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Der Bürgerkrieg im Jemen

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Academic year: 2022

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2.57 „Die größte humanitäre Katastrophe der Welt“:

Der Bürgerkrieg im Jemen

Kompetenzen und Unterrichtsinhalte:

Die Schülerinnen und Schüler sollen

 den Krieg im Jemen als einen von weltweit mehreren schwerwiegenden Konfl ikten begreifen,

 die Geschichte des Jemen in Grundzügen kennenlernen,

 die derzeitige Situation im Jemen erklären und mögliche Folgen der lange andauernden Krise refl ektieren,

 die Konfl iktparteien im Jemen sowie deren jeweilige Unterstützer benennen und ihre Interessen darstellen,

 Deutschlands Verhalten bezüglich des Jemen diskutieren,

 aktuelle Entwicklungen im Jemen einordnen,

 eine Handlungsstrategie zu Lösungsansätzen der internationalen Staatengemeinschaft für den Konfl ikt im Jemen entwickeln.

Didaktisch-methodischer Ablauf Inhalte und Materialien (M) I. „Ten confl icts to watch“

Die Schülerinnen und Schüler aktivieren zu- nächst ihr Vorwissen über aktuelle Konfl ikte weltweit.

Die Sammlung der Schülerinnen und Schüler wird abgeglichen mit den Konfl ikten, die die International Crisis Group für das Jahr 2021 als besonders gefährlich einstuft. Darunter fällt auch der Jemen, der nun näher in den Blick genommen werden soll.

„Ten confl icts to watch“/M1a bis c (Text, Weltkarte)

II. Geschichte des Jemen

Ein recht langer Text, der auch für ein Schüler- referat ausgegeben werden könnte, stellt die Geschichte des Jemen dar. Dabei wird deutlich, wie sich bestimmte Konfl iktlinien gebildet haben und welche Einfl ussfaktoren darauf gewirkt haben.

Geschichte des Jemen/M2a bis g (Text, Karte, Fragen)

Lösung zu M2g: Sieben Fragen zum Jemen/M2h (Lösungsblatt)

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2.57 „Die größte humanitäre Katastrophe der Welt“:

Der Bürgerkrieg im Jemen Teil 2: Politik

III. Ein Land im Krieg

Fünf Fotos zeigen die schwierige Lage im Jemen auf: Krieg, Zerstörung von Häusern und Infrastruktur, Nahrungsmittelknappheit, Flucht und Vertreibung. Die Folgen werden das Land noch lange begleiten – viele Menschen sind durch die schlimmen Ereignisse traumatisiert, Kinder haben Bildungschancen verpasst etc.

Die Schülerinnen und Schüler können aus den Bildern viel ablesen und ausgehend davon refl ektieren, zusätzlich liefert ein Text Zahlen, Daten und Fakten.

Bilder aus einem Land im Krieg/M3a bis f (Mindmap, Fotos)

Lösungsvorschlag zu M3a, Arbeits- auftrag 2/M3g (Mindmap)

Jemen: die aktuelle Situation/M3h (Text)

IV. Akteure im Krieg

Zwei Texte stellen die wesentlichen Akteure im Krieg vor: Im Jemen selbst die Anhänger des Präsidenten Hadi, die Separatisten im Süd- jemen, die Huthie-Rebellen oder Terror- gruppen wie Al Kaida.

Es wird aber auch deutlich, dass es auch Einfl üsse von außen gibt, teilweise wird auch von einem Stellvertreter-Krieg gesprochen. So vertreten Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Iran alle ihre Interessen auch im Jemen und auch weiter entfernte Staaten wie die USA, Großbritannien, Frankreich oder Deutschland wirken, z. B.

durch Waffenlieferungen, auf den Krieg ein.

Das Phänomen des Stellvertreter-Krieges behandelt auch eine Karikatur, die die Schülerinnen und Schüler interpretieren.

Deutschlands Rolle und seine Waffenlieferungen an Saudi-Arabien werden genauer unter die

Wer kämpft gegen wen im Jemen?/

M4a bis d (Texte)

Lösungsvorschlag zu M4a bis d, Arbeits- auftrag 1/M4e (Grafi k)

Jemeniten in Geiselhaft?!/M4f (Karikatur)

Und Deutschland?/M5 a bis c (Text, Karikaturen)

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V. Die Zukunft des Jemen

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben aktuelle Entwicklungen im Jemen – manche davon, z. B. der Wechsel des Präsidenten in den USA, lassen auf bessere Zeiten hoffen, andere, z. B. Terror-Aktivitäten von Rebellen- gruppen, deuten eher eine düstere Zukunft an.

