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Aktuell 3 10

Amtliche Mitteilungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

Fall-Kontroll-Studie zu häufiger Muskel-Skelett-Erkrankung

Aktuelle Daten über Kniegelenksarthrose ermittelt

Untersuchung von Schutzkomponenten in der betrieblichen Praxis

Sonnenschutz ist Arbeitsschutz

Schichtarbeit in der Produktion ergonomisch planen

INQA erleichtert Arbeitszeitgestaltung

Schwerpunkt: Arbeitsmedizin

(2)

Problemorientiert und praxisnah 2

Aktuelle Daten über 3 Kniegelenksarthrose ermittelt Lob für deutsche Umsetzung 4 Begründungsschema entwickelt 4 Broschüre zum Work Ability 5 Index in der Praxis

Abschlussbericht des 6 PFIFF-Projektes erschienen Sonnenschutz ist Arbeitsschutz 7 Bessere Einbindung in Betriebe 8 gefordert

Termine 9

BAuA-Messestand lädt zum 9 Besuch ein

Mehr Spaß an Technik 10

Das „A“ in REACH 10

Untersagungsverfügungen 11

Poster hilft bei Umwandlung 12 der Kennzeichnung

Broschüre REACH-Info 7 13 „Die sozioökonomische

Analyse“ erschienen

Wandkalender der BAuA 2011 13

INQA erleichtert 14

Arbeitszeitgestaltung Aktuelle Einblicke in die 15

deutsche Arbeitswelt

Kunst als Motor für die

Wirtschaft 16

DASA-Jugendkongress |

Die Zukunftsmacher 16 Schwerpunkt

Veranstaltungen

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DASA

Arbeitsmedizin in der BAuA

Problemorientiert und praxisnah

apl. Prof. Dr. Hans Martin Hasselhorn Leiter Fachbereich 3 „Arbeit und Gesundheit“

Foto: BAuA

setzt, so dass heute ein umfassender Teil der Forschung Eigenforschung ist. Externe Projektbeauftragung wird allerdings nach wie vor in gro- ßem Umfang unsere eigenen FuE- Aktivitäten sinnvoll ergänzen.

baua Aktuell: Welche Vorteile hat die BAuA gegenüber der universitären Forschung?

Prof. Hasselhorn: Im Gegensatz zur universitären Forschung haben wir die Möglichkeit, langfristig angeleg- te Fragestellungen kontinuierlich zu bearbeiten. Hier setzt das FuE-Pro- gramm 2010 bis 2013 einen thema- tischen Rahmen. „Psychische Belas- tungen vor dem Hintergrund neuer Arbeitsformen“ und „Multifaktorielle Genese arbeitsbedingter Erkrankun- gen“ bilden dabei derzeit unsere Schwerpunkte der Forschung.

baua Aktuell: Welche Forschungsko- operationen ist die BAuA eingegangen?

Prof. Hasselhorn: Gegenwärtig in- tensivieren wir unsere Kooperatio- nen mit weiteren Ressortforschungs- einrichtungen und Hochschulen in Deutschland und auch im europäi- schen Ausland. Dabei wollen wir ins- besondere inhaltliche Synergien bes- ser nutzen. Kooperationsvereinba- rungen bestehen mit der Bergischen Universität Wuppertal, dem Leibniz- Institut für Arbeitsforschung in Dort- mund, der Charité in Berlin und der Technischen Universität Dresden.

baua Aktuell: Wo sieht die BAuA ihren Platz in der arbeitsmedizini- schen Forschungslandschaft?

Prof. Hasselhorn: Als Ressortfor- schungseinrichtung ist Politikbera- tung eine unserer wesentlichen Aufgaben. Dazu stellen wir Entschei- dungsgrundlagen für das Bundesmi- nisterium für Arbeit und Soziales aber auch andere Ressorts bereit.

Dabei greifen wir aktuelle und künf- tige Fragen der Gesellschaft auf. Zu- gleich müssen wir aktuelle relevante Trends und Entwicklungen im fach- lichen Umfeld von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit frühzeitig erkennen und bewerten. Unsere ar- beitsmedizinische Forschung muss also problemorientiert, praxisnah und aktuell sein. Zudem müssen wir zu Einzelfragen wissenschaftlich fun- diertes Wissen für Politik und Gesell- schaft systematisch aufbereiten, zum Beispiel durch die Erstellung von sys- tematischen Reviews und die Beteili- gung an Leitlinienentwicklungen.

Insofern unterscheidet sich arbeits- medizinische Ressortforschung der BAuA durchaus von universitärer ar- beitsmedizinischer Forschung.

baua Aktuell: Wie ist das Verhält- nis zwischen Eigenforschung und Fremdforschung?

Prof. Hasselhorn: Der Wissenschafts- rat hat der BAuA empfohlen, den An- teil der Eigenforschung zu erhöhen.

Wir haben diese Empfehlung umge- Interview

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Recht

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Hier können Knieverletzungen auf- treten, die nicht bemerkt werden und dem Verschleiß Vorschub leisten. Mit dem richtigen Sport kann man aber auch etwas für die Prävention von Kniegelenksarthrose tun: besonders Wassersport und Individualsportarten wie ein gezieltes Rückentraining sind gut geeignet.

Die ArGon-Studie liefert wichtige Er- kenntnisse, um durch Maßnahmen wie Arbeitstechniken oder Ernäh- rungsumstellung dem vorzeitigen Abbau des Kniegelenks vorzubeugen.

Die Ergebnisse wurden auch in der internationalen Fachzeitschrift Arthri- tis Research & Therapy (2010,12:R88) veröffentlicht.

Bericht F2096 der BAuA „Fall-Kont- roll-Studie zur Bewertung von beruf- lichen Faktoren im Zusammenhang mit Gonarthrosen – die ArGon-Stu- die“, A. Klußmann, Hj. Gebhardt, M. Nübling, L. V. von Engelhardt, E.

Quirós Perea, F. Liebers, B. Bouillon, M. A. Rieger;

199 Seiten; PDF-Datei 4 MB Direkter Link: www.baua.de/de/

Publikationen/Fachbeitraege/F2096.

html von Fragebögen und Interviews erho-

ben. Zusätzlich wurden zur Validie- rung der subjektiven Angaben aus den Befragungen Tätigkeitsanalysen und Befragungen in ausgewählten Bereichen mit Knie belastenden Tä- tigkeiten durchgeführt.

Für beide Geschlechter konnte gezeigt werden, dass Arbeiten im Knien oder in hockender Stellung das Risiko des Verschleißes erhöhen. Hier besteht ein Zusammenhang zwischen der Dauer der Einwirkung und der Schä- digung. Darüber hinaus ermittelten die Experten Übergewicht, Erbanla- gen und bestimmte Sportarten als Risikofaktoren. Bei Frauen spielen zusätzlich Fehlstellungen des Beines (X-/O-Beine), Kniebeschwerden in der Kindheit und schweres Heben und Tragen eine Rolle. Hingegen erweist sich bei Frauen langes und häufiges Sitzen als Faktor, der dem Verschleiß des Kniegelenks entgegenwirkt.

Befragte Orthopäden und Sportmedi- ziner kamen zu dem Ergebnis, dass auch bestimmte Sportarten schäd- lich für die Knie sein können. Mann- schaftssportarten und Kampfsport wurden fast durchgängig als „eher schädlich für das Knie“ eingestuft.

Der frühzeitige Verschleiß des Kniegelenks, die Gonarthrose, ist eine der häufigsten Gelenkerkrankun- gen. Im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) beschreibt jetzt eine umfang- reiche Studie Faktoren, die zum Ver- schleiß des Kniegelenks führen kön- nen. Neben beruflichen Belastungen wie schwerem Heben und Tragen und häufigem Knien tragen Übergewicht, Vererbung und Mannschaftssportar- ten zur schmerzhaften Erkrankung des Kniegelenks bei.

Für die Kniegelenksarthrose, die zu den häufigsten Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems zählt, sind berufliche Risikofaktoren bisher nicht ausreichend beleuchtet worden. Die nun veröffentlichten Ergebnisse der

„Fall-Kontroll-Studie zur Bewertung von beruflichen Faktoren im Zusam- menhang mit Gonarthrosen“ schlie- ßen diese Lücke.

2006 gab die BAuA die sogenannte ArGon-Studie in Auftrag. Sie sollte Er- kenntnisse über den Einfluss von phy- sischen Belastungen bei beruflichen und außerberuflichen Tätigkeiten und individuellen Faktoren auf die Ent- stehung von Gonarthrose gewinnen.

Das Institut für Arbeitsmedizin, Si- cherheitstechnik und Ergonomie e.V.

