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Eure inklusive Jugendorganisation. Wie Inklusion gelingen kann und was ihr dafür wissen solltet

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Academic year: 2022

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Eure

inklusive

Jugendorganisation

Wie Inklusion gelingen kann

und was ihr dafür wissen solltet

(2)

Hier steht, was ihr in diesem Buch alles findet:

Vorwort Seite 4–15 Haltung Seite 16–21 Tipps und Tricks zur Inklusion Seite 22–35 Inklusions-Check Seite 36–41 Barrieren abbauen Seite 42-55 Inklusive Öffentlichkeitsarbeit Seite 56-65 Leichte Sprache und Einfache Sprache Seite 66-73 Inklusive Spiele für eure Gruppenstunde Seite 74-139 Gesetze Seite 140-143 Förderungsmöglichkeiten Seite 144-149 Kontakte und Ansprechpartner*innen Seite 150-157 Letzter Check Seite 158-161

(3)

Vorwort

(4)

Vor-Wort:

Am Anfang von einem Buch steht ein Text.

Der Text heißt dann Vor-Wort.

In dem Text wird erklärt, worum es in dem Buch geht.

Oder warum jemand das Buch geschrieben hat.

vorWort

vorWort

(5)

Ihr seid Jugendleiter*innen in einer Jugendorganisation? Ihr beschäf- tigt euch in eurer Freizeit mit Kindern oder Jugendlichen? Ihr bereitet Gruppenstunden vor und führt sie auch durch? Dann ist dieses Hand- buch genau das Richtige für euch!

Dieses Handbuch handelt von der Inklusion von Kindern und Jugend- lichen mit Beeinträchtigung. Ihr fragt euch jetzt vielleicht:

Was sind denn alles Beeinträchtigungen?

Was ist Inklusion? Und warum ist Inklusion wichtig?

Wie schaffen wir es denn, dass unsere Jugendorganisation inklusiver wird?

Auf alle diese Fragen findet ihr in diesem Handbuch eine Antwort!

Die Vollversammlung des Stadtjugendrings Wiesbaden e. V. (Abkür- zung: SJR) hat sich gewünscht, dass wir mehr über Inklusion reden.

Damit auch Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung in Jugendor- ganisationen mitmachen können. Deshalb hat der Stadtjugendring ein Projekt gemacht. Das Projekt hieß: „Inklusion – die Jugend gestaltet!‟

In dem Projekt ging es um das Thema Inklusion. Es ging darum, wie Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung besser in Jugendorgani- sationen mitmachen können. Das Projekt ging drei Jahre lang. In dem Projekt gab es auch eine Arbeitsgruppe, die AG-Inklusion.

Die AG-Inklusion hat ganz viel über das Thema Inklusion geredet, ganz viel darüber gelernt und spannende Aktionen dazu gemacht.

Das Projekt wurde von der „Aktion Mensch‟ gefördert und von der

„IFB-Stiftung Inklusion durch Förderung und Betreuung e. V.‟ unter- stützt. Auf den nächsten Seiten werden euch alle noch einmal genau vorgestellt.

Jetzt möchten wir aber zuerst einmal danke sagen! Danke an die AG- Inklusion, dass sie so toll mitgemacht hat! Danke an die IFB-Stiftung, dass sie uns so toll unterstützt und immer gut beraten hat. Danke an die Aktion Mensch, dass sie das Projekt gefördert hat!

Das ist die AG-Inklusion:

(6)

ROADMAP: INKLUSION

1. Auftaktveranstaltung

2. Begegnungsveranstaltung:

„Gemeinsam gestalten‟

3. Begegnungsveranstaltung:

„Gemeinsam spielen‟

5. Begegnungsveranstaltung

„Gemeinsam lernen‟

6. Workhops

7. Publikation: „Eure inklusive Jugendorganisation‟

4. Qualifizierung von

Jugendleitungen

(7)

Auf den nächsten Seiten werden euch ein paar Leute durch das Buch begleiten. Sie geben euch Tipps oder erklären euch manche Dinge noch etwas genauer. Diese Menschen stellen wir euch hier vor:

Herr Groh und Frau Morini sind un- sere Ansprechpersonen von der IFB- Stiftung. IFB ist eine Abkürzung für Inklusion durch Förderung und Be- treuung. Die IFB-Stiftung ist ein Un- ternehmen, das sich mit der Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung befasst. Deshalb arbeiten dort viele

Expert*innen, die sich sehr gut mit dem Thema Inklusion auskennen.

Wir konnten Herrn Groh und Frau Morini immer ansprechen, wenn wir eine Frage zum Thema Inklusion oder Kinder und Jugendliche mit Be- einträchtigung hatten. Sie haben uns mit ihrem Fachwissen immer wei- tergeholfen. Frau Morini hat auch oft bei den AG-Treffen kleine Vorträ- ge gehalten und unsere Fragen beantwortet.

Ina ist eine Jugendleiterin aus der THW-Jugend Wies- baden und hat bei der AG-Inklusion mitgemacht. Die AG-Inklusion war die Arbeits-Gruppe des Projekts

„Inklusion – die Jugend gestaltet!‟. In der AG-Inklu- sion haben viele Jugendleitungen mitgemacht und sich mit dem Thema Inklusion beschäftigt.

Sie haben viel darüber gesprochen, was sie machen können, damit sie offener für alle Kinder und Jugendlichen sein können. Auch für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung. Ina hat durch die AG viel gelernt und betreut jetzt auch Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung in der THW-Jugend. Das ist ein tolles Beispiel dafür, dass Inklusion super funktionieren kann.

Larissa ist im Vorstand vom Stadtjugendring Wies- baden. Ihr ist das Thema Inklusion sehr wichtig. Sie möchte, dass alle Kinder und Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung in Jugendorganisationen mit- machen können. Deshalb hat der Stadtjugendring Wiesbaden das Projekt „Inklusion – die Jugend ge- staltet!‟ gemacht. Mit diesem Projekt will der Stadtju- gendring Wiesbaden erreichen, dass mehr Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung auch in Jugendorganisationen mit- machen können.

Die Aktion Mensch hat das Projekt gefördert. Das bedeutet: Der Stadtjugendring Wiesbaden hat Geld von der Aktion Mensch bekommen, um das Projekt durchzuführen.

Frau Anja Incani von der Aktion Mensch war in den drei Jahren immer eine gute Ansprechpartnerin für uns.

(8)

Hast du eine Idee, wie wir das inklusiver

machen könnten?

Am besten frage ich mal Frau Morini und Herrn Groh von der IFB.

Ich habe eine Frage zur Inklusion in meiner Gruppenstunde und kann sie nicht beant- worten. Vielleicht frage ich Larissa.

Wir haben eine super

Idee!

Super, jetzt weiß ich, wie ich das inklusiver machen

kann.

!

Eure inklusive Jugendorganisation

Wie Inklusion gelingen kann und was ihr dafür wissen solltet

Larissa sammelt alle Ideen zur Inklusion und schreibt dann das Handbuch "Eure inklusive Jugendorganisation".

(9)

Haltung

(10)

Was ist Inklusion?

Inklusion bedeutet, dass alle Menschen dazugehören und bei allem mitmachen können. Egal wie ihr ausseht, woher ihr kommt oder ob ihr eine Beeinträchtigung habt. Alle Menschen gehören ganz normal dazu. Verschieden sein ist normal. Alle Menschen werden akzeptiert, wie sie sind.

Es gibt viele Menschen, die oft nicht so richtig dazugehö- ren. Zum Beispiel Menschen, die aus einem anderen Land kommen, eine andere Sprache sprechen, anders aussehen oder eine Beeinträchtigung haben. In diesem Handbuch geht es vor allem um Kinder und Jugendliche, die eine kör- perliche oder geistige Beeinträchtigung haben. Es geht also um Kinder und Jugendliche, die sich zum Beispiel anders bewegen, anders aussehen, im Rollstuhl sitzen, nicht se- hen können oder Probleme beim Sprechen oder Lernen ha- ben. Manche Beeinträchtigungen sieht man. Zum Beispiel, wenn jemand im Rollstuhl sitzt. Andere Beeinträchtigungen sieht man nicht. Zum Beispiel, wenn jemand eine Lern-Be- einträchtigung hat. Es gibt ganz viele Arten, verschieden zu sein. Deshalb gibt es auch kein Rezept für Inklusion.

Für uns ist Inklusion sehr wichtig! Es ist uns wichtig, dass alle Kinder und Jugendlichen aus Wiesbaden in Jugendorganisa- tionen mitmachen können. Kinder und Jugendliche mit Be- einträchtigung haben das gleiche Recht auf Freizeit wie alle anderen. Unser Ziel: Wenn Kinder und Jugendliche mit Beein- trächtigung Lust haben, ihre Freizeit in einer Jugendorganisa- tion zu verbringen, sollen sie auch mitmachen dürfen.

Inklusion geht jeden etwas an. Sie funktioniert nur, wenn viele Menschen mitmachen. Sie hilft nicht nur Menschen mit Beeinträchtigung, sondern allen Menschen. Sie pas- siert aber nicht einfach so. Jeder Mensch kann etwas dazu beitragen. Jeder Mensch kann sich bewusst für Inklusion entscheiden und daran mitarbeiten.

Wenn ihr viel über Inklusion wisst, könnt ihr sie auch gut in euren Jugendorganisationen umsetzen. Außerdem könnt ihr anderen zeigen, wie Inklusion funktionieren kann. Wenn Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit ler- nen, wie leicht Inklusion sein kann, können sie als Er- wachsene besser damit umgehen. Dann ist es für sie als Erwachsene ganz normal, dass alle dazugehören und bei allem mitmachen können.

