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Archiv "RANDNOTIZ: Auf nach Budapest!" (08.06.2007)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 23⏐⏐8. Juni 2007 A1621

A K T U E L L

Lehrsatz Nummer eins in der gesetzlichen Krankenversicherung:

Die Krankenkassen haben kein Geld. Sie müssen sparen, sparen und nochmals sparen! Bitte merken.

Nun ja, ein bisschen haben sie schon. Jedenfalls so viel, dass es der Internet-Reiseveranstalter Dr. Holiday nach eigenem Bekunden

zur „Nummer 1 bei Präventionsrei- sen mit Krankenkassen-Zuschuss“

gebracht hat. Stolze Leistung! Aber was sind Präventionsreisen?

Beispielsweise Flusskreuzfahrten nach Budapest. Sechs Tage, fünf Übernachtungen, Vollpension, Dop- pelaußenkabine. Es geht los in Passau und kostet 534 Euro. Nicht ganz, denn die Krankenkassen zah- len bis zu 200 Euro Zuschuss. Dafür gibt es an Bord ein Gesundheitspro- gramm: 6 × Nordic Walking in Theo- rie und Praxis, 5 × Yoga.

Mit von der Schiffspartie sind per Direktvertrag unter anderem die Gmünder Ersatzkasse (GEK) und die Techniker Krankenkasse (TK).

Nachfragen lohnen aber auch bei anderen großen Krankenkassen, er- muntert Dr. Holiday unschlüssige In- teressenten. Immerhin gibt es den

§ 20 im SGB V, und der erlaubt den Krankenkassen allerlei Satzungs- leistungen in Sachen Prävention und Selbsthilfe.

Dr. med. Leonhard Hansen, Vor- sitzender der Kassenärztlichen Ver- einigung Nordrhein, hat die 200 Eu- ro Zuschuss mal in „ärztliche Leis- tung“ umgerechnet: „Das bekommt ein Hausarzt im Rheinland für die Behandlung eines Versicherten im ganzen Jahr.“

So ist das. Aber wer will schon kleinlich sein, wenn die Flüsse die- ser Welt als Gesundbrunnen locken? Und außerdem haben die Krankenkassen ja noch diesen lästi- gen Wettbewerb . . .

RANDNOTIZ

Josef Maus

Auf nach Budapest!

„In den Krankenhäusern und auf In- tensivstationen herrscht eine breite Unterstützung der Organspende.“

Dieses Fazit hat Georg Baum Ende Mai in Berlin aus den Ergebnissen einer wissenschaftlichen Studie zur Organspendesituation in Kliniken

gezogen, die das Deutsche Kran- kenhausinstitut vorgelegt hat. Sie belegen nach Ansicht des Hauptge- schäftsführers der Deutschen Kran- kenhausgesellschaft (DKG), dass Transplantationsbeauftragte in Kli- niken mit Intensivbetten weit ver- breitet sind: Fast 80 Prozent verfüg- ten über mindestens einen solchen Beauftragten. Rund 60 Prozent der Krankenhausleitungen gaben zu- dem an, die Organspende durch schriftliche und mündliche Appelle zu fördern.

Dass die Spenderzahlen von Krankenhaus zu Krankenhaus unter- schiedlich ausfallen, lässt sich der DKG zufolge vor allem durch struk- turelle Faktoren erklären. Danach werden umso mehr Organe trans- plantiert, je größer die Anzahl der neurochirurgischen Betten und Beat- mungsplätze ist. Ein Ausbau der Be- atmungsplätze führe jedoch nicht au- tomatisch zu einem höheren Spende- aufkommen, schränkte die DKG ein.

Die Studie belegt allerdings, dass kleinere Krankenhäuser weniger Or- ganspender melden als größere. So verzeichneten nur elf Prozent der Krankenhäuser mit 100 bis 299 Bet- ten einen oder mehr Organspender pro Jahr, bei Kliniken mit 500 bis 799 Betten waren dies 49 Prozent.

Baum appellierte an die Politik, die Spendebereitschaft der Bevölke- rung durch Aufklärungskampagnen

zu erhöhen. Weitere landesrechtli- che Vorgaben für Transplantations- beauftragte nutzten dagegen wenig.

Denn auch drei Viertel der Kliniken in Bundesländern, in denen solche Vorgaben fehlten, hätten Transplan- tationsbeauftragte bestellt.

Die Delegierten des Deutschen Ärztetages hatten hingegen Mitte Mai die flächendeckende Einführung von unabhängigen Transplantationsbe- auftragten gefordert. Transplantati- onsbeauftragte garantierten noch kein hohes Spendeaufkommen, be- tonte dagegen der Präsident des Ver- bandes der leitenden Kranken- hausärzte Deutschlands, Prof. Dr.

Hans Fred Weiser. Notwendig sei un- ter anderem, dass die Deutsche Stif- tung Organtransplantation gerade kleine Kliniken bei der Vorbereitung und Koordination der Organentnah- me stärker unterstütze. Rie

FACHZEITSCHRIFT DES JAHRES

Deutsches Ärzteblatt ausgezeichnet

Das Deutsche Ärzteblatt ist zur

„Fachzeitschrift des Jahres 2007“ in der Kategorie Medizin/Pharma ge- wählt worden. Der Preis wurde En- de Mai in Wiesbaden verliehen. Der im Deutschen Ärzte-Verlag erschei- nende Titel sei seit vielen Jahren eine der erfolgreichsten Fachzeit- schriften überhaupt, heißt es in der Begründung der Jury. Hervorgeho- ben wurden neben dem geschäftli- chen Erfolg das „überzeugende re- daktionelle Grundkonzept“ und der

„saubere Journalismus“. Weiter heißt es: „Die Zeitschrift und das Online-Medium erfuhren in 2006 einen sehr gelungenen Relaunch.

Heftstruktur und Layout sind noch übersichtlicher und moderner ge- worden.“ Die Deutsche Fachpresse wird vom Fachverband Fachpresse im Verband Deutscher Zeitschrif- tenverleger und der Arbeitsgemein- schaft Zeitschriftenverlage im Bör- senverein des Deutschen Buchhan- dels getragen. Die 420 Mitglieds- verlage geben 3 800 Titel heraus.EB

Foto:dpa

ORGANSPENDE

DKG ist mit den Krankenhäusern zufrieden

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