ASER, Wuppertel, führte die Studie gemeinsam mit dem HELIOS Klini- kum Wuppertal, dem Sankt Josef Zen- trum für Orthopädie und Rheumato- logie Wuppertal, dem Klinikum Köln Merheim und der Universität Witten/

Herdecke durch. Über 1.200 Patienten mit und ohne Kniegelenksarthrose nahmen an der Fall-Kontroll-Studie teil. Die Daten zu zurückliegenden beruflichen Belastungen und sonsti- gen Risikofaktoren wurden bei den 741 Frauen und 569 Männern im Al- ter zwischen 25 und 75 Jahren durch standardisierte Befragungen mit Hilfe

Schwerpunkt

Fall-Kontroll-Studie zu häufiger Muskel-Skelett-Erkrankung

Aktuelle Daten über Kniegelenksarthrose ermittelt

Auch das Verlegen von Teppichböden belastet die Kniegelenke.

Foto: BAuA, Uwe Völkner

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Schwerpunkt

(GF) Großes Lob gab es für das deutsche WAI (Work Ability Index)-Netzwerk auf seiner dritten Konferenz, die Ende April unter dem Titel „Erfahrungen und Perspektiven in der WAI-Anwendung“ in der BAuA in Berlin stattfand. Prof. Juhani Ilma- rinen, einer der Väter des WAI, lobte in seinem Referat den Vorbildcharak- ter der Umsetzung durch das deut- sche WAI-Netzwerk.

An der Konferenz nahmen über 100 Fachleute – Vertreter aus betrieblicher Praxis, Wissenschaft und Politik – teil.

Im Mittelpunkt stand der Erfahrungs- austausch bei der Anwendung des WAI in den Bereichen betriebliche Gesundheitsförderung, betriebsärztli- che Praxis, Wiedereingliederung und Rehabilitation sowie Wissenschaft.

Der WAI ist ein kurzes Fragebogen- instrument, das bei der betrieblichen Präventionsarbeit vor allem im Hin- blick auf den Erhalt von Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit einen wich- tigen Beitrag leisten kann. Es basiert auf dem „Konzept der Arbeitsfähig- keit“, nach dem die Arbeitsfähigkeit eines Beschäftigten sowohl von der Arbeit wie auch von dessen individu- ellen Ressourcen geprägt wird.

So berichtete Prof. Michael Rado- schewski (Charité, Berlin) über For- schungsergebnisse zum WAI als

Dritte Konferenz des WAI-Netzwerkes

Lob für deutsche Umsetzung

Indikator für Rehabilitationsbedarf.

Dr. Gottfried Richenhagen (MAGS, NRW) vermittelte Erfahrungen bei der Anwendung des WAI in der betriebli- chen Beratung. Einen wesentlichen Teil der Tagung nahmen Erfahrungs- berichte in der betrieblichen Beratung und betriebsärztlichen Gesundheits- förderung ein. Zu den Vortragenden gehörten beispielsweise die move- ment Personal- und Unternehmens- beratung, die Prognos AG, die Henkel KgaA und die RWE Power AG. In the- menspezifischen Workshops ergab sich die Möglichkeit, Erfahrungen in Kleingruppen auszutauschen und Wissen zu vertiefen.

Einen Höhepunkt der Veranstaltung bildete das Impulsreferat des renom- mierten finnischen Wissenschaftlers Prof. Juhani Ilmarinen zum Thema

„Arbeitsfähigkeit – ein umfassendes Konzept für Forschung und Präventi- on im Arbeitsleben weltweit“.

Unter Ilmarinens Leitung wurde das Instrument des WAI in den 80er Jah- ren am Finnish Institute of Occupati- onal Health entwickelt und in Längs- schnittstudien zum Einfluss arbeitsbe- dingter Faktoren auf die Entwicklung von Arbeitsfähigkeit während des Be- rufslebens eingesetzt. Seine Expertise wurde unter anderem von der finni- schen Regierung im Rahmen ihrer be- kannten Nationalprogramme für älter werdende Arbeitnehmer genutzt wie auch von der EU und Regierungen weltweit im Rahmen der Entwicklung von Strategien zur Förderung von Ar- beits- und Beschäftigungsfähigkeit äl- ter werdender Arbeitnehmer. Prof. Il- marinen ist auch Gründungsmitglied des deutschen WAI-Netzwerkes.

Das WAI-Netzwerk wurde 2003 von der BAuA gegründet und wird heute von der Initiative „Neue Qualität der Arbeit“ (INQA) gefördert. Über 500 Klein-, Mittel- und Großunternehmen, öffentliche und private Einrichtungen sowie Einzelpersonen gehören heute dem WAI-Netzwerk an.

Diskussion um arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen:

Begründungsschema entwickelt

Arbeitsmedizinische Vorsorgeunter- suchungen brauchen hinreichende Begründungen. Schließlich verur- sachen sie Kosten, können Risiken bergen und stellen, sofern sie eine Pflichtuntersuchung sind, auch einen Eingriff in das Persönlichkeitsrecht des Beschäftigten dar. Neben dem Gefährdungspotenzial der jeweiligen Einwirkung werden standardmäßig sowohl das diagnostische als auch das präventive Potenzial der Unter- suchungen bei ihrer Begründung betrachtet. Auf diesen Grundgedan- ken aufbauend hat Dr. Peter Kujath, Leiter der Fachgruppe „Wirkung von Gefahrstoffen“ der BAuA, jetzt ein Begründungsschema entwickelt.

Das Schema verknüpft die Bewer- tung der drei Potenziale mit der Festlegung von Vorsorgeuntersu- chungen auf unterschiedlichem Ver- bindlichkeitsniveau (Wunsch-, Ange- bots-, Pflichtuntersuchung). Deshalb könnte das Schema die Basis für eine Einigung über ein einheitliches Vorgehen bei der Begründung von Vorsorgeuntersuchungen nach der Arbeitsmedizinischen Vorsorgever- ordnung (ArbMedVV) werden.

Seit der Novelle der Gefahrstoffver- ordnung im Jahr 2004 hat es sich durchgesetzt, drei Variablen bei der Bewertung einer Vorsorgeuntersu- chung zu berücksichtigen: Das Ge- fährdungspotenzial der jeweiligen Exposition sowie ihr präventives und diagnostisches Potenzial. Bisher gab es jedoch keine Vereinbarung, wel- che Höhe die einzelnen Potenziale erreichen müssen, um als Begrün- dung für eine Vorsorgeuntersuchung einer bestimmten Verbindlichkeits- stufe gelten zu können. Der Arbeits- mediziner schlägt nun einheitliche Regeln vor, um diese Potenziale zu Prof. Juhani Ilmarinen, Finnland

Foto: BAuA

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hebung die Grundlage gezielter und wirkungsvoller Präventionsmaßnah- men bilden kann. Zudem können die Ergebnisse bei den Beschäftigten Denkprozesse auslösen und Ver- änderungswünsche initiieren. Mit Hilfe des WAI lässt sich auch die Wirksamkeit eingeleiteter Maßnah- men sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene messen und bewerten. Betriebliche Debatten zum Thema „Arbeit und Alter“ kön- nen durch den WAI ausgelöst und gefördert werden. Darüber hinaus kann der WAI harte Fakten liefern, um betriebliche Entscheidungsträger von der Notwendigkeit präventiver Maßnahmen zu überzeugen.

Ausführliche Informationen zum WAI und zum Netzwerk befinden sich im Internet unter

www.arbeitsfaehigkeit.net

Die kostenlose Broschüre „Why WAI – Der Work Ability Index im Einsatz für Arbeitsfähigkeit und Prävention – Erfahrungsberichte aus der Praxis“

kann bezogen werden über das In- formationszentrum der BAuA, Fried- rich-Henkel-Weg 1-25, 44149 Dort- mund, Infotelefon 0231 9071-2071, Fax 0231 9071-2070 oder per E-Mail info-zentrum@baua.bund.de

Zudem kann die Broschüre von den Webseiten der BAuA heruntergela- den werden. Direkter Link:

www.baua.de/de/Publikationen/

Broschueren/A51.html

Schwerpunkt

Das Durchschnittsalter deutscher Belegschaften steigt kontinuier- lich an. Bereits 2020 werden die 50- bis 64-jährigen fast 40 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Al- ter stellen. Doch diese Altersgruppe ist erfahrungsgemäß besonders stark von Frühverrentung betroffen. Da- mit mehr Erwerbstätige in Zukunft das Rentenalter erreichen, muss die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten durch Verhaltens- und Verhältnisprä- vention verbessert werden. Hier erweist sich der Work Ability Index (WAI) als sinnvolles Unterstützungs- instrument.

Mit seiner Hilfe lässt sich sowohl die aktuelle als auch die künftige Arbeitsfähigkeit erfassen und bewer- ten. Ausgehend vom WAI lassen sich konkrete Maßnahmen einleiten, um die Arbeitsfähigkeit zu erhalten und zu verbessern.

Die BAuA und die Initiative neue Qualität der Arbeit (INQA) fördern die Anwendung und Verbreitung des WAI. Um die praktischen Er- fahrungen bei der Anwendung des WAI zusammenzufassen und inter- essierten Akteuren des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zugänglich zu machen, hat die BAuA jetzt die Bro- schüre „Why WAI – Der Work Ability Index im Einsatz für Arbeitsfähigkeit und Prävention – Erfahrungsberich- te aus der Praxis“ veröffentlicht. Die Broschüre stellt Projekte aus dem na- tionalen WAI-Netzwerk vor, das auf Initiative der BAuA in Kooperation

mit der Bergischen Universität Wup- pertal aufgebaut wurde.