(11)

Inklusion ist ein Weg, der kein Ende hat. Sie muss immer mitgedacht werden. Wenn ihr euch auf diesen Weg macht, werdet ihr sehen, dass es oft leichter ist als gedacht. Und manchmal gibt es auch Probleme, die erst einmal schwer zu lösen sind. Auf eurem Weg gibt es kein „geradeaus laufen‟:

Ihr werdet immer wieder nach neuen Wegen suchen und neue Ideen haben. Inklusion bedeutet: Anfangen und aus- probieren. Entdecken, was schon geht und wo noch mehr möglich ist. In diesem Handbuch findet ihr viele Tipps und Tricks, die euch auf diesem Weg begleiten werden.

Inklusion fängt bei der Haltung an!

Inklusion kann nicht sofort perfekt funktionieren. Es gibt auch kein Rezept dafür. Der wichtigste und erste Schritt zur Inklusion ist die Haltung. Eure Haltung zum Thema Inklusion entscheidet, ob Inklusion in eurer Jugendorganisation funktionieren kann. Wenn ihr nicht bereit dafür seid, kann sich auch nichts verändern.

Zuerst solltet ihr euch also mit eurer Haltung beschäftigen.

Dafür könnt ihr euch zum Beispiel diese Fragen stellen:

• Wie offen will ich sein?

• Wie fühle ich mich, wenn ein Mensch mit Beeinträch- tigung in meiner Nähe ist?

• An was denke ich, wenn ich an Beeinträchtigung denke?

Wir haben oft Barrieren und Vorurteile in unserem Kopf, die wir immer wieder neu überwinden müssen. Daran müssen wir als Erstes arbeiten.

Es ist aber wichtig, dass ihr in eurer Jugendorganisation nicht alleine seid. Euer ganzes Team muss eine Haltung zur Inklusion entwickeln. Inklusion kann nur funktionieren, wenn viele mitmachen und etwas verändern wollen.

Deshalb ist es wichtig, dass ihr im Team über Inklusion und eure Haltung redet. Dazu könnt ihr euch zum Beispiel diese Fragen stellen:

• Was denken wir über Inklusion?

• Wie offen wollen wir sein?

• Was sind unsere Ängste?

Ihr findet noch mehr Fragen im Abschnitt

„Tipps und Tricks zur Inklusion‟ ab Seite 22.

(12)

Tipps und Tricks zur Inklusion

(13)

In diesem Kapitel erhaltet ihr viele praktische Tipps, um eure Jugendorganisation inklusiver zu machen. Wie ihr schon wisst: Inklusion ist ein Weg, der kein Ende hat.

Jeder kleine Schritt ist ein Erfolg. Und oft sind es die kleinen Veränderungen, die Großes bewirken.

Tipps für den Anfang – Inklusions-Check

Bevor ihr in eurer Jugendorganisation inklusiv arbeiten könnt, müsst ihr gemeinsam ein paar wichtige Dinge klären:

1. Habt ihr im Team eine Haltung zur Inklusion?

Wie ihr schon wisst, ist die Haltung das Wichtigste, wenn ihr inklusiv arbeiten möchtet. Es ist also wichtig, im Team darüber zu reden. Hier sind Fragen, die ihr euch im Team stellen könntet:

• Was denken wir über Inklusion?

• Welche Erfahrungen haben wir schon mit Inklusion gemacht?

• Wie fühlen wir uns, wenn Menschen mit Beeinträchtigung in unserer Nähe sind?

• Wie gehen wir mit diesen Menschen um?

• Wie offen wollen wir in unserer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sein?

• Was trauen wir uns zu?

• Können wir uns vorstellen, dass Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung in unsere Gruppenstunden kommen oder auf unsere Freizeiten mitfahren?

• Wo sind unsere Grenzen?

• In welchen Bereichen sind wir schon offen für alle Kinder und Jugendlichen?

• In welchen Bereichen können wir noch offener werden?

• Was kann uns helfen, noch offener zu werden?

• Haben wir eigentlich schon eine Person mit Beeinträchtigung in unserer Gruppe?

2. Seid ihr versichert?

Gerade wenn Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung in eure Gruppenstunden kommen, ist es wichtig, dass ihr richtig versichert seid. Das solltet ihr vorher mit eurer Versicherung abklären.

Dafür haben wir euch eine Mail-Vorlage geschrieben. Ihr findet sie auf Seite 39.

(14)

3. Wie erreicht ihr Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung?

Ihr habt in eurem Team über Inklusion gesprochen, vielleicht habt ihr auch schon tolle Gedanken und Ideen dazu entwickelt. Das bedeutet, dass ihr jetzt eine inklusive Haltung habt, also offen für das Thema Inklusion seid.

Mit der Versicherung habt ihr auch schon alles geklärt.

Wahrscheinlich wartet ihr jetzt darauf, eure Ideen endlich auszuprobieren. Aber wo kommen denn jetzt die Kinder und Jugendlichen mit Beeinträchtigung her? Und wie erreicht ihr sie am besten?

Dafür könnt ihr euch zuerst die Frage stellen: Wie werden Kinder und Jugendliche normalerweise auf uns aufmerksam? Findet man eure Jugendorganisation im Internet? Verteilt ihr Flyer? Wie macht ihr Werbung für eure Jugendorganisation? Oder bringen die Eltern einfach ihre Kinder zu euch? Oder kommen die Jugendlichen einfach zu euch, weil sie von anderen gehört haben, dass ihr coole Angebote für sie macht?

Kinder und Jugendliche kommen oft in Jugendorganisa- tionen, weil sie die Angebote spannend finden oder sich für das Thema interessieren.

Zur THW-Jugend kommen zum Beispiel Kinder und Jugendliche, weil sie sich für Technik und den Umgang mit Katastrophen

interessieren und gerne anderen Menschen helfen wollen.

erzählen sich Kinder oder Jugendliche auch, was sie in ihrer Freizeit machen. Oder Eltern suchen im Internet nach Angeboten, die ihr Kind interessieren könnte.

Bei Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigung ist das oft nicht anders. Es kann aber sein, dass Eltern sich nicht sicher sind, ob ihr Kind auch wirklich bei euch mitmachen kann. Es kann auch sein, dass Jugendliche eure Internetseite oder euren Flyer nicht verstehen.

Manche Kinder und Jugendlichen mit Beeinträchtigung gehen auf Förderschulen und wissen dadurch vielleicht gar nicht, dass es Jugendorganisationen gibt, bei denen sie mitmachen können.

Und wie erreicht ihr jetzt Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung? Hier sind ein paar Tipps, die euch dabei helfen können:

• Schaut euch eure Internetseite, eure Facebook-Seite, euren Instagram-Account oder eure Flyer an. Können Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung alles verstehen? Fühlen sich dadurch ALLE Kinder und Jugendlichen angesprochen und willkommen?

• Zeigt allen, dass eure Jugendorganisation offen für Inklusion ist. Schreibt das deutlich auf eure Flyer

In dem Kapitel „inklu- sive Öffentlichkeits- arbeit‟ findet ihr dazu

ganz viele praktische Tipps.

(15)

• Macht Werbung für eure Jugendorganisation, vor allem da, wo Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung sind. Zum Beispiel an Förderschulen, aber auch an Grundschulen und weiterführenden Schulen. Viele Kinder mit Beeinträchtigung erreicht ihr auch über Inklusionshelfer*innen.

4. Habt ihr mit den Eltern gesprochen?

Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigung sind Expert*innen, wenn es um ihr Kind geht. Sie wissen am besten, wie sich ihr Kind verhält und was es mag oder nicht mag. Sie wissen auch am besten, welche Probleme es geben könnte und wie ihr euch dann am besten verhalten solltet.

Es kann auch sein, dass die Eltern Angst davor haben, ihr Kind in eine Gruppenstunde zu bringen oder auf eine Freizeit fahren zu lassen. Manche Eltern wissen nicht genau, ob es das Richtige für ihr Kind ist. Manche haben Angst, dass ihr Kind nicht gut aufgenommen wird. Manche haben Angst, dass ihr Kind sich verletzt. Eltern können ganz verschiedene Ängste und Sorgen haben. Viele haben schon schlechte Erfahrungen gemacht. Deshalb ist es wichtig, dass ihre Ängste und Sorgen ernst genommen werden.

Im Kapitel „Kontakte und Ansprechpartner*innen‟

ab Seite 150 findet ihr Kontakte, die euch dabei helfen können.

Es kann zum Beispiel sein, dass die Eltern euch fragen, ob sie am Anfang bei den Gruppenstunden mit dabei sein dürfen. Vielen Eltern hilft das, sich dafür zu entscheiden, ob sie ihr Kind zu euch bringen wollen oder nicht. Ihr solltet den Eltern das auch erlauben. So könnt ihr ihnen zeigen, dass sie euch vertrauen können. Wenn ihr euch dabei nicht wohlfühlt, solltet ihr das aber auch ansprechen.

Vielleicht könnt ihr auch andere Ideen vorschlagen. Die Eltern können zum Beispiel am Anfang der Gruppenstunde am Rand sitzen und später einfach leise gehen. Oder sie bringen ihr Kind zu euch und gehen dann, aber bleiben in der Nähe und sind für euch erreichbar. Manche Kinder oder Jugendliche mit Beeinträchtigung wollen vielleicht am Anfang auch gar nicht alleine in der Gruppenstunde bleiben. Dann sollten die Eltern dabeibleiben dürfen, bis das Kind oder die*der Jugendliche sich wohl bei euch fühlt und alleine in euren Gruppenstunden bleiben möchte.