Ein Text von Human Rights Watch zeigt noch- mals auf, was sich im Jemen ändern müsste, damit Frieden und Stabilität möglich wären.

Die Schülerinnen und Schüler erstellen einen Handlungsplan für den Jemen und überlegen dabei, welche Strategien die Vereinten Nationen ergreifen könnten, um dem zerrissenen Land bessere Perspektiven zu ermöglichen.

Wie geht es weiter?/M6a bis c (Texte)

Tipps

• AlDailami, Said: Jemen – der vergessene Krieg, C. H. Beck Verlag, München, 2019.

• Lackner, Helen: Yemen in Crisis: Autocracy, Neo-Liberalism and the Disintegration of a State, Verso Books, London, 2019

https://www.bpb.de/apuz/302916/jemen

Autorin: Ulrike Seitz ist seit 1998 im Schuldienst des Landes Baden-Württemberg. Sie arbeitete viele Jahre als Fachberaterin für das Fach Gemeinschaftskunde am Regierungspräsidium Karlsruhe und hatte einen Lehrauftrag für Gemeinschaftskunde am Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte in Karlsruhe. Seit August 2019 ist sie Schulleiterin am Lessing-Gymnasium in Karlsruhe.

Farbige Abbildungen zur vorliegenden Unterrichtseinheit fi nden Sie in der digitalen Version auf www.edidact.de unter Sekundarstufe  Sozialkunde/Politik Sekundarstufe I

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 Politik.

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2.57 „Die größte humanitäre Katastrophe der Welt“:

Der Bürgerkrieg im Jemen Teil 2: Politik

Anmerkungen zum Thema:

Die Einheit „Die größte humanitäre Katastrophe der Welt“: Der Bürgerkrieg im Jemen“ geht von der Einschätzung der Vereinten Nationen aus, die sie bezüglich der Situation im Jemen schon 2018 traf. Leider hat sich die Lage in dem Land seither nicht verbessert, die International Crises Group listet den Jemen auch in ihren „10 Confl icts to watch“ für das Jahr 2021.

Hilfsorganisationen weisen immer wieder auf die riesigen Probleme des Nachbarstaats von Saudi- Arabien hin: Krieg, Zerstörung, Hunger, Krankheiten und Armut prägen das Land, viele Menschen sind auf der Flucht. Besonders Kinder sind betroffen.

(Grafi k: https://www.care.de/)

Die Konfl iktparteien im Inneren des Landes – die Anhänger des Präsidenten Hadi, die Sepa- ratisten im Südjemen, die Huthi-Rebellen und verschiedene andere Gruppen – kommen nicht zu nachhaltig wirksamen Lösungen – und verfeindete Staaten außerhalb wie Saudi-Arabien und Iran befeuern den Konfl ikt zusätzlich.

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(Grafi k: TUBS – https://de.wikipedia.org)

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2.57/M2a „Die größte humanitäre Katastrophe der Welt“:

Der Bürgerkrieg im Jemen Teil 2: Politik

Geschichte des Jemen

Arbeitsaufträge:

1. Arbeitet aus dem Text die wesentlichen Informationen zur Geschichte des Jemen heraus. Nutzt auch die Karte des Jemen, um euch Konfl iktlinien zu verdeutlichen.

2. Beantworte die „Sieben Fragen zum Jemen“ (M2g)!

3. Diskutiert: Hätte man die Eskalation des Konfl ikts verhindern können?

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Kleine Geschichte des Jemen

[…] Es gibt keine gemeinsame Geschichte aller Landesteile des Jemen, ebenso wie es, bis auf wenige Dekaden, nie eine politische und staatliche Einheit gegeben hat. Die heutige Hauptstadt Sanaa und der Norden blicken auf eine andere Geschichte zurück als die Regionen al-Mahra und Hadhramaut im Osten; und die Geschichte der Stadt Aden und des Südens unterscheidet sich von beiden. In den vergangenen drei Jahrtausenden war das Gebiet, das wir Jemen nen- nen, keine politische Entität, sondern oft wenig mehr als eine amorphe und ständig wechselnde Ansammlung kleiner Reiche.