Der Work Ability Index, der in Deutschland auch als „Arbeitsfä- higkeitsindex“ oder „Arbeitsbewälti- gungsindex (ABI)“ bezeichnet wird, ist eine Entwicklung aus über 20-jäh- riger arbeitswissenschaftlicher For- schung am Finnischen Institut für Arbeitsmedizin. Beim Instrument handelt es sich im Kern um einen Fragebogen, der selbst oder gemein- sam mit einer dritten Person wie dem Betriebsarzt bearbeitet wird.

Da der WAI sensible vertrauliche Da- ten abfragt, gehört das Instrument beim betrieblichen Einsatz vor allem in die Hände des Arbeitsmediziners.

Erfahrungen aus der Praxis haben ge- zeigt, dass insbesondere die Zusage und Einhaltung der Vertraulichkeit die wichtigste Voraussetzung bilden, um den WAI erfolgreich einzusetzen.

Dabei sollte immer klar sein, dass der WAI weder Gesundheit noch Leistungsfähigkeit misst, sondern Aussagen über die Arbeitsfähigkeit trifft. Dabei rücken die Arbeitsbedin- gungen in den Fokus, deren Verbes- serung Sache des Arbeitgebers ist.

Insgesamt 15 Beispiele aus der Pra- xis verdeutlichen die vielfältigen An- wendungsmöglichkeiten des WAI in Betrieben unterschiedlichster Grö- ßen und Branchen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. So zei- gen die Beispiele, dass eine WAI-Er-

Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten bewerten und fördern

Broschüre zum Work Ability Index in der Praxis

bewerten. Diese Regeln sollen unab- hängig von der Art der Gefährdung gelten, also gleichermaßen für so unterschiedliche Tätigkeiten wie Tau- cherarbeiten und Arbeiten mit biolo- gischen Arbeitsstoffen. Zudem wird der vorgesehene Zeitpunkt der Un- tersuchung berücksichtigt. Zwischen Erstuntersuchungen und Nachunter- suchungen mit ihren Unterformen soll also differenziert werden.

Im Ergebnis kann das vorgeschlagene Begründungsschema auf nachvoll- ziehbare Weise für jede Konstellation von Tätigkeitstyp, tätigkeitsspezifi- scher Bedingung (wie beispielsweise die Luftkonzentration) und Untersu- chungszeitpunkt Begründungen für Wunsch-, Angebots- oder Pflichtun- tersuchungen liefern.

„Verfahren zur wissenschaftlichen Begründung von Anlässen für ar-

beitsmedizinische Vorsorgeunter- suchungen“, Dr. Peter Kujath, 28 Seiten, Dortmund/Berlin, 2010.

Der Aufsatz steht auf der Website der BAuA in der Rubrik Publikati- onen/Fachbeiträge als PDF-Datei zum Download bereit.

Direkter Link: www.baua.de/de/

Publikationen/Fachbeitraege/Gd46.

html

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ments können dazu beitragen, nega- tiven gesundheitlichen Folgen durch Stress entgegen zu wirken. Ein sport- lich aktiver Lebensstil verbessert ge- rade im mittleren und höheren Alter das Gedächtnis und die geistige Leis- tungsfähigkeit, während er depressi- ve Symptome vermindert.

Auf Basis der Literaturrecherche und der Ergebnisse der neurophysiolo- gischen Untersuchung wurde zum einen ein Workshopkonzept nebst Schulungsunterlagen entwickelt. Es soll dazu beitragen, die geistige Leis- tungsfähigkeit und die individuelle Kompetenz zur Problembewältigung der Beschäftigten zu steigern. Zum anderen entstand ein Maßnahmen- katalog für die Akteure des betrieb- lichen Gesundheitsschutzes, der arbeitsorganisatorische und qualifi- katorische Handlungsempfehlungen zu einer in geistiger Hinsicht alters- gerechten Arbeitsgestaltung zusam- menfasst.

Einige Ergebnisse von PFIFF wurden bereits in der Broschüre „Geistig fit im Beruf! – Wege für ältere Arbeit- nehmer zur Stärkung der grauen Zel- len“ veröffentlicht. Darüber hinaus informiert die Webseite zum Projekt www.pfiffprojekt.de über die Ergebnis- se. Mittlerweile läuft das Nachfolge- projekt PFIFF 2 konzipiert mit dem Schwerpunkt der Implementierung des erarbeiteten Umsetzungskon- zepts in die Unternehmen.

Der INQA-Bericht Nr. 39 „Förderung und Erhalt intellektueller Fähigkei- ten für ältere Arbeitnehmer“ (ISBN 978-3-86918-030-4) kann gegen eine Schutzgebühr von 5,00 Euro (zzgl.

Versandkosten) über das Informati- onszentrum der BAuA bezogen wer- den. Zudem befindet sich der Bericht im PDF-Format auf der Webseite von INQA unter www.inqa.de

Bochum, Fakultät für Maschinen- bau, bestand, eine systematische Aufarbeitung des nationalen und in- ternationalen Stands der Forschung zu arbeits- und lebensstilbezogenen Einflussfaktoren auf die kognitive Leistungsfähigkeit durch. Bei ihrer Recherche betrachteten die Forscher insbesondere den Einfluss von ar- beitsbezogenem Stress, von lernför- derlicher Arbeitsgestaltung und von Qualifikation und Weiterbildung so- wie von sportlicher Aktivität oder Er- nährung auf die geistige Fitness.

In einer zweiten Arbeitsphase unter- suchten sie ausgewählte kognitive Funktionen bei zwei Gruppen von Ar- beitnehmern mit unterschiedlichen Tätigkeitsprofilen und unterschiedli- chen kognitiven Anforderungen. Die neurophysiologischen und arbeits- wissenschaftlichen Untersuchungen von Beschäftigten am Fließband und in der Instandhaltung erfolgten beim Industriepartner des Projekts, der Adam Opel GmbH.

Ein wesentliches Ergebnis besteht darin, die Arbeit so zu gestalten und zu organisieren, dass älter wer- dende Beschäftigte durch die beruf- liche Tätigkeit geistig hinreichend gefordert und damit auch gefördert werden. Monotone Arbeit, die den Menschen zum Maschinenanhäng- sel degradiert, lässt auch die grauen Zellen verkümmern. Hingegen regt anspruchsvolle und komplexe Arbeit an und kann dem Abbau geistiger Fä- higkeiten vorbeugen.

Zu den anderen Faktoren, die die geistige Leistungsfähigkeit beein- flussen, gehören Stress, Bewegung, Ernährung und geistige Herausfor- derungen. Auch wenn eine gute Ar- beitsorganisation Stresssituationen verringern kann, lassen sie sich nicht gänzlich ausschließen. Auch Ange- bote des betrieblichen Stressmanage- In deutschen Unternehmen müs-

sen sich immer mehr Führungs- kräfte und Personalverantwortliche mit der Entwicklung beschäftigen, dass es mehr ältere Arbeitnehmer und weniger junge Fachkräfte gibt.

Entsprechend muss der moderne Ar- beits- und Gesundheitsschutz auch darauf abzielen, dass die geistige Leistungsfähigkeit während des ge- samten Berufslebens gefördert und erhalten wird. Hier sind tragfähige Konzepte gefragt, die die kognitiven Kompetenzen älter werdender Ar- beitnehmer fördern und mit denen sich – aus kognitiver Sicht – förder- liche Arbeitsbedingungen und Ar- beitssysteme gestalten lassen.

Vor diesem Hintergrund rief die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) im Jahr 2007 das Projekt PFIFF „Programm zur Förderung und zum Erhalt intellektueller Fähig- keiten für ältere Arbeitnehmer“ ins Leben. Das Projekt wurde bis zum Ende der Laufzeit im Dezember 2008 von der BAuA fachlich betreut. Der jetzt erschienene INQA-Bericht Nr.

39 „Förderung und Erhalt intellektu- eller Fähigkeiten für ältere Arbeitneh- mer“ dokumentiert Forschungs- und Umsetzungsergebnisse von PFIFF.

Übergeordnetes Ziel des Projektes war es, einen Beitrag zur Gestaltung von Maßnahmen zu leisten, mit de- nen sich die kognitiven Kompeten- zen älterer Arbeitnehmer fördern und erhalten lassen. Dabei kam es vor allem darauf an, wissenschaftli- che Ergebnisse aus der Forschung so umzusetzen, dass sie sich in der be- trieblichen Praxis nutzen lassen.