Ein Elterngespräch ist eine gute Gelegenheit, um das alles zu besprechen. In einem Elterngespräch könnt und sollt ihr alles fragen, was euch wichtig ist. Habt keine Angst davor, viele Fragen zu stellen! Aber auch die Eltern dürfen alles fragen, was ihnen wichtig ist. Und sie dürfen über ihre Ängste und Sorgen reden. Inklusion muss von beiden Seiten stattfinden und Aufklärung ist dabei das Wichtigste.

Traut euch ganz offen und ehrlich zu sprechen.

(16)

Hier sind ein paar Tipps für das (erste) Elterngespräch:

Vor dem Gespräch:

• Schreibt euch Fragen auf, die ihr gerne stellen möchtet. Das können zum Beispiel Fragen zu der Beeinträchtigung oder zum Verhalten des Kindes oder des*der Jugendlichen sein.

• Beim ersten Gespräch geht es meistens darum, das Kind oder die*den Jugendliche*n kennenzulernen. Die Eltern können euch am besten erklären, wie ihr mit dem Kind oder der*dem Jugendliche*n umgehen solltet.

• Wenn ihr mit den Eltern einen Termin für das Gespräch ausmacht, solltet ihr direkt sagen, über was ihr sprechen möchtet. Sagt am besten vorher, wie lange das Gespräch dauern darf. Dann wird das Gespräch auch nicht zu lange dauern.

Das Gespräch:

• Beginnt das Gespräch mit einer freundlichen Begrüßung.

• Gebt den Eltern Zeit, damit sie über ihre Antworten nachdenken und euch alles gut erklären können.

• Wiederholt das, was ihr verstanden habt. Am besten in eigenen Worten. So könnt ihr euch absichern, dass ihr die Antworten der Eltern richtig verstanden habt.

Fragen, die ihr beim ersten Gespräch nicht vergessen solltet, findet ihr auf Seite 40.

• Nehmt die Antworten der Eltern ernst. Wenn ihr eine andere Meinung habt, versucht diese durch eure Gefühle und Eindrücke zu beschreiben. Es ist nicht schlimm, wenn ihr eine andere Meinung habt. Es ist nur wichtig, darüber zu reden.

Abschluss:

• Wurden eure Fragen beantwortet?

• Wurden die Fragen der Eltern beantwortet?

• Wenn nein: Fragt noch einmal nach. Oder lasst die Eltern nachfragen.

• Wenn ja: Verabschiedet euch und bedankt euch für das Gespräch.

5. Habt ihr das Kind oder die*den Jugendliche*n vorher kennengelernt?

Ihr solltet das Kind oder die*den Jugendliche*n vorher kennenlernen. Ihr könnt die Eltern bitten, ihr Kind zu dem Elterngespräch mitzubringen. Oder ihr macht mit den Eltern beim Elterngespräch einen neuen Termin aus, an dem ihr das Kind oder die*den Jugendliche*n kennenlernen könnt.

(17)

Kind. Für das Kind oder die*den Jugendliche*n ist es aber schöner, wenn ihr nach dem Elterngespräch einen neuen Termin für ein Kennenlernen ausmacht. Denn niemand mag es, wenn die Eltern über einen reden, während man danebensitzt.

Versucht in Kontakt zu kommen und findet heraus, wie ihr euch versteht. So hat das Kind oder die*der Jugendliche die Möglichkeit, euch erstmal in Ruhe kennenzulernen.

Wenn ihr euch das erste Mal in der Gruppenstunde oder auf einer Freizeit sehen würdet, könnte das ganz schön anstrengend für alle sein.

6. Habt ihr Kontaktdaten für den Notfall parat?

Bevor das Kind oder die*der Jugendliche das erste Mal in eure Gruppenstunde kommt, solltet ihr gut vorbereitet sein.

Dafür müsst ihr alle wichtigen Informationen über das Kind oder die*den Jugendliche*n wissen. Viele Informationen wisst ihr bestimmt schon aus dem Elterngespräch. Es ist aber wichtig, dass ihr diese Informationen auch schriftlich habt und sie euch immer wieder ansehen könnt. Dafür könnt ihr die Eltern ein Blatt ausfüllen lassen. Dieses Blatt nennt man Stammdaten-Blatt. Wenn die Eltern das Stammdaten-Blatt ausgefüllt haben, habt ihr immer alle wichtigen Informationen parat. Und die Eltern haben das Blatt unterschrieben; das heißt, dass ihr euch abgesichert habt.

Wir haben für euch eine Vorlage für ein Stammdaten-Blatt erstellt. Diese Vorlage findet ihr auf Seite 41.

Wenn die Eltern das Stammdaten-Blatt vor der ersten Gruppenstunde ausfüllen, habt ihr immer alle wichtigen Informationen auf einen Blick. Zum Beispiel Telefonnummern, falls ihr die Eltern dringend anrufen müsst. Oder die Information über Allergien, Krankheiten und Notfall-Medikamente.

Dieses Stammdaten-Blatt ist nicht nur für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung sinnvoll. Ihr könnt es für alle Kinder und Jugendliche in euren Gruppenstunden ausfüllen lassen und in einem Ordner abheften. So habt ihr im Notfall immer alle wichtigen Informationen auf einen Blick.

7. Habt ihr die Gruppe vorbereitet?

Neue Kinder oder Jugendliche sind für eine Gruppe, in der sich alle schon gut kennen, immer etwas Besonderes. Vor allem, wenn das Kind oder die*der Jugendliche dann noch eine Beeinträchtigung hat. Beeinträchtigungen können ganz unterschiedlich sein. Manche sieht man und manche sieht man nicht. Manche Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung sehen anders aus, verhalten sich aber ganz normal. Andere sehen ganz normal aus, aber verhalten sich ganz anders. Es ist wichtig, dass ihr die Kinder und Jugendlichen in eurer Gruppe darauf vorbereitet. Wenn sie vorher wissen, dass das neue Kind oder die*der neue

Ich habe einen Ordner mit allen Stammdaten-Blättern, der bei uns im Jugendraum liegt. Das heißt, ich habe den Ordner in jeder

Gruppenstunde griffbereit!

Um die Gruppe vorzu- bereiten eignen sich zum

Beispiel bestimmte Spie- le! Eine ganze Menge Spielideen findet ihr ab Seite 74.

(18)

Jugendliche anders aussieht oder sich anders verhält, ist es für sie gar nicht schlimm. So können sie sich auf die neue Situation vorbereiten. Vielleicht habt ihr ja auch schon ein paar Tipps von den Eltern bekommen, die ihr den Kindern oder Jugendlichen in eurer Gruppenstunde weitergeben könnt.

8. Habt ihr die Räume gecheckt?

Wie ihr schon wisst, können Beeinträchtigungen ganz verschieden sein. Bei geistigen Beeinträchtigungen ist es oft egal, wie die Räume aussehen. Bei körperlichen Beeinträchtigungen ist es wichtiger, die Räume vorher zu checken. Auch hier gibt es kein Rezept, denn alle Kinder und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen haben verschiedene Bedarfe. Sicher habt ihr im Elterngespräch oder von den Kindern und Jugendlichen Tipps bekommen, welche Bedarfe sie haben. Gemeinsam könnt ihr besprechen, welche Barrieren es gibt und wie ihr das ändern könnt.

Vielleicht gibt es auch Barrieren, an denen ihr nichts ändern könnt. Dann könnt ihr gemeinsam überlegen, ob es trotzdem eine Lösung für euer Problem gibt.

Tipps, wie ihr eure Räume inklusiver machen könnt, fin- det ihr ab Seite 46 und auf Seite 148.

9. Habt ihr bei der Planung der Gruppenstunde die Beeinträchtigung berücksichtigt?

Es gibt viele verschiedene Arten von Beeinträchtigungen.

Deshalb gibt es auch dafür keine allgemeine Lösung. Durch das Elterngespräch und das Kennenlernen habt ihr sicher schon viel über das Kind oder die*den Jugendliche*n erfahren. Überlegt euch vor der Gruppenstunde, ob ihr daran etwas ändern müsst, damit das Kind oder die*der Jugendliche mitmachen kann.

Wie ihr eure Gruppenstunde und Spiele in der Gruppe inklusiver machen könnt, erfahrt ihr ab Seite 75.

(19)

Inklusions-Check

(20)

1.

Ihr habt im Team eine Haltung zur Inklusion.

2.

Ihr seid versichert.

3.

Ihr wisst, wie ihr Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung erreichen könnt.

4.

Ihr habt mit den Eltern gesprochen.

5.

Ihr habt das Kind oder die*den Jugendliche*n vorher kennengelernt.

6.

Ihr habt die Kontaktdaten für Notfälle.

7.

Ihr habt eure Gruppe vorbereitet.

8.

Ihr habt die Räume gecheckt.

9.

Ihr habt bei der Planung der Gruppenstunde die Beeinträchtigung berücksichtigt.

Wenn ihr noch Fragen zum Inklu- sions-Check habt, meldet euch ein- fach im Stadtju- gendring. Die Kon- taktmöglichkeiten findet ihr auf Seite 150.

Hier haben wir einen kleinen Inklusions-Check für euch: Hier findet ihr einen Vorschlag für eine Mail, mit der ihr eure Versicherung prüfen könnt:

Versicherung xy

Frage wegen Versicherungsmodalitäten

(Verein, Mitgliedsnummer)

Sehr geehrte Damen und Herren,

unser Verein öffnet sich für die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigung. Nun müsste ich wissen, ob und wie sich unsere vertraglichen Konditionen bei Ihnen dadurch ändern.

Bitte geben Sie uns eine schriftliche Rückmeldung mit allen wichtigen Informationen zu dem Thema.

