das Arbeitsklima ist anders, denn wir waren nicht nur Kollegen, wir waren Freunde. Wenn ein Freund aus dem Krankenhaus eine Hochzeit feierte, war fast das ganze Krankenhaus da.“

Bassel Jradat, 45 Jahre ATA-Anerkennungsteilnehmer

„In Syrien gibt es einen Mangel an Anästhesisten, deshalb haben wir als ATA sehr selbstständig gearbeitet und auch Aufgaben von Anästhesisten übernommen. Ich kann zum Beispiel einen Zugang legen, intubieren, ein ZVK (Zentralvenenkatheter) legen. In Deutschland mache ich nur die Aufga- ben eines ATA, das ist viel besser, ich bin nicht für die Aufgaben des Anäs- thesisten verantwortlich.“

Hussein Ibrahim, 33 Jahre ATA-Anerkennungsteilnehmer

„Nach meiner Ausbildung zum ATA 2010 in Syrien habe ich direkt auf einer Intensivstation gearbeitet. Das darf man hier in Deutschland nicht.

In Deutschland benötigt man die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger und idealerweise eine zweijährige Fachweiterbildung. Danach musste ich nochmal zur Armee, das ist Pflicht in Syrien. Dort habe ich dann auch als ATA gearbeitet.“

Oliver Schneider,

Berufspädagoge und Pflegemanager

„Es ist ein großer Mehrwert für mich, wenn verschiedene Kulturen aufein- andertreffen. Wir erfahren, wie die An- erkennungsteilnehmer fühlen und was sie denken. Ich möchte ihnen gern ver- mitteln, dass es nicht unmöglich ist, die Ausbildung zu schaffen, auch wenn es durch die neue Kultur und die fremde Sprache ein Kraftakt ist. Sie müssen ja nicht nur Deutsch, sondern auch noch medizinisch lateinische Fachausdrücke dazu lernen. Zudem haben sie noch Familie und Kinder.“

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DIAKOVERE Magazin

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NACHDENKEN

Wenn wir beide über Herzschmerzen sprechen, dann gibt es einige Unter- schiede, aber auch viele Gemein- samkeiten – meint Herr Dr. Bonsack.

Aber was sind eigentlich die „Werte des Menschen“, habe ich mich vorhin gefragt. Wenn ein Kind geboren wird, dann werden erste Werte erhoben:

Gewicht, Größe, Kopfumfang. Unser Leben beginnt mit Werten. Was sind wichtige Werte für einen Laborleiter?

PATHOLOGISCH ODER GESUND?

Im Labor wird vor allem bestimmt, welche Werte sind pathologisch, wel- che gesund: Tumormarker, Blut, Niere, Leber etc. Mit Laborwerten können bereits erste Rückschlüsse gezogen werden auf den Lebensstil, die Ernäh- rung, ob jemand gestresst ist oder ein Risiko für Herzinfarkt besteht. Diese Werte sagen natürlich wenig über den Menschen an sich aus, sind aber trotzdem wichtig. „Wir arbeiten mit Referenzwerten vermeintlich gesun- der Menschen“, erklärt mir Dr. Bonsack und fährt fort: „Die Daten werden von

den Analysegeräten in die digitale Patientenakte übertragen. Manches wird auch umgehend telefonisch weitergegeben – ein hoher Blutzu- ckerwert zum Beispiel. Im Befund- managementprogramm leuchten solche Werte rot auf.“

MENSCHLICHE WERTE IM LABOR Nähe zum Menschen ist ein wichtiger Wert. Das Labor ist auf den ersten Blick sehr nüchtern: Geräte, Auswer- tungsplätze, Blutproben... Trotzdem erfahre ich, dass man sich dort nah am Menschen fühlt, bei kritischen Ergebnissen auch nachfragt, wie es dem Patienten geht. Das ist mensch- licher und lebendiger, als ich dachte!

Andere Werte sind im Laboralltag ebenfalls bedeutend: Verlässlichkeit und Genauigkeit. Dabei helfen Bar- codes, die Verwechslungen nahezu ausschließen, erklärt mir Dr. Bonsack und sagt: „Wenn etwas unstimmig ist, sperren wir den Wert. Besser kein Wert, als ein falscher!“ Klingt gut, vor allem bei etwa 3 Mio. Analysen

im Jahr, das sind fast 8000 Werte täglich, allein 800 Blutbilder zu Spitzenzeiten.

Aber was ist dem Menschen Dr. Bon- sack wichtig, frage ich weiter. Ver- trauen und Zuverlässigkeit hebt er hervor und Respekt gegenüber allen und allem. Wir stellen beide fest, dass Vertrauen etwas Beidseitiges und Vor- behaltloses ist. Man schenkt sich das wechselseitig. Gerade in Leitungsposi- tionen ist das gegenüber Mitarbeiten- den ein wichtiger Faktor.

CORONA VERÄNDERT WERTE Wir diskutieren noch über den Wert Respekt im Unternehmen. Dabei stel- len wir fest, dass unter der Corona- krise der respektvolle Umgang zunächst sehr spürbar war, dann aber stark nachgelassen hat. Corona hat Werte verändert und wir werden mit den Langzeitwirkungen zu tun haben, damit sind nicht Post-Covid-Symp- tome gemeint. Ach, wir könnten noch so viel besprechen…

Pastor Uwe Mletzko, theologischer Geschäftsführer der DIAKOVERE, im Gespräch mit Dr. Sven Bonsack, Leiter des Zentrallabors bei DIAKOVERE.