Literaturrecherche – Modelluntersu- chung – Transferunterlagen

Dazu führte das Projektteam, das aus Wissenschaftlern des Instituts für Arbeitsphysiologie an der TU Dortmund und der Ruhr-Universität )RUVFKXQJŅ3UD[LV

Intellektuelle Fähigkeiten älterer Arbeitnehmer fördern und erhalten

Abschlussbericht des PFIFF-Projektes erschienen

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)RUVFKXQJŅ3UD[LV

Mit den Ergebnissen wollen die For- scher aus Dresden und Dortmund auch die zum Teil sehr emotional geführte Diskussion um den Schutz der Beschäftigten vor solarer UV- Strahlung versachlichen. Zudem bil- den die Ergebnisse eine Grundlage für die Auswahl von geeigneten und handhabbaren Schutzmaßnahmen.

Schließlich vergisst die Haut keinen Sonnenbrand.

Hintergrund:

Ziel des Entwicklungsprojektes F 2036 „Schutzkomponenten zur Re- duzierung solarer UV-Expositionen bei Arbeitnehmern im Freien“ ist es, in ausgewählten Branchen ex- emplarisch Effektivität und Kosten technischer sowie organisatorischer Maßnahmen zur Reduzierung sola- rer UV-Strahlenexposition zu unter- suchen. Weiterhin sind individuelle Komponenten zur Reduktion der UV- Expositionen von Haut und Augen als persönliche Schutzausrüstungen zu bewerten.

Rund zweieinhalb Millionen Be- schäftigte in Deutschland müs- sen sich berufsbedingt häufig acht Stunden oder länger der Sonne aus- setzen. Dadurch tragen sie mehr als das doppelte Risiko, bestimmte Hauttumore auszubilden, verglichen mit Beschäftigten, die nicht im Frei- en arbeiten. Schutzmaßnahmen für die Haut – aber auch für die Augen – sind deshalb unerlässlich. Damit Be- schäftigte bei Arbeiten im Freien mit heiler Haut davon kommen, führen die BAuA und die Klinik und Polikli- nik für Dermatologie / Technische Universität Dresden ein Forschungs- projekt durch.

Dabei suchen Arbeitsschützer nach Schutzmaßnahmen vor wirksamer UV-Strahlung, die von der Praxis angenommen und angewendet wer- den. Dazu nehmen die Forscher vorhandene Schutzmaßnahmen un- ter die Lupe und überprüfen sie auf ihre Wirksamkeit. Darüber hinaus unterziehen sie eigene Entwicklun- gen dem Praxistest. Die Untersu- chungen finden in Betrieben aus den Branchen Bau (Hoch-, Straßen- und Tiefbau), Tagebau (Steinbruch), Gar- ten- und Landschaftsbau und Kinder- gärten statt.

Bei den laufenden Untersuchungen im Botanischen Garten der Techni- schen Universität Dresden ermitteln die Forscher Daten für die Arbeit im Freien beim Garten- und Landschafts- bau. Hier kommt unter anderem ein Pavillon zum Einsatz, der sich für räumlich begrenzte Arbeitsbereiche wie beispielsweise Pflasterarbeiten eignet. Dabei untersuchen die For- scher sowohl die praktische Anwen- dung als auch die Schutzwirkung des Pavillons. Zudem erhalten die Beschäftigten UV-Funktionskleidung für die tägliche Arbeit. Hier ermittelt das Projekt neben dem Tragekomfort auch die Schutzwirkung durch Mes- sungen unterhalb der Kleidung.

Der UV-Index, der ein Maß für die sonnenbrandwirksame ultraviolette Strahlung ist, ist eine wichtige Infor- mationsquelle, wenn Arbeitgeber die Gefährdung durch solare UV-Strah- lung ermitteln wollen. Hierzu wur- de ein mobiles UV-Index-Messgerät (MUVI) mit Großdisplay entwickelt.

Es zeigt über einen Abstand von 70 bis 100 m den aktuellen UV-Index an. Erläuterungen zum UV-Index, wichtige Verhaltensregeln und ange- messene Schutzmaßnahmen vermit- telt eine Kurz-Info im Scheckkarten- Format.

Sie kann auch bei der Unterweisung der Beschäftigten eingesetzt wer- den, die ein wichtiger Baustein der Prävention ist. Informationen über mögliche Schädigungen durch solare UV-Strahlung, die Beschreibung der Merkmale bei Hauterkrankungen (Anleitung zum Eigen-Screening) und die Auswahl von Schutzmaß- nahmen bürden dem Arbeitgeber außer etwas Zeitaufwand keine zu- sätzlichen Belastungen auf.

Untersuchung von Schutzkomponenten in der betrieblichen Praxis

Sonnenschutz ist Arbeitsschutz

Das mobile UV-Index-Messgerät (MUVI) beim Einsatz im botanischen Garten der TU-Dresden. Foto: TU Dresden, Peter Knuschke

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durch gesonderte Arbeitskleidung oder Ausgrenzung von Betriebsver- sammlungen zu krankmachenden psychosozialen Belastungen. GRA- ZiL hat dazu ein Wertschätzungstrai- ning entwickelt, um solche belasten- den Ausgrenzungen zu vermeiden.

Dennoch sind insbesondere bei Führungskräften Einstellungs- und Verhaltensänderungen nötig, um die schwerwiegenden Mängel hinsicht- lich Gesundheit und Sicherheit der Zeitarbeitnehmer zu beheben.

Hier greift das Arbeitsprogramm der Gemeinsamen Deutschen Arbeits- schutzstrategie (GDA) an, das die Ar- beitsbedingungen in der Zeitarbeit verbessern will. Dazu arbeiten die Aufsichtsbehörden in drei Phasen.

Im ersten Schritt werden die Bedin- gungen des Einsatzes der Zeitar- beiter im Zuge der routinemäßigen Revisionen überprüft. Daran schließt sich eine Informationskampagne an.

In einer dritten Phase erfolgt eine Überprüfung der beratenen Entlei- hunternehmen und eine Evaluation der Ergebnisse. Seit September 2009 besuchen Vertreter der Aufsichtsbe- hörden Entleihbetriebe. Insgesamt will die GDA rund 10.000 Betriebe in das Arbeitsprogramm einbeziehen.

Nach Abschluss des Programms soll sich die Situation der Zeitarbeiter im Entleihbetrieb deutlich verbessert haben.

der Beschäftigten wider. Insbesonde- re der Anteil an un- oder angelernten Arbeitern ist mit 39 Prozent deutlich höher unter den anderen Beschäftig- ten (15 Prozent). Während außerhalb der Zeitarbeitsbranche etwa jeder Zehnte keinen Berufsabschluss hat, ist es innerhalb der Branche rund je- der Vierte.

Angesichts des niedrigeren Qualifi- kationsniveaus sehen sich Zeitarbei- ter deutlich höheren körperlichen Belastungen ausgesetzt als andere Beschäftigte. Der Anteil der Beschäf- tigten die häufig schwer heben oder tragen müssen beträgt 37 Prozent, während es bei den anderen Beschäf- tigten nur 25 Prozent sind. Ähnliche Aussagen lassen sich für die Arbeit im Stehen, unter Lärm oder unter klimatisch schwierigen Bedingun- gen treffen. Im Bereich der psy- chischen Anforderungen lässt sich dieser Trend bei Belastungen durch Monotonie, genaue Vorgaben für die Arbeitsdurchführung sowie die er- wartete Leistung erkennen.

Im Rahmen des Modellprogramms zur Bekämpfung arbeitsbedingter Erkrankungen, das vom Bundesmi- nisterium für Arbeit und Soziales gefördert und durch die BAuA fach- lich begleitet wird, untersucht das Projekt GRAZiL die besondere Ge- fährdungssituation von Leiharbeits- kräften, insbesondere auch ihrer hohen psychischen Fehlbelastungen.

Die Erfahrungen des GRAZiL-For- schungsverbundes zeigen, dass es im Zusammenhang mit einer ganzheit- lichen Gefährdungsbeurteilung zu einer Reihe von Problemen bei der Arbeitnehmerüberlassung im Ent- leihbetrieb kommt. Hier bleibt die Sicherheit und Gesundheit der Zeit- arbeiter häufig aufgrund mangeln- der Abstimmung und Kommunikati- on auf der Strecke. Darüber hinaus führt Ausgrenzung der Zeitarbeiter im Entleihbetrieb beispielsweise Die Zeitarbeit hat einen Janus-

kopf. Zum einen ist sie ein Mo- tor auf dem Arbeitsmarkt. Zurzeit kommt jede dritte gemeldete freie Stelle laut Angaben der Bundes- agentur für Arbeit aus der Zeitarbeit.

Damit befinden sich wieder rund 850.000 Beschäftigte in diesem Seg- ment des Arbeitsmarktes. Das sind mehr als vor der Krise. Andererseits tragen Zeitarbeiter ein doppelt so ho- hes Unfallrisiko wie die übrigen Be- schäftigten. Damit sind sie deutlich gefährdeter als Stammbelegschaften.

Hinzu kommen hohe körperliche und psychische Belastungen bei Be- schäftigten in der Zeitarbeit.