Herzliche Grüße (Unterschrift)

Arial 14

(21)

Fragen, die ihr beim ersten Gespräch mit den Eltern nicht vergessen solltet:

• Stammdaten des Kindes (Name, Geburtsdatum, Adresse, Kontaktmöglichkeiten, Notfall-Nummern, wichtige Angaben)

• Hat Ihr Kind besondere Bedarfe? Wo und wann braucht es vielleicht Hilfe?

• Braucht es Medikamente, zum Beispiel Notfall- Medikamente?

• Kann es zu schwierigen Situationen kommen, von denen wir wissen sollten? Läuft das Kind zum Beispiel weg?

• Was tun Sie in einer solchen Situation? Haben Sie Tipps, was wir dann tun können?

• Kennt ihr Kind Gruppensituationen und das Spielen in Gruppen? Hat es damit schon Erfahrungen gemacht?

Daten des Kindes

Vorname:

Nachname:

Geburtsdatum:

Adresse (Straße, PLZ, Ort):

Telefonnummer/n:

Mailadresse/n:

Notfallkontakt/e:

Das Kind darf alleine nach Hause gehen: ja/nein

Das Kind darf von folgenden Personen abgeholt werden:

Wichtige Angaben zum Kind (z. B. Notfallmedikamente, relevante Allergien, relevante Erkrankungen etc.):

Hiermit bestätige ich, dass ich alle für eine sichere Betreuung wichtigen Angaben zu meinem Kind gemacht habe.

Datum Unterschrift Erziehungsberechtigte*r

(22)

Barrieren abbauen

(23)

Es gibt viele verschiedene Barrieren. Wir unterschei- den zwei Gruppen von Barrieren: einstellungs-be- dingte Barrieren und umwelt-bedingte Barrieren.

Einstellungs-bedingte Barrieren sind die Barrieren im Kopf: Zum Beispiel Vorurteile, Berührungsängste und die Angst, etwas falsch zu machen. Oder der Gedanke, dass Inklusion gar nicht zu schaffen ist.

Diese lassen sich am besten abbauen, indem ihr einfach darüber sprecht. Jeder Mensch hat Ängste. Das ist ganz normal. Deshalb ist es wichtig, dass ihr diese einfach an- sprecht. In der Gruppe oder im Elterngespräch könnt ihr bestimmt eine Lösung dafür finden. Vorurteile lassen sich am besten durch Wissen abbauen. Je mehr ihr über Beein- trächtigungen und Inklusion wisst, desto besser könnt ihr Vorurteile bekämpfen.

Eure Ängste werden kleiner, wenn ihr euch ausprobiert. Umso sicherer ihr werdet, umso weniger Sorgen braucht ihr euch zu machen.

Umwelt-bedingte Barrieren sind alle Barrieren, die von außen kommen. Das sind zum Beispiel Treppen, schwere Sprache, laute Geräusche, enge Türrahmen und Spiele, bei denen nicht alle mitmachen können.

Um umwelt-bedingte Barrieren abzubauen, gibt es kein Rezept. Es kann passieren, dass ihr eine Barriere für je- manden abbaut und dadurch gleichzeitig eine Barriere für jemand anderen aufbaut. Ihr könnt eure Jugendorganisa- tion nicht in jedem Punkt für jeden inklusiv machen. Das ist aber auch nicht schlimm. Da jedes Kind und jede*r Ju- gendliche anders ist, müsst ihr immer wieder neu über- legen, welche Barrieren es gibt, und wie ihr sie abbauen könnt. Im Elterngespräch oder im Gespräch mit dem Kind oder der*dem Jugendlichen erfahrt ihr ganz sicher, worauf ihr achten müsst. Spätestens, wenn das Kind oder die*der Jugendliche zu euch in die Gruppenstunde kommt, werdet ihr merken, welche Barrieren es gibt. Dann könnt ihr ge- meinsam Ideen sammeln, wie ihr diese Barrieren abbauen könnt.

Hier haben wir ein paar Beispiele, welche Barrieren es gibt und ein paar Vorschläge, wie ihr diese abbauen könnt:

(24)

Barrieren bei Geh-Beeinträchtigung:

• Treppen: Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder Krücken können den Ort durch die Treppen nicht erreichen.

Bei wenig Stufen: mobile Rampe

Bei vielen Stufen: Aufzug oder Treppenlift

Einen anderen Ort für die Gruppenstunde wählen.

• Zu enge Türrahmen: Menschen mit Rollstuhl oder Rol- lator kommen nicht durch die Tür.

Einen schmaleren Rollstuhl oder Krücken nutzen Türrahmen erweitern lassen.

Einen anderen Ort für die Gruppenstunde wählen.

• Geschlossene Stuhlreihen oder geschlossener Stuhl- kreis: Menschen im Rollstuhl finden keinen Platz.

Beim Aufstellen von Stuhlreihen oder Stuhlkreisen einfach eine Lücke für den Rollstuhl lassen.

Denkt daran, dass ihr vielleicht auch eine Assis- tenzperson einplanen müsst.

• Zu wenig Platz: Menschen mit Rollstuhl oder Rollator benötigen bei Bewegungen oft doppelt so viel Platz.

Checkt vorher die Orte für eure Gruppenstunde.

Plant vor allem bei Bewegungsspielen viel mehr Manche Menschen mit

einer Beeinträchtigung haben eine Assistenz- person, die sie über- all begleitet und ihnen bei allem hilft, was sie nicht alleine schaffen.

Ab Seite 144 findet ihr Förderungsmöglichkei- ten und Kontakte, die euch beim Abbauen von Barrieren helfen können.

• Zu niedrige Tische: Menschen mit Rollstuhl können an vielen Tischen nicht richtig sitzen, weil ihr Rollstuhl nicht darunter passt.

Checkt vorher die Höhe der Tische.

Wenn die Tische nicht hoch genug sind: Sucht nach einer anderen Möglichkeit oder lasst die Ti- sche ganz weg.

• Unebener Boden: Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder Krücken können sich auf solchen Böden schlech- ter bewegen. Solche Böden sind zum Beispiel Schotter, Waldboden, Wiese, Erde, steile Berge und vieles mehr.

Hilfe anbieten – zum Beispiel den Menschen stüt- zen oder den Rollstuhl anschieben.

Die Wege vorher prüfen.

Sehr unebene Böden vermeiden oder vorher mit dem Menschen mit Geh-Beeinträchtigung be- sprechen.

Schafft ihr es in einer Gruppenstun- de, einen Tisch auf Stelzen zu stellen?

Das stelle ich mir lustig vor!

(25)

Barrieren bei Seh-Beeinträchtigung:

• Unordnung: Der Weg zum Ort oder der Ort selbst ist vollgestellt, ein seh-beeinträchtigter Mensch kann da- durch Schwierigkeiten haben, sich zurechtzufinden.

Räume und Gänge aufräumen und nicht vollstellen.

• Orientierung: Menschen mit einer Seh-Beeinträchti- gung können sich in einer fremden Umgebung schlech- ter orientieren.

Hilfe anbieten: zum Beispiel den Menschen führen.

Inklusive Schilder aufhängen (zum Beispiel mit Blindenschrift).

Orientierungshilfe auf dem Boden anbringen (das nennt man auch: taktiles Leitsystem) .

In Gruppenstunden laut sprechen, damit man gut verstanden wird.

Einen Stuhl, eine Wand oder einen anderen Be- zugspunkt zur Orientierung anbieten.

Ihr habt noch nie ein taktiles Leitsystem gesehen? Achtet beim nächsten Be- such im Jungbrun- nen mal genau auf den Boden und die Türschilder!

• Kommunikation: Wir sind daran gewöhnt, mit sehen- den Menschen zu sprechen. Die Kommunikation mit Menschen mit Seh-Beeinträchtigung läuft etwas an- ders ab.

Mehr ansagen, was man tut oder was passiert, denn in Gruppenstunden passiert oft viel gleich- zeitig. Da ist es gut, wenn der Mensch mit Seh- Beeinträchtigung das auch mitbekommt.

Den Menschen direkt ansprechen und sich nicht einfach anschleichen. Beim Ansprechen direkt anschauen und am besten den Namen des Men- schen sagen, denn sonst kann es passieren, dass er sich nicht angesprochen fühlt.

In der Gruppenstunde eine Vorstellungsrunde mit Namen machen, damit der Mensch mit Seh- Beeinträchtigung auch weiß, mit wem er es zu tun hat.

Übt alle zusammen, euch an euren Stimmen zu erkennen, das ist nämlich manchmal gar nicht so einfach.

Wir haben in der Gruppe abgesprochen, dass wir immer ordentlich sein wollen. Das macht es allen einfacher.

(26)

Barrieren bei Hör-Beeinträchtigung:

• Kommunikation: Menschen mit Hör-Beeinträchtigung hören nur sehr wenig oder gar nichts mehr. Wir sind daran gewöhnt, mit hörenden Menschen zu sprechen.

Die Kommunikation mit Menschen mit Hör-Beeinträch- tigung läuft etwas anders ab.

Es ist wichtig, langsam und deutlich zu sprechen.

Eurer Mund sollte dabei nicht verdeckt sein, denn Menschen mit Hör-Beeinträchtigung lesen oft eure Lippen und können euch erst dann richtig verstehen. Deshalb sollte euer Mund auch gut beleuchtet sein. Stellt euch also nicht vor ein Fenster oder eine Lampe. Achtet darauf, dass der Ort, an dem eure Gruppenstunde stattfindet, gut beleuchtet ist.

