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Archiv "Laufstudie: Jogger sollten kürzer treten" (05.12.2003)

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A3202 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 495. Dezember 2003

S

uchtmedizin finde zu einem großen Teil jenseits des psychiatrischen Versorgungs- systems statt, kritisierte Dr.

Jörg Gölz, erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin (DGDS) an- lässlich des 12. Kongresses der Gesellschaft vom 7. bis 9. No- vember in Berlin. Der Allge- meinmediziner wies darauf hin, dass Suchtpatienten hauptsäch- lich durch Hausärzte und In- ternisten statt durch suchtme- dizinisch ausgebildete Psych- iater behandelt würden. Die DGDS fordert deshalb eine entsprechende Fortbildung für Nicht-Psychiater sowie eine Berücksichtigung des zeitli-

chen Aufwands bei der Hono- rierung.

In der Tat ist der Anteil der hausärztlich behandelten Suchtpatienten hoch: Beispiels- weise 50 000 Heroinabhängige befänden sich dort in am- bulanter Substitutionsbehand- lung, berichtet Gölz. Nur 5 000 Abhängige würden in speziali- sierten Suchtabteilungen sub- stituiert. Auch im stationären Bereich seien es hauptsächlich die Internisten und Chirurgen,

die sich mit der Suchterkran- kung der Patienten auseinan- der setzen müssten. So würden beispielsweise mehr Alkohol- entzüge auf internistischen und chirurgischen Akutabtei- lungen vorgenommen als in psychiatrischen Entzugsabtei- lungen. In Haftkrankenhäu- sern, wo durchschnittlich 60 Prozent der Inhaftierten eine Suchterkrankung aufweisen, gebe es ebenfalls meist nur in- ternistische Abteilungen. ER

D

eutschlands Freizeitläu- fer neigen dazu, sich zu überfordern. Einer aktuel- len Studie der AOK zufolge beanspruchen fast die Hälf- te aller Jogger ihren Kör- per so stark, dass das Laufen

nicht mehr ihrer Gesund- heit dient. Wissenschaftler der Deutschen Sporthoch- schule Köln analysierten bei 320 Freizeitläuferin- nen und -läufern zwischen elf und 85 Jahren in Ber- lin, Bonn und Dresden das Trainingsverhalten. Da- zu untersuchten sie ver- schiedene medizinische Werte, wie den Laktatge- halt im Blut, und fragten nach den Motiven für das Laufen. Häufig wurden körperliche Fitness, Freude an der Bewegung und Stress- abbau genannt. Schwach ausgeprägt sei allerdings die Körperwahrnehmung der Läufer, resümierten die Wis- senschaftler.Warnsignale, wie

Seitenstechen, Pulsrasen oder beginnende Muskelkrämp- fe, würden häufig ignoriert.

Durch die Ergebnisse der Studie fühlt sich die AOK darin bestätigt, ihren Versi- cherten möglichst individu- elle Gesundheitsprogramme anzubieten.

Künftig soll sich die Ge- sundheitsvorsorge auch fi- nanziell lohnen. „Unsere Ver- sicherten werden ab 2004 die Möglichkeit erhalten, einen AOK-Bonustarif zu wäh- len“, erklärte der Vorstands- vorsitzende des AOK-Bun- desverbandes, Dr. Hans Jür- gen Ahrens, bei der Vor- stellung der Studie in Ber- lin. Um den Bonus zu erhalten, müssen die Ver- sicherten regelmäßig an Vor- sorgeuntersuchungen teilneh- men und sich impfen lassen.

Wer ein aktuelles Sport- abzeichen oder einen zertifi- zierten Fitnesstest nachwei- sen kann, soll ebenfalls be-

lohnt werden. ER

Suchtmedizin

Vergessene Mehrheit

Suchtpatienten werden meist von Hausärzten behandelt.

Methadon-Substitution: Die wenigsten Abhängigen werden in speziellen Ambulanzen oder Suchtabteilungen versorgt.

Viele Freizeit-Jogger belasten ihren Körper zu stark.

Westfalen-Lippe

Kein Betrug in großem Stil

Nur noch zwei

Verdachtsfälle auf Falsch- abrechnungen mit Toten

F

älle, in denen Ärzte mit be- trügerischer Absicht Lei- stungen an verstorbenen Pa- tienten abgerechnet haben, sind Einzelfälle: Dies hat eine gemeinsame Überprü- fung von Kassenärztlicher Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) und AOK Westfa- len-Lippe ergeben. Bei zwei Ärzten konnte der Verdacht auf Falschabrechnung nicht ausgeräumt werden.

Die Behauptung, Ärzte würden in großem Stil mit den Chipkarten Verstorbener Leistungen abrechnen, hatte im Frühjahr 2003 für Aufre- gung gesorgt. Die Vorstände von KVWL und AOK West- falen-Lippe hatten darauf- hin vereinbart, Verdachtsfäl- len gemeinsam nachzugehen.

Die AOK Westfalen-Lippe legte 1 700 Abrechnungsfälle aus dem Jahr 2001 vor, bei de- nen nach dem Tod des Patien- ten Leistungen abgerechnet wurden. 80 Prozent dieser Abrechnungen waren sofort erklärbar. Es handelte sich um Leistungen, die einmal im Vierteljahr berechnet werden konnten – routinemäßig und zu Recht geschah dies in der Arztpraxis zum Ende des Quartals, auch nach dem Tod der Patienten. Fast alle weite- ren Leistungen erwiesen sich nach detaillierter Begrün- dung durch die Ärzte eben- falls als korrekt abgerechnet.

Zwei Ärzte konnten ihre Abrechnungen nicht schlüs- sig erklären. Im Fall eines Arztes aus dem Kreis Lip- pe hat die KVWL bereits die Staatsanwaltschaft einge- schaltet. Bei einem weite- ren Arzt prüfen KV und AOK Westfalen-Lippe, ob auch hier ein Einschalten der Staatsanwaltschaft erforder-

lich ist. JF

Laufstudie

Jogger sollten kürzer treten

AOK kündigt Fitness-Bonus an.

Foto:dpa

Foto:BilderBox

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