Die BAuA führte am 6. September 2010 in der Stahlhalle der DASA die Fachveranstaltung „Sicherheit und Gesundheit bei der Zeitarbeit in Entleihunternehmen“ durch, an der über 100 Experten und Praktiker teil- nahmen. Im Mittelpunkt standen ak- tuelle Informationen über den Stand von Sicherheit und Gesundheit in der Zeitarbeit sowie über Aktivitäten, Erkenntnisse und Zwischenergeb- nisse des Projekts GRAZiL (Gestal- tung, Umsetzung und Transfer von Instrumenten zum Ressourcenma- nagement und zum Arbeitsschutz im Rahmen eines zielgruppenbezo- genen Ansatzes für Leiharbeitneh- mer in Entleihunternehmen) und das Arbeitsprogramm „Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Zeit- arbeit“ der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie.

Laut BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbe- fragung sind etwa ein Drittel der Arbeitnehmer in Zeitarbeitsfirmen Hilfsarbeiter. Knapp ein Viertel der Zeitarbeitnehmer arbeiten in Dienst- leistungsberufen (insbesondere Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufe, 9 Prozent). Eine weitere große Gruppe bilden die Schlosser und Mechaniker (13 Prozent). Dies spiegelt sich auch in deutlichen Un- terschieden im Qualifikationsgrad )RUVFKXQJŅ3UD[LV

Veranstaltung „Sicherheit und Gesundheit bei der Zeitarbeit in Entleihunternehmen“

Bessere Einbindung in Betriebe gefordert

Foto: BAuA, Uwe Völkner

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A + A in Leipzig

BAuA-Messestand lädt zum Besuch ein

Auch in diesem Jahr beteiligt sich die BAuA an der Messe „Arbeitsschutz Aktuell“ in Leipzig. Vom 19. bis zum 21. Oktober haben Akteure im Ar- beits- und Gesundheitsschutz wieder Gelegenheit, sich über Produkte und Entwicklungen ihres Fachgebiets auf den neuesten Stand zu bringen. Das können sie auch am Stand der BAuA, die auf 135 Quadratmetern einen Ausschnitt ihres breiten Themen- spektrums übersichtlich präsentie- ren wird. Schwerpunktthemen sind in diesem Jahr die Themen Produkt- sicherheit, Biomonitoring, die neue CLP-Verordnung sowie die weiter- entwickelte EMKG-Taschenscheibe.

An einzelnen Themeninseln beant- worten BAuA-Experten die Fragen von Fachleuten und Interessierten.

Alle Publikationen der BAuA können am Infostand direkt bestellt werden.

Außerdem kann man sich über das Veranstaltungsprogramm 2011 der BAuA informieren .

Zudem stellen sich die Gemeinsa- me Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) und die Bundessieger des Fachgebiets Arbeitswelt des diesjäh- rigen Wettbewerbs Jugend forscht vor. Auf einer Bühne am BAuA-Stand läuft ein tägliches Vortragsprogramm zu ausgewählten Themen.

Am angeschlossenen Kongress der Messe beteiligen sich BAuA-Experten unter anderem mit Vorträgen zum Thema Arbeitsstättenverordnung.

Der BAuA-Stand befindet sich bei der

„Arbeitsschutz Aktuell“ in Leipzig in Halle 1, Stand I 18.

Veranstaltungen

08.11.2010 bis 12.11.2010

Gesundheitsmanager im Betrieb – GRUNDKURS

veranstaltungen@baua.bund.de Berlin – 1.200,00 EUR 10.11.2010

Betriebssicherheitsverordnung thorke.regina@baua.bund.de Dresden – kostenfrei 16.11.2010

6. Bundeskoordinatorentag hofert.regine@baua.bund.de Berlin – 35,00 EUR 22.11.2010 bis 24.11.2010

Maschinenrichtlinie (neue Fassung 2006/42/EG) und Betriebssicher- heitsverordnung (BetrSichV) veranstaltungen@baua.bund.de Dortmund – 355,00 EUR 23.11.2010 bis 24.11.2010 Psychische Belastungen und Beanspruchungen

veranstaltungen@baua.bund.de Dresden – 230,00 EUR 24.11.2010

Bewertung der Gebrauchstauglich- keit von Produkten

thorke.regina@baua.bund.de Dresden – kostenfrei 30.11.2010

Prävention von Muskel-Skelett- Erkrankungen in der Pflege thorke.regina@baua.bund.de Dresden – kostenfrei 01.12.2010

Schutz vor optischer Strahlung thorke.regina@baua.bund.de Dresden – kostenfrei 01.12.2010

Der ABAS im Dialog mit der be- trieblichen Praxis: Biologische Arbeitsstoffe – Gefährdungsbeurtei- lung und Schutzmaßnahmen thorke.regina@baua.bund.de Dresden – kostenfrei 13.12.2010 bis 15.12.2010

Gesundheitsmanager im Betrieb – AUFBAUKURS

veranstaltungen@baua.bund.de Sulzbach-Rosenberg – 1.000,00 EUR 04.10.2010

Verleihung des 8. Deutschen Gefahrstoffschutz-Preises;

Neuerungen bei der Gefahrstoff- verordnung

veranstaltungen@baua.bund.de Dortmund – 20,00 EUR 25.10.2010 bis 29.10.2010

Gesundheitsmanager im Betrieb – GRUNDKURS

veranstaltungen@baua.bund.de Sulzbach-Rosenberg – 1.200,00 EUR 26.10.2010

Handlungsfehler und Unfälle in der Instandhaltung vermeiden.

Workshop im Rahmen der Europäischen Kampagne zur Instandhaltung

veranstaltungen@baua.bund.de Dortmund – kostenfrei 27.10.2010

Gewalt am Arbeitsplatz thorke.regina@baua.bund.de Dresden – kostenfrei 02.11.2010 bis 03.11.2010 Betriebliches Praxisseminar zur Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)

veranstaltungen@baua.bund.de Berlin – 230,00 EUR

04.11.2010

19. Dresdner Arbeitsschutzkollo- quium „Der demografische Wandel – Herausforderung für die Betriebe der Region“

thorke.regina@baua.bund.de Dresden – kostenfrei 04.11.2010

Das Geräte- und Produktsicherheits- gesetz (GPSG)

veranstaltungen@baua.bund.de Berlin – 125,00 EUR

Termine

Ausführliche Informationen zu den Veranstaltungen befinden sich unter www.baua.de/termine im Internet

(10)

Veranstaltungen

REACH-CLP Helpdesk informiert:

Das „A“ in REACH

Das „A“ in REACH steht für Autori- sierung. Entsprechend stehen Zulas- sung, Beschränkung und sozioöko- nomische Analyse im Mittelpunkt der gleichnamigen Informationsveran- staltung des REACH-CLP-Helpdesks bei der BAuA. Sie findet am Montag, 25. Oktober 2010, zwischen 9.30 Uhr und 16.00 Uhr in der Stahlhalle der DASA in Dortmund statt.

Mit den ersten Vorschlägen zur Auf- nahme von Stoffen in Anhang XIV und den ersten Beschränkungsvor- schlägen rücken die Zulassungs- und Beschränkungsverfahren der REACH-Verordnung zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit. Für Stoffhersteller, nachgeschaltete An- wender und Importeure können sich aus beiden Verfahren weitreichende Folgen ergeben, auf die sich Unter- nehmen jetzt vorbereiten sollten. Zu diesem Zweck informieren Experten aus Behörden und Industrie in einer Veranstaltung des deutschen Help- desks über Wissenswertes rund um die Themen Zulassung, Beschränkung und sozioökonomische Analyse.

Neben Vorträgen von Referenten aus der Industrie, dem Umweltbundes- amt und der BAuA bieten Frage- und Diskussionsrunden Raum für den Dialog zwischen Teilnehmern und Experten.

Die Veranstaltung richtet sich insbe- sondere an kleine und mittlere Un- ternehmen, aber auch an alle ande- ren interessierten Kreise, die von den Zulassungs- und Beschränkungs- verfahren betroffen sind. Das Pro- gramm befindet sich auf der Websei- te der BAuA www.baua.de/term. Hier ist auch eine Anmeldung möglich.

Für die Veranstaltung wird eine Teil- nahmegebühr von 50 Euro erhoben.

Anmeldeschluss ist der 15. Oktober 2010.

Weitere Informationen und Anmel- dung bei Martina Michels-Kalina, Telefon 0231 9071-2323, E-Mail reach-clp@baua.bund.de

Erster „World Usability Day“ in Dortmund

Mehr Spaß an Technik

Unternehmen und Institutionen aus der Region zeigen, wie sie mit ihren Ideen dafür sorgen, dass sich Tech- nik einfach nutzen lässt. Vorgestellt wird Technik, wie sie im Alltag vor- kommt, und spezielle Anwendungen für bestimmte Benutzergruppen wie innovative Spiele-Interfaces oder Head-Sets. Zu guter Letzt bietet der World Usability Day auch die Mög- lichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und bei einer Jobbörse Angebote und Informationen über Berufe im Usa- bility-Umfeld zu erhalten.