Generell achten Menschen mit Hör-Beeinträch- tigung mehr auf euer Gesicht, um euch zu ver- stehen. Deshalb solltet ihr beim Sprechen nicht essen, trinken oder wegschauen. Schaut dem Menschen direkt ins Gesicht, wenn ihr mit ihm sprecht. Deshalb bringt es auch nichts, ihm ins Ohr zu flüstern.

Manchmal kann es für Menschen mit Hör-Beein- trächtigung unangenehm oder sogar schmerzhaft

sprecht. Fragt das am besten direkt nach.

Verwendet klare und kurze Sätze, wechselt nicht schnell die Themen. Denn Menschen mit Hör-Be- einträchtigung haben sonst oft Schwierigkeiten, eurem Gespräch zu folgen.

Vermeidet laute Geräusche in eurer Umgebung.

Wenn ein Mensch mit Hör-Beeinträchtigung nachfragt, weil er etwas nicht verstanden hat, werdet nicht lauter. Wiederholt den Satz, even- tuell in einfacher Sprache, oder nennt ein Stich- wort, um das es gerade geht.

Menschen mit Hör-Beeinträchtigung hören in verschiedenen Situationen unterschiedlich gut oder schlecht.

Achtet auf die Raumakustik: Große, hallende Räume sind nicht so gut geeignet.

Ein Hilfsmittel könnte eine Anlage sein, die hör- beeinträchtigen Menschen hilft, besser zu hören (das nennt man Ringschleifensystem oder In- duktionsschleifensystem).

Es gibt auch Gebärdendolmetscher, die das Ge- sagte in Gebärdensprache übersetzen können.

Es ist bestimmt ein Vorteil für euch, wenn ihr euch

Ihr findet das

Fingeralphabet auf Seite 54. Das kann euch in manchen Situationen bestimmt helfen!

Ein Plakat für euren Gruppenraum bekommt ihr im Stadtjugendring.

Auf Seite 155 findet ihr eine Kontaktmöglich- keit, bei der ihr eine mobile Hör-Anlage ausleihen könnt.

(27)

Barrieren bei verschiedenen anderen Beeinträchtigungen:

• Essen und Trinken: Wenn ihr in euren Gruppenstunden etwas zu essen oder zu trinken anbietet, könnt ihr auf ein paar Dinge achten. Wichtig ist aber, dass diese na- türlich nicht für jede Beeinträchtigung gelten. Ihr müsst immer im Gespräch mit dem Menschen mit Beeinträch- tigung besprechen, was er braucht und was nicht.

Manche Menschen mit Beeinträchtigung können nur mit einem Strohhalm oder aus einer Tasse mit Henkel trinken.

Bietet am besten Essen an, das ohne Besteck gegessen werden kann.

Am besten solltet ihr auch wissen, welche Inhaltsstoffe in dem Essen und Trinken sind.

• Zu viele Sinnesreize: Es kann sein, dass zu viele Sinnesreize einen Menschen mit Beeinträchtigung überfordern.

Bietet einen Ruheraum an.

Vermeidet zu viele Reize auf einmal (zum Beispiel zu viel, helles oder buntes Licht und dazu laute Musik und Gespräche).

• Schwierige Texte und schwere Sprache: Viele Menschen mit Beeinträchtigung verstehen schwere Sprache nicht

so gut. Andere können lange Texte oder zu kleine Buchstaben nicht so gut lesen.

Verwendet beim Sprechen und Schreiben einfache Sprache.

• Hilfe bei Fragen oder Schwierigkeiten: Manche Menschen mit Beeinträchtigung haben Fragen oder Schwierigkeiten und brauchen dann Hilfe. Wenn sie nicht wissen, an wen sie sich wenden sollen, haben sie vielleicht Angst vor einer Gruppenstunde.

Legt eine feste Ansprechperson fest. An diese Ansprechperson kann sich der Mensch mit Beeinträchtigung dann immer wenden.

• Angst vor einer neuen Situation oder vor fremden Men- schen: Es kann auch sein, dass Menschen mit Beein- trächtigung Angst vor der Gruppenstunde haben, weil sie die Menschen dort nicht kennen. Das gilt natürlich auch für alle anderen Menschen ohne Beeinträchtigung.

Lasst alle Personen in der Gruppenstunde ein Na- mensschild tragen. So können sich alle anspre- chen und sind direkt vertrauter miteinander.

Macht Kennenlernspiele, damit alle sich schnell kennenlernen. Wählt die Kennenlernspiele indi- viduell aus: Geht es um Namen, um die Stimme, um Gesichter? Was wollt ihr alles mit welchen Sinnen verinnerlichen?

Viele Infos zur inklusiven Öffent- lichkeitsarbeit und zum Thema Einfa- che Sprache findet ihr auf Seite 56.

(28)

Fingeralphabet

Das sind die Buchstaben in Gebärdensprache

A B C D E F G H I J

K L M N O P Q R S T U

V W X Y Z Ä Ö Ü SCH

(29)

Inklusive Öffentlichkeitsarbeit

(30)

Inklusive Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiger Schritt, um allen zu zeigen, dass eure Jugendorganisation sich für In- klusion öffnet. So können Kinder und Jugendliche mit Be- einträchtigung sehen, dass auch sie bei euch willkommen sind. Außerdem können alle Kinder und Jugendlichen da- durch besser verstehen, worum es in eurer Jugendorga- nisation geht und was ihr genau macht.

Allgemeine Tipps für die inklusive Öffentlichkeitsarbeit:

Macht deutlich, dass ihr euch für Inklusion öff- net. Sagt ganz klar, dass ihr offen für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung seid.

Verwendet Einfache Sprache (für Texte auf Flyern, Internetseiten, Social Media und auch gerne beim Sprechen). Diese hilft vielen Men- schen, euch besser zu verstehen. Zum Beispiel Menschen mit Lern-Beeinträchtigung, Hör-Be- einträchtigung oder Menschen, die nicht so gut Deutsch sprechen können.

Verwendet eine große Schriftgröße, am besten 12 oder größer.

Zur Einfachen und Leichten Sprache findet ihr in diesem Kapitel später noch mehr Informationen!

Verwendet eine Schriftart ohne Serifen. Serifen sind Extrastriche, die an den Buchstaben zu fin- den sind. Zum Beispiel bei der Schrift Times New Roman. Diese sind für viele Menschen nicht so gut zu lesen. Besser sind serifenlose Schriftarten wie zum Beispiel Arial oder Calibri.

Verwendet gute Kontraste. Kontrast bedeutet:

Ein großer Unterschied zwischen zwei Farben.

Am besten kann man schwarze Schrift auf einem weißen Hintergrund lesen. Bei Bildern oder Vi- deos sollten sich die Farben stark unterscheiden.

Vermeidet Rot-Grün-Kontraste. Es gibt Menschen mit einer Rot-Grün-Schwäche, die das nicht er- kennen können.

Verwendet keine Hintergrundbilder hinter Tex- ten. Dadurch kann der Text schlechter gelesen werden und viele Menschen können auch das Hintergrundbild nicht erkennen.

Verwendet keine unterschiedlichen Schriftfar- ben in einem Text. Diese könnten verwirren oder werden einfach nicht gesehen.

Wenn ihr ein Wort im Text markieren wollt, weil es besonders wichtig ist: Macht es einfach fett.

Schreibt es aber nicht in GROßBUCHSTABEN, denn das können viele Menschen schlechter er-

(31)

Tipps für eure Internetseite oder eure Social-Media-Accounts:

Wenn ihr die allgemeinen Tipps beachtet, werden eure Internetseite und Social-Media-Accounts schon sehr in- klusiv sein. Hier sind aber noch ein paar Extra-Tipps:

Der Text sollte auch bei Vergrößerung noch gut zu lesen sein.

Der Text sollte sich durch ein Programm vorlesen lassen.

Es sollten keine Effekte benutzt werden.

Videos sollten eine gute Qualität haben. Im Vi- deo sollten die Beleuchtung und die Kontraste gut sein.

Wenn eine Person im Video spricht, sollte ihr Ge- sicht beim Sprechen von vorne gezeigt werden.

So können Menschen mit Hör-Beeinträchtigung von den Lippen ablesen.

Bei Videos könnt ihr auch Untertitel einfügen.

So können auch Menschen mit Hör-Beeinträch- tigung die Videos verstehen. Die Untertitel sind dann unten im Video zu sehen. Dort steht dann geschrieben, was im Video gesagt wird. Ihr könnt auch Geräusche in die Untertitel schrei- ben, wenn sie wichtig für das Video sind.

Das solltet ihr bei Videos vermeiden: laute Hin- tergrundmusik, Nebengeräusche, flackerndes oder blitzendes Licht.

Videos können auch durch Gebärdensprache in- klusiv werden. Aber Untertitel sind auch schon super!

Audiodateien, also Dateien, bei denen nur etwas zu hören ist, solltet ihr vermeiden.

Wenn ihr Bilder zeigt, sollten diese für den Text nicht wichtig sein. Oder ihr erklärt die Bilder im Text. So werden Menschen mit Seh-Beeinträch- tigung nicht ausgeschlossen.

Auf Seite 54 findet ihr das Fingeralphabet für Gebärdensprache.

Tipps für eure Flyer und ausgedruckten Texte:

Wenn ihr die allgemeinen Tipps beachtet, werden auch eure Flyer schon sehr inklusiv sein. Hier sind aber noch ein paar Extratipps:

Denkt daran, dass Menschen mit Seh-Beein- trächtigungen eure Flyer kaum oder sogar gar nicht sehen können. Manche Menschen können den Text mit einer Lupe vergrößern, damit sie ihn lesen können. Bei anderen Menschen hilft das nichts. Eine andere Möglichkeit ist zum Beispiel das Benutzen von Blindenschrift (auch Braille- schrift genannt). Das ist aber sehr teuer.