Gott und

die Welt…

Zwei treffen sich, um über die Werte des Menschen zu sprechen – da reden ein Pastor und ein Laborleiter

doch von vollkommen verschiedenen Dingen,

oder?

(21)

GENIESSEN

IMPRESSUM

Ein Punsch zum Sudoku

Besuchen Sie uns auch auf: www.diakovere.de 6. Jahrgang | Ausgabe 3 | 2021

Herausgeber: DIAKOVERE gGmbH, Geschäftsführung Redaktionsleitung: Matthias Büschking (V.i.S.d.P.)

Mitarbeitende dieser Ausgabe: Matthias Büschking, Larissa Domeier, Antonia Eller, Thomas Klein, Maren Salberg, Lisa Stegner Produktionsleitung: Antonia Eller

©Alle Beiträge sowie Abbildungen dieses Magazins sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche Verwertung jedweder Art bedarf der schriftlichen Zustimmung des Herausgebers.

Fotografie: DIAKOVERE-Archiv, Marcel Domeier, Christian Wyrwa, Michael Wallmüller

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©Fotolia: 62364654_guukaa

Gestaltung: UNI Medienservice eK, Britta Nickel-Uhe Druck: QUBUS media GmbH, Hannover Auflage: 9.500 Exemplare Online-Ausgabe: www.diakovere.de

Schreiben Sie uns! Wir legen großen Wert auf Ihre Meinung und freuen uns über Anregungen und Kritik.

Kontakt Redaktion:

DIAKOVERE gGmbH Hannover Unternehmenskommunikation

Anna-von-Borries-Straße 1–7 | 30625 Hannover Telefon: 0511 5354-8803

Mail: unternehmenskommunikation@diakovere.de Das nächste DIAKOVERE-Magazin erscheint im Frühjahr 2022.

Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird in den Texten des DIAKOVERE- Magazins häufig die männliche Form verwendet. Die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

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ZUTATEN

für 12 Gläser 1 l Früchtetee

1 l Apfelsaft 1 l Orangensaft

1 frische Orange (unbehandelt) 1 Pk. Vanillezucker

1 Tl Bienenhonig Zimt nach Geschmack

ZUBEREITUNG

Den Früchtetee kochen und ziehen lassen. Apfelsaft und Orangensaft hinzugeben und die Orangenschale dazureiben. Den Rest der Orange auspressen, Vanillezucker, Zimt und Honig hinzugeben und kräftig umrühren.

Winterlicher Fruchtpunsch

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DIAKOVERE Magazin

Leicht

Schwer

Mittel

Sehr schwer

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7 2 1 8

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8 1 5 3 7

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FREUDE BEREITEN

Tierische

Mitbewohner

Wir haben Kolleginnen und Kollegen bei DIAKOVERE gefragt, mit wel- chen tierischen Mitbewohnern sie ihr Zuhause teilen. Dabei zeigt sich, sie pflegen gerne langjährige

Beziehungen, nicht nur im Job, sondern auch daheim.

Schildkröte „Yüksel“ lebt bereits seit 20 Jahren bei Britta Johannsen, MTRA in der Nuklearmedi- zin im Henriettenstift: „Ich werde sie wohl irgendwann vererben müssen.

Wenn sie ein normales Alter erreicht, wird sie rund 60 bis 80 Jahre alt.“

Ein ebenfalls gut gehegtes und ge- pflegtes Haustier ist die mittlerweile schon 18 Jahre alte Vogelspinnendame

„Maiticca“, die sich mit weiteren gro- ßen und kleinen Spinnen bei Kerstin Larisch, Ergotherapeutin im Henriet- tenstift, zuhause fühlt.

Homeoffice, keine Fernreisen, mehr Zeit daheim: Die Corona-Zeit war günstig für diejenigen, die schon immer ein Haustier haben wollten. Die Zahl der Hunde, Katzen oder Wellensittiche und sonstigen tierischen Mitbewohner in deutschen Haushalten stieg innerhalb von zwölf Monaten um fast eine Million auf knapp 35 Millionen, wie der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) und der Zentralver- band Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands (ZFF) im Frühjahr meldete.

Haustiere machen glücklich

Kuscheln mit Hund oder Katze sorgt im Körper dafür, dass das

„Kuschel- und Vertrauenshormon“

Oxytocin ausgeschüttet wird. Ein erhöhter Oxytocinspiegel sorgt dafür, dass wir uns ruhig und ausgeglichen fühlen, Konflikte gelassener nehmen und weniger aggressiv sind. Außerdem werden auch Endorphine und Dopamine freigesetzt, was uns heiterer stimmt und eventuelle Schmer- zen stillt. Da man diese Wirkung nun zur Genüge kennt, sind auch in Seniorenheimen immer öfter Tiere erlaubt – etwa in unserem Altenzentrum in Kirchrode, wo der Hund „Lebou“ seit neun Jah- ren fast jeden Tag die Bewohner begeistert, tröstet und zusam- menbringt.

Genauso flauschig wie „Maiticca“ sind auch die Walliser Schwarznasenschafe von Andreas Klaas, Heilerziehungs- pfleger bei DIAKOVERE Annastift

Leben und Lernen. Er züchtet die begehrte Schafrasse bereits seit 2008 – als reine Liebhabertiere.

Im Garten von Thomas Haja, Leiter der Zentralapotheke, treibt Kater „Oskar“

sein Unwesen – seit 16 Jahren. Und seit 2016 ist Oskar ein echter Star auf Instagram. Hier begeistert der rote Katzenrentner täglich mehr als 11.000 Follower.

Katzen sind ohnehin die Stars unter den Haustieren. Und Hunde natürlich auch!

Fotos privat

Referenzen

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