Die Idee vom Jemen als einer natürlichen Einheit hingegen ist sehr alt und geht bis auf die Zeit des frühen Islam zurück. Die Grenzen der meisten Staaten des Nahen Ostens wurden von Kolonialmächten erschaffen, viele von ihnen – etwa Jordanien und der Irak – sind Erfi ndungen mit wenig geschichtlicher Substanz. Im Jemen ist dies anders. Auf der Arabischen Halbinsel stellt der Raum des Jemen, obgleich aus einer Vielzahl unterschiedlicher Naturräume bestehend, eine Einheit für sich dar, die durch natürliche Land- und Wassergrenzen defi niert und von ihrem Umland unterschieden wird […]. Im Süden und Westen ist der Jemen vom Meer umschlossen;

im Osten, zwischen Jemen und Oman, befi ndet sich das dünn besiedelte Gebiet von al-Mahra.

Nördlich des Hadhramaut wird der Jemen von der gewaltigen Sandwüste des Rub al-Khali, des Leeren Viertels begrenzt, die es von den Machtzentren Saudi-Arabiens trennt wie ein Meer. Nur im bergigen Nordwesten ist der Übergang zwischen Jemen und Saudi-Arabien fl ießend und umstritten; auf große Gebiete – die heute saudischen Provinzen Asir, Dschaizan und Nadschran – erheben beide Staaten Anspruch.

[…] Der Wunsch nach staatlicher Einheit bildete sich erst in einem Kontext heraus, der von ausländischen Mächten vorbereitet und geformt worden war, und der 1990 schließlich zur Vereinigung des damaligen Nord- und Südjemen führte, die sich schon vier Jahre später in

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Jemeniten in Geiselhaft?!

Arbeitsaufträge:

1. Analysiere die Karikatur.

2. Erörtere ihre Kernaussage

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2.57/M5b

„Die größte humanitäre Katastrophe der Welt“:

Der Bürgerkrieg im Jemen Teil 2: Politik

wert, auf dem sie geschrieben steht“, sagte er. Nouripour monierte außerdem, dass die Bundes- regierung Rüstungslieferungen an Staaten erlaubt habe, die das Waffenembargo gegen Libyen ge- brochen haben. „Zwischen den Worten und den Taten dieser Bundesregierung klaffen Lücken groß wie Mondkrater.“

Ägyptens Botschafter verteidigt Waffenkäufe

In ihren erst 2019 verschärften Rüstungsexportrichtlinien hat sich die Bundesregierung selbst dazu verpfl ichtet, Lieferungen in Länder außerhalb der Europäischen Union und der Nato „restriktiv“ zu handhaben. Sie weist stets auf starke Schwankungen in den Statistiken hin und vertritt auch in der aktuellen Antwort wieder die Auffassung, „dass eine rein zahlenmäßige Betrachtung (...) kein taug- liches Mittel für die Beurteilung der Restriktivität der Rüstungsexportpolitik ist“.

Die Genehmigungen für Rüstungsexporte hatten 2019 mit 8,015 Milliarden Euro einen Rekordwert erreicht. 2020 hat sich zuletzt aber ein deutlicher Rückgang abgezeichnet. Bis zum 10. Dezember wurden nur Lieferungen für 5,635 Milliarden Euro erlaubt. Das geht aus der Antwort auf eine frühere Anfrage der Linken-Abgeordneten Sevim Dagdelen hervor.

Der ägyptische Botschafter in Berlin, Khaled Galal Abdelhamid, sieht die umfangreichen deutschen Rüstungsexporte in sein Land als gegenseitigen Vertrauensbeweis. Die Kooperation zeige, „dass Deutschland sicher ist, dass diese Ausrüstung für die richtigen Zwecke verwendet wird“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

(Quelle: https://www.faz.net; vom 3.1.2021)

Arbeitsaufträge:

1. Recherchiere, wie in Deutschland das Genehmigungsverfahren für Rüstungsverkäufe abläuft.

2. Stelle die wesentlichen Informationen zu Rüstungsexporten, die auch den Jemen betreffen, zusammen.

3. Interpretiere die Karikaturen in M5c: Welche Kritik wird hier an der deutschen Gesellschaft und der deutschen Politik geübt?

4. Diskutiert: Sollten in Deutschland solche Rüstungsexporte verboten werden?

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Referenzen

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