Auf einem Flyer sollte nicht viel Text stehen.

Achtet darauf, dass nur die wichtigsten Informa- tionen auf dem Flyer stehen. So bleibt der Flyer auch mit einer größeren Schrift übersichtlich und gut zu lesen.

Zur Brailleschrift fin- det ihr ein paar gute Informationen auf der nächsten Seite.

Wenn ihr neue Flyer dru- cken wollt und noch Geld dafür braucht, meldet euch im Stadtjugendring.

Es gibt einige Fördermög- lichkeiten in Wiesbaden.

Und das ist gar nicht auf- wendig oder kompliziert.

(32)

Braille-Alphabet

Verwendet dickes Papier. Das Papier sollte min- destens 80 Gramm haben. Bei dünnerem Papier kann die Schrift durchscheinen. Dann ist ein Text schwerer zu lesen.

Verwendet mattes Papier. Denn glänzendes Papier spiegelt das Licht, dadurch kann man schlechter den Text darauf lesen.

Ihr könnt Brailleschrift auch ganz einfach selbst machen.

Dafür braucht ihr einen Stift, einen Zahnstocher oder eine Sticknadel. Am besten nehmt ihr euch noch eine festere Unterlage dazu. Zum Beispiel ein Stück feste Pappe oder ein gefaltetes Geschirrhandtuch. Jetzt müsst ihr die Un- terlage unter die Seite legen, auf der die Punkte von vor- ne zu sehen sind. Also unter die Seite, auf der man später die Schrift fühlen soll. Danach stecht ihr von hinten die Punkte mit dem Stift, dem Zahnstocher oder der Steck- nadel nach. So entsteht auf der anderen Seite ein kleines Loch oder eine kleine Beule. Die Löcher müssen ganz ge- nau gestochen werden, damit man sie gut fühlen kann.

Und damit blinde Menschen die Schrift lesen können.

Versucht es doch direkt mal aus:

Ihr möchtet wissen, was da steht? Dann fragt am besten eine Person, die Brailleschrift lesen kann oder versucht es mit dem Braille-Alphabet zu übersetzen!

Sich mit dem Braille- Alphabet zu verständi- gen ist ein super Pro- grammpunkt für eure Gruppenstunde! Dabei ist es nicht wichtig, ob jemand in eurer Gruppe ist, der*die eine Seh- Beeinträchtigung hat.

(33)

Das ist die Rückseite. Wenn ihr hier die Punkte mit einem Zahnstocher, einer Sticknadel oder einem Stift durchsteckt, könnt ihr die Punkte auf der Seite davor gut fühlen. Legt aber am besten eine feste Unterlage unter diese Seite.

(34)

Leichte Sprache und Einfache Sprache

(35)

Achtung: In diesem Kapitel schreiben wir alles in Leichter Sprache.

Was ist Leichte Sprache?

Leichte Sprache verstehen alle Menschen besser.

Viele Menschen verstehen schwere Sprache nicht.

Schwere Sprache ist zum Beispiel:

Fremd-Wörter Fach-Wörter Lange Sätze

Leichte Sprache hilft vielen Menschen. Zum Beispiel:

Menschen mit Lern-Schwierigkeiten.

Menschen, die nicht gut Deutsch sprechen.

Menschen, die nicht gut lesen können.

Es gibt viele Regeln für Leichte Sprache.

Das sind die wichtigsten Regeln für Leichte Sprache:

Regeln für Wörter:

Benutzt einfache Wörter.

Benutzt bekannte Wörter.

Benutzt kurze Wörter. Oder: trennt lange Wörter mit einem Binde-Strich.

Vermeidet Fremd-Wörter und Fach-Wörter.

Oder: Erklärt Fremd-Wörter und Fach-Wörter.

Benutzt immer die gleichen Wörter für die gleichen Dinge.

Vermeidet Abkürzungen.

Benutzt Verben.

Benutzt aktive Wörter.

Sagt zum Beispiel nicht:

Das Essen wird von mir gegessen.

Sagt lieber: Ich esse das Essen.

Vermeidet den Genitiv.

Sagt zum Beispiel nicht: Das Haus des Nachbarn.

Sagt lieber: Das Haus vom Nachbarn.

Vermeidet den Konjunktiv.

Sagt zum Beispiel nicht:

Lisa sagt, sie habe gespielt.

Sagt lieber: Lisa sagt: Sie hat gespielt.

Benutzt positive Sprache.

Sagt zum Beispiel nicht: Das ist nicht schlecht.

Sagt lieber: Das ist gut.

Vermeidet Rede-Wendungen.

Regeln für Zahlen und Zeichen:

Schreibt Zahlen als Zahlen.

Vermeidet hohe Zahlen.

Regeln für Sätze:

Schreibt nur kurze Sätze.

Macht in jedem Satz nur eine Aussage.

Hier ein paar Tipps, wie du es besser machen kannst.

(36)

Benutzt einen einfachen Satz-Bau.

Regeln für Texte:

Sprecht die Menschen persönlich an.

Vermeidet Fragen im Text.

Schreibt alles zusammen, was zusammengehört.

Am Anfang vom Satz dürfen auch diese Wörter stehen:

• Oder

• Wenn

• Weil

• Und

• Aber

Regeln für die Gestaltung:

Benutzt die Schrift-Größe 14 oder größer.

Lasst einen großen Abstand zwischen den Zeilen.

Schreibt jeden Satz in eine neue Zeile.

Macht viele Absätze.

Macht viele Überschriften.

Benutzt klare und scharfe Bilder.

Regeln für das Prüfen:

Lasst den Text prüfen.

Menschen mit Lern-Beeinträchtigung sollen den Text prüfen.

Menschen mit Lern-Beeinträchtigung sind Fach-Leute.

Ein Text bekommt dieses Logo:

Wenn der Text in Leichter Sprache ist.

Wenn der Text geprüft wurde.

Regeln für das Sprechen:

Die Regeln für Wörter und Sätze sind auch beim Sprechen wichtig.

Macht Sprech-Pausen.

Verwendet Beispiele.

Sagt immer das, was ihr wirklich meint.

Leichte Sprache sieht einfach aus.

Aber Schreiben oder Sprechen in Leichter Sprache ist oft schwer.

Bei Leichter Sprache muss man auf viele Regeln achten.

Logo für Leichte Sprache

Viele Einrichtungen prü- fen die Texte. Einen Kon- takt für eine Einrichtung findet ihr auf Seite 157.

(37)

Was ist Einfache Sprache?

Einfache Sprache ist ein bisschen schwerer als Leichte Sprache.

Die Regeln für Einfache Sprache sind nicht so streng.

Einfache Sprache verstehen trotzdem viele Menschen.

Einfache Sprache hilft auch vielen Menschen.

Zum Beispiel:

Menschen mit Lern-Schwierigkeiten

Menschen, die nicht gut Deutsch sprechen Menschen, die nicht gut lesen können Es gibt ein paar Regeln für Einfache Sprache.

Das sind die Regeln für Einfache Sprache:

Regeln für Wörter:

Benutzt einfache Wörter.

Benutzt bekannte Wörter.

Vermeidet Fremd-Wörter und Fach-Wörter. Oder:

Erklärt Fremd-Wörter und Fach-Wörter.

Ihr dürft lange Wörter trennen. Das müsst ihr aber nicht machen.

Regeln für Sätze:

Schreibt kurze Sätze.

Ihr dürft aber auch längere Sätze schreiben.

Macht in jedem Satz höchstens zwei Aussagen.

Benutzt einen einfachen Satz-Bau.

Regeln für die Gestaltung:

Benutzt die Schriftgröße 12 oder größer.

Macht viele Absätze.

Das waren die Regeln für Einfache Sprache.

Es gibt nicht so viele Regeln für Einfache Sprache.

Einfache Sprache muss nicht geprüft werden.

In diesem Buch sind fast alle Kapitel in Einfacher Sprache geschrieben.

Nur dieses Kapitel ist in Leichter Sprache geschrieben.

Jeder Mensch muss selbst entscheiden:

Welche Sprache benutze ich?

In welcher Sprache spreche ich?

In welcher Sprache schreibe ich?

(38)

Inklusive Spiele

für eure Gruppenstunde

(39)

Bei der Inklusion geht es vor allem darum, dass alle mit- machen können und einbezogen werden. Mit inklusiven Spielen könnt ihr Grenzen überwinden und Inklusion in euren Gruppenstunden lebendig werden lassen.

Inklusiv spielen bedeutet, dass ihr immer die Bedürfnis- se der Gruppe im Blick habt. Es bedeutet, dass alle aus der Gruppe mitspielen können und Spaß an den Spielen haben. Schaut euch also die Kinder oder Jugendlichen in eurer Gruppenstunde genau an. Überlegt, welche Stärken die einzelnen Teilnehmenden haben und was sie vielleicht nicht so gut können. Wenn ihr die Stärken von allen mit einbezieht, werden auch die Spiele ein Erfolg sein.

Es kann auch passieren, dass ihr eine Person ausschließt, obwohl ihr euch viel Mühe gegeben habt, dass das nicht passiert. Lasst euch dadurch nicht den Mut nehmen. Fehler machen ist menschlich und Inklusion ist eine Übungssa- che. Am besten besprecht ihr das nach der Gruppenstun- de im Team und mit der betroffenen Person. Entschuldigt euch und überlegt gemeinsam, was ihr beim nächsten Mal besser machen könnt.

