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Archiv "Autobiografie: Wünsche und Erwartungen" (25.04.2008)

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A894 Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 1725. April 2008

K U LT U R

VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE

Appetitmacher

Viele Ärzte begegnen den Wirt- schaftswissenschaften mit Miss- trauen und Argwohn, scheint es ih- nen doch so, als würden allzu leicht- fertig theoretische Konzepte ohne Rücksicht auf empirische For- schungsergebnisse und die Einsich- ten anderer Disziplinen – darunter eben auch der Medizin – in wohl-

feile Handlungsempfehlungen um- gemünzt.

Aber längst hat sich eine wach- sende Anzahl von Ökonomen von der früher vorherrschenden Orientie- rung am doch eher eindimensiona- len Konstrukt eines stets in vollstän- diger Rationalität seinen Eigennutz optimierenden Homo oeconomicus gelöst. Die resultierende verstärkte Hinwendung zum tatsächlich beob- achtbaren Verhalten von Menschen räumt gründlich auf mit manchem theoriegeleiteten Modell.

„Daten statt Dogmen“ – so über- schreibt der Kölner Volkswirt Axel Ockenfels ganz folgerichtig seine Einführung in das Buch der beiden für das „Handelsblatt“ tätigen Wirt- schaftsjournalisten. Sie sind mehr als

„Bilderstürmer“, vielmehr offerieren sie ihren Lesern eine kurzweilige Re- vue jüngerer Forschungsergebnisse aus der Welt der Wirtschaftswissen- schaften und befassen sich dabei mit Themen wie dem unvermeidlichen

„Homo oeconomicus“, der wohl ebenso unvermeidlichen Globalisie- rung, der Effizienz der Finanzmärk- te, dem Potenzial der psychologisch inspirierten Glücksökonomie, die Zufriedenheit („Nutzen“) nicht mit der Einkommenshöhe verwechselt, bis hin zu einer ökonomischen Be-

trachtung des Fußballsports – ein- schließlich Überlegungen zur Frage, weshalb Schiedsrichter dazu tendie- ren, Heimmannschaften systema- tisch zu bevorzugen und was man da- gegen unternehmen könnte.

Der Text ist durchgängig mit Re- ferenzen versehen, sodass der inte- ressierte Leser mühelos die Original- publikationen beschaffen und sich eine eigene Meinung bilden kann.

Das Buch macht Appetit auf ein tieferes Eintauchen in eine der faszi- nierendsten und zugleich politisch relevantesten Disziplinen. Unnötig zu erwähnen, dass allein die Lektüre des Buches niemanden zum Exper- ten auf dem Gebiet der Volkswirt- schaftslehre machen wird – aber die Sinne schärfen wird es allemal.

Michael Schlander

Norbert Häring, Olaf Storbeck: Ökonomie 2.0.

99 überraschende Erkenntnisse. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart, 2007, 217 Seiten, kartoniert, 14,95 Euro

AUTOBIOGRAFIE

Wünsche und Erwartungen

„Die Erinnerung ist eine Fa- ta Morgana in der Wüste des Vergessens“, heißt es zu Be- ginn. Erst als der österreichi- sche Autor seinem Enkel von sich erzählt, stellt sich die Erinnerung an seine Kindheit langsam wieder ein. Dabei geht es ihm vor allem darum, seine „eigene Wahrheit“ zu finden, weniger um die

„sogenannten Tatsachen“. Jahrgang 1942, ist Roth bei Kriegsende drei Jahre alt. Sein Vater ist Arzt. Früh hört der Junge ihn von „Exitus“ reden, von „Agonie“ und „letal enden“ – die Wörter „Tod“ und „sterben“ spricht er dagegen niemals aus. Der Sohn be- gleitet den Vater auf seine Hausbesu- che in der Umgebung von Graz, be- zahlt wird mit Selchfleisch, Schmalz, Brot und Holundersirup. Das Verhält- nis zum Vater ist bald getrübt. Der möchte, dass sein Sohn ebenfalls Arzt wird, doch den Jungen zieht es in die Welt der Literatur und Fantasie.

Wann immer möglich, suchen die Eltern seine literarischen Ambitionen zu unterbinden. Schließlich ver- spricht er dem Vater, Medizin zu stu- dieren, und belegt nach der Matura ei- nige Semester. Den Fragen des Soh- nes nach ihrem Verhalten während der nationalsozialistischen Diktatur weichen die Eltern lange aus.

Fragmentarisch und ungeordnet beginnt diese Erinnerungsarbeit im Kopf des Autors, am Ende steht eine voluminöse Autobiografie, die bei- des ist: chronologische Erzählung von Kindheit und Jugend und locke- re Verbindung einzelner Bilder und Szenen. Der Spannung zwischen seinen Wünschen und den Erwar- tungen der Erwachsenen begegnet der Heranwachsende über weite Strecken mit einer Art doppelter Buchführung. Leitmotivisch führt durch den Text das Bild einer Taschenuhr, die der Icherzähler als Kind mit seinem Bruder in ihre Be- standteile zerlegt und in einem Pa- piersäckchen verstaut. Erst Jahr- zehnte später fügt ein Uhrmacher die Teile wieder zusammen.

Christof Goddemeier NATURTHERAPIEN

Spargelkur in Bad Schönborn

Wellnessbücher, Ge- sundheitsratgeber und Hotelführer gibt es viele. In diesem Buch schafft es die Autorin, alle diese Informatio- nen zu bündeln und gut

strukturiert darzustellen. Sie gibt einen Überblick über verschiedene Naturtherapien und mögliche Anwendungsorte im deutschsprachigen Raum mit Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen. Beginnend mit den Wasseranwendungen nach Kneipp bis hin zur weniger bekannten Spargelkur in Bad Schön- born. Das Besondere an diesem Buch ist, dass die Autorin, die seit Jahren Reisetipps im Hörfunk gibt, die Therapien alle selbst ausprobiert hat. Ergänzt werden die Ausführungen zu einzelnen Therapien mit den sogenannten Zuhausetipps, die zeigen, wie die jeweilige Anwendung mit einfachen Mitteln auch in den eigenenen vier Wänden stattfinden kann. Dank einer ansprechenden Illustration und der guten thematischen Strukturierung nimmt man das Buch gern in die Hand. Catrin Marx

Antje Zimmermann: Natürlich gesund bleiben – die erfolgreichs- ten Naturtherapien im Überblick.Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover 2008, 176 Seiten, kartoniert, 14,90 Euro

Gerhard Roth: Das Alphabet der Zeit.

S. Fischer, Frankfurt am Main, 2007, 860 Seiten, gebun- den, 28 Euro

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