Kooperationspartner für den World Usability Day in Dortmund (Regi- on Rhein-Ruhr) sind die BAuA, die Fachhochschule Dortmund, das Ins- titut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund, die Universität Duisburg- Essen und die User Interface Design GmbH.

Information und Anmeldung bei Kathrin Scherlebeck,

User Interface Design GmbH Telefon 0231 133300-885 E-Mail

kathrin.scherlebeck@uid.com Weitere Informationen unter www.worldusabilityday.de (LA) Die Kaffeemaschine reagiert

auf Zuruf, die Funktionen des neuen Mobiltelefons erklären sich von selbst, und noch nie war es so einfach, einen HD-Receiver zu be- dienen. Eine Utopie? Nein, denn Technik sollte das Leben nicht kom- plizierter machen, sondern leich- ter – finden jedenfalls Experten für Benutzerfreundlichkeit (Usability).

Dass dies möglich ist, beweisen sie beim „World Usability Day“, dem weltweiten Tag der Benutzerfreund- lichkeit. Er findet am 11. November 2010 zum ersten Mal in Dortmund statt. Die kostenlose Veranstaltung beginnt um 17 Uhr in den Räumen der DASA.

Der World Usability Day wird in Deutschland neben Dortmund in Berlin, Stuttgart, Bonn, Darmstadt, Dresden, Hamburg, Hannover und München ausgerichtet. 2009 gab es weltweit 200 Veranstaltungen in 40 Ländern mit über 40.000 Besuchern.

Der Tag wurde 2004 vom internatio- nalen Berufsverband der Usability- Fachleute, der „Usability Professio- nals Association“ (UPA), ins Leben gerufen. Ziel der Veranstaltung ist, das öffentliche Bewusstsein für be- nutzungsfreundliche Anwendungen und Produkte zu fördern.

Die virtuelle Fabrik in der DASA. Foto: DASA, Uwe Völkner

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Power-Fanfaren „Duda-Cap“ und baugleiche Fanfaren;

EAN-Code: 5998466500057;

Fa. Fan Sound Factory, Heinrich-Sen- se-Weg 29, 45307 Essen-Kray Hauptmangel: Durch zu hohe Schall- druckpegel besteht die Gefahr von Gehörschäden.

Zuständige Behörde: Bezirksregie- rung Düsseldorf, Cecilienallee 2, 40474 Düsseldorf; Az.: 55.2 – GPSG 1011/09-Mc (UV 006/10)

Aufhebung der Untersagungsverfü- gung 005/10,

Az.: CUX003113989-111/10-Ut

Feuerzeuge mit Motivaufkleber

„Sternzeichen“ und „Love“;

EAN-Codes: 4029811209767 und 4029811209729;

Fa. Out of the blue KG, Beim neuen Damm 28, 28865 Lilienthal;

Die in der Ausgabe 2-2010 bekannt gegebene Untersagungsverfügung wurde mit Schreiben vom 17.08.2010, Az.: CUX003113989-133/10-Ut auf- gehoben. Nach Prüfung der vorge- legten neuen Unterlagen ist davon auszugehen, dass von den besagten Feuerzeugen keine ernste Gefahr für den Verbraucher, bzw. für Kinder ausgeht.

Zuständige Behörde: Staatliches Ge- werbeaufsichtsamt Cuxhaven, Elfen- weg 15, 27474 Cuxhaven;

Recht

Gefährliche technische Produkte

Untersagungsverfügungen

Bekanntmachung von Untersagungsverfügungen gemäß § 10 Abs. 1 Satz 1 des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes*)

*) Hinweis:

Der Bundesanstalt liegen in der Re- gel keine Erkenntnisse darüber vor, ob ein mangelhaftes Produkt nach Bekanntgabe der Untersagungsver- fügung durch den Hersteller nachge- bessert oder verändert worden ist.

Es wird jedoch davon ausgegangen, dass beanstandete Produkte entwe- der ganz aus dem Handel genom- men oder so verbessert wurden, dass die beanstandeten Mängel behoben sind.

In Zweifelsfällen wird jedoch poten- ziellen Kaufinteressenten empfoh- len, beim Händler, Importeur oder Hersteller eine diesbezügliche Bestä- tigung einzuholen.

Die Untersagungsverfügungen der letzten beiden Jahrgänge können unter www.portal-produktsicherheit.de Stichwort „Produktmängel“ eingese- hen werden.

Sonstige Informationen über gefährliche Produkte

Nach § 10 (2) GPSG ist die Bundesan- stalt für Arbeitsschutz und Arbeits- medizin verpflichtet, der Öffentlich- keit sonstige ihnen zur Verfügung stehende Informationen über von Verbraucherprodukte ausgehende Gefahren für die Sicherheit und Ge- sundheit der Verwender zugänglich zu machen.

Da dies aus Platzmangel leider nicht an dieser Stelle erfolgen kann, wird auch hier auf das Produktsicherheits- portal www.portal-produktsicherheit.de der BAuA, auf die englischsprachige Internet-Veröffentlichung der EU- Kommission ec.europa.eu/consumers/

dyna/rapex/rapex_archives_en.cfm sowie den öffentlichen Teil des ICS- MS-Systems (Internetunterstütztes Informations- und Kommunikati- onssystem zur europaweiten, grenz- überschreitenden Marktüberwa- chung im Bereich von technischen Produkten) verwiesen. www.icsms.org Power-Fanfaren „Duda-Cap“

UV 006-10, Bild 1

Power-Fanfaren „Duda-Cap“

UV 006-10, Bild 2

Power-Fanfaren „Duda-Cap“

UV 006-10, Bild 3

Power-Fanfaren „Duda-Cap“

UV 006-10, Bild 4

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12 baua Aktuell 3-10 Publikationen

tauschen. Vielmehr kommt es durch neue Gefahrenklassen und -kategori- en zu Veränderungen.

Die BAuA hat darum jetzt das Poster

„Umwandlungshilfe – Gesundheits- gefahren“ veröffentlicht, das bei der Umwandlung von Einstufung und Kennzeichnung konkrete Hilfestel- lung gibt. Das Poster im DIN A1 Format stellt die Elemente zur Kenn- zeichnung für die Gesundheitsgefah- ren nach bisherigem Recht und nach neuer CLP-Verordnung direkt gegen- über. Anmerkungen helfen, bei der Umwandlung die richtige Gefahren- Ab 1. Dezember 2010 müs-

sen chemische Stoffe nach der CLP-Verordnung gekennzeichnet werden. CLP steht für Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung.

Mit dieser neuen europäischen Ver- ordnung wird das Einstufungs- und Kennzeichnungssystem der bishe- rigen Stoffrichtlinie durch das von den Vereinten Nationen entwickelte, weltweit empfohlene Global Har- monisierte System (GHS) ersetzt.

Allerdings lassen sich die bisherigen Elemente zur Kennzeichnung nicht einfach eins zu eins gegen neue aus-

Drittes Poster zum Global Harmonisierten System veröffentlicht

Poster hilft bei Umwandlung der Kennzeichnung

kategorie zu finden. Zudem führt das Poster die bisherigen und die neuen Gefahrenhinweise vergleichend auf und macht damit die Veränderungen deutlich. Die neuen Gefahrenhinwei- se, die mit H für das englische Wort

„hazard“ abgekürzt werden, sind jetzt sprachlich präziser gefasst als ihre Vorgänger, die R-Sätze. So wird beispielsweise aus dem Gefahrenhin- weis R 26 „Sehr giftig beim Einatmen (Dämpfe)“ der H 330 „Lebensgefahr beim Einatmen“.

Die Umwandlungshilfe kann auch ganz einfach in umgekehrter Rich- tung gelesen werden. Damit wird es möglich, auch für neu gekennzeich- nete Stoffe die geltenden Arbeits- schutzregelungen richtig anzuwen- den, die noch auf der bisherigen Sys- tematik basieren. Zwei zusätzliche Tabellen gehen auf neue Regelungen für Stoffe und Gemische ein. Bei Stoffen können aufgrund verschärf- ter Einstufungskriterien Neueinstu- fungen in strengere Kategorien not- wendig sein. Bei Gemischen können Verschärfungen eintreten, weil die allgemeinen Konzentrationsgrenz- werte zum Teil abgesenkt wurden.

Mit Hilfe der Angaben und Tabellen auf dem Poster lassen sich die Anfor- derungen der Umwandlung jedoch gut bewältigen.

Das Poster „Umwandlungshilfe – Ge- sundheitsgefahren“ im Global Har- monisierten System (GHS) in der EU ist damit eine wertvolle praktische Arbeitshilfe für den täglichen Um- gang mit Gefahrstoffen und kann in kleinen Mengen kostenlos über das Informationszentrum der BAuA be- zogen werden.

Infotelefon 0231 9071-2071, Fax 0231 9071-2070 oder per E-Mail an

info-zentrum@baua.bund.de

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Sicherheit für jeden Tag

Wandkalender der BAuA 2011

Wer auch im kommenden Jahr kei- nen Termin rund um die Themen Si- cherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz verpassen möchte, sollte sich den neuen Wandkalender der BAuA bestellen.

Der große Kalender im Querformat enthält ein übersichtliches Kalenda- rium, auf dem Termine eingetragen werden können. Auch Hinweise auf Tagungen, Messen und Veranstal- tungen für Akteure im Arbeits- und Gesundheitsschutz im kommenden Jahr sind vermerkt.

Informationen zu aktuellen Themen des Arbeitsschutzes runden den BAuA-Wandkalender 2011 ab: An- gefangen bei der neuen Kennzeich- nung für Gefahrstoffe geht es über Elektrosicherheit, Bildschirmarbeit in der Produktion, die Zulassung von Biozid-Produkten und das Einfache Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe bis hin zu Demographie und dem neuen Forschungsgebiet Ambient Intelli- gence.

Ein kurzer Informationstext zum Thema wird ergänzt durch einen praktischen Tipp und Angaben zu Ansprechpartnern.

Der Kalender kann über das Info- Zentrum der BAuA kostenlos bezo- gen werden:

Friedrich-Henkel-Weg 1-25, 44149 Dortmund,

Infotelefon 0231 9071-2071, Fax 0231 9071-2070 oder per E-Mail an

info-zentrum@baua.bund.de Die BAuA hat als nationale Aus-

kunftsstelle im REACH-Verfahren jetzt die neue REACH-Info 7 „Die so- zioökonomische Analyse“ veröffent- licht. Die Broschüre beschäftigt sich mit der Folgenabschätzung und dem Risikomanagement unter REACH.

Die darin behandelte sozioökonomi- sche Analyse unter REACH ist eine Methode, um Risiken für die Gesund- heit des Menschen und die Umwelt durch chemische Stoffe, aber auch deren wirtschaftlichen Nutzen zu bewerten. Dazu stellt REACH-Info 7 eine Auswahl zentraler Methoden und Bearbeitungsschritte vor.

Die REACH-Verordnung sieht die sozioökonomische Analyse als ein Instrument vor, mit dem sich so- zioökonomische Auswirkungen der Verwendung von chemischen Stof- fen ermitteln lassen. Mit Hilfe der Analyse können die insgesamt bes- ten Handlungsoptionen für das Risi- komanagement identifiziert werden, beispielsweise Stoffbeschränkung oder Zulassung. Die Analyse wird als sozioökonomisch bezeichnet, da so- wohl wirtschaftliche Nutzen als auch Risiken für die menschliche Gesund- heit und die Umwelt, die sich aus Stoffen und ihren Alternativen erge- ben, berücksichtigt werden.

Im Rahmen von REACH kommt die sozioökonomische Analyse in zwei unterschiedlichen Verfahren zur An- wendung. So kann die Analyse im Zulassungsverfahren ein Teil von Zu- lassungsanträgen der Industrie sein, während sie im Beschränkungsver- fahren in die Beschränkungsdossiers

der EU-Mitgliedstaaten oder der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) gehört.

REACH-Info 7 richtet sich vor allem an zwei Zielgruppen. Zum einen un- terstützt sie Unternehmensvertreter und sonstige interessierte Personen ohne oder mit geringen Vorkennt- nissen auf dem Gebiet sozioökono- mischer Analysen dabei, ihre Rechte und Pflichten unter der EU-Chemika- lienverordnung REACH wahrzuneh- men. Zum anderen wendet sie sich an Personen, die zwar mit (sozio-) ökonomischen Analysen vertraut sind, aber noch keinen Kontakt mit der Chemikalienregulierung hatten.

Die Broschüre REACH-Info 7 „Die sozioökonomische Analyse“ kann in kleinen Mengen kostenlos über das Informationszentrum der BAuA bezogen werden, Postfach 17 02 02, 44061 Dortmund, Telefon 0231 9071 -2071, Fax 0231 9071-2070, E-Mail:

info-zentrum@baua.bund.de

Darüber hinaus steht die Broschüre im PDF-Format auf der Homepage des REACH-CLP-Helpdesks www.

reach-clp-helpdesk.de in der Rubrik Bro- schüren zum Herunterladen bereit.

Direkter Link: www.baua.de/de/Pub- likationen/Broschueren/REACH-Info/

REACH-Info-07.html

Der REACH-CLP-Helpdesk beant- wortet zudem Anfragen telefonisch unter 0231 9071-2971, per Fax 0231 9071-2679 oder E-Mail reach-clp@

baua.bund.de

Folgenabschätzung und Risikomanagement unter REACH

Broschüre REACH-Info 7

„Die sozioökonomische

Analyse“ erschienen

(14)

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Schichtarbeit in der Produktion ergonomisch planen

INQA erleichtert Arbeitszeitgestaltung

den (Schlafstörungen, Störungen des Verdauungsapparates) und so- ziale Beeinträchtigungen durch die konkrete Gestaltung eines Arbeits- zeitsystems kenntlich. Nach einer einmaligen Anmeldung zu diesem Tool können Arbeitszeitdaten jeder- zeit aktualisiert und die Bewertungs- ergebnisse erneut ausgeben werden.

Auf diese Weise können Schichtsys- teme Schritt für Schritt so weit ver- bessert werden, bis das Risiko von Beeinträchtigungen minimiert ist.

Das Tool gibt Empfehlungen, mit welchen Maßnahmen das Risiko re- duziert werden kann. Eine individu- elle, personenbezogene Bewertung des Risikos kann damit allerdings nicht vorgenommen werden.

Mit der Projektdurchführung waren der Psychologe und Arbeitswissen- schaftler Prof. Dr. Nachreiner und sein Team (Universität Oldenburg / GAWO e.V.) beauftragt. Das Projekt wurde durch einen Beirat inten- siv begleitet. Dieser setzte sich aus Fachleuten der Sozialpartner von IG-Metall und METALL NRW, und weiteren Arbeitszeitexperten des Wirtschafts- und Sozialwissenschaft- lichen Instituts (WSI), der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), der BAuA, des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft (IfaA) und der Universität Karlsruhe zusammen.

(MB) Die Ergebnisse des INQA- Projekts „Beratungs- und Unter- stützungsangebote für die Arbeits- zeitgestaltung und die Planung von Schichtarbeit in der Produktion“ ste- hen auf der Seite inqa.gawo-ev.de/cms kostenlos zur Verfügung. Unterneh- mer, Personalplaner und Betriebs- räte, die die Arbeitszeitgestaltung und die Planung von Schichtarbeit in ihrem Betrieb optimieren wollen, können somit schnell und unkompli- ziert auf eine Reihe praktischer Bera- tungs- und Unterstützungsangebote zurückgreifen.

Initiiert durch den thematischen Initiativkreis „Arbeitssysteme in der Produktion“ (INQA-Produktion), begann das Projekt im August 2007 und wurde im September 2009 ab- geschlossen. Der Initiativkreis hatte sich bei der Entwicklung des Vorha- bens unter anderem zum Ziel gesetzt, Betriebe bei der Bearbeitung des § 5 Arbeitsschutzgesetz (Beurteilung der Arbeitsbedingungen) hinsichtlich der Berücksichtigung von gesicher- ten arbeitswissenschaftlichen Er- kenntnissen zu unterstützen.

Unternehmen sind im Bereich der Produktion zunehmend gezwungen, ihre Arbeits- und Betriebszeiten aus- zuweiten, um ihre Produktionskos- ten senken und Investitionen schaf- fen zu können. Langjährig ausgeübte Arbeitszeit- und Schichtsysteme wer- den angepasst oder vollständig durch neue ersetzt.

Personalplaner müssen daher immer komplexere Arbeitszeitplanungsauf- gaben mit der Maßgabe lösen, Wirt- schaftlichkeitsbetrachtungen und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben miteinander in Einklang zu bringen.

Geeignete kostenlose Hilfsinstru- mente, die das vorhandene Wissen bündeln und aufbereiten, sind selten zu finden und in den Betrieben we- nig verbreitet.

An dieser Stelle möchte das INQA- Projekt Abhilfe leisten. Auf der Projekthomepage werden gesetz- liche Grundlagen dargestellt und Empfehlungen sowie praktische Handlungshilfen für die Ermittlung maßgeschneiderter Arbeitszeitsys- temlösungen angeboten. Die Fach- informationen berücksichtigen den Stand von Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene sowie die sonstigen ge- sicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse und bieten:

– Handlungshilfen in Form einer Datenbank mit über 40 arbeits- wissenschaftlich bewerteten Stan- dardschichtplänen

– Mitarbeiterfragebögen mit auto- matischer Auswertungsfunktion – Checklisten zur Unterstützung einer möglichst beeinträchti- gungsfreien Schichtplangestaltung Die Fachinformationen gewährleis- ten die Einführung von Arbeitszeit- und Schichtsystemen, die den ge- setzlichen Vorgaben gerecht werden und die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten möglichst nicht be- einträchtigen.

Darüber hinaus steht den betrieb- lichen Akteuren das Softwaretool

„Arbeitszeiten online bewerten“ zur Verfügung. Das Programm macht das durchschnittliche Risiko für be- stimmte gesundheitliche Beschwer- Foto: BAuA, Uwe Völkner

(15)

Impressum

Herausgeber:

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Friedrich-Henkel-Weg 1-25 44149 Dortmund Telefon: 0231 9071-2255 Telefax: 0231 9071-2299 E-Mail presse@baua.bund.de Internet www.baua.de Verantwortlich:

Markus Schulte Redaktion:

Jörg Feldmann Sirka van Vorst Layout:

Rainer Klemm Autoren:

(GF) Dr. Gabriele Freude (MB) Michael Blum (LA) Dr. Lars Adolph (MR) Monika Röttgen Titelbild:

BAuA, Uwe Völkner Druck:

Lausitzer Druck- und Verlagshaus GmbH Töpferstraße 35, 02625 Bautzen info@ldv-bautzen.de

„baua: Aktuell“ erscheint vierteljährlich.

Der Bezug ist kostenlos.

Die Zustellung erfolgt auf dem Postweg und als Beilage in Fachzeitschriften.

Nachdruck – auch auszugsweise erwünscht, aber nur mit Quellenangabe gestattet.

ISSN 0177-3062

Gedruckt auf Recyclingpapier, hergestellt aus 100% Altpapier.

Redaktionsschluss

für die Ausgabe 4/10: 15.11.2010

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Rund 47 Prozent der Bevölkerung in Deutschland waren 2008 er- werbstätig. Durch Arbeitsunfähigkeit verlor die deutsche Volkswirtschaft etwa 78 Milliarden Euro an Brut- towertschöpfung. 765 Beschäftigte erlitten 2008 einen tödlichen Arbeits- unfall. Diese und viele andere gut aufbereitete Zahlen enthält die Bro- schüre „Arbeitswelt im Wandel“, die die BAuA jetzt herausgegeben hat.

Mit Zahlen, Daten und Fakten infor- miert die neue Ausgabe 2010 kom- pakt und übersichtlich über wichtige und aktuelle Aspekte der heutigen Arbeitswelt.

Damit erhalten Akteure im Ar- beits- und Gesundheitsschutz einen schnellen Überblick über Trends und Entwicklungen, die auch für den eigenen Betrieb relevant sein können. Zugleich finden sich in der Broschüre überzeugende Argumen- te für betriebliche Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes.

Doch nicht nur Fachleuten bietet diese Broschüre Wissenswertes über das weite Feld des Arbeitsschutzes.

Auch die interessierte Öffentlichkeit erfährt vieles über die Zusammen- hänge zwischen Arbeitsbedingungen und moderner Technik. Auf 90 Seiten greift die Broschüre im Kitteltaschen-

Arbeitswelt im Wandel: Zahlen - Daten - Fakten 2010 erschienen

Aktuelle Einblicke in die deutsche Arbeitswelt

format auch Aspekte des sozialen Zusammenlebens der Menschen im Betrieb oder die ökonomische Seite sicherer Arbeit auf.

Neben Basisdaten wie zur Erwerbstä- tigkeit, zum Unfallgeschehen oder zu den Arbeitsbedingungen in Deutsch- land widmet sich „Arbeitswelt im Wandel“ auch aktuellen Trends und stellt neue Entwicklungen vor. So präsentiert die Ausgabe 2010 Fakten zum demografischen Wandel, zur Arbeitszeit und Arbeitsunfähigkeit.

Zudem wirft sie einen vertiefenden Blick auf die Arbeitsbedingungen von Frauen und Selbstständigen und vergleicht sie mit anderen Gruppen von Erwerbstätigen.

Die Broschüre „Arbeitswelt im Wan- del – Ausgabe 2010“ kann in kleinen Mengen kostenlos bezogen werden über das Informationszentrum der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin,

Postfach 17 02 02, 44061 Dortmund, Telefon 0231 9071-2071, Fax 0231 9071-2070,

E-Mail info-zentrum@baua.bund.de Auf der BAuA-Homepage befindet sich eine Version im PDF-Format (1,4 MB) zum Herunterladen im Be- reich Publikationen.

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(MR) „Kunst fördert Wirtschaft“

lautet das Thema eines interdiszi- plinären Symposiums am 21. und 22.

November 2010 in der DASA in Dort- mund. Zu Gast sind renommierte Wissenschaftler, Künstler und Quer- denker aus verschiedenen Diszipli- nen. Mitveranstalter ist die Denkfab- rik [ID]factory der TU Dortmund, das BfI Büro für Innovationsforschung, Mainz und das Grönemeyer-Institut, Bochum.

Diskussionsgrundlage ist die Frage des Transfers künstlerischer Denk- prozesse und Methoden in außer- künstlerische Felder wie Wissen- schaft und Wirtschaft. Eröffnet wird die Veranstaltung durch Dr. h.c.

Fritz Pleitgen, Geschäftsführer der RUHR.2010, und die Rektorin der TU Dortmund, Prof. Dr. Ursula Ga- ther.

Technischer und organisatorischer Fortschritt sind die wichtigsten Quel- len des Wachstums in der Wirtschaft.

Wie entstehen aber Innovationen und welche Rolle spielt dabei Kreati- vität und Kunst?

Das Klischee von „Wirtschaft fördert Kunst“ oder „Wirtschaft kauft und nutzt Kunst“ soll dabei aufgebrochen werden.

DASA

Interdisziplinäres Symposium in der DASA

Kunst als Motor für die Wirtschaft

Im Rahmen eines Modellprojekts der TU Dortmund forscht die [ID]factory seit 2003 in umgekehrter Richtung und widmet sich den bisher wenig beachteten Prozessen des künstle- rischen Erkenntnisgewinns, der zu Kunstwerken führt. Das interdiszi- plinäre Team stellt fest, dass die der Kunst innewohnenden non-linearen Prozesse auch elementare Bestand- teile bei der Entwicklung von wis- senschaftlichen und wirtschaftlichen Innovationen sind.

Große Erfinder und Querdenker sind deshalb erfolgreich, weil sie auf der Basis eines profunden Wissens ge- lernt haben „wegzudenken“, Denk- Klischees über Bord zu werfen und Neuland zu betreten, so wie es erfolg- reiche Künstler praktizieren.

Das Symposium begibt sich damit auf die Spuren Einsteins, der sagte:

„Wenn man nicht gegen den Ver- stand verstößt, kann man zu über- haupt nichts kommen“. Die These der Fachveranstaltung lautet, dass in den Denkansätzen erfolgreicher Querdenker aus den unterschied- lichsten wissenschaftlichen Diszi- plinen künstlerisches Denken eine erhebliche Rolle spielt.

Der stärkere Einbezug von Kunst als Innovationskraft verstärke damit, so die Organisatoren, auch die wirt- schaftliche Entwicklung.

Zu den Vortragenden und Diskussi- onspartnern gehören unter anderem Prof. Ursula Bertram (Künstlerin, [ID]factory, TU Dortmund), Eckard Foltin (Innovationsmanager, Leverku- sen), Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer (Mediziner, Bochum), Reinhild Hoff- mann (Choreografin, Berlin), Prof.

Dr. Gerald Hüther (Neurobiologe, Göttingen), Dr. Gerhard Kilger (Physi- ker und Philosoph, Leiter der DASA), Dr.- Ing. Werner Preißing (Architekt und Systemanalytiker, Büro für In- novationsforschung, Mainz) Albert Schmitt (Deutsche Kammerphilhar- monie, Bremen) sowie Prof. Dr. Me- tin Tolan (Physiker, TU Dortmund).

Die Veranstaltung ist offizieller Pro- grammpunkt der Kulturhauptstadt RUHR.2010 in Dortmund und richtet sich an Unternehmer, Wissenschaft- ler, Künstler und Vermittler.

Weitere Informationen, Programm und Anmeldungen unter:

www.id-factory.de

Zukunftsmacher werden und in die Arbeitswelt starten: Mehrere tausend Jugendliche ab 14 Jahren erhalten auf dem DASA-Jugendkongress in Dort- mund praxisnahe Ideen für ihre be- rufliche Zukunft und erfahren mehr über neue Berufsbilder, Berufswege und Ausbildungsmöglichkeiten. Auf dem Programm steht ein bunter Mix aus Gesprächen und Präsentationen von Schulen, Unternehmen und In- stitutionen.

Der Jugendkongress 2010 richtet den Blick im Rahmen der Kulturhaupt- stadt besonders auf die Arbeits- möglichkeiten in Europa und in der Kreativwirtschaft. Erstmalig werden die Präsentationen thematisch ge- gliedert und zu „Zukunftsrouten“

zusammengefasst.

Veranstalter: DASA und die Regional- direktion NRW der Bundesagentur für Arbeit im Auftrag des Bundesmi- nisteriums für Arbeit und Soziales.

DASA-Jugendkongress | Die Zukunftsmacher

22. und 23. September, 9 bis 14 Uhr

Foto: BEG Behler | Enker | Gasenzer

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