Auf den nächsten Seiten stellen wir euch einige Spiele vor, die ihr in euren Gruppenstunden spielen könnt. Bei vielen Spielen haben wir euch schon verschiedene Varianten da- zugeschrieben. Diese Varianten sind Vorschläge, wie ihr Spiele verändern könnt, damit sie inklusiver werden. Für Inklusion gibt es aber kein Geheimrezept. Jedes Kind und jede*r Jugendliche ist anders und hat auch andere Be- dürfnisse und Stärken. Deshalb ist es wichtig, dass ihr kreativ seid und selbst Ideen entwickelt. Ihr kennt eure Gruppe am besten und wisst, wer welche Stärken hat.

Und wie ihr schon wisst: Inklusion ist eine Übungssache und das Wichtigste ist eine positive Haltung! Nichts ist un- möglich. Und wenn ihr es schaffen wollt, dass alle mitma- chen können, dann ist das der beste Anfang! Am besten ist es, wenn ihr einfach anfangt und ausprobiert. Das ist der beste Weg, um etwas zu verändern.

Auch wenn es kein Geheimrezept für inklusive Spiele gibt, gibt es trotzdem ein paar Dinge zu beachten. Auf den nächsten Seiten haben wir euch ein paar Tipps zusam- mengestellt.

(40)

Vor der Gruppenstunde:

Denkt an die Teilnehmenden:

Welche Stärken hat jede*r einzelne?

Welche Bedarfe hat jede*r einzelne?

Wobei könnte es Schwierigkeiten geben?

Überlegt euch, welche Sprache ihr benutzen soll- tet, damit alle in der Gruppe euch verstehen.

Auswahl der Spiele:

Überlegt vorher, ob die Spiele für alle Teilneh- menden geeignet sind. Es ist doof, wenn ihr in der Gruppenstunde sagen müsst: „Oh, schade, ihr könnt leider nicht mitspielen.‟

Achtet darauf, dass die Regeln klar und einfach sind. Ihr solltet sie gut erklären können.

Die Anleitung muss Lust auf das Spiel machen.

Sie sollte am besten sehr kurz sein.

Druckt euch die Spielanleitung am besten aus und nehmt sie zur Gruppenstunde mit.

Habt ihr alle Materialien für das Spiel? Packt die- se am besten schon vorher alle zusammen.

Im Stadtjugendring haben wir einen Inklusive-Spiele-Koffer für euch zusammengestellt.

Diesen könnt ihr euch für eure Gruppenstunden aus- leihen. Alle Materialien, die in den Spielen in diesem Buch verwendet werden, findet ihr auch in diesem Koffer – und sogar noch mehr!

Denkt an den Ort der Gruppenstunde:

Könnt ihr die ausgewählten Spiele an dem Ort spielen?

Welche Barrieren gibt es? Was könnt ihr tun, um diese abzubauen?

Während der Gruppenstunde:

Spielanleitungen:

Legt euch die Spielanleitung bereit, damit ihr im- mer nachlesen könnt, falls es ein Problem oder Fragen gibt.

Wenn ihr Spiele aus diesem Buch spielt, könnt ihr das Buch einfach mitnehmen. Es ist extra ein Ringbuch, damit die Seiten einfach offen bleiben.

Beim Spielen:

Spielt das Spiel mit. Das fördert den Zusammen- halt und die Dynamik in der Gruppe.

Beobachtet, ob alle Spaß haben und mitmachen können.

Fällt euch etwas auf, was nicht so gut läuft? Dann merkt es euch.

Macht euch Notizen direkt ins Buch, auf die Seite vom Spiel.

Gestaltet das Buch so weiter, dass es zu euren Bedarfen passt. Es gehört euch!

Am lustigsten ist es, wenn ihr euch eine Geschichte für das Spiel überlegt. Das macht das Spiel spannen- der und die Teilnehmenden sind aufmerksamer.

(41)

Am Ende der Gruppenstunde:

Sprecht mit den Teilnehmenden:

Wie hat es den Teilnehmenden gefallen?

Wie haben die Teilnehmenden sich beim Spielen gefühlt? Durch diese Frage können die Teilneh- menden auch hören, wie es den anderen in der Gruppe ging. Das fördert das Einfühlungsvermö- gen in der Gruppe.

Gibt es Spiele, die die Teilnehmenden gerne spie- len würden? Überlegt gemeinsam in der Gruppe, ob bei diesen Spielen alle mitmachen können.

Wenn das nicht der Fall ist: Überlegt, wie ihr die Spiele verändern könnt, damit alle mitmachen können.

Nach der Gruppenstunde:

Besprecht euch im Team:

Hat beim Spielen alles gut funktioniert?

Hatten alle Spaß beim Spielen und konnten alle mitmachen?

Was ist nicht so gut gelaufen? Wobei gab es Probleme?

Überlegt gemeinsam, was ihr ändern könnt, da- mit es besser läuft und es die Probleme nicht mehr gibt. Denkt an die Möglichkeit, euch Noti- zen in das Buch zu schreiben.

Auf den nächsten Seiten findet ihr eine Zusammenstel- lung von Spielen, die ihr in euren Gruppenstunden nutzen könnt. Bei manchen Spielen stehen schon Tipps dabei, wie ihr sie verändern könnt oder was ihr beachten müsst, damit sie inklusiver werden. Dafür gibt es aber kein Ge- heimrezept. Kein Spiel kann für alle inklusiv sein. Deshalb ist es wichtig, dass ihr selbst Ideen entwickelt und Spiele auf die Situation und die Bedürfnisse der Teilnehmenden anpasst. Für die verschiedenen Variationen, die ihr durch eure Ideen entwickelt, haben wir euch extra ein „Notiz- feld‟ freigelassen. Dort könnt ihr all eure Ideen und ver- schiedenen Spielvarianten aufschreiben.

Wundert euch nicht, wenn ihr nicht alle Sachen im Koffer kennt. Dafür gibt es ja Anleitungen.

Außerdem könnt ihr alles einfach aus- probieren!

(42)

Hier ist eine Liste der Materialien,

die ihr im Inklusive-Spiele-Koffer findet:

• 100 Wäscheklammern

• 5 Baumwollsäckchen

• 3 Igelbälle (verschiedene Größen)

• 1 Igel-Klang-Ball (mit Glocke)

• 2 kleine Gummibälle

• 1 Softball

• 1 Purzelball

• Bierdeckel

• 10 Buntstifte

• 3 Rollbretter

• 24 Seile

• 1 langes Springseil

• 6 Activity-Ringe

• 4 Sport-Disks

• 4 Bälle für die Sport-Disks

• Getrocknete Bohnen

• 1 Trommel

Da sind viele Materialien dabei, die ihr zum Spielen benutzen könnt. An- dere Materialien sind Hilfsmittel, wie zum Beispiel die Luftpumpe. Ihr findet darin aber auch Materialien, mit denen ihr verschiedene Beein- trächtigungen simulieren könnt. Dadurch können Kinder und Jugendli- che erfahren, wie es sich anfühlt, wenn man eine Beeinträchtigung hat.

• 1 Schwungtuch

• 1 Slackline

• 1 Fröbelturm

• 1 Zollstock

• 1 Klebeband

• Pappteller

• Klopapierrollen

• 1 Luftpumpe

• 25 Simulationsbrillen

• 5 Augenbinden

• 2 Schwimmhandschuhe

• 2 Gewichte

• 5 Gehörschutzkopfhörer

• 3 Glockenarmbänder

• 1 Balancebrett

• 6 Schwimmnudelstücke

• Fingeralphabetposter

gendliche mit Beeinträchtigungen auch nicht benachteiligt. Es kann sogar ein Vorteil für sie sein, denn sie haben schon lange gelernt, mit ihrer Be- einträchtigung gut umzugehen. Manche Materialien können Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigung auch helfen, bei den Spielen besser mitzuspielen. Die Materialien könnt ihr bei vielen verschiedenen Spielen anwenden. Werdet einfach kreativ und überlegt euch, in welcher Situa- tion sie gut angewendet werden können. Ihr findet dazu auch ein paar Ideen bei „Variationen und Tipps‟ unter manchen Spielen.

Hier sind die Materialien, die Beeinträchtigungen simulieren können, erklärt:

Simulationsbrillen: Die Simulationsbrillen simulieren verschie- dene Augenerkrankungen. Dadurch kann man auf verschiedene Arten schlechter sehen.

Gehörschutz-Kopfhörer: Die Gehörschutz-Kopfhörer simulie- ren eine Hör-Beeinträchtigung. Dadurch kann man schlechter hören.

Seile: Die Seile sind einerseits für verschiedene Spiele gut. Ihr könnt damit aber auch einer Person die Beine zusammenbinden.

So kann die Person sich nicht mehr so gut bewegen. Sie muss andere Wege finden, um sich zu bewegen, zum Beispiel hüpfen.

So könnt ihr eine Bewegungs-Beeinträchtigung simulieren. Ihr könnt damit auch noch viele andere Sachen machen: Zum Bei- spiel die Arme an den Körper binden. Euch fallen bestimmt auch noch mehr Ideen ein.

(43)

Rollbretter: Die Rollbretter könnt ihr zum Beispiel benutzen, wenn ihr Bewegungsspiele spielt und Kinder oder Jugendliche im Rollstuhl mitspielen. Wenn drei andere Kinder sich auch nur durch Rollen auf den Rollbrettern bewegen dürfen, ist der Rollstuhl keine Ausnahme oder Besonderheit mehr.

Augenbinden: Mit den Augenbinden könnt ihr eine Blindheit simulie- ren.

Glockenarmband: Die Glockenarmbänder könnt ihr an die Arme oder Beine binden. Dadurch können Kinder oder Jugendliche Bewegungen besser hören. Das ist zum Beispiel gut, wenn sie eine Sehbeeinträch- tigung haben.

Schwimmnudelstücke: Die Schwimmnudeln helfen Kindern und Ju- gendlichen, die keine anderen Personen anfassen möchten. Sie kön- nen die Schwimmnudel als Armverlängerung benutzen und damit an- dere Kinder und Jugendliche berühren, wenn das für das Spiel wichtig ist.

Balancebrett: Das Balancebrett kann Gleichgewichtsbeeinträchti- gungen simulieren und damit Spiele schwerer machen.

Schwimmhandschuhe: Die Schwimmhandschuhe sind Handschu- he, in denen man seine Finger nicht gut bewegen kann. Sie sehen so ähnlich aus wie Fäustlinge. Damit kann man zum Beispiel nicht so gut greifen oder etwas auffangen. Man hat dann auch nicht so viel Gefühl an den Fingern.

Gewichte: Das sind Gewichte, die ihr am Körper befestigen könnt.

Dadurch werden Bewegungen schwerer und anstrengender. Auch das ist eine spannende Selbsterfahrung.

Cup-Pong (ein Spiel – tausend Möglichkeiten)

Material: 12 Becher, Post-its, Tischtennisball, (Wasser, damit die Becher nicht umfallen und einen Tisch)

Alter: egal Gruppengröße: egal

Vorbereitung:

Schreibt auf 12 Zettel verschiedene Fragen oder Aussagen. Beispiele fin- det ihr bei den Tipps und Variationen. Stellt einen Tisch bereit. Baut jetzt auf dem Tisch das Spielfeld auf. Wenn ihr keinen Tisch habt, könnt ihr das Spiel auch auf dem Boden spielen. Klebt dafür mit dem Klebeband ein Spielfeld ab. Das Spielfeld soll ein langes Rechteck sein, wie ein Tisch. In jeden Becher kommt ein bisschen Wasser, damit der Becher nicht umfallen kann. Unter jeden Becher kommt ein Zettel. An jedem Tischende werden erst drei Becher nebeneinander gestellt. In der nächsten Reihe zwei Becher und in der letzten Reihe ein Becher. Das sieht dann aus wie ein Dreieck.

Anleitung:

Teilt die Gruppe in zwei Teams auf. Das eine Team stellt sich auf die eine Seite des Tischs. Das andere Team stellt sich auf die andere Seite. Jetzt bekommt ein Team einen Tischtennisball und fängt an. Eine Person aus dem Team wirft auf die Becher des anderen Teams. Wenn die Person einen Becher trifft, hebt das andere Team den Becher hoch und liest die Frage/Aussage vor. Jetzt beantworten alle nacheinander die Fragen – oder reden über die Aussage. Danach wird der Becher zur Seite gestellt und das andere Team bekommt den Ball. Wenn das Team keinen Becher trifft, darf es noch mal werfen. Jedes Team hat drei Versuche pro Runde.

(44)

Variationen und Tipps:

Ihr könnt das Spiel auch mit drei Tischtennisbällen spielen. Dann be- kommt das Team, das an der Reihe ist, die drei Tischtennisbälle. Das Team hat dann immer drei Versuche, auch wenn es dreimal trifft. Ihr könnt das Spiel auch mit mehr Bechern spielen. Dann sind in der ersten Reihe vier Becher, in der zweiten Reihe drei Becher, in der dritten Reihe zwei Becher und ganz vorne ein Becher. Das ist vor allem gut, wenn ihr eine große Gruppe seid. Dann gibt es nämlich mehr Fragen oder Aussa- gen.

Das Spiel könnt ihr auf ganz viele verschiedene Arten spielen:

Ihr könnt es zum Beispiel als Kennenlernspiel spielen: Ihr schreibt auf die Zettel einfach verschiedene Kennenlernfragen, zum Beispiel:

Wie heißt du?

Wie alt bist du?

Was sind deine Hobbys?

Was ist deine Lieblingsfarbe?

Bei dieser Spielvariation antwortet immer nur die Person, die den Ball in den Becher geworfen hat auf die Frage.

Ihr könnt das Spiel auch dafür benutzen, um über ein Thema zu reden – zum Beispiel, um mit der Gruppe über Inklusion zu reden. Dafür könnt ihr zum Beispiel solche Fragen auf den Zettel schreiben:

Kennt ihr das Wort Inklusion?

Welche Erfahrungen habt ihr mit Kindern oder Jugendlichen mit Beeinträchtigung gemacht?

Was wisst ihr über Inklusion?

Habt ihr schon einmal mitbekommen, dass jemand ausgeschlos- sen wurde, weil er*sie anders war?

Auf diese Fragen können dann alle Personen antworten und darüber spre- chen. Sie können zum Beispiel von ihren Erfahrungen erzählen.

Mit diesem Spiel könnt ihr jedes Thema ansprechen. Die Kinder oder Ju- gendlichen können von ihren Erfahrungen erzählen oder sagen, was sie schon über ein Thema wissen. Auch schwierige Themen, wie zum Beispiel Mobbing oder Ausgrenzung, könnt ihr damit ansprechen – aber natürlich auch lustige Themen.

Ihr seht also, dass ihr das Spiel mit jeder Gruppe spielen könnt – und auch zu jedem Thema. Werdet kreativ und überlegt euch, welches Thema oder welche Spielart für eure Gruppe am besten ist. Denkt auch daran, dass ihr die Fragen oder Aussagen so aufschreibt, dass sie alle gut verstehen.

Wenn eure Gruppe sehr ruhig ist, könnt ihr das Spiel ein bisschen an- leiten. Dann könnt ihr die Personen direkt ansprechen und fragen, ob er*sie etwas dazu sagen möchte. Es ist wichtig, dass unter jedem Be- cher eine andere Frage oder Aussage steht. Sonst wiederholen sich Fra- gen oder Aussagen.

Das Wasser soll nicht getrunken werden. Ihr könnt das Spiel natürlich aber auch mit Trinken spielen. Das ist zum Beispiel gut, wenn es im

(45)

Kennenlernspiele sind dann wichtig, wenn die Mitglieder einer Gruppe sich noch gar nicht oder noch nicht gut kennen – vor allem, wenn ein neues Mitglied in die Grup- pe kommt. Sie können aber auch helfen, sich untereinan- der noch besser kennenzulernen. Dadurch kann sich eine gute Gruppendynamik entwickeln.

Kennenlernspiele

(46)

Namensball

Material: Softball (für die Variation: Schwimmhandschuhe, Simulationsbrillen, Balancebrett)

Alter: egal Gruppengröße: alle Vorbereitung: keine

Anleitung:

Alle Teilnehmenden stellen sich in einem Kreis auf. Ein Ball wird von einer Person zur nächsten geworfen. Die Person, die den Ball wirft, muss den Namen der Per- son sagen, die den Ball fängt. Der Ball soll nicht der Reihe nach geworfen werden, sondern ganz durcheinander. Alle müssen sich aber die Reihenfolge merken.

Wenn alle Personen den Ball einmal in der Hand hatten, wird das Spiel in dersel- ben Reihenfolge wiederholt. Um das Spiel schwerer zu machen, kann das Spiel danach in Bewegung gespielt werden. Oder auch rückwärts: Dabei wird das Spiel einfach in umgekehrter Reihenfolge wiederholt.

Variationen und Tipps:

Ihr könnt die Schwimmhandschuhe, Simulationsbrillen und das Balancebrett auf die einzelnen Kinder oder Jugendlichen verteilen. So wird das Spielen für sie schwieriger. Sie erfahren am eigenen Körper, wie es sich anfühlt, eine Be- einträchtigung zu haben. Ihr könnt diese Materialien vor allem einsetzen, wenn Kinder oder Jugendliche mit Beeinträchtigung mitspielen, für die das Fangen und Bewegen schwierig ist. So haben plötzlich mehrere Kinder oder Jugendliche eine Beeinträchtigung und das Spiel wird spannender für alle.

(47)

Begrüßung der anderen Art

Material: Trommel, eventuell Schwimmnudeln Alter: egal

Gruppengröße: alle

Vorbereitung: Überlegt euch verschiedene Begrüßungsarten.

Schreibt sie am besten auf.

Anleitung: Die Teilnehmenden bewegen sich frei im Raum. Ihr schlagt dazu mit der Trommel einen Takt. Nach kurzen Zeitabständen hört ihr auf zu trommeln und ruft eine Begrüßungsart. Die Teilnehmenden sollen sich dann auf diese Weise be- grüßen. Das Trommeln geht weiter. Die Teilnehmenden bewegen sich wieder frei im Raum, bis die nächste Begrüßungsanweisung gestellt wird.

Beispiele für Begrüßungsarten:

Voreinander verbeugen „Hallo‟ sagen

In die Hand des anderen klatschen

Mit der Schulter, dem Fuß oder dem Rücken berühren Variationen und Tipps:

Wenn Kinder oder Jugendliche mitspielen, die Berührungsängste haben: Verwendet am besten nur Begrüßungsarten, bei denen die anderen Teilnehmenden nicht be- rührt werden müssen. Zum Beispiel: Voreinander verbeugen, sich zuwinken, „Hallo‟

sagen oder sich zunicken. Ihr könnt auch die Schwimmnudeln als Armverlängerung nutzen.

Das Spiel ist auch für Kinder und Jugendliche mit Hör-Beeinträchtigung eine gute Art, andere Teilnehmende zu begrüßen. Wenn Kinder oder Jugendliche mit Hör- Beeinträchtigung mitspielen, solltet ihr aber die Begrüßungsarten mit einer ande- ren Gruppenleitung vorzeigen und nicht nur